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Arbeitsmittel für den Unterricht und zum Üben im Lösen von Aufgaben
Die Erfindung betrifft ein Arbeitsmittel für den Unterricht und zum üben im Lösen
von Aufgaben, bestehend aus einer in Felder unterteilten beschrifteten Unterlage
und auf dieser ablegbaren, beidseitig beschrifteten Täfelchen, wobei die Beschriftungen
der Täfelchen Aufgaben angeben und die Beschriftung der Felder die dazugehörige
Lösung darstellt, derart, daß nach Auflegen aller Täfelchen die gesamte Fläche der
Arbeitstafel bedeckt ist.
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Bekannt ist ein Legespiel mit einer in markierte Felder eingeteilten
Unterlage und einer Anzahl den Feldern zugeordneter und auf ihnen abzulegender Karten,
die auf einer Seite Teile eines Musters tragen und sich bei richtiger Ablage zu
einem zusammenhängenden Bild oder Muster ergänzen, wobei jede Kartenrückseite Träger
eines Musterteils ist, während jede Kartenvorderseite eine Aufgabenstellung trägt.
Dieses Legespiel hat den Nachteil, daß zur Kontrolle das zusammengelegte Arbeitsmittel
umgelegt werden muß. Wenn alle Fragen richtig beantwortet sind, trägt die Rückseite
ein zusammenhängendes Bild oder Muster. Wenn aber das Muster nicht richtig erscheint,
weil einige Lösungen falsch waren, dann muß umständlich hin- und hergewendet werden.
Der Lehrer muß jedes einzelne Kontrollmuster überprüfen, was eine geraume Zeit in
Anspruch nimmt. Außerdem ist nur die eine Seite der »Fragekarte« mit einer Aufgabe
beschriftet, während die andere Seite der Kontrolle dient.
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Bekannt ist auch ein Spielgerät, bestehend aus einem Spielbrett und
mehreren darauf legbaren beidseitig markierten Spielsteinen, bei welchem die Spielsteine
entsprechend den auf ihrer Vorderseite vorgesehenen Markierungen auf ihnen zugeordneten
Feldern des Spielbrettes derart auflegbar sind, daß nach ihrer im ganzen erfolgenden
Umwendung und Entfernung vorn Spielbrett auf ihre Rückseiten eine mit Ausschnitten
versehene Kontrollschablone auflegbar ist. Als zweckmäßige Ausführungsform können
die Markierungen auf der Vorder- und Rückseite jedes Spielsteines einander zugeordnet
sein, wobei die Rückseite dieselbe Markierung mehrfach in Reihenform aufweist und
mit den Ausschnitten der Schablone entsprechenden Freistellen versehen ist. Dieses
Spielgerät hat den Nachteil, daß der Materialaufwand sehr groß ist. So werden beispielsweise
eine Deckplatte, diverse Kontrollschablonen, viele Aufgabenzusammenstellungen und
viele Aufstellungsvorschriften, welche in einem Buch zusammengestellt sind, erforderlich.
Das bedingt, daß das Kind bei der Lösung jeder Aufgabe seine Aufmerksamkeit nacheinander
vier verschiedenen Stellen zuwenden muß, nämlich dem Fragebrettchen, der Aufgabenzusammenstellung,
der Aufstellungsvorschrift und der Antworttafel. Der Kraftaufwand ist für das Kind
zu groß; seine Aufmerksamkeit wird zerstreut. Bei dieser Art der Handhabung ist
zu viel Leerlauf. Wenn das letzte Fragetäfelchen auf das Antwortbrett gelegt ist,
sind folgende Arbeitsschritte zur Kontrolle der Richtigkeit der Lösungen notwendig:
Deckplatte auflegen, Umwenden der Antworttafel mit den Fragebrettchen und der Deckplatte,
Abheben der Antworttafel, Abheben der Antworteinlage, richtiges und .genaues Auflegen
der Kontrollschablone auf die Fragebrettehen, Kontrolle, ob in den Ausschnitten
der Kontrollschablonen keine Zahlen oder Farben erschienen sind. Der Lehrer muß
dabei von Tafel zu Tafel 'gehen und jedesmal 24 Ausschnitte in den einzelnen Kontrollschablonen
überprüfen, wenn er feststellen will, ob das Kind alle 24 Aufgaben richtig gelöst
hat. Falsche Lösungen sind nur unter großen Schwierigkeiten zu korrigieren. Man
muß die falsch gelegten Brettchen herausnehmen und dann das Antwortbrett mit den
richtig gelegten Fragebrettchen in die Ausgangslage zurückwenden. Da aber ein Teil
der Brettchen fehlt, haben die übrigen keinen Halt mehr und rutschen durcheinander,
so daß man wieder ganz von vorn anfangen muß.
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Ferner ist ein Beschäftungsspiel bekannt, bei welchem eine Grundplatte
und die daraufliegenden Plättchen mit Erhöhungen, Ausstülpungen, Wölbungen oder
dergleichen bzw. Löchern, Schlitzen usw. so versehen sind, daß die Plättchen deckend
auf die Grundplatte passen und. dadurch jedes nur auf die für es bestimmte Teilfläche
der Grundplatte aufgelegt werden kann. Dieses Beschäftigungsspiel ist auch nur auf
einer Seite mit Aufgaben beschriftet, während die andere der Befestigung auf der
Grundplatte und zugleich der Kontrolle dient.
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Bei einem weiteren Lehrmittel oder Spiel befinden sich auf der Unterlage
Felder mit Lösungen für Rechenaufgaben, im oberen Teil der Felder sind beliebige
Kennzeichen
angeordnet, die durch eine Klappe verdeckbar sind. Ein Vergleich bzw. eine Selbstkontrolle
ist erst möglich, wenn die Kennzeichen durch die Klappe freigegeben sind. Hier besteht
der Nachteil darin, daß zur Kontrolle der Richtigkeit der Lösungen erst alle Kennzeichen
durch Klappen freigegeben werden müssen; erst dann kann verglichen werden.
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Man hat auch schon ein Lernspiel mit automatischer Kontrolle und auswechselbaren
Aufgaben vorgeschlagen, bei welchem die Lösungskarte in die umrandete Grundplatte
eingelegt wird; sie ist an den entsprechenden Stellen mit eingestanzten Löchern
versehen, durch welche die Zapfen der Kontrollvorrichtung hindurchschauen. Hier
besteht der Nachteil darin, daß für jedes Arbeitsmittel eine gelochte Lösungskarte
benötigt wird. Außerdem ist durch das Hineinlegen der Lösungskarte ein Arbeitsgang
mehr erforderlich. Ferner sind auch bei diesem Arbeitsmittel die Fragebrettchen
nur an einer Seite mit Aufgaben beschrieben.
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Weiterhin ist ein Legespiel mit einem Arbeitsrahmen in fensterartiger
Gliederung zum Einfügen von Antwortleisten und Legekärtchen bekannt; bei diesem
liegen Antwortstreifen und Aufgabenkärtchen auf einer durchsichtigen Schicht. Ein
Deckel, der nach der Einordnung zum Abdecken bestimmt ist, ermöglicht das Umwenden
des Rahmens. Auf der Rückseite erscheinen als Kontrollen abstrakte Linien, erdkundliche
Karten, Bilder, Sprüche u. dgl. m. Dadurch sind die richtigen und falschen Lösungen
abzulesen und zu kontrollieren. Dieses Legespiel hat den Nachteil, daß nur eine
einseitige Beschriftung der Fragekärtchen, also nur ein halber Nutzeffekt möglich
ist. Ferner können die Antwortstreifen falsch gelegt werden; trotzdem paßt das Gefüge
ineinander. Bei falschen Lösungen ergibt sich aber ein umständliches Hin- und Herwenden.
Weiterhin muß der Lehrer jede Kontrolle der richtigen Linienführung genau und umständlich
durchführen; er muß dabei zu jedem Kind gehen. Dadurch ist die Kontrolle recht zeitraubend.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Arbeitsmittel so zu
verbessern, daß es die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß ein
Fragetäfelchen zwei parallel zueinander liegende Schmalseiten aufweist, während
die Form der Längskanten unregelmäßig ist, und daß jeweils nur die Form der Längskanten
von im aufgelegten Zustand benachbarten Fragetäfelchen bei richtiger Lösung der
gestellten Aufgaben sich deckt, während die aller übrigen Längskanten voneinander
abweicht.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die als Antworttafel dienende Unterlage
auf beiden Seiten mit Aufgabenlösungen beschriftet.
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Die Längskanten aneinandergereihter Fragetäfelchen ergeben zweckmäßigerweise
eine periodische Kurve. Die Kurvenform ist durch Änderung der Amplitude und Wellenlänge
veränderbar. Die Unterschiede sind zweckmäßigerweise jedoch nur gering, so daß der
Schüler auf Grund der Kurvenform nicht erkennen kann, an welcher Stelle das Täfelchen
einzuordnen ist. Es kann auch die Phasenlage der Kurven gegeneinander verschoben
sein. Bei neun Reihen von Fragetäfelchen werden zehn waagerecht ähnlich verlaufende
Kurven verwendet. Vorzugsweise besitzt die Antworttafel auf beiden Seiten einen
Rahmen, so daß die aufgelegten Fragetäfelchen auch bei Schräglage nicht herunterfallen
können.
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Die Teile des erfindungsgemäßen Arbeitsmittels können aus Holz, Hartfasermaterial,
Kunststoff oder dergleichen geeigneten Materialien bestehen. Die beiden Seiten der
Antworttafel können eine bestimmte Farbe erhalten, z. B. Blau die eine und Weiß
die andere. Ebenso können die beiden Seiten der Fragetäfelchen in verschiedenen
Farben gehalten sein, z. B. Weiß auf der einen Seite und Blau auf der anderen Seite.
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Auf einer Antwortseite sollen natürlich nicht zwei gleiche Ergebnisse
stehen. Läßt sich dieses nicht umgehen, wie z. B. beim kleinen Einmaleins, so wird
jede Säule der Fragetäfelchen an einer Ecke mit einer anderen Farbkennzeichnung
versehen. Die gleiche Antwortzahl darf dann innerhalb einer Säule nur einmal auftreten.
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Der technische Fortschritt des Erfindungsgegenstandes besteht darin,
daß der Lehrer in seinerArbeit bei den Wiederholungsübungen entlastet wird, denn
er hat keine Frage zu stellen, und außerdem bleiben ihm und dem Kinde die zeitraubenden
Kontrollen der Richtigkeit der Lösungen erspart, da mit dem Hineinfügen des letzten
Fragetäfelchens in das Mosaik gleichzeitig die Kontrolle für die Richtigkeit aller
Lösungen vollzogen ist.
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Der Arbeitsertrag ist größer als bei der Abfragemethode. Beispielsweise
erarbeitet die Klasse in Stillarbeit in der Zeit, in welcher ein Rechenmosaik beidseitig
von- zehn Kindern richtig gelöst wurde, siebenhundertzwanzig richtige Antworten.
Dabei muß jedes Kind jede Frage selbsttätig beantworten, und auch das langsam arbeitende
Kind gelangt zur individuellen Lösung der Aufgaben. Abgucken und Drückebergerei
sind nicht möglich.
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Die in gewissen Zeitabständen wiederholte Übung und der Wetteifer
im manuellen Spiel steigern die Beherrschung des einzuprägenden Wissensstoffes und
der zu übenden Technik.
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Da das Fragetäfelchen auf der Ober- und Unterseite eine Frage trägt,
ergibt sich gegenüber den bekannten Arbeitsmitteln dieser Art eine Materialersparnis
um annähernd die Hälfte, was bei einer Massenanfertigung für Schulkinder sehr ins
Gewicht fallen würde. Beim Wechsel der Aufgabensätze sind zwar neue Fragetäfelchen
zu verwenden, in die Antworttafel braucht aber nur eine dünne beidseitig mit Antworten
beschriftete Auflage eingelegt zu werden.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Arbeitsmittels für den Unterricht und zum Üben im Lösen von Aufgaben schematisch
dar, und zwar zeigt F i g. 1 einen Mittelschnitt in Längsrichtung, F i g. 2 eine
Draufsicht von rechts gemäß F i g. 1, F i g. 3 eine Draufsicht von links gemäß F
i g. 1, F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig.3, F i g. 5 a ein Fragetäfelchen
mit Beschriftung im Grundriß, F i g. 5 b ein Fragetäfelchen im Aufriß, F i g. 6
a ein weiteres Fragetäfelchen mit Beschriftung im Grundriß, F i g. 6 b einen Aufriß
zu F i g. 6 a, F i g. 7 a einen Grundriß eines umbeschrifteten Fragetäfelchens,
F
i g. 7 b einen Aufriß zu F i g. 7 a, F i g. 7 c einen Seitenriß zu F i g. 7 a, F
i g. 8 eine Draufsicht auf eine Antworttafel gemäß F i g. 2, jedoch mit sämtlichen
richtig eingelegten Fragetäfelchen, F i g. 9 ein Arbeitsmittel in isometrischer
Darstellung.
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Eine auf beiden Seiten mit beschrifteten Feldern 1 versehene Antworttafel
2 besitzt auf beiden Seiten je einen ringsherum laufenden Rahmen 3. Zum Ablegen
auf den beschrifteten Feldern sind Fragetäfelchen 4 vorgesehen, die auf beiden Seiten
mit Aufgaben beschriftet sind. Sie sind an den beiden Längsseiten kurvenförmig ausgebildet.
Ein Fragetäfelchen hat also je zwei nach verschiedenen Kurven 5, 5a
verlaufende
Seiten und je zwei parallel zueinander verlaufende Seiten 6. Die Anordnung ist so
getroffen, daß die Kurven 5 a zweier aneinanderstoßender Fragetäfelchen 4 nur dann
zueinander passen, wenn die gestellte Aufgabe richtig beantwortet ist, das Fragetäfelchen
also an der entsprechenden Stelle der Antworttafel abgelegt ist.
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Die Handhabung besteht also darin, daß die Fragetäfelchen 4 zu einem
Mosaik auf der Antworttafel 2 zusammengefügt werden.
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Zu Beginn der Übung liegen die Fragetäfelchen 4 völlig durcheinander
auf dem Tisch (F i g. 9). Die beispielsweise auf der einen Seite weißen Täfelchen
gehören auf die beispielsweise blaue Seite der Antworttafel, die beispielsweise
auf der anderen Seite blauen Täfelchen sind der beispielsweise weißen Seite der
Antworttafel zugeordnet.
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Das Kind nimmt nun. ein Fragetäfelchen 4 in die Hand, liest die Aufgabe,
z. B. »50-23«, und rechnet »50-23 = 27«. Dann sucht das Kind die Zahl »27« auf der
Antworttafe12 und bedeckt diese mit dem Fragetäfelchen. So legt es nach und nach
alle Fragetäfelchen auf die Antworten. Je weiter es dabei kommt, um so mehr fügen
sich die Fragetäfelchen zu einem Ganzen zusammen.
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Nur wenn alle kurvenförmigen Ränder ineinandergreifen, sind alle Fragen
richtig beantwortet. Das Kind ist also gezwungen, die gestellte Aufgabe tatsächlich
zu lösen. Lediglich die Lösung der letzten Aufgabe ergibt sich zwangläufig, da für
das zugehörige Fragetäfelchen dann nur noch ein freies Feld übrigbleibt. Jedes Fragetäfelchen
ist nach zwei Seiten hin mit den Nachbartäfelchen verzahnt. Dadurch ist eine doppelte
Sicherheit dafür gegeben, daß das Fragetäfelchen auf die richtige Antwort gelegt
wurde.
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Sobald die erste Mosaikseite zusammengefügt worden ist, kippt man
die Fragetäfelchen heraus, mischt sie durcheinander und wendet die Antworttafel
so, daß jetzt die andere Seite nach oben zeigt. Paßt auch dieses Mosaik von beispielsweise
sechsunddreißig Täfelchen ineinander, so hat das Kind zweiundsiebzig Aufgaben richtig
gelöst, ohne daß der Lehrer eine einzige Frage gestellt hat. Die Zahl der möglichen
Aufgaben ist so groß, daß ein Auswendiglernen der Ergebnisse nicht möglich ist.
Die Antworttafeln, die durch eine bestimmte Nummer gekennzeichnet sein können, werden
nach und nach unter den Kindern ausgewechselt. Jedes Fragetäfelchen trägt zweckmäßig
die Nummer der dazugehörigen Tafel, um bei einem Durcheinandergeraten die Täfelchen
leicht wieder sortieren zu können.
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Das erfindungsgemäße spielgeformte Arbeitsmittel kann sowohl der wiederholenden
Übung in bestimmten Fertigkeiten und Techniken, z. B. Kopfrechnen, als auch der
Wiederholung von rein stofflichem Wissen in Fächern, wie Gesch2chte, Erdkunde, Grammatik
usw., dienen. Durch das erfindungsgemäße Arbeitsmittel wird das Lernen für das Kind
interessanter, da der Denkvorgang durch eine manuelle Tätigkeit unterstützt wird.