DE116347C

DE116347C -

Info

Publication number: DE116347C
Application number: DENDAT116347D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung besteht in einem Thürschliefser, bei welchem eine Schnur an der Thürbekleidung befestigt ist, die sich auf ein durch Spiralfeder bethätigtes, an dem Thürflügel befestigtes Gehäuse aufwickelt, und zwar ist das kennzeichnende Merkmal der vorliegenden Erfindung darin zu erblicken, dafs dieses Gehäuse mit einem nach dem Ende zu sich verjüngenden Schneckengang zur Aufnahme der Schnur versehen ist. Ist die Thür geschlossen, so wird die Schnur sich auf die Schneckengänge vollständig aufgewickelt und die das Gehäuse drehende Feder an Spannung verloren haben. Wird die Thür geöffnet, so wickelt sich die Schnur von dem Gehäuse ab, gleichzeitig die Spiralfeder anspannend.

Der Schneckengang des Gehäuses ist derartig construirt, dafs er sich nach oben zu in dem Mafse verjüngt, wie die Federkraft beim Aufmachen der ThUr zunimmt. Es wird also bei geschlossener Thür -die Schnur an einem grofsen Hebelarm am Gehäuse angreifen, bei geöffneter Thür an einem kleinen Hebelarm, so dafs das auf die Thür wirkende schliefsende Moment stets das gleiche sein wird.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand, und zwar zeigt:

Fig. ι den neuen Thürschliefser in Vorderansicht,

Fig. 2 in einer Ansicht von unten,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Thürschliefser, während

Fig. 4 und 5 die Wirkungsweise des Thürschliefsers bei verschiedenen Thürstellungen veranschaulichen.

α ist das Gehäuse, welches mit einem sich nach oben verjüngenden Schneckengang versehen ist. In diesem Gehäuse α liegt die Spiralfeder b. Die Achse c ist durch das Lager d hindurchgeführt und mit Sperrklinke e und Sperrrad f sowie Kurbel g ausgerüstet, zu dem Zwecke, je nach der Schwere der Thür ein Spannen der Feder vornehmen zu können. An dem oberen Ende des Gehäuses α ist die Schnur h befestigt, die sich in dem Schneckengang entlang und vom unteren Ende des Gehäuses α hinweg nach der Thürfüllung führt, an der in geeigneter Weise eine Befestigung stattfindet. Bei geschlossener Thür erfolgt nun eine einmalige Spannung der Feder b durch den Hebel g derart, dafs in dieser Lage noch ein sanfter Schlufs der Thür durch die Feder sattfinden kann. Wird die Thür geöffnet, so bewegt sich der Thürschliefser mit der Thür, sich von der Thürfüllung entfernend. Die Schnur h rollt von dem Gehäuse α ab und zieht hierbei die Feder b auf. Da entsprechend dem Abrollen der Schnur h von dem Gehäuse auch der Hebelarm, an welchem die Schnur h am Gehäuse α angreift, abnimmt, so bleibt das Moment, welches auf die Thür schliefsend wirkt, in jeder Stellung der Thür immer dasselbe und es mufs ein vollständig gleichmäfsiges Schliefsen derselben stattfinden.

Man kann natürlich auch denselben Effect erreichen, wenn man den Thürschliefser an

der Thürfüllung und das Ende der Schnur an
dem Thürrahmen befestigt.

Claims

Patent-Anspruch:

Thürschliefser mit Zugschnur und Federtrommel, dadurch gekennzeichnet, dafs auf der

Federtrommel schneckenförmige Führungsrillen für die aufzurollende Schnur h derart angeordnet sind, dafs sich der Schneckengang für die Schnur in dem Mafse verjüngt, wie die Federkraft der Feder b beim Oeffnen der Thür zunimmt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.