-
Zuordnungsspielzeug
-
Die Erfindung betrifft ein Zuordnungsspielzeug, bestehend aus einer
Vielzahl prismatischer Klötze mehrerer ausgewählter Grundrißformen und Farben und
einem Behälter, der Öffnungen mit ausgewahlten, den Grundrißformen der Klötze gleichen
Konturen zum Hindurchstecken der Klötze aufweist.
-
Derartige Spielzeuge sind allgemein bekannt und hauptsächlich für
Kinder im Vorschulalter bestimmt, um deren Formensinn auszuprägen oder beobachten
zu können. Die bekannten Ausfübrungen bestehen meist aus einem kubischen, auseinandernehmbaren
Kasten, der in Jeder seiner sechs Beitenwände eine oder mehrere Durchstecköffnungen
für jeweils einen Klotz bestimmter Grundrißform aufweist. Die verschiedenen Öffnungen
und Klötze sind so ausgebildet, daß ein Klotz bestimmter Grundrißform nur durch
die entsprechende, gleich konturierte Öffnung paBt, nicht aber durch andere Öffnungen.
Das spielende Kind muß also zuerst für jeden Klotz die zugeordnete Öffnung finden,
um alle Klötze in das Innere des Kastens bringen zu können. Um diese Zuordnung zu
erleichtern, sind in manchen Fällen die Klötze farblich mit den die passenden Öffnungen
tragenden Kastenwänden abgestimmt.
-
Diese bekannten Spiele haben den Nachteil, daß mit ihnen ein schrittweises
Erlernen der Fähigkeit richtiger Formenzuordnung nicht möglich ist. Erst wenn die
als Endziel des Lernprozesses angestrebte eindeutige Zuordnung von Klotz und Öffnung
gefunden ist, stellt sich ein Erfolg ein, Jede andere Versuch bleibt unbelobnt und
gänzlich vergebens. Dieses Prinzip "Alles oder Nichts"
birgt die
Gefahr von Frustrationen. Dies mag der Grund dafür sein, daß viele Kinder das Interesse
an den bekannten Zuordnungsspielen rasch verlieren oder aber mit ärgerlicher Gewalt
vergeblich versuchen, Klötze durch unpassende Öffnungen zu zwängen.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Zuordnungsspielzeug der
eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, daß es pädagogisch wertvoller als
die bekannten Ausführungen ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zumindest eine der Grundrißformen auch durch eine oder mehrere der Öffnungen
paßt, die eine von dieser Form abweichende Kontur haben,und daß Klötze unterschiedlicher
Grundrißformen unterschiedliche Farbe haben und daß unter jeder Öffnung ein gesondertes
aufdeckbares Fach in de Behälter . gebildet ist, welches farbgleich mit Klötzen
ist,die eine mit der Kontur dieser Öffnung gleiche Grundrißform haben.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Zuordnungsspielzeug ist es dem Kind möglich,
Fehler zu machen, die den Spielvorgang selbst nicht behindern, andererseits aber
nach Beendigung des Spieles erkannt werden können. Auch das bei der Erfindung bewußt
möglich gemachte Einstecken eines Klotzes in eine "falsche" Öffnung bringt zunächst
ein Erfolgserlebnis und motiviert zum Weiterspielen. Der Fehler kann dann nach Aufdeckung
der Fächer an der vom betreffenden Fach abweichenden Farbe des Klotzes erkannt und
gewünschtenfalls nachträglich korrigiert werden, entweder durch Umordnung bei geöffneten
Fächern oder aber durch Herausnahme des "falschen" Klotzes und anschließendes erneutes
Zuordnen durch die Öffnungen.
-
Die Erfindung gestattet somit ein wirklich spielerisches Lernen, Ja
sogar ein spielerisches eigenes Erkennen des Lernzieles ohne Unterweisung in die
Spielregel.
-
Die Erfindung und vorteilhafte Ausführungsformen werden nachstehend
an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung erläutert.
-
Die Zeichnung zeigt als Behälter einen rechteckigen Kasten 10, der
durch Zwischenwände in sechs gleich große Fächer 11 bis 16 wie dargestellt unterteilt
ist. Die Fächer sind nach oben offen und durch einen gemeinsamen Deckel 20 abdeckbar,
der in seiner
Längen- und Breitenabmessung dem Innenmaß des Kastens
10 entspricht. Die oberen Ränder der Zwischenwände des Kastens liegen um ein der
Dicke des Deckels 20 entsprechendes Maß niedriger als die oberen Seitenränder des
Kastens 10, so daß die Oberfläche des Deckels 20, wenn er bei geschlossenem Kasten
auf den Zwischenwänden ruht, mit den Seitenrändern des Kastens fluchtet. An gegenüberliegenden
Rändern des Deckels 20 sind Nasen 27 und 28 ausgebildet, die in entsprechende Ausnehmungen
17 und 18 am oberen Rand des Kastens 10 passen und nach Lage und Breite so angelegt
sind, daß der Deckel nur in einer bestimmten Orientierung bündig auf dem Kasten
aufsitzen kann. Die Nasen 27 und 28 reichen dann bis zur Außenfläche des Kastens
10 und bilden somit auch Angriffspunkte zum leichten Abnehmen des Deckels 20.
-
Der Deckel 20 ist mit sechs Durchgangsöffnungen 21 bis 26 versehen,
die so angeordnet sind, daß bei aufsitzendem Deckel åede von ihnen mitten über einem
gesonderten der Fächer 11 bis 16 liegt. Die Öffnungen haben verschiedene Konturen,
von denen beim dargestellten Ausführungsbeispiel einige gleich sind. So bilden die
Öffnungen 21 und 24 zwei gleiche Kreise und die Öffnungen 23 und 26 zwei gleiche
Quadrate. Die Öffnung 22 bildet im dargestellten Fall einen Halbkreis und die Öffnung
25 ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck.
-
Zu dem Zuordnungsspielzeug gehört ferner eine Vielzahl von Klötzen
sechs verschiedener Gestalten 31 bis 36. Von Jeder Klotzgestalt sind mehrere Exemplare
vorhanden, jeweils eines dieser Exemplare ist in der Zeichnung oben dargestellt.
-
Die Klötze haben eine bestimmte Farbgebung, und zwar so, daß alle
Klötze gleicher Gestalt gleich gefärbt sind, während Klötze unterschiedlicher Gestalt
in keinem Fall gleiche Farbe haben. Beim dargestellten Beispiel gibt es also insgesamt
sechs verschiedene Klotzfarben.
-
Genauso wie die verschiedenen Klotzgestalten sind auch die einzelnen
Fächer 11 bis 16 des Kastens 10 gefärbt. Jedes Fach hat eine andere Farbe, die genau
gleich mit der Farbe einer der Klotzgegestalten ist. Vorzugsweise sind alle Innenflächen
jedes Fachs, also sowohl der Boden als auch die Sei-tenwände in der entsprechenden
FaLbe
gefärbt. Die Zuordnung der einzelnen Farben zu den Fächern ist so getroffen, daß
bei bündig aufsitzendem Deckel 20 unter jeder der Öffnungen 21 bis 26 ein Fach liegt,
welches farbgleich mit Klötzen ist, die eine mit der Kontur dieser Öffnung gleiche
Grundrißform haben.
-
Zur Vereinfachung werden nachstehend die verschiedenen Farben mit
Zahlen 1 bis 6 bezeichnet. In der Zeichnung gibt die jeweils letzte Ziffer 1 bis
6 einer zweistelligen Bezugszahl die Farbe an, die dem mit dieser Bezugszahl bezeichneten
Gebil zugeordnet ist (z.B. hat ein Klotz 32 und das unter der Öffnung 22 liegende
Fach 12 die Farbe 2).
-
Zur weiteren Erläuterung seien zunächst nur die Klotzgestalten 31,
32, 33, die Öffnungen 21, 22, 23 und die Fächer 11, 12, 13 betrachtet. Die Grundrißform
des Klotzes 31 entspricht der kreisförmigen Öffnung 21, die Grundrißform des Klotzes
32 entspricht der halbkreisförmigen Öffnung 22, und die Grundrißform des Klotzes
33 entspricht der quadratischen Öffnung 23. Obwohl sich die Grundrißformen dieser
drei Klotzgestalten alle voneinander unterscheiden, sind sie so bemessen, daß einige
Grundrißformen auch durch Öffnungen passen, die eine von dieser Form abweichende
Kontur haben. So paßt ein Klotz 32 halbkreisförmigen Grundrisses nicht nur durch
die Öffnung 22 sondern auch durch die Öffnungen 21 und 23. In ähnlicher Weise paßt
ein Klotz 31 kreisförmigen Grundrisses auch durch die quadratische Öffnung 23 (nicht
aber durch die halbkreisförmige Öffnung 22). Ein Klotz 73 quadratischen Grundrisses
paßt hingegen nicht durch die beiden anderen Öffnungen 21 und 22.
-
Einige der hier betrachteten Klötze lassen sich also ohne Muhe durch
"fremde" Öffnungen in den Kasten 10 stecken, so daß ein spielendes Kind auch dann
ein gewisses Erfolgserlebnis hat, wenn es die Zuordnung zwischen den Klotzformen
und Öffnungskonturen nicht ganz richtig trifft. Andererseits ist es vorteilhaft,
daß nicht alle Klötze in jede beliebige fremde Öffnung passen, denn ansonsten wäre
keinerlei Anstoß für ein Bemühen nach Formenzuordnung vorhanden.
-
Nachdem es gehmgen ist, alle Klötze 31 bis 33 durch irgendwelche der
Öffnungen 21 bis 23 in die Fächer 11 bis 13 zu bringen,
ist bereits
ein gewisser Erfolg erzielt, der das Kind zunächst zufriedenstellen kann. Wenn der
Deckel 20 abgehoben wird, um die Klötze wieder aus den Fächern herauszunehmen, wird
ein bei der Zuordnung begangender Fehler nachträglich offenbar, weil der falsch
eingeworfene Klotz nicht mit der Farbe des Fachs übereinstimmt. Diese Lernzielkontrolle
ermöglicht eine Korrektur und bedeutet eine Erfahrung für den nächsten Spielgang.
-
Ein Zuordnungsspielzeug kann den angestrebten Zweck bereits erfüllen,
wenn es nur die Klotzformen 31 bis 33, die Öffnungen 21 bis 23 und die Fächer 11
bis 13 enthält. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform sind noch
einige zusätzliche Verfeinerungen gemacht. So sind neben den kreisförmigen Klötzen
31 weitere Klötze 34 mit dem gleichen Kreisgrundriß vorhanden, die jedoch eine geringere
Höhe und eine andere Farbe als die Klötze 31 haben. In ähnlicher Weise sind neben
den quadratischen Klötzen 33 weitere Klötze 36 mit dem gleichen quadratischen Grundriß
vorhanden, die ebenfalls eine niedrigere Höhe und eine andere Farbe als die Klötze
33 haben. Den niedrigeren Klötzen 34 und 36 sind die Fächer 14 und 16 zugeordnet,
die entsprechend gefärbt sind.
-
Die über diesen Fächern liegenden Öffnungen 24 und 26 des Deckels
20 sind konturgleich mit den Grundrißformen der Klötze 34 und 36 und somit auch
gleich mit den Öffnungen 21 und 23. Alle Öffnungen 21 bis 26 sind jedoch von besonderen
Farbfeldern 41 bis 46 auf der Oberseite des Deckels 20 umgeben, deren Jedes die
gleiche Farbe wie das unmittelbar darunterliegende Fach hat. Auf diese Weise lassen
sich zwei Klötze unterschiedlicher Gestalt, auch wenn sie die gleiche Grundrißform
wie 31 und 34 oder wie 33 und 36 haben, nach ihrer Gestalt in die dafür vorgesehenen
Fächer sortieren. Diese Ausführungsform spricht den Farbensinn nicht nur bei der
Lernzielkontrolle nach versuchter Einsortierung sondern bereits bei der Wahl der
anfänglichen Zuordnung an.
-
Vorzugsweise befinden sich unter den verschiedenen Klotzgestalten
zumindest einige, die im Seitenriß eine Form haben, welche gleich mit der Kontur
einer Öffnung sind, die von der Grundrißform dieser Klotzgestalt abweicht. Dies
wird z.B. dadurch erreicht, daß man Höhe und Durchmesser der Klotzgestalt 34 gleich
mit der Seitenlänge der quadratischen Öffnungen 23 und 24 macht, so daß
bei
flüchtiger Betrachtung der Klotz 34 für eine der Öffnungen 23 und 26 bestimmt zu
sein scheint. Eine so getroffene Zuordnung wird jedoch bei der Lernzielkontrolle
nachträglich als falsch erkannt werden, und eine Suche nach dem Fehler wird zeigen,
daß es bei der Zuordnung speziell auf die Grundrisse prismatischer Formen ankommt.
-
Die im dargestellten Fall getroffene Auswahl einfacher geometrischer
Formen für die Grundrisse hat den Vorteil, daß die Klötze auch hervorragend als
Bausteine für Kinder verwendbar sind.
-
Dies um so mehr, wenn in bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
die Durchmesser der Kreis- und Halbkreisgrundrisse, die Seitenlängen der Quadratgrundrisse
und mindestens eine Seitenlänge des Dreieckgrundrisses alle gleich lang sind. Eine
weitere hierzu geeignete Grundrißform wäre z.B. auch ein längliches Rechteck (in
der Zeichnung nicht dargestellt). Eine derartige Ausführungsform des Zuordnungsspielzeuges
motiviert Kinder in besonderer Weise zum Spielen allein und in Gruppen, wobei die
Zuordnungsaufgabe spielerischer Bestandteil des Einräumens der vorher zum Bauen
verwendeten Klötze ist. Hierbei stellt es sich als besonders attraktiv heraus, wenn
der Behälter und die Klötze aus lackiertem Holz bestehen.
-
In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist die Farbgebung
der Klötze, der Behälterfächer und gegebenenfalls des Behälterdeckels so getroffen,
daß sich zumindest einige der verschiedenen Farben in schwacher aber noch erkennbarer
Abstufung voneinander unterscheiden. Ein gutes Beispiel hierfür kann folgende Farbwahl
sein: Farbe 1: hellrot Farbe 2: mittelrot Farbe 3: dunkelrot Farbe 4: orange Farbe
5: gelborange Farbe 6: gelb.
-
Eine solche oder ähnliche Farbgebung schärft das Gefühl für Farbnuancen,
was sich dann fördernd auf kreative Tätigkeiten wie Malen auswirkt.