DE1166737B

DE1166737B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung flexibler Drahthohl-, z. B. Tachometerwellen

Info

Publication number: DE1166737B
Application number: DESCH26424A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Wezel
Original assignee: Schmid and Wezel GmbH and Co
Current assignee: Schmid and Wezel GmbH and Co
Priority date: 1959-07-25
Filing date: 1959-07-25
Publication date: 1964-04-02
Also published as: FR1257332A; US3146576A; GB894165A; CH372879A

Description

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung flexibler Drahthohl-, z. B. Tachometerwellen Biegsame Drahtwellen bestehen üblicherweise aus einer je nach ihrem Außendurchmesser kleineren oder größeren Anzahl abwechselnd rechts- und linksgewickelter mehrdrähtiger Runddrahtspiralen, die fest aufeinanderliegen. Es wird die unterste Lage der Wellen auf einen Runddrahtdorn aus Stahl gewickelt, und sofern diese Wellen in kleineren Mengen von Hand angefertigt werden, wird dieser Dorn nach Fertigstellung der Wellen herausgezogen, so daß im Innern der Drahtwelle ein Hohlraum entsteht. Solche Hohlwellen haben den Vorteil, daß die inneren Lagen bei Biegung, insbesondere bei hohen Drehzahlen, nachgiebig zusammenarbeiten.
Beim vollautomatischen sowie kontinuierlichen Herstellen von Drahtwellen, welche von der Industrie in großen Mengen gebraucht werden, ist nun aber das Herausziehen des Innendorns nicht möglich, da die innerste Lage fest auf einen Dorn, d. h. eine Drahtseile gepreßt ist. Da sich Wellen mit Innendorn wegen der großen Steifigkeit bei Biegung ungünstig verhalten, konnten bisher diese vollautomatisch hergestellten Drahtwellen nicht für alle Zwecke verwendet werden. Die Erfindung zielt darauf ab, derartige Wellen kontinuierlich als Hohlwellen herzustellen.
Es sind auf verschiedenen Gebieten Verfahren zum Herstellen flexibler Hohlkörper bekannt. So lassen sich beispielsweise flexible, aus Gummiband gewickelte Schlauchleitungen dadurch herstellen, daß ein als Seele dienendes Metallrohr verwendet wird, das mit einem niederschmelzenden metallischen Überzug versehen ist. Auf diesen Innendorn werden die einzelnen Lagen der Gummibänder aufgewickelt, die schließlich durch einen Gummibelag nach außen abgedeckt werden. Das aus Eisen bestehende, die Seele bildende Metallrohr kann nach der Aufwicklung der Gummibänder herausgezogen werden, nachdem die niederschmelzende Metallschicht auf seiner Oberfläche abgeschmolzen ist. Es kann auch das ganze Rohr durch Schmelzen zerstört werden. Abgesehen davon, daß es das starre Metallrohr wegen fehlender Wickelmöglichkeit unmöglich macht, Schläuche endloser Länge herzustellen, ist das Verfahren sehr aufwendig und umständlich. Es enthält aber den auch bei der Erfindung zur Anwendung kommenden Grundgedanken, den Stützdorn nach dem Herstellungsvorgang durch Erwärmen zu zerstören und dadurch zu einem Hohlkörper zu gelangen.
Ferner hat man bei der Herstellung flexibler Rohrleitungen versucht, als Innendorn aufgeblasene oder ; mit Druckwasser gefüllte Schläuche zu verwenden, um die z. B. Gummiseile mehrlagig aufgewickelt werden, wobei dann nach der Fertigstellung der Rohrleitung das Druckmedium in dem schlauchförmigen Innendorn ausgelassen und der Innendorn selbst herausgezogen wird. Dieses Verfahren ist dann angebracht, wenn der Innendurchmesser des Hohlkörpers ein bestimmtes Maß nicht unterschreitet.
Die eingangs erläuterte Zielsetzung wird bei der Erfindung dadurch erreicht, daß in Anlehnung an das bekannte Verfahren, bei dem die Stützeinlage nach dem Herstellungsvorgang durch Erwärmen ganz oder teilweise zerstört und dadurch ein flexibler Hohlkörper erreicht wird, im vorliegenden Fall das Wickeln der Drahtwellen über eine Stützeinlage in Form einer nichtmetallischen Schnur erfolgt, die durch anschließende Wärmeeinwirkung eingeschrumpft bzw. aufgelöst wird. Die so hergestellten Wellen verursachen als Maschinenwellen nur einen kleinen Bruchteil der Lohnkosten, die für handgewickelte Wellen aufgebracht werden müssen, haben aber alle Vorzüge der handgewickelten Welle.
Zwar ist die Verwendung nichtmetallischer Stützeinlagen, z. B. von Hanfschnüren beim Herstellen von Drahtseilen bekannt, deren äußere Lagen aus Litzen mit mehreren Drähten bestehen. Diese Seilseele dient aber als Stütze für die aufgedrillten Litzen und wird nach dem Herstellen des Seils nicht entfernt.
In besonders zweckmäßiger Weise kann zur Durchführung des Verfahrens die Stützeinlage als Schnur aus Kunststoff, Papier oder ähnlichem Werkstoff ausgebildet sein.

Claims

Patentansprüche: 1. Die Anwendung des bekannten Verfahrens zum Herstellen eines flexiblen, schlauchartigen Hohlkörpers durch mit verschiedener Steigungsrichtung erfolgendes 17bereinanderwickeln mehrerer Lagen auf einen im Hohlkörperinnern befindlichen Stützdorn und im Anschluß an den Wickelvorgang erfolgendes Zerstören desselben durch Wärmeeinwirkung auf den mit dem Stützdorn vereinigten Hohlkörper, auf das kontinuierliche Herstellen flexibler Drahthohl-, z. B. Tachometerwellen durch Wickeln mehrerer Drahtlagen mit verschiedener Steigungsrichtung auf ein als Stützeinlage fungierendes biegsames Stranggut, mit der Maßgabe, daß unter an sich bekannter Verwendung einer nichtmetallischen Schnur als Stützeinlage diese durch die anschließende Wärmeeinwirkung eingeschrumpft bzw. aufgelöst wird.
2. Stützeinlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur aus Kunststoff besteht.
3. Stützeinlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur aus Papier besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 870 539; USA.-Patentschriften Nr. 2 519 812, 2 000 997, 1999 051, 11772 191, 935 254; britische Patentschrift Nr. 118 623; schweizerische Patentschrift Nr. 254 892.