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Schaltungsanordnung für Prüfgeräte zur Anzeige von Fehlern und zur
Steuerung in Fernmeldeanlagen, insbesondere in Fernmeldevermittlungsanlagen Es tritt
in der Fernmeldetechnik oft die Aufgabe auf, daß eine Reihe von gleichartigen Schaltgliedern
durch ein Prüfgerät durchgeprüft werden soll. Hierher gehört z. B. die Durchprüfung
von Verbindungswegen oder Leitungen in Fernsprechvermittlungsanlagen. Das Prüfergebnis
soll in solchen Fällen für jedes Schaltglied bzw. für jede Leitung individuell gespeichert
und zur gegebenen Zeit angezeigt oder zur Einleitung eines weiteren Prüfvorganges
verwendet werden.
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Eine solche Schaltungsanordnung, in der für jede Leitung individuell
ein Speicherschaltmittel vorgesehen ist, das über einen zusätzlichen Arm des als
Relaiswähler ausgebildeten Prüfanschaltewählers anschaltbar ist, ist bekannt. Dieses
Speicherschaltmittel wird in der bekannten Anordnung in Abhängigkeit vom jeweiligen
Prüfergebnis in den einen oder anderen magnetischen Zustand gebracht. Es dient dadurch
zur Anzeige und bewirkt später bei Abfrage spezielle Steuermaßnahmen der Präfeinrichtung,
beispielsweise die, daß als gestört festgestellte Leitungen beim nächsten Prüfturnus
nicht mehr mitgeprüft werden. Als Speicherschaltmittel werden bei bekannten Anordnungen
Ferritkerne mit kippbarem magynetischem Verhalten verwendet.
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Die Erfindung geht von einer solchen Anordnung aus und bezweckt nicht
nur eine Angabe des Fehlero-rtes, sondern darüber hinaus eine individuelle Anzeige
der Art des festgestellten Fehlers ohne eine feste Zuordnung der Fehlerartspeicher
zu den einzelnen zu prüfenden Objekten, beispielsweise Leitungen. Sie betrifft daher
eine Schaltungsanordnung für Prüfgeräte zur Anzeige von Fehlern in einzelnen von
vielen gleichartigen Schaltgliedern, vorzugsweise Leitungen, in Fernmeldeanlagen,
insbesondere in Fernmeldevermittlungsanlagen, in der ein Anschalteorgan (Prüfwähler)
eine der Anzahl der schrittweise abzuprüfenden Schaltglieder entsprechende Anzahl
von Schritten oder Ausgängen über wenigstens einen zusätzlichen Schaltarin des Anschalteorgans
anschaltet, an die je ein individuelles Speicherschaltmittel angeschlossen
ist, das in Abhängigkeit vom Prüfergebnis in den einen oder anderen Schaltzustand
gebracht wird, und sie ist dadurch gekennzeichnet, daß 'zur Aufzeichnung von weiteren
Informationen (Fehlerart) ein magnetischer Fehlerspeicher (Ferritkernmatrix) vorgesehen
ist, dessen Teilfehlerspeicher (Zeilen) den einzelnen Schritten des Anschalteorgans
willkürlich zugeordnet werden.
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Die Erfindung wird an Hand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. F i g. 1 zeigt die allgemeine Anordnung der Speicher, und
F i g. 2 zeigt den besonderen Fehlerspeicher in übersichtsschaltplandarstellung.
In den Zeichnungen sind nur die Einzelheiten dargestellt, die zum Verständnis der
Erfindung nötig sind.
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Der zur Prüfung der verschiedenen Schaltglieder, z. B. der Leitungen
dienende Teil der Gesamtanordnung, der nicht dargestellt ist, schaltet sich über
z. B. als Hebdrehwähler mit 100 Schritten oder Ausgängen ausgebildete Prüfwähler
an die jeweils zu prüfende Leitung an. Im allgemeinen wird der Prüfwähler schrittweise
auf die jeweils nächste Leitung fortgeschaltet. Zwei weitere Arme dI und dI1 des
Prüfwählers nach F i g. 1 dienen der Zehner- und Einerkennzeichnung der gerade
angeschalteten Leitung. Jedem Schritt des Prüfwählers und damit jeder Leitung sind
je zwei Ferritkernspeicherelemente zugeordnet. Die vom Arm dI erreichbaren
Ferritkerne llB, 12B, . . . bis 23B dienen z. B. zur »Besetzt«-Kennzeichnung
und die vom Arm dI1 erreichbaren Ferritkerne 11 F, 12 F, .
. . bis 23 F dienen zur Fehlerkennzeichnung. Ist eine Leitung beim Anschalten
des Prüfgerätes z. B. besetzt, dann wird dieses Kennzeichen in bekannter, nicht
dargestellter Weise vom Prüfgerät aufgenommen, und dieses Kennzeichen schaltet in
nicht dargestellter Weise ein Relais U und ein Markierrelais Ml ein. Das
Relais U bereitet mit seinen Kontakten u 1 und u 2 die Enspeicherung
des Kennzeichens »Besetzt« in dem zugeordneten Ferritkein vor, die dann erfolgt,
sobald das Markierrelais Ml angesprochen hat, indem dieses seinen Kontakt m 12 schließt.
Der betreffende Kern, z. B. der Kein llB, wird dadurch aus dem Magnetisierungszustand
0,
in dem sich die Kerne im Ruhezustand befinden, in den Zustand 1 gekippt,
so daß die zu prüfende, zugeordnete Leitung dadurch als »besetzte markiert ist.
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Wird bei der weiteren Prüfung durch das Prüfgerät ein Fehler an einer
nicht besetzten Leitung festgestellt, so sprechen das Relais U und ein weiteres
Markierrelais M2 an, das mit seinem Kontakt m 21 eine Steuereinrichtung
SF für Fehler anschaltet. Dies bewirkt, daß der über den Arm dll erreichbare,
der betreffenden Leitung, auf die der Prüfwähler eingestellt ist, zugeordnete Ferritkern
von den Kemen 11 F
bis 23 F über die Kontakte u 3 und
m 22, den Prüfwählerarm dI1 und den Kontakt ul gekippt wird. Damit ist die zugeordnete
Leitung als »gestört« gekennzeichnet.
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Um bei unbeschalteten Leitungen eine Unterscheidung gegenüber fehlerhaften
Leitungen zu erhalten, kann z. B. jeder über den Arm d 11 durchschaltbare,
einer unbeschalteten Leitung entsprechende Ausgang zusätzlich auch durch einen weiteren
Ferritkern UB
geführt werden, der beim Auflaufen des Prüfwähler.s auf den
einer unbeschalteten Leitung zugeordneten Ausgang das Weiterlaufen des Prüfwählers
über einen Leseverstärker LV veranlaßt.
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Sollen nun nach Durchprüfung aller Leitungen die z. B. nachts, wenn
das Bedienungspersonal abwesend ist, als »besetzt« gekennzeichneten Leitungen zu
einem späteren Zeitpunkt angezeigt oder neuerlich durchgeprüft werden, so wird der
Prüfwähler schrittweise über alle seine Ausgänge gesteuert, und beim Anhalten auf
einem jeden Schritt wird jedesmal nur das Markierrelais Ml allein betätigt, um den
Zustand des entsprechenden Ferritkerns abzulesen. Bei den durch den Zustand
1 ihres Ferritkernes 11B bis 23B als »besetzt« gekennzeichneten Leitungen
erhält der Leseverstärker LB einen Impuls, und bei den durch den Zustand
1 ihres Ferritkerns 11F bis 23F als »gestört« gekennzeichneten Leitungen
spricht nur das Markierrelais M2 allein an, und der Leseverstärker erhält über die
Kontakte u 3, m 22 einen Impuls durch Kippen der Kerne in den
Zustand 0. Dieser Impuls gelangt an die Steuereinrichtung SB, und dies bewirkt,
daß der Prüfwähler in nicht dargestellter Weise auf dem betreffenden Schritt angehalten
wird. Ebenso erhält die Steuereinrichtung SF einen Impuls, wenn der Prüfwähler
auf eine als »gestört« gekennzeichnete Leitung aufläuft, indem der zugeordnete Kein
11F bis 23F gekippt wird. Gleichzeitig sprechen die der Stellung des Prüfwählers
entsprechenden Kennzeichnungsrelais Z 1 usw. und E 1 usw. in den durch
die Kontakte m 12 und m 22 geschlossenen Stromkreisen an und zeigen dadurch die
zugeordnete Leitungsnummer an.
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Die Prüfeinrichtung kann jetzt aber auch diejenigen Prüfvorgänge ausführen,
die beim ersten Durchlauf des Prüfturnus nicht möglich waren. Sollte die Leitung
auch bei dieser Prüfung noch besetzt sein, so wird der der betreffenden Leitung
zugeordnete von den Ferritkernen 11 B bis 23 B in der oben angegebenen
Weise neuerlich in den Zustand 1 gekippt. Nach mehreren gegebenenfalls selbsttätig
ablaufenden Prüfvorgängen bleiben dann nur noch diejenigen Leitungen gekennzeichnet,
die dauernd besetzt waren, also wahrscheinlich durch eine Störung fehlerhaft besetzt
sind.
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Die verschiedenen Fehlerarten selbst auch noch mit dieser Anordnung
anzuzeigen, erscheint nicht zweckmäßig, weil dabei zu viele Arme des Prüfwählers
erforderlich werden. Da insgesamt im Verhältnis zur Anzahl der überprüften Leitungen
meist nur sehr wenige gegebenenfalls verschiedenartige Fehler auftreten werden,
fallen diesbezügliche Informationen nur in geringer Menge an. Es ist deshalb erfindungsgemäß
ein besonderer, als Matrix aus Ferritkernen ausgebildeter Fehlerspeicher nach F
i g. 2 verwendet, der so viele Teilfehlerspeicher - Zeilen
- enthält, als gewöhnlich Fehler bei einem Prüftumus zu erwarten sind. Dies
wird ein bestimmter Prozentsatz der Anzahl der an die Prüfeinrichtung angeschlossenen
Leitungen sein, der aus der Erfahrung wenigstens annähernd bekannt ist. Jeder dieserTeilfehlerspeicher
kann eine gewünschte Anzahl von Fehlerarten unterscheiden. Wird nun eine Leitung
nach dem Beginn eines Prüfturnus als fehlerhaft erkannt, so kennzeichnet das Prüfgerät
die betreffende Leitung über den Arm d1I als fehlerhaft, wie oben bereits beschrieben.
Außerdem wird die Fehlerart im ersten Teilfehlerspeicher gekennzeichnet. Eine vom
Prüfgerät her gesteuerte Steuereinrichtung SKF zur Kennzeichnung der Fehlerart steuert
den Wählerarm f 1 auf den ersten Schritt, da es die erste fehlerhafte Leitung
im Prüftumus ist, und einen Arm f 2 eines anderen Wählers auf die entsprechende
Fehlerart. Über Kontakte uml bis um4 eines jetzt betätigten Relais
UM und über Kontakte m 3 und m 4 zweler weiterer MarkierrelaisM3 und
M4 wird der entsprechende Ferritkern der als Fehlerspeicher fungierenden Matrix
in den Zustand 1 gebracht. Die Fehler der zweiten im Prüftumus erreichten
fehlerbehafteten Leitung werden entsprechend in der zweiten Zeile der Matrix gespeichert,
usf.
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Zur Auswertung bzw. Anzeige der gespeicherten Fehlerart und der fehlerhaften
Leitung wird der Prüfwähler nochmals über die Leitungen gesteuert. Bei jedem in
der Steuereinrichtung SF für Fehler aufgenommenen Impuls vom Leseverstärker
LV wird der Prüfwähler angehalten, und die entsprechende Leitung wird mittels der
Kennzeichnungsrelais Z 1, Z 2 und El, E2 usw. angezeigt. Gleichzeitig
wird der erste Teilfehlerspeicher durch Betätigen der Relais M3 und M4 abgefragt
und die Fehlerart in einer Anzeigeeinrichtung A dem Personal zur Kenntnis
gebracht.
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Beim Abfragen der Teilfehlerspeicher wird nämlich jeder in den Zustand
1 gebrachte Ferritkern nur bei koinzidenter Erregung über die Wählerarrne
f 1
und f 2 in den Zustand 0 zurückgekippt, und der Leseverstärker
LVF erhält dabei einen Impuls. Dieser wird verstärkt, und er löst dann die Anzeige
aus und veranlaßt die Steuereinrichtung SKF für Kennzeichnung der Fehlerart, die
Wählerarme f 1 und f 2 stillzusetzen.
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Es ist auch möglich, dieses Ergebnis unter zusätzlicher Angabe der
Leitungsnummer mittels eines Druckers auf Papierstreifen oder auf Lochstreifen oder
Lochkarten zu registrieren. Auch ist es möglich, bei Ämtern ohne Bedienungspersonal
dieses Prüfgerät in bekannter Weise von einem übergeordneten A t aus anzuschalten
und zu bestimmten Zeiten abzufragen.