DE116575C

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Publication number: DE116575C
Application number: DENDAT116575D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Fabrikation von Alkalicarbonaten vermittelst der Umsetzung von Alkalisilicaten mit kohlensaurem Kalk und bietet die Möglichkeit dieser Umsetzung auf nassem Wege ohne Bildung von Alkalikalksilicat.

Diese Fakrikation wurde bisher gemäfs Gossage-Brisse (Wagner's Jahresberichte über die Fortschritte der ehem. Technologie, 1867, S. 188) in der Weise auszuführen gesucht, dafs man durch eine mit feinzertheilter Kieselsäure durchsetzte Kochsalzschmelze überhitzten Wasserdampf leitete, das so erhaltene Natriumsilicat mit kohlensaurem Kalk zusammen brannte und die Masse auslaugte. Dieser trockene Procefs hat infolge reichlicher Umsetzung von Alkali in Alkalikalksilicat nur unbefriedigende Resultate geliefert.

Ein Vorschlag zur technischen Benutzung des nassen Weges ist bisher nicht bekannt geworden. Es mögen hierzu in erster Reihe die Angaben der Litteratur selbst beigetragen haben. Wenn auch die Angaben von Kuh I-mann, Ordway, v. Kobell, Fuchs und Lemberg (Gmelin-Kraut, Handbuch der anorg. Chem., II. Bd. 1. Abth., 1886, S. 800 und 803) die Behauptung Bischofs (ebenda' S. 800), dafs eine Reaction zwischen Alkalisilicat in wässeriger Lösung und kohlensaurem Kalk überhaupt nicht stattfinde, widerlegen, so mufsten doch die Mittheilungen von Kuhlmann, Fuchs und Lemberg (a. a. O.), dafs sich Alkalikalksilicat bilde, ferner die Mittheilung in den Annalen der Chem. und Pharm. 41. Bd. (1842), S. 224, dafs beim Zusammenbringen von Kreidepulver mit wässeriger Alkalisilicatlösung nur theilweiser Austausch der Säuren stattfinde und die Masse, wenn so die Kreide zum Theil in Silicat übergegangen sei, erstarre, die technische Verwerthbarkeit der nassen Reaction zur Fabrikation von Alkalicarbonaten wegen der Alkaliverluste als ausgeschlossen erscheinen lassen. Thatsächlich ist nur ein einziger Vorschlag zur technischen Verwendung bekannt geworden, und zwar zur Herstellung von Kitten (vergl. die oben angezogene Stelle aus den Annalen der Chem. und Pharm.).

Es wurde nun gefunden, dafs man die Umsetzbarkeit der Alkalisilicate mit kohlensaurem Kalk zu kohlensaurem Alkali in technisch befriedigender Weise nutzbar machen kann, wenn man zur Umsetzung die Metasilicate und zwar in der Art verwendet, dafs man sie in Gestalt einer concentrirten, etwa 40 ° B. zeigenden Lösung bei Siedetemperatur mit dem Caiciumcarbonat reagiren läfst.

Versetzt man eine Alkalimetasilicatlösung von angegebener Concentration und Temperatur mit Caiciumcarbonat, so erstarrt das Gemisch rasch zu einer zerreiblichen Masse. Man zerstört diese und erhitzt sie zur Vervollständigung der Reaction über ioo° C. Hiernach laugt man mit warmem Wasser aus und erhält eine concentrirte, krystallisationsfähige Lösung von Alkalicarbonat, während das gebildete Calciumsilicat als unlöslicher Rückstand zurückbleibt.

Alkalipolysilicate, welche sich als solche zur Umsetzung mit Caiciumcarbonat nicht eignen, können dadurch reactionsfähig gemacht werden , dafs · man ihnen vor dem Zusatz des

'Calciumcarbonates den Kieselsäureüberschufs ■durch Behandlung mit Aetzkalk entzieht.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Darstellung von Alkalicarbonat durch Umsetzung von Alkalisilicat mit Calciumcarbonat, dadurch gekennzeichnet, dafs man Alkalimetasilicat in concentrirter Lösung bei Siedetemperatur mit Calciumcarbonat behandelt und dann die Reactionsmasse behufs Gewinnung des Alkalicarbonats mit warmem Wasser auslaugt.