DE1572963C - Lehrmittel zum Erlernen des Zahlen begnffs - Google Patents
Lehrmittel zum Erlernen des Zahlen begnffsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lehrmittel zum Erlernen des Zahlenbegriffs, mit einem oben und seitlich geöffneten
Fachgehäuse, das mehrere, auf einer Seite mit Einheitsmarken besetzte flache Zählplättchen
nach Art von Dominosteinen aufweist.
Bei einem bekannten Lehrmittel dieser Art sind die Einheitsmarken fest als Punkte in gleichbleibender
Reihen- und Kolonnenanordnung auf rechteckigen Zählplättchen unterschiedlicher Größe angebracht,
die in mehreren Fächern eines flachen Kastengehäüses
so aneinandergefügt werden können, daß sich Zehner- und Zwanzigereinheiten an einem querlaufenden Trennstab und am geöffneten Ende der
Fächer erkennen lassen. Dabei lassen sich nur Additions- und Subtraktionsaufgaben mit unveränderlichen
Einer-Einheiten lösen.
Bekannt ist ferner ein Lehrmittel, insbesondere für blinde und sehschwache Kinder, aus quadratischen
Lochplatten mit jeweils 100 in Zehnerreihen und -kolonnen angeordneten Löchern, in die lösbare
Stifte mit unterschiedlichen Kopfformen und -farben eingesteckt werden können. Auf diese Weise wird
zwar ein Rechenunterricht möglich und die verschiedenartigen Stifte können unterschiedliche Wertsymbole
bilden. Stets ist man aber an das durch Reihen und Kolonnen vorgegebene Ordnungssystem gebunden,
d. h. es ist auf diese Weise nicht möglich, dem Kind einen Wertbegriff unabhängig von der Anordnung
der verschiedenen Werteinheiten zu vermitteln. Das Kind prägt sich vielmehr die immer wiederkehrende
Anordnung der einzelnen Marken in den vorgegebenen Reihen ein und wird zu einem Schema
hingeleitet, ohne die ihm sonst in beliebiger Anordnung begegnenden Mengenbegriffe erfassen zu
können.
Unregelmäßige Darstellungen von Werteinheiten verschiedener Gestalt sind an sich nicht neu. So sind
sogenannte Mengenstempel bekannt, deren kreisförmig oder unterschiedlich gestaltete Stempelfläche
eine bestimmte Menge Abdruckfelder besitzt, die selbst keine ausgesprochen regelmäßige Anordnung
haben, aber doch in bestimmten Gruppen vorgesehen sind und daher feste Begriffe wie eine Ziffer für diese
Menge bilden. Auf diese Weise kann man in begrenztem Maße auch Additions- und Subtraktionsaufgaben darstellen. Das Lösen solcher Aufgaben ist
jedoch immer noch schwierig, sofern der Mengenbegriff selbst nicht unabhängig von bestimmten Anordnungen
erfaßt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lehrmittel der eingangs geschilderten Gattung derart weiterzubilden,
daß der Schüler in frei wählbarer Folge mit Mengendarstellungen völlig unterschiedlicher Anordnung
konfrontiert werden und er die Umwandlung und Einordnung dieser Mengenwerte in ein festes
Ordnungssystem vornehmen kann, wobei das spielerische Interesse angeregt wird.
Ein Lehrmittel dieser Art ist erfindungsgemäß vor allem dadurch gekennzeichnet, daß die Zählplättchen
eine Anzahl Halterungen für die lösbar an diesen anzubringenden Einheitsmarken auf der Vorderseite in
unregelmäßiger Anordnung und auf der Rückseite in Reihen und Kolonnen geordnet aufweisen und
übereinander durch eine obere Einfüllöffnung hindurch in. dem schachtartig ausgebildeten Gehäuse
stapelbar sind, das unten seitlich eine Entnahmeöffnung für das unterste Zählplättchen aufweist.
Dip. ReHienuni? des Lehrmittels kann ausschließlich
vom Kind selbst oder auch von einer Lehrperson vorgenommen werden. Dabei geht es zunächst nur
darum, die aufgezeigten Mengen wirklich zu erfassen. Wenn dies bei einigen Wiederholungen feststeht, lassen
sich die einzelnen Mengen durch Aufzeichnen der Symbole registrieren und dadurch Additions- und
Subtraktionsaufgaben lösen. Dieses Aufzeichnen kann auch mit Hilfe bekannter Zählgeräte, Rechentafeln
od. dgl. geschehen. Man kann ferner mit den aufgezeigten Werten ein Brettspiel ausführen, wobei die
aufgezeigten Werte die sonst gewürfelten Werte ersetzen, d. h. man rückt jeweils um so viel Felder vor,
wie Einheitsmarken aufgezeigt werden. Es können also mehrere Kinder gleichzeitig teilnehmen und ein
Wettspiel ausführen.
. Stets wird dem Kind zunächst die unregelmäßige Anordnung der Einheitsmarken sichtbar gemacht, bevor
es die gegebenenfalls schon auf der Rück- oder Unterseite vorgenommene regelmäßige Anordnung
erkennen kann. Dies wird vor allem dadurch begünstigt, daß das Plättchen am unteren Schachtende
herausgezogen und dabei seine Oberseite erst allmählich sichtbar wird. Die Anordnung der Entnahmeöffnung
am unteren Schachtende führt auch dazu, daß das Kind zunächst das Plättchen in der
vorgegebenen Lage auf den Tisch legen und sich die unregelmäßige Anordnung einprägen wird, bevor es
mit einer Aufzeichnung beginnt oder an Hand der Darstellung auf der Unterseite des Plättchens die
richtige Erfassung des angegebenen Zahlenbegriffs überprüft.
Gegenüber vergleichbaren bekannten Lehrmitteln bringt die Erfindung somit nachstehende Vorteile:
a) die Zählplättchen können in beliebiger oder frei 3^ wählbarer Form dargeboten werden (Programmierung);
b) die unregelmäßige Anordnung der Einheitsmarken läßt sich nahezu beliebig ändern;
c) das Erfassen des Wertbegriffes läßt sich durch die geordnete Anordnung auf der Rückseite
überprüfen;
d) die geordnete Anordnung kann vom Kind nach oder ohne Aufzeichnung selbst hergestellt
werden;
e) die Einheitsmarken auf Vorder- und/oder Rückseite können an Stelle der Augen eines Spielwürfels
zum Durchführen zahlreicher Spiele verwendet werden;
^0 f) die Zählplättchen können in beliebigen Relativlagen
zum Betrachter dargeboten werden;
g) durch die Anordnung der Entnahmeöffnung am unteren Schachtende dicht über der Aufstellfläche wird gewährleistet, daß der Mengenbegriff zunächst ausschließlich aus der unregelmäßigen Anordnung der Einheitsmarken abgeleitet wird, bevor ein Überprüfen durch Wenden des flachen Plättchens erfolgen kann.
g) durch die Anordnung der Entnahmeöffnung am unteren Schachtende dicht über der Aufstellfläche wird gewährleistet, daß der Mengenbegriff zunächst ausschließlich aus der unregelmäßigen Anordnung der Einheitsmarken abgeleitet wird, bevor ein Überprüfen durch Wenden des flachen Plättchens erfolgen kann.
Wichtig ist auch, daß der Lehrer die verschiedenartigen Aufgaben in einer bestimmten Folge vorgeben,
also eine Programmierung vornehmen kann, wobei sich der Schwierigkeitsgrad ständig steigern
läßt.
Das Prinzip des Schachtautomaten ist natürlich bekannt und hat auch schon auf dem Lehrmittelgebiet
Anwendung gefunden. So hat man schon prismenförmige Stäbe, die auf allen Seiten beschriftet
sind, so in einem Schacht untergebracht, daß sich jeweils der unterste Stab seitlich herausziehen läßt,
nachdem einzelne Felder seiner vorn liegenden Fläche aufeinanderfolgend in einem Fenster betrachtet
werden konnten. Dabei stehen aber nur die auf einer Seitenfläche angebrachten Informationen in
einer Beziehung zueinander, z. B. die verschiedenen Deklinationsformen von Verben, die nacheinander
sichtbar gemacht werden können. Durch Weiterschieben des Stabes oder Verstellen eines Schiebers kann
dabei mühelos die Lösung einer nächsten Teilaufgabe sichtbar gemacht werden, was leicht dazu führt, einfach
die einzelnen Lösungen nacheinander abzulesen, während beim Erfindungsgegenstand erst das Plättchen
herausgezogen und dann gewendet werden muß.
Für verschiedenartige Einheiten können Einheitsmarken unterschiedlicher Form und/oder Farbe verwendet
werden. Nichtkreisförmige Einheitsmarken lassen sich dann mit unterschiedlicher Winkelstellung'
zu den Seitenkanten der Zählplättchen anordnen. Vorzugsweise werden die Einheitsmarken als nietartige
Stöpsel oder Hutmuffen ausgeführt, die einen kreisförmigen, dreieckigen, quadratischen od. dgl.
Kopf haben. Auch die Zählplättchen müssen nicht rechteckig sein, sondern können z. B. quadratisch,
dreieckig, kreisförmig od. dgl. gestaltet sein. Nach jedem Durchgang lassen sich die Plättchen mischen,
um die Reihenfolge beim anschließenden Entnahmevorgang zu ändern. Man kann auch auf der Rückseite
jede Halterung mit Ziffern bezeichnen, die wiederum den Übergang von Kolonnensystem auf den
Ziffernbegriff erleichtern.
Vorzugsweise besitzen die Zählplättchen ein vertieftes mittleres Halterungsbett, das ringsum von
einem Randwulst umgeben ist, der wenigstens bis in die Abschlußebene der Einheitsmarken vorragt.
Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung ausführlicher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Lehrspiels nach Art eines Schachtautomaten,
Fig. 2 eine Ansicht dieses Gerätes von links in F i g. 1 gesehen,
F i g. 3 einen Längsschnitt durch ein Zählplättchen nach den Linien HI-III in den F i g. 4 und 5,
F i g. 4 eine Ansicht dieses Zählplättchens von oben gesehen,
F i g. 5 eine entsprechende Ansicht von unten,
Fig. 6 einen Teilschnitt durch eine abgewandelte Ausführung eines Zählplättchens und
F i g. 7 eine Ansicht eines Zählplättchens nach F i g. 6 von oben gesehen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein nach oben offenes Kästchen mit Stirnwänden 1, Seitenwänden 2 und
einer Bodenplatte 3, deren in F i g. 1 linkes Ende eine bis zur Außenbegrenzung vorspringende Zunge 4 bildet,
die eine Entnahmeöffnung 5 nach unten begrenzt. Im Bereich dieser Entnahmeöffnung besitzt
die Bodenplatte seitliche Ausnehmungen 31, und die Seitenwände sind mit Ausnehmungen 21 versehen.
Die am oberen Ende des Durchgangsschachtes 6 vorgesehene Entnahmeöffnung 61 wird durch ein
Gummiband 7 überspannt, das durch Griffausnehmungen 62 der Stirnwände 1 läuft.
Dieser Schacht kann einen Stapel Platten 8 aufnehmen, die nach" Art von Dominosteinen oben und
unten mit Ausnehmungen 9 versehen sind. Diese Ausnehmungen sind auf der in F i ε- ^ ce?Ho!cn
Oberseite unregelmäßig verteilt und auf der Unterseite nach Fig. 5 in drei Reihen und fünf Kolonnen
angeordnet. In die Ausnehmungen lassen sich rote linsenartige Knöpfe 10, grüne Knöpfe 11 und beispielsweise
gelbe Knöpfe 12 eindrücken. Die Knöpfe sind so beschaffen, daß sie sich leicht von Hand oder
mit einem Stäbchen herausnehmen und auswechseln lassen. Die Anzahl der auf Ober- und Unterseite eingedrückten
Knöpfe der einzelnen Farben ist gleich,
ίο oben sind sie jedoch in völlig unregelmäßiger Folge
durcheinander angeordnet, während unter die Knöpfe der gleichen Farbe nur in einer Reihe geordnet sind.
Das Kind kann nacheinander die einzelnen Steine
entnehmen, die Anzahl der Knöpfe verschiedener Farben aufmalen oder gar nur merken und dann nach
Umdrehen des Steines überprüfen, ob die Mengen richtig erfaßt sind. Es kann auch Anordnung und
Anzahl der Knöpfe selbst ändern und Ober- und Unterseite in die richtige Beziehung bringen. Ebenso
kann die Anzahl auf ein gesondertes Zählgerät eingegeben werden, man kann ein Brettspiel nach der
Anzahl der gezogenen Knöpfe betreiben und vieles mehr.
Die F i g. 6 und 7 zeigen eine abgewandelte Ausführung eines Zählplättchens 13, das auf beiden Seiten
ringsumlaufende Randwülste 14 und ein mittleres vertieft liegendes Halterungsbett 15 besitzt, aus
dem Stifte 16 nach beiden Seiten vorragen und etwa so angeordnet sind wie die Ausnehmungen 9. Mit
17 sind auf diese Stifte aufsteckbare Hutmuffen bezeichnet, deren verbreiterter Kopfteil die Form eines
Dreiecks 18, eines Quadrates 19 oder eines Kreises 20 haben kann. Die Hutmuffen können leicht herausgenommen
und ausgewechselt werden; die Lage ihrer Köpfe kann völlig beliebig sein. Vor allem mit
den verschiedenartigen Kopfformen lassen sich bei entsprechender Orientierung völlig unterschiedliche
Begriffe darstellen. Die Randwülste bilden eine zuverlässige Führung der Blättchen aneinander und
ragen über die Hutmuffen hinaus. Die Erfindung ermöglicht beliebig wiederholbare Übungen und dient
nicht nur zum Erlernen des Zahlenbegriffs, sondern steigert ganz allgemein das Auffassungs- und Entscheidungsvermögen.
Man kann auch Knöpfe, Stöpsel oder Hutmuffen verwenden, die eine Ziffer tragen. So kann z. B. auf
der Unterseite eines Plättchens nach F i g. 5 in jede Zeile ein Knopf mit einer Ziffer eingesetzt werden,
die der Summe der Knöpfe der betreffenden Farbe oder aller eingestellten Knöpfe entspricht. Auch diese
Knöpfe kann das Kind selbst einsetzen, und später kann ganz auf Knöpfe mit Ziffern übergegangen werden.
Die verschiedenen Farben, Kopfformen u. dgl. lassen sich dabei bestimmten Mengen, Zehnerpotenzen
od. dgl. zuordnen.
Claims (6)
1. Lehrmittel zum Erlernen des Zahlenbegriffs, mit einem oben und seitlich geöffneten Fachgehäuse,
das mehrere, auf einer Seite mit Einheitsmarken besetzte flache Zählplättchen nach
Art von Dominosteinen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zählplättchen (8, 13) eine Anzahl Halterungen für die lösbar an diesen anzubringenden Einheitsmarken (10 bis 12,17) auf
der Vorderseite in unregelmäßiger Anordnung und auf der Rückseite in Reihen und Kolonnen
geordnet aufweisen und übereinander durch eine obere Einfüllöffnung (62) hindurch in dem
schachtartig ausgebildeten Gehäuse (1 bis 3) stapelbar sind, das unten seitlich eine Entnahmeöffnung
(5) für das unterste Zählplältchen aufweist.
2. Lehrspiel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch im Bereich der Entnahmeöffnung in den
Seitenwänden (1) und im Boden (3) des Schachtgehäuses vorgesehene Griffaussparungen (21, 31).
3. Lehrspiel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Einheitsmarken für verschiedenartige
Einheiten mit unterschiedlicher Form (18 bis 20) und/oder Farbe (10 bis 12) vorgesehen
sind.
4. Lehrspiel nach Anspruch 3, dadurch ge-
kennzeichnet, daß nichtkreisförmige Einheitsmarken (18, 19) mit unterschiedlicher Winkelstellung zu den Seitenkanten der Zählplättchen
(8, 13) angeordnet sind (F i g. 7).
5. Lehrspiel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheitsmarken als nietartige
Stöpsel oder Hutmuffen (17) ausgeführt sind, die einen kreisförmigen (20), dreieckigen
(18), quadratischen (19) od. dgl. Kopf haben.
6. Lehrspiel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zählplättchen (13) ein vertieftes
mittleres Halterungsbett (15) haben, das ringsum von einem Randwulst (14) umgeben ist, der
wenigstens bis in die Abschlußebene der Einheitsmarken (17) vorragt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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