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Kannenwechsel- und -transportvorrichtung für Spinnereivorbereitungsmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kannenwechsel- und -transportvorrichtung für
Spinnereivorbereitungsmaschinen, wie Strecken, Karden und Kämmaschinen mit selbsttätigem
Wechsel, Transport und Speichern der Kannen zwischen zwei Maschinen.
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Bei den bekannten Kannenwechselvorrichtungen (französische Patentschrift
1 308 080) beschränkte sich der Austausch der gefüllten Kannen gegen Leerkannen
auf den Wechsel unmittelbar an der betreffenden Maschine, wobei den Kannenwechselvorrichtungen
jeder Ablieferung auch Transportvorrichtungen in Form von Förderbändern oder Wagen
zugeordnet sein können (deutsche Patentschrift 1 036 132). In diesem Zusammenhang
ist es auch bekannt, Kannen über eine schiefe Ebene oder ein Förderband in die Reservestellung
für den Kannenwechsel einer Spinnereivorbereitungsmaschine zuzuführen (deutsche
Auslegeschrift 1 108 597). Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, der Kannenwechselvorrichtung
jeder Ablieferung einer Spinnereivorbereitungsmaschine ein Transportband, durch
das die leeren Kannen direkt in eine Reservestellung transportierbar sind, zuzuordnen
und ein zweites Transportband vorzusehen, durch das die vollen Kannen aus der Abholstellung
entfernbar sind (deutsche Patentschrift 1 236 379). Die bekannten Vorrichtungen
und die vorgeschlagene Vorrichtung sind jedoch nicht für einen bedienungsfreien
Transportkreislauf der Kannen zwischen zwei Spinnereivorbereitungsmaschinen geeignet.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, den Transportvorgang zwischen
Spinnereivorbereitungsmaschinen bedienungsfrei zu gestalten und auch den Kannenumlauf
zu beschleunigen. Hierfür ist bekanntlich bereits bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen worden, Spinnereivorbereitungsmaschinen, die auf eine
gleichartige Vorlage bzw. Ablage des Faserbandes arbeiten, durch einen Transportkreislauf
für Kannen oder andere Faserbandbehälter miteinander zu verbinden.
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So sind beispielsweise zwei Spinnereivorbereitungsmaschinen durch
Fördereinrichtungen für Kannen miteinander verbunden, welche zumindest eine in einer
geschlossenen Schleife angeordnete endlose Zugkette aufweisen, die die Kannen durch
entsprechende Zugglieder an der Unterseite erfaßt und aufeinanderfolgend durch den
Ein- und Ausgang der Füllstation sowie durch eine Speicherstation und/oder die Anlegestelle
der nachfolgenden Vorbereitungsmaschine verläuft (britische Patentschrift 910 761).
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Hierbei können die Kannen, sobald sie von einer Füllstation gefüllt
sind, zu einer Speicherstation gebracht werden, die neben den Kannen angeordnet
ist, die sich an den Anlegestellen einer Strecke befinden.
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Es kann aber auch für eine Speicherung der Kannen eine Hilfs- oder
Zweig-Transportbahn vorgesehen sein. Bei dieser Vorrichtung ist entweder ein großer
Platzbedarf oder ein großer technischer Aufwand für das Stillsetzen der synchron
bewegten Kannen in der Speicherstellung bei weiterlaufendem Transportband erforderlich.
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Eine andere bekannte Vorrichtung (französische Patentschrift 1 297
641) zeigt ebenfalls eine als endlose Schleife angeordnete Transportbahn zwischen
zwei Strecken, auf welcher die Kannen schrittweise unter der Füllstelle hindurch
und gleichzeitig an der Anlegestelle der nachfolgenden Strecke vorbeibewegt werden,
bei der vor jedem Weiterschieben der Kannen jede Kanne um den Bruchteil des Inhalts
entleert wird, der der Anzahl der dem Tisch vorgelegten Kannen umgekehrt proportional
ist. Da die Kannen im Füllrhythmus der ersten Strecke bewegt werden müssen, erfordert
eine solche Vorrichtung nicht nur eine sehr genaue Abstimmung und Steuerung des
Arbeitsablaufes, da keine Speichermöglichkeit besteht, sondern auch eine automatische
Anlegevorrichtung. Bei Störungen an der einen oder anderen Strecke müssen jeweils
alle auf diese Weise miteinander verbundenen Maschinen die Produktion unterbrechen.
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Die beiden zuletzt genannten Vorrichtungen haben gemeinsam den Nachteil,
daß durch die endlose Schleifentransportbahn verhältnismäßig viel Platz beansprucht
wird. Bei mehrköpfigen Strecken sind deshalb derartige Transportvorrichtungen überhaupt
nicht anwendbar. Der technische Aufwand ist zudem sehr groß und stellt dadurch den
wirtschaftlichen Nutzen einer solchen Automatisierung in Frage, da
die
Produktion der verbundenen Maschinen aufeinander abgestellt sein muß.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Passagen mehrerer
Spinnereivorbereitungsmaschinen, die auf eine gleichartige Vorlage bzw. Ablage arbeiten,
durch eine möglichst einrache Kannenwechsel-und -transportvorrichtung so miteinander
zu verbinden, daß möglichst wenig Platz beansprucht wird und die miteinander verbundenen
Maschinen weitgehend unabhängig voneinander arbeiten können.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei der Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß jeweils zwei Maschinen durch wenigstens zwei voneinander
getrennte und unabhängige Transportbahnen verbunden sind, die jeweils vor der Maschine
enden, wovon die eine Transportbahn zum Transport und Speichern von an der ersten
Maschine gefüllten Kannen zwischen der Ausstoßstelle der ersten Maschine und der
Entleerstelle der zweiten Maschine dient, während die andere Transportbahn zum Speichern
und Rückführen der an der zweiten Maschine entleerten Kannen von der Entleerstelle
der zweiten Maschine zur Einschubstelle der ersten Maschine dient. Dadurch ist es
möglich, sowohl einköpfige als auch mehrköpfige Maschinen miteinander zu verbinden.
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Die Transportbahnen können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
aus Förderbändern bestehen.
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Vorzugsweise bestehen jedoch die Transportbahnen zum Transport der
vollen Kannen von der ersten zur zweiten Maschine aus gegen die zweite Maschine
geneigten Rollbahnen und zur Rückführung der Leerkannen aus jeweils diesen Zuführrollbahnen
zugeordneten, gegen die erste Maschine geneigten Rückführrollbahnen.
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Um in der Anordnung der Maschinen variabler zu sein oder auch bei
Vorbereitungsmaschinen mit seitlichem Kanneneinschub werden zweckmäßig seitlich
der Maschine sich befindende Zuführrampen der Einschubstelle jeweils vorgeschaltet.
Bei der Anordnung mehrerer Zuführrollbahnen werden die aus der ersten Maschine ausgestoßenen
vollen Kannen wechselweise auf diese Zuführrollbahnen durch einen Schieber verteilt.
Bei paarweiser Anordnung der Schieber werden diese symmetrisch zueinander bewegt.
Die Schieber können mittels eines Kontrollschalters auch erst dann in Tätigkeit
gesetzt werden, wenn eine Zuführbahn bereits mit vollen Kannen besetzt ist. Die
von der ersten Maschine zur zweiten Maschine transportierten vollen Kannen werden
durch einen lösbaren Anschlag auf den gegen die zweite Maschine geneigten Rollbahnen
abgestoppt und in Bereitschaftsstellung für die Vorlage an der zweiten Strecke gehalten.
Dadurch ist eine Wartestellung für die vollen Kannen gegeben, falls die Entleerung
der an der zweiten Maschine vorgelegten Kannen noch nicht beendet sein sollte. Am
Ende der Rückführrollbahnen ist eine Bremsvorrichtung angeordnet, die mit einem
Verschiebearm zusammenwirkt, so daß die Leerkannen auf den Rückführrollbahnen zurückgehalten
werden und nicht hinter den Verschiebearm während seiner Bewegung gelangen können.
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Die Erfindung hat nicht nur den Vorteil eines günstigen Platzbedarfes
und einer weitgehend unabhängigen Arbeitsweise der miteinander verbundenen Maschinen,
sondern sie läßt sich bei Verwendung der Rollbahnen in einfacher Weise ohne be-
sondere
Abänderung der bisher verwendeten Maschinen einsetzen. Sie ist bei Verwendung der
Rollbahnen einfach in ihrem Aufbau und erfordert nicht einmal Antriebsmittel für
den Kannentransport.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen
näher beschrieben.
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F i g. 1 zeigt eine Kannenwechsel- und -transportvorrichtung gemäß
der Erfindung für zwei hintereinandergeschaltete Strecken mit zwei Arbeitsstellen
im Aufriß; F i g. 2 bis 5 zeigen schematisch einzelne Arbeitsstellungen der Vorrichtung
nach F i g. 1 in der Draufsicht; F i g. 6 ist eine Einzelheit aus F i g. 2 Fig.
7 zeigt den Verteilschieberantrieb zum Beschicken der einzelnen Rollbahnen in perspektivischer
Darstellung; Fig. 8 zeigt die an den Rollbahnen angeordnete Sperrvorrichtung für
die gefüllten Kannen; Fig.9 zeigt eine andere Kannenwechsel- und -transportvorrichtung
für zwei hintereinander angeordnete Strecken mit vier Arbeitsstellen; Fig. 10 und
11 zeigen Einzelheiten aus Fig. 1 bzw. 9 im Aufriß und in der Draufsicht.
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Der Erfindungsgegenstand ist grundsätzlich bei allen Spinnereivorbereitungsmaschinen
mit Vorteil anwendbar, die mit einer Bandablage oder -vorlage in Kannen oder ähnlichen
Behältern arbeiten. Dabei ist es unwesentlich, ob der Kannenwechsel in Luntenförderrichtung
oder quer zur Luntenförderrichtung erfolgt, ob es sich um ein- oder mehrköpfige
Strecken handelt, mit zentralem oder seitlichem Antriebsgestell. F i g. 1 zeigt
beispielsweise Strecken A und B mit jeweils zwei Ablieferungen und zentralem Antriebsgestell,
wie sie als Einzelmaschine oder letzte Passage verwendet werden. Als Sammelplatz
für die Leerkannen sind zu beiden Seiten der Strecke B je eine Zuführrampe 54 bzw.
54' angeordnet, auf welcher gleichzeitig mehrere leere Kannen abgestellt werden
können. Zur Führung der Leerkannen besitzt die Rampe 54 bzw. 54' der Strecke B zwei
Führungsleisten 57 und 58 bzw. 57' und 58' (Fig. 2).
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Durch einen Schlitz 55 bzw. 55' greift ein Verschiebearm 56 bzw. 56',
der durch eine hinter den Strecken verdeckt angeordnete und nicht eingezeichnete
Spindel angetrieben wird. Das Auswechseln der vollen Kannen gegen Leerkannen wird
in den Strecken mittels Verschiebegabeln 60, 60' durchgeführt. Zur Aufnahme der
vollen Kannen der Strecke B dienen Kannenwagen 7 und 8, die durch eine nicht abgebildete
Klinkenkupplung miteinander verbunden sind.
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Die vorbeschriebene Kannenwechsel- und -transportvorrichtung arbeitet
wie folgt: Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, werden die Leerkannen auf Kannenwagen herangebracht
und auf die als Sammelplatz für Leerkannen dienenden Rampen 54 bzw. 54' der Strecke
B abgestellt. Sodann werden die leeren Kannenwagen jeweils als Sammelplatz für die
Vollkannen vor der Strecke B an eine nicht abgebildete Klinkenkupplung angekuppelt.
Auf der zu beiden Seiten der Strecke B angeordneten Rampen 54, 54' sind Leerkannen
abgestellt, wobei in der Zeichnung auf jeder Rampe nur eine Leerkanne eingezeichnet
ist. Die Rampe 54 bzw. 54' der Strecke B kann jedoch so ausgebildet sein, daß sich
mehrere Leerkannen auf ihr abstellen lassen.
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Nachdem die sich unter den Bandablegevorrichtungen der Strecke B
befindlichen Kannen mit der
durch ein Zählwerk vorbestimmten Menge
Faserband gefüllt sind, werden diese durch die Verschiebegabeln 60 bzw. 60' aus
der Strecke heraus auf die Kannenwagen 7 und 8 geschoben. Dabei werden gleichzeitig
leere Kannen, die in Bereitschaftsstellung in der Strecke stehen, an die Stelle
der vollen Kannen geschoben. Nach diesem Kannenwechsel werden die Verschiebegabeln
60,60' automatisch hochgeschwenkt und gehen wieder in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Durch die rücklaufende Verschiebegabel 60 bzw. 60' wird ein Schalter
210 betätigt und der Motor 20 eingeschaltet, so daß die auf der Rampe 54 stehenden
Leerkannen durch den Verschiebearm 56 bzw. 56' in Richtung auf die Strecke verschoben
werden, wobei der Einfachheit halber nur eine Leerkanne gezeigt ist. Wenn beispielsweise
die vorderste der in Bereitschaft stehenden Kannen genügend weit in der Maschine
steht, ereicht der Verschiebearm 56 einen Schalter 209 (F i g. 2), der den Motor
20 wieder abstellt.
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Nach dem nächsten Ausstoß einer Vollkanne aus der Strecke B erfolgt
durch den Schalter 210 der zweite Einschubbefehl für die Verschiebearme 56 bzw.
56', worauf die folgende Leerkanne in die Maschine eingeschoben wird. Die Bewegung
der Verschiebearme wird dabei durch den Schalter 211 abgestellt. Der Schalter 211
bewirkt gleichzeitig das Weiterrücken der inzwischen mit zwei vollen Kannen versehenen
Kannenwagen 7 und 8, indem er einen nicht abgebildeten Motor einschaltet.
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Beim nächstfolgenden Kannenwechsel wird der Verschiebearm 56 bzw.
56' durch den Endschalter 210 abermals in Tätigkeit gesetzt, worauf die letzte der
auf der Rampe 54 bereitgestellten Kannen in die Strecke geschoben wird. Sobald diese
Kanne genügend weit in der Strecke steht, trifft der Verschiebearm 56 auf einen
Endschalter 212 und stellt den Motor 20 ab. Gleichzeitig wird vom Endschalter 212
die Rückbewegung der Verschiebearme 56 und 56' eingeleitet und der nicht abgebildete
Motor umgepolt.
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Bei der in F i g. 1 gezeigten Kombination von zwei hintereinandergeschalteten
Strecken dienen die Kannen, die durch die Strecke A laufen, unmittelbar als Vorlage
für die Strecke B, so daß die Kannen jeweils zwischen zwei Strecken in einem ununterbrochenen
Kreislauf ausgetauscht werden. Hierbei ist der mit der vorbeschriebenen Kannenwechsel-
und -transportvorrichtung versehenen Strecke B die zweite Strecke A vorgeschaltet.
Die Strecke A erhält ihr Vorlagegut aus den Kannen 117 über das Einlaufgatter 118,
während die Strecke B ihr Vorlagegut über das Einlaufgatter 119 von auf den Rollbahnen
86 und 87 bzw. 86' und 87' bereitgestellten Kannen entnimmt. Die genannten Einlaufgatter
sind in den F i g. 2 bis 5 und 9 nicht gezeigt.
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Zu beiden Seiten der Strecke A sind drei parallel nebeneinander angeordnete
Rollbahnen 85, 86 und 87 bzw. 85', 86' und 87' vorgesehen, wobei die Rollbahnen
86, 87 bzw. 86' und 87' paarweise zusammenarbeiten. Die beiden Rückführrollbahnen
85 und 85' besitzen ein Gefälle in Richtung der Strecke A, so daß alle sich auf
ihr befindenden Kannen das Bestreben haben, sich in Richtung des Pfeiles P4 zu bewegen.
Die Rollbahnpaare 86, 87 und 86', 87' sind in Richtung gegen die Strecke B geneigt,
so daß sich die auf ihr befindenden Kannen in Richtung des Pfeiles, bewegen. Die
Rollbahnpaare86, 87 und
86', 87' werden durch je einen Anschlag 88 bzw. 88' unterteilt.
Durch einen Verteilschieber 89 bzw. 89' am Auslauf der Strecke A werden die Vollkannen
auf die beiden Bahnen 86 und 87 bzw. 8S' und 87' verteilt.
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Die den Rollbahnpaaren 86, 87 und 86', 87' parallel zugeordneten
Rückführrollbahnen 85 und 85' für die Rückführung der Leerkannen besitzen an ihrem
unteren Ende je eine Bremse 90 bzw. 90'.
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Diese Bremsen haben die Aufgabe, zu vermeiden, daß Kannen von den
Rückführrollbahnen 85 und 85' nachrücken und hinter die Schieber 56 und 56' gelangen,
während diese Schieber zum Einschieben der nächsten Leerkannen aus ihrer äußersten
Endlage gegen das Maschinengestell vorgerückt sind. Die Bremse 90 bzw. 90' hält
die auf der Rückführrollbahn 85 bzw. 85' stehenden Leerkannen so lange zurück, bis
der Schieber 56 bzw. 56' der Strecke A seine äußerste Endlage wieder erreicht hat.
Eine solche Sperrvorrichtung ist im einzelnen in F i g. 10 und 11 gezeigt. Ein als
Bremse ausgebildetes Teil der seitlichen Rollbahnbegrenzung 110 ist schwenkbar gelagert
und über einen unter der Rückführrollbahn angeordneten Hebel 111 mit einer Zugfeder
112 verbunden, die die Bremse 90 bzw. 90' in die Rollbahn schwenkt, sobald sie nicht
mehr vom Schieber 56 bzw. 56' zurückgehalten wird. Dadurch werden die sich auf der
Rollbahn befindenden Kannen so lange festgeklemmt, bis der Schieber 56 bzw. 56'
beim Zurückgehen in seine äußere Endlage gegen den Fortsatz 113 der Bremse 90 bzw.
90' stößt und dadurch die Bremse entgegen dem Zug der Feder 112 aus der Rollbahn
schwenkt. In dieser Lage ist die Rollbahn wieder freigegeben, und die nächste Kanne
kann unbehindert vor den Schieber 56 bzw. 56' rollen. Ein Sicherungsbolzen 114 verhindert,
daß die Bremse 90 bzw. 90' bei einer fehlenden festzuklemmenden Kanne zu weit verschwenkt
wird und aus dem Bereich des Verschiebearmes 56 bzw. 56' kommt.
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In F i g. 6 und 7 ist der Antriebsmechanismus der Verteilschieber
89 bzw. 89' dargestellt. Ähnlich wie die beiden Verschiebearme 56 bzw. 56' werden
die beiden an den Muttern 115 und 115' befestigten Verteilschieber 89 und 89' durch
Spindeln 91 bzw.
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91' bewegt. Die Spindeln 91 und 91' erhalten ihren Antrieb von einem
im Triebgestell 1 der Strecke angeordneten Motor 92 über ein Getriebe 93 und eine
Sicherheitskupplung 94.
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Fig. 8 zeigt die die Rollbahnpaare 86, 87 bzw.
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86' und 87' unterteilenden Schieber 88 bzw. 88'. Die Schieber 88 sind
durch an den Rollbahnen angeordnete Schlitze in den Kannenweg hineingeschoben und
können mittels Fußhebel 95 entgegen dem Zug der Feder 96 zurückgezogen werden.
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Die Übertragung der Kannen von der StreckeA zur Strecke B erfolgt
in der nachstehend, an Hand der Fig. 2 bis 5 beschriebenen Weise: Wenn die Verschiebegabel
60 bzw. 60' eine gefüllte Kanne aus der Strecke A ausgestoßen hat, kehrt sie in
ihre Ruhestellung zurück und betätigt einen Endschalter 201. Der Endschalter 201
schaltet den die nicht abgebildete Spindel antreibenden Motor 20 ein und bewegt
somit die Schieber 56 bzw.
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56'. Dabei wird zu beiden Seiten der Maschine je eine von der Rollbahn
85 bzw. 85' herbeigeführten Kannen in die Strecke eingeschoben (Fig.4). Am Ende
der Einschubbewegung trifft der Schieber 56 auf einen weiteren Endschalter 202,
der den Motor
20 umschaltet, so daß er in der Gegenrichtung umläuft.
Dadurch wird der Schieber 56 bzw. 56' in seine Ausgangslage zurückbefördert, während
die Leerkanne in der Strecke in Bereitschaftsstellung verbleibt. Sobald der Schieber
56 bzw. 56' wieder in seiner ursprünglichen Stellung angelangt ist, betätigt er
einen Endschalter 203, durch welchen der Motor 20 abgeschaltet und umgepolt wird.
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Dieser geschilderte Vorgang wiederholt sich so oft, bis die auf der
Rückführrollbahn 85 bereitgestellten acht Leerkannen nacheinander in die Strecke
eingeschoben und gefüllt sind. Nachdem sich keine weiteren Leerkannen am Einlauf
der Strecke mehr befinden, wird die Maschine von einem Programmschaltwerk automatisch
abgestellt und gibt somit Gelegenheit, weitere Leerkannen auf der Rückführrollbahn
85 bereitzustellen bzw. die inzwischen von der Strecke B geleerten Vorlagekannen
von den Rollbahnpaaren 86, 87 und 86', 87' auf die zugeordneten Rückführrollbahnen
85 und 85' umstellen zu können.
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Die in einem fortlaufenden Arbeitsgang von je einer Arbeitsstelle
der Strecke A nacheinander gefüllten acht Kannen müssen jeweils zur Hälfte auf die
Rollbahn 86 bzw. 86' und auf die Rollbahn 87 bzw.
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87' verteilt werden (F i g. 2). Hierzu sind Verteilschieber 89 und
89' vorgesehen, die von einem Motor über ein an sich bekanntes Programmschaltwerk
in Bewegung gesetzt werden. Dies kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen: Nach
der ersten Art erhält dieses Programmschaltwerk nach jedem erfolgten Kannenausstoß
durch die Verschiebegabel 60 bzw. 60' und einem weiteren Schalter 204 einen Impuls,
der es um 450 dreht.
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Nach vier Impulsen, die vier aus jeder der beiden Arbeitsstellen der
Maschine ausgestoßenen vollen Kannen entsprechen, vollendet der Progranunschalter
eine halbe Umdrehung und schließt einen Kontakt. Dieser Kontakt leitet nun die durch
den Endschalter 201 hervorgerufenen, das Einschieben der Leerkannen durch den Schieber
56 bzw. 56' einleitenden Impulse an den im Triebgestell der Strecke angeordneten
Motor 92 weiter. Dadurch werden die aus der Maschine ausgestoßenen Vollkannen durch
den Verteilschieber 89 bzw. 89' auf die parallel zur Rollbahn 87 bzw. 87' angeordnete
Rollbahn 86 bzw.
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86' geschoben. Nachdem vier volle Kannen auf die Rollbahn 86 bzw.
86' geschoben sind, hat das Programmschaltwerk eine volle Umdrehung ausgeführt,
worauf die Maschine selbsttätig abgestellt wird.
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Die Kannen auf der unteren Hälfte der Rollbahnpaare 86, 87 bzw. 86',
87', die als Vorlage für die Strecke B gedient haben und in der Zwischenzeit leer
gelaufen sind, werden nun von Hand auf die Rücklaufbahnen 85 und 85' umgestellt
und somit der Strecke A als Leerkannen wieder zugeführt (F i g. 2).
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Durch Betätigung des Fußtrittes 95 und 95' rollen die auf der oberen
Hälfte der Rollbahnpaare sich befindenden vollen Kannen (F i g. 2) in Richtung auf
die StreckeB (Fig. 3) zu, wo sie nunmehr als Vorlage dienen. Beide Strecken A und
B werden jetzt wieder in Betrieb gesetzt, und das geschilderte Arbeitsspiel wiederholt
sich.
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Die zweite Art, die beiden Rollbahnpaare 86, 87 und 86', 87' gleichmäßig
mit vollen Kannen zu beschicken, besteht darin, daß man das Programmschaltwerk so
einstellt, daß wechselweise jeder der beiden an einer Arbeitsstelle angeordneten
Rollbah-
nen eine Kanne zugeteilt wird. Sobald der oberhalb des Anschlages 88 bzw.
88' sich befindende Teil der Rollbahnpaare 86, 87 und 86', 87' mit je vier Kannen
besetzt ist, werden vier Endschalter 205, 206, 207 und 208 betätigt, worauf die
Strecke A ihre Tätigkeit einstellt.
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Bei der eben beschriebenen Ausführung sind zwei Strecken A und B
mit jeweils zwei Köpfen bzw. zwei Ablieferungen hintereinandergeschaltet. Während
von der Strecke A die Vollkannen über Rollbahnen zur Strecke B transportiert werden
und als Leerkannen der StreckeA wieder zugeführt werden, erhält die StreckeB ihre
Leerkannen durch Kannenwagen oder andere Transportmittel zugeführt, von denen sie
auf die als Sammelplatz dienende Zuführrampe abgestellt werden. Die entleerten Transportmittel
werden sodann zur Aufnahme der Vollkannen vor der Strecke B bereitgestellt.
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Dieser letztere Vorgang ist an Hand des zweiten Ausführungsbeispieles
bereits im einzelnen beschrieben worden. Selbstverständlich ist es möglich, der
Strecke B eine weitere Streckpassage C nachzuschalten, so daß die Strecken B und
C in gleicher Weise wie die Strecken A und B automatisch zusammenarbeiten. Auch
können statt der Rollbahnen Förderbänder oder andere geeignete Transportmittel benutzt
werden.
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Wie in F i g. 9 beispielsweise gezeigt, ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung nicht nur auf Strecken mit je zwei Köpfen oder zwei Ablieferungen beschränkt,
sondern es können auch Strecken mit einer größeren Anzahl von Ablieferungen mit
der Kannenwechselvorrichtung ausgestattet sein. Die in F i g. 9 gezeigten Strecken
A' und B' besitzen beispielsweise zu beiden Seiten des Antriebsgestelles 1 je zwei
Arbeitsstellen. Von diesen Arbeitsstellen der Strecke A' werden die gefüllten Kannen
direkt auf die Rollbahnen 101, 102 bzw. 101', 102' ausgestoßen. Im Gegensatz zu
der vorher beschriebenen Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5 kann hier der Verteilschieber
89 bzw. 89' zum Verteilen der Kannen auf die verschiedenen Rollbahnen sowie ein
entsprechendes Programmschaltwerk entfallen. Nachdem die der Strecke B' auf den
Rollbahnen 101, 102 bzw.
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101', 102' vorgestellten Kannen geleert sind, werden diese, wie bereits
beschrieben, von Hand auf die Rückführrollbahnen 103, 104 bzw. 103', 104' für die
Leerkannen umgestellt, worauf durch Absenken der Anschläge 88 bzw. 88' die Vollkannen,
die sich auf den Rollbahnen 101 und 102 bzw. 101', 102' befinden, von der Strecke
A' vor die Strecke B' rollen.
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Die Leerkannen werden auf den gegen die Strecke A' geneigten Rückführrollbahnen
103, 104 bzw. 103', 104' wieder der Strecke A zugeführt, wobei jeweils zwei Leerkannen
von beiden Seiten durch den Schieber 56 bzw. 56' in die Maschine eingeschoben werden.
An den beiden Rückführrollbahnen 103, 104 bzw. 103', 104' sind zwei Bremsen 90 und
116 bzw. 90' und 116' vorgesehen, die miteinander gekoppelt sind und von denen die
Bremse 90 bzw.
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90' an der äußeren Rückführrollbahn 104 bzw. 104' einen Fortsatz besitzt,
der in der bereits beschriebenen Weise mit dem Schieber 56 bzw. 56' zusammenarbeitet,
um ein unbeabsichtigtes Nachrutschen der Kannen beider Rückführrollbahnen 103, 104
bzw. 103', 104' zu vermeiden.
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Auch bei dieser Ausführungsform sind Abänderungen möglich, indem
weitere Strecken hintereinandergeschaltet
werden oder statt der
Rollbahnen Transportbänder oder andere geeignete Transportmittel verwendet werden.