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Verfahren zum Zuführen von Behältern zu den Plattformen eines umlaufenden
Fülltisches sowie Füllmaschine zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Zuführen von aus zwei getrennten Zuführstellen zugeführten
Behältern zu den Plattformen eines umlaufenden Fülltisches und zum Aufstellen der
Behälter darauf, insbesondere beim Füllen der Behälter mit einer kohlensäurehaltigen
Flüssigkeit. Dabei betrifft die Erfindung eine Verbesserung des Verfahrens hinsichtlich
der Regelmäßigkeit des Arbeitsablaufs. Weiter betrifft die Erfindung eine Verbesserung
der Füllmaschine hinsichtlich ihrer Eignung für die Durchführung des Verfahrens.
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Verfahren zum Zuführen von aus zwei getrennten Zuführstellen zugeführten
Behältern zu den Plattformen eines umlaufenden Fülltisches und zum Aufstellen der
Behälter darauf sind bekannt. Dabei erfolgt die Zuführung von zu füllenden Flaschen,
Büchsen oder ähnlichen Behältern von verschiedenen Hilfsmaschinen der Flaschenfüllanlage
her, wobei diese einzelnen Hilfsmaschinen eine kleinere Leistungsfähigkeit haben
als die Füllmaschine. Wenn z. B. eine Füllmaschine mit einer Abfülleistung von 400
Flaschen in der Minute von zwei Flaschenwaschvorrichtungen beliefert werden, deren
jede nur 200 Flaschen in der Minute ausgibt, so müssen die Flaschen von den beiden
Flaschenwaschvorrichtungen auf zwei Bahnen zugeführt werden, die zur Übergabe der
Flaschen an den umlaufenden Fülltisch in eine einzige Bahn übergeleitet werden.
Schwierigkeiten treten bisher dann ein, wenn die Arbeit der Füllmaschine für einige
Minuten unterbrochen werden muß, weil die Flaschenzufuhr zeitweise unterbrochen
ist. Während dieser Zeit fällt die Füllmaschine aus. Besondere Schwierigkeiten treten
auf, wenn die Füllmaschine eine kohlensäurehaltige Flüssigkeit, wie z. B. Bier,
abfüllt. Wenn nach einer Unterbrechung die Arbeit wieder beginnt, kann das Bier
in den gefüllten Flaschen schäumen, weil die kleine, in den einzelnen Füllköpfen
während des Stillstandes zurückbleibende Biermenge im Vergleich zu dem im Vorratsbehälter
der Füllmaschine gelagerten Bier verhältnismäßig schnell warm wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe in Verbindung mit dem eingangs
genannten Verfahren dadurch gelöst, daß die Behälter aus jeweils einer Zuführungsstelle
während jeder Umdrehung der Maschine einer Folge bestimmter Plattformen und die
Behälter einer anderen Zuführungsstelle einer zweiten, mit der ersten alternierenden
Folge von Plattformen zugeführt werden. Wenn nun eine Fördervorrichtung, z. B. die
mit geradzahlig numerierten Plattformen, keine Behälter von der Flaschenwascheinrichtung
od. dgl. empfängt, so nehmen doch die anderen ungeradzahlig numerierten Plattformen
Behälter in der regelmäßigen Folge auf, so daß die Füllmaschine wenigstens teilweise
weiterarbeiten kann. Wenn die Flaschenzuführung so lange ausgesetzt bleibt, daß
bei Wiederaufnahme des vollen Abfüllbetriebes ein Schäumen eintreten kann, braucht
der Arbeiter nur die Behälter auf den erstgenannten geradzahlig numerierten Plattformen
zu prüfen. In der Zwischenzeit werden die Behälter auf den anderen Plattformen ohne
Schwierigkeit und ohne Unterbrechung und ohne daß eine Überprüfung notwendig wäre
gefüllt. Bisher mußte man in solchen Fällen nicht nur die Unterbrechung der Abfüllung
hinnehmen, sondern auch bei Wiederaufnahme des Abfüllbetriebes alle gefüllten Behälter
durch den Arbeiter sorgfältig prüfen lassen.
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Weitere Merkmale, die die Erfindung vorteilhaft fortbilden, sind zusammen
mit einem Ausführungsbeispiel der Füllmaschine nachfolgend unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher beschrieben.
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Die Zeichnung stellt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
der Füllmaschine gemäß der Erfindung im Grundriß dar.
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Bei der dargestellten Ausführung sind zwei Behälterzuführstellen,
z. B. Waschvorrichtungen, Einweichvorrichtungen od. dgl., vorgesehen, die mit
A' und B'
bezeichnet sind. Sie führen Behälter, z. B. Flaschen oder
Büchsen, zu einer umlaufenden Füllmaschine, die als Ganzes mit der Bezugszahl
70' versehen ist. Die Wasch- oder Einweichvorrichtungen A' und
B'
sind von üblicher Bauart und können Behälter mit einer
Geschwindigkeit von ungefähr 200 Behältern oder darüber je Minute abliefern. Andererseits
ist die Füllmaschine 70' imstande, ungefähr die doppelte Anzahl von Behältern, die
ihr durch die Einheiten A' und B' zugeführt werden, zu füllen, d. h. also ungefähr
400 Behälter je Minute.
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Behälterförderer 72' und 74' führen die Behälter in einer geraden
Linie von den Einheiten A' und B'
fort. Sie sind geradlinige, endlose
Kettenförderer, die aus flachen Platten gebildet sind und deren Ausgangsenden an
der Oberfläche eines Tisches 76' drehbar gelagert sind. An der Oberfläche des Tisches
76' sind ferner zwei Förderer 78' und 80' angeordnet, die mit der gleichen linearen
Geschwindigkeit wie die Förderer 72' und 74' laufen und Behälter von den Förderern
72' und 74' aufnehmen. Zur Führung der Behälter von den Einheiten A' und
B' zu den Förderern 78' bzw. 80' sind Führungen 82' und 84' mit Ablenkteilen
86' und 88' vorgesehen. Die Förderer 78' und 80' sind in ihrer Bauart den Förderern
72' und 74' insofern ähnlich, als sie ebenfalls geradlinige, endlose, kettenartige
Förderer sind, die aus flachen Platten bestehen.
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Zwischen den Förderern 78' und 80' und parallel zu ihnen ist ein Abnahmeförderer
90' vorgesehen, der Behälter von einem oder beiden Förderern 78' und 80' aufnimmt.
Der Förderer 90' läuft mit einer linearen Geschwindigkeit, die etwa doppelt so groß
ist wie die der Förderer 78' und 80', d. h., er fördert etwa 400 Behälter je Minute.
Der Förderer 90' liefert Behälter an eine Einführungsscheibe 92' an der Füllmaschine
70' und setzt diese auf die üblichen, lotrecht beweglichen Behälterplattformen 94'
des umlaufenden Fülltisches, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Wie üblich läuft der Fülltisch um eine lotrechte Achse, die an der
Grundplatte der Füllmaschine fest angeordnet ist. Die Zuführscheibe 92' kann auch
in dem Gestell der Maschine drehbar gelagert sein, und der rechte Teil des Förderers
90' ist so in dem Gestell der Maschine angeordnet, daß sein oberes Trum sich quer
zur Oberfläche des Arbeitstisches der Füllmaschine bewegt.
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Der Förderer 78' liefert die Behälter von der Einheit A' zu einer
mit Taschen versehenen Scheibe 96', die oberhalb des Tisches 76' läuft. Der andere
Förderer 80' liefert Behälter von der Einheit B' zu einer ähnlichen, mit Taschen
versehenen Scheibe 98', die ebenfalls an dem Tisch 76' drehbar gelagert ist. Entlang
den Förderern 78' und 80' laufen feststehende Führungen, die unmittelbar vor den
Scheiben 96' und 98' enden; sie sind zusätzlich zu den Führungen 82' und 84' vorgesehen.
Die einzelnen Förderer 78' und 80' sind mit je einer Förderschnecke 71' bzw. 73'
versehen, die zwischen den Behältern Zwischenräume schaffen, und zwar laufen diese
Förderschnecken in der Längsrichtung der Förderer unmittelbar vor den Scheiben 96'
und 98'. Die Förderschnecken 71.' und 73' schaffen der Reihe nach zwischen Behältern,
die auf den Förderern 78' und 80' laufen. Zwischenräume, so daß die Behälter in
einen solchen Abstand voneinander kommen, daß sie in die Taschen der Scheiben 96'
bzw. 98' aufgenommen werden können.
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Die Förderschnecke 71' und die Scheibe 96' sind symmetrisch. jedoch
außer Phase mit der Förderschnecke 73' und der Scheibe 98', daher nimmt die Scheibe
96' einen Behälter in einem Zeitpunkt auf, der zwischen den Zeitpunkten liegt, in
denen die Scheibe 98' zwei aufeinanderfolgende Behälter aufnimmt. Die Scheiben 96'
und 98' liefern die Behälter an ein zusätzliches Scheibenpaar, das mit 75' bzw.
77' bezeichnet ist. Diese beiden Scheiben liegen zu beiden Seiten der Mittellinie
des Förderers 90', ebenso wie die Scheiben 96' und 98'; auch haben die Scheiben
96', 98', 75' und 77' den gleichen Teilkreisdurchmesser, so daß sich die Behälter
um alle Scheiben mit gleichen Radien bewegen. Dic Scheiben 96' und 98' sind mit
fünf in gleicher Entfernung voneinander liegenden Taschen versehen, während die
Scheiben 75' und 77' mit zehn solchen Taschen ausgerüstet sind.
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Es ist aus der Zeichnung zu ersehen, daß ein an der Stelle C 1 in
der Tasche der Scheibe 96' liegender Behälter sich mit der Scheibe an der ortsfesten
Führung 79' entlangbewegt, bis er eine Stellung C2 erreicht, wo er von beiden Scheiben
96' und 75' geführt wird. Die Scheibe 75' übernimmt dann den Behälter und führt
ihn an einer feststehenden Führung 81' entlang in eine Stellung, wo er durch eine
Tasche der Scheibe 77' aufgenommen wird. In dieser Lage wird der Behälter auf dem
Förderer 90' zentriert, so daß er auf die Plattform 94' der Füllmaschine 70' gebracht
werden kann.
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Zur gleichen Zeit, in der die Scheiben 96' und 75' die soeben behandelten
Behälter bewegen, bewegen die Scheiben 98' und 77' die in gestrichelten Linien gezeichneten,
von der Zuführstelle B" kommenden Behälter so, daß sie diese abwechselnd zwischen
die in vollen Linien dargestellten Behälter aufsetzen. Mit anderen Worten, die durch
die Scheibe 77' von der Scheibe 98' übergeführten Behälter werden durch die jeweilige
zweite nicht besetzte Tasche der Scheibe 75' umfaßt, wie an der Stelle C3 gezeigt.
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Da die Taschen der Scheiben 75' und 77' sich in übereinstimmung miteinander
bewegen und so ausgeführt sind, daß die lotrechten Achsen der sich mit ihnen bewegenden
Behälter eine Entfernung voneinander haben, die der Entfernung zwischen den Achsen
vonBehältern auf den Plattformen 94' derFüllmaschine entspricht, ist eine Förderschnecke
83' an einer Seite des Förderers 90' vorgesehen, die diesen Zwischenraum zwischen
den Behältern aufrechterhält, bis sie in den Taschen der Zuführscheibe 92' der Füllmaschine
70' aufgenommen werden. Der Schneckenförderer 83' ist den Schnecken 71' und 73'
ähnlich, nur haben die Nuten seines schraubenförmigen Gewindes über die ganze Länge
eine gleichmäßige Steigung, so daß ein gleichmäßiger Zwischenraum zwischen den Behältern
aufrechterhalten wird.
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Die Förderer 72', 74'. 78' und 80' werden von einer gemeinsamen Welle
und mit gleichbleibender Geschwindigkeit gegenüber den anderen Teilen der überführungsvorrichtung
und des Fülltisches zeitlich geregelt angetrieben. Ferner werden die Scheiben 96',
98', 75' und 77' zueinander und zu den Förderern 78', 80' und 90' zeitlich geregelt
angetrieben. Der Antrieb für die verschiedenen Teile, wie er soeben beschrieben
wurde, kann mit dem Antrieb des umlaufenden Fülltisches der Füllmaschine 70' so
gekuppelt werden, daß der Tisch in zeitlich geregelter Folge läuft.
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Die Füllmaschine unterscheidet sich von den üblichen umlaufenden Füllmaschinen
dadurch, daß sie mit einer ungeraden Anzahl von Füllköpfen und einer entsprechenden
Zahl von behältertragenden Plattformen 94' versehen ist. Der Zweck der Anbringung
einer ungeraden Anzahl von Füllköpfen und Behälterplattformen
ergibt
sich aus den weiteren Ausführungen.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Bei der gewöhnlichen
Arbeit werden Behälter auf den Fördervorrichtungen 72' und 74' ständig in Reihen
von den Wasch- oder Einweichvorrichtungen A' und B' zu der Vereinigungsvorrichtung
geführt. Die Behälter werden dabei von den Zuführförderern auf die Förderer 78'
und 80' übergeführt, wo sie durch die Förderschnecken 71' bzw. 73' in einen Abstand
voneinander gebracht und dann von den Scheiben 96' und 98' aufgenommen werden. Das
Vereinigen der beiden Behälterreihen erfolgt durch die zusammenwirkende Bewegung
der Scheiben 96', 98', 75' und 77' in der in der Zeichnung durch Pfeile angedeuteten
Richtung: Nimmt man an, daß die Leistung der Füllmaschine 400 Behälter in der Minute
beträgt und daß die Wasch- oder Einweichvorrichtungen A' und B' je
200 Behälter in der Minute behandeln, dann führen die Förderer 72', 74', 78' und
80' ungefähr je 200 Behälter in der Minute zu, während der Abnahmeförderer 90',
auf dem die Behälter vereinigt werden, 400 Behälter in der Minute fördert. Da die
Scheiben 96', 98', 75' und 77' in zeitlich zwangläufig geregelter Folge mit der
Drehung des Fülltisches der Maschine laufen, werden die Behälter auf dem Abnahmeförderer
90' abwechselnd zusammengestellt. Mit anderen Worten, zuerst wird ein Behälter von
dem Förderer 78' und dann ein Behälter von dem Förderer 80' auf den Förderer 90'
übergeführt.
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Wenn die Behälter einmal in der gewünschten Reihenfolge auf den Förderer
90' gebracht sind und in der richtigen Entfernung voneinander stehen, werden sie
durch die Förderschnecke 83' in dieser Entfernung gehalten, bis sie die Zuführscheibe
92' erreichen, wo sie auf die Behälterträger 94' des umlaufenden Fülltisches übergeführt
werden. Die Behälter werden dann mit einem kohlensäurehaltigen Getränk gefüllt und
von dem Fülltisch durch eine Abgabescheibe 85' fortgeführt, wobei diese Scheibe
ihrerseits die Behälter zu einer Einrichtung 87' zum Aufsetzen einer Kappe oder
zum anderweitigen Verschließen der Behälter weiterleitet.
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Da die Behältervereinigungsvorrichtung synchron mit der Scheibe 92'
und dem Fülltisch 60' der Füllmaschine läuft und da eine ungerade Anzahl von Füllköpfen
und Behälterträgern an dem umlaufenden Fülltisch vorgesehen ist, werden die Behälter
von einer Waschvorrichtung während einer Umdrehung des Fülltisches zu einer bestimmten
Reihe von Füllköpfen geführt und während einer folgenden Umdrehung des Fülltisches
zu der zweiten dazu bestimmten Reihe von Füllköpfen. Nimmt man z. B. an, daß der
umlaufende Fülltisch 60' Füllköpfe und Behälterplattformen 94' aufweist, dann werden
die Behälter, die von der Wasch- oder Einweichvorrichtung A' herkommen und in ausgezogenen
Linien dargestellt sind, durch die Vereinigungsvorrichtung auf die mit ungeraden
Zahlen bezeichneten Plattformen 1', 3', 5' usw. gesetzt. Während einer vollständigen
Umdrehung des Fülltisches setzt sich so das Aufstellen der Behälter von der Wasch-
oder Einweichvorrichtung A' auf die mit ungeraden Zahlen bezeichneten Füllköpfe
fort. Während der folgenden Drehung des Fülltisches jedoch werden die von der Wasch-
oder Einweichvorrichtung A' kommenden Behälter auf die mit geraden Zahlen bezeichneten
Behälterplattformen, also 2', 4', 6' usw., aufgesetzt. Ebenso werden während der
ersten Umdrehung der Füllmaschine die von der Wasch- oder Einweichvorrichtung B'
kommenden Behälter, die in gestrichelten Linien dargestellt sind, zuerst auf die
mit geraden Zahlen bezeichneten und dann während einer folgenden Umdrehung des Fülltisches
auf die mit ungeraden Zahlen bezeichneten Plattformen aufgesetzt.
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Wenn eine der Zuführstellen zeitweise unterbrochen ist, findet die
gleiche Reihenfolge wie vorher statt, mit der Ausnahme, daß jede zweite Behälterplattform
keinen Behälter aufnimmt. Da jedoch der Zwischenraum der Behälter bleibt, wenn sie
durch die Vereinigungsvorrichtung hindurchgehen, werden die Behälter zuerst während
einer Umdrehung des Tisches zu einer Reihe von Plattformen geführt und dann während
der folgenden Umdrehung zu der zweiten Reihe. Infolgedessen kann jeder Füllkopf
nur eine Umdrehung ausführen, ohne daß ein zu füllender Behälter unter ihm steht.
Die Zeit, die für eine Umdrehung des Fülltisches erforderlich ist, reicht für die
Erwärmung des in dem Füllkopf vorhandenen kohlensäurehaltigen Getränkes nicht aus,
und infolgedessen wird kein Schäumen darin auftreten, wenn er bei der nächsten Umdrehung
arbeitet. Wenn die volle Arbeit der Waschvorrichtungen A' und B' wiederaufgenommen
wird, braucht man keinen gefüllten Behälter von dem Abnahmeförderer zu entfernen,
da bei der Füllmaschine keine Möglichkeit vorhanden war, daß die Füllköpfe warm
wurden, und infolgedessen ein Schäumen ausgeschlossen ist.