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Rotationsvervielfältiger zum ganzseitigen, zeilen- oder abschnittweisen
Abdrucken von Spiegelbilddruckformen auf Blätter, Karten od. dgl. Die Erfindung
betrifft Rotationsvervielfältiger zum ganzseitigen, zeilen- oder abschnittweisen
Abdrucken von Spiegelbilddruckformen auf Blätter, Karten od. dgl. mit einem durch
lichtelektrisches Abtasten des zugeführten Bogens elektromagnetisch steuerbaren
Eintourenantrieb für das die Druckform tragende Druckelement.
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Bei Druckmaschinen sind Abtasteinrichtungen bekanntgeworden, bei denen
das zugeführte zu bedruckende Blatt einen Abtastfinger bewegt und durch dessen Bewegung
eine mechanische Auslösesperre betätigt wird, welche den Druckvorgang auslöst. Dabei
sind die Einrichtungen zum Teil so angeordnet, daß wohl der Druckvorgang unterbrochen
wird, die rotierenden Druckelemente jedoch weiterlaufen.
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Ferner sind bekannte Abtasteinrichtungen an Druckmaschinen so gestaltet,
daß bei Vorhandensein eines zu bedruckenden Bogens an der Abtaststelle das mechanische
Abtastorgan einen Stromkreis öffnet, der bisher erregte Elektromagnet dadurch abfällt
und eine Auslösesperre betätigt, die den Druckvorgang auslöst. Ebenso ist es bekannt,
in umgekehrter Weise bei Vorhandensein eines Bogens einen Stromkreis durch das Abtastorgan
zu schließen und durch Erregung eines Elektromagneten die Auslösesperre zu betätigen.
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Die bisher bekannten Abtasteinrichtungen steuerten jedoch den Druckvorgang
nur bei Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines zu bedruckenden Blattes.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, bei Rotationsvervielfältigern unmittelbar
vor den Transportwalzen zwei parallel geschaltete Abfühlkontakte anzuordnen, welche
den Stromkreis für einen Elektromagneten geschlossen halten, der eine Sperrvorrichtung
für die hand- oder fußbetätigte Auslöseeinrichtung des Druckzylinders gesperrt hält
und erst bei paralleler Anlage der zu bedruckenden Bogen die Auslöseeinrichtung
für die Eintourenkupplung des Druckzylinders durch Unterbrechung des Stromkreises
freigibt.
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Bei derartigen Rotationsvervielfältigern ist jedoch eine ständige
Bedienung erforderlich, da jeder Druckvorgang nur durch eine von Hand oder mit dem
Fuß zu betätigende Auslöseeinrichtung ausgeführt werden kann. Außerdem ist durch
die Anwendung mechanischer, zum Teil unter Federdruck stehender Verbindungselemente
bei langer Betriebsdauer keine sichere Registrierung mehr gegeben.
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Es ist auch bekannt, bei Rotationsvervielfältigern vor den Zuführwalzen
und unterhalb des Anlegetisches zwei voneinander getrennte Lichtquellen und eine
Photozelle zur Abtastung der Bogen und Aus-Lösung der Maschine mittels eines Elektromagneten
anzuordnen. Die Auslösung der Maschine erfolgt dabei in dem Moment, in dem die Vorderkante
des zu bedruckenden Bogens den Lichtstrahl unterbricht. Die Maschine wird also bereits
in Umlauf gesetzt, ehe die Vorderkante des Bogens die Zuführwalze erreicht hat.
Eine genaue Registrierung des Druckes auf dem Bogen ist daher mit dieser Anordnung
nicht möglich.
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Es ist außerdem eine Vorrichtung zum selbsttätigen Ausrichten von
Papier, Pappe, Leder usw. vor Druck-und Prägevorgängen bekannt, bei der mehrere
lichtelektrische Abtasteinheiten, bestehend aus je einer Lichtquelle und einer Photozelle,
unterhalb des Ausrichttisches angeordnet sind. Die lichtelektrische Abtasteinrichtungen
dienen hierbei dazu, die das Ausrichten des Bogens bewirkenden, unabhängig voneinander
in Längs- und Querrichtung bewegbaren Liniale in ihrer Bewegung einzeln zu stoppen,
sobald Strichmarke und Papier übereinstimmen. Eine derartige Vorrichtung ist jedoch
zum Abtasten von einem einem Rotationsvervielfältiger zuzuführenden Bogen unbrauchbar,
da eine zweidimensionale Ausrichtung des Bogens in der vorgeschlagenen Art den Druckvorgang
stark hemmen würde und den Erfordernissen eines Rotationsvervielfältigers überhaupt
nicht entspricht.
Gemäß der Erfindung werden die Nachteile dadurch
vermieden, daß die lichtelektrische Steuerung des Eintourenantriebs aus zwei oberhalb
des Anlegetisches angeordneten Photozellen besteht, denen je eine Lichtquelle zugeordnet
ist, deren Licht durch den Anlegetisch oder den angelegten Bogen in die zugehörige
Photozelle reflektierbar ist, wobei die Photozellen durch bekannte Mittel derart
mit dem Eintourenantrieb geschaltet sind, daß dieser nur eingeschaltet wird, wenn
beide Photozellen gleichzeitig, etwa durch kunkle Stellen auf dem anzulegenden Bogen,
verdunkelt werden.
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Durch die Erfindung wird eine größtmögliche Sicherheit der Registrierung
von fehlerhaft angelegten Bogen erreicht. Die Erfindung bietet aber außerdem die
Möglichkeit, bei intermittierend umlaufenden, mit automatischer Blattzuführung ausgerüsteten
Druckmaschinen von der Notwendigkeit einer ständigen Bedienung der Maschine abzugehen.
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In der Beschreibung und in den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt und beschrieben, und zwar veranschaulicht F i g. 1 einen Rotationsvervielfältiger
mit einer Photozellenabtastung der Anlage der zu bedruckenden Blätter, F i g. 2
einen Schaltplan des Rotationsvervielfältigers nach F i g. 1, F i g. 3 das anzulegende
Blatt mit vorgedruckten Markierungsstrichen.
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Bei dem in F i g. 1 dargestellten Rotationsvervielfältiger ist die
Drucktrommel 1 mit dem aufgespannten Druckformoriginal 2 auf der Welle 3 gelagert.
Das dauernd umlaufende Mitnehmerrad 4, das mit dem Zahnrad 5 fest verbunden ist,
ist ebenfalls auf der Welle 3 gelagert. Mitnehmerrad 4 und Zahnrad 5 erhalten
ihren Antrieb von den Zahnrädern 6 und 7, der Riemenscheibe 8 und Riemen 9 vom Motor
der Maschine.
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An der Drucktrommel l ist die Mitnehmerklinke 11 unter Wirkung der
Zugfeder 12 um den Bolzen 10 drehbar gelagert. Das freie Ende 13 der Mitnehmerklinke
11 wird in der Grundstellung der Maschine vom Klinkenausheber 14 gegen den
Gummipuffer 15,
der fest an der Drucktrommel 1 befestigt ist, gepreßt. Der
Klinkenausheber 14, der um den Bolzen 16 am Maschinengestell drehbar gelagert
ist, und zwar unter Wirkung der Zugfeder 17, ist über den Bolzen
18 und Lasche 19 mit dem Zugmagneten 20 verbunden.
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Außerdem ist ein Rückverriegelungshebel 21 drehbar um den Bolzen 16
angeordnet, der hinter die an der Drucktrommel drehbar befestigte Rolle 23 greift
und dadurch die Drucktrommel in der Grundstellung gegen Rückwärtsdrehung sichert.
Die an- und abschwenkbare Gegendruckwalze 24 ist auf der Achse 25 gelagert
und arbeitet mit der Drucktrommel l in bekannter Weise zusammen.
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Einer bekannten Anfeuchtvorrichtung 26 sind Vortransportwalzen 27
und 28 zugeordnet. Vor diesen Vortransportwalzen sind zwei Lampen 29 und
30 sowie zwei Photozellen 31 und 32 angebracht, wie aus F i g. 2 ersichtlich.
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Wird nun ein zu bedruckendes Blatt 33, wie aus F i g. 3 ersichtlich,
von Hand oder durch einen Anleger an die stillstehenden Vortransportwalzen
27
und 28 angelegt, so kommen zwei Markierungsstriche 34 und 35, die auf dem
zu bedruckenden Blatt, z. B. einem Formular, links und rechts außen vorgedruckt
sind, in den Bereich des Lichtstrahles 36 und 37 der Lampen 29 und 30, und die Reflexion
verdunkelt die Photozellen 31 und 32. Dadurch wird über die Verstärkerröhre 38 das
Gitter der Gastriode 39 positiv, und die Röhre 39 zündet.
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Durch das Zünden der Gastriode 39 fließt Strom auf den Zugmagneten
20; der Klinkenausheber 14
wird in Pfeilrichtung C gedreht und gibt
die Mitnehmerklinke 11 frei. Diese fällt in das dauernd umlaufende Mitnehmerrad
4 ein, und die Drucktrommel wird für eine Umdrehung mitgenommen.
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Beim Drehen der Drucktrommel l werden durch einen nicht dargestellten
Antrieb die Vortransportwalzen 27 und 28 gedreht und transportieren das angelegte
Blatt 33 zur Drucklinie A -B zwischen Drucktrommel 1 und Gegendruckwalze
24. Beim Transport des Blattes 33 kommen die Markierungsstriche 34 und 35 aus dem
Bereich der Lichtstrahlen 36 und 37: die Reflexion trifft die Photozellen 31 und
32, und die Gastriode 39 löscht. Der Magnet 20 wird stromlos und der Klinkenausheber
14 fällt in die Bahn der mit der Drucktrommel l umlaufenden Mitnehmerklinke
11. Jetzt erfolgt der Druckvorgang. Dann läuft das freie Ende 13 der Mitnehmerklinke
11 auf den Klinkenausheber 14 auf; die Mitnehmerklinke 11 wird ausgehoben, und die
Drucktrommel 1 steht wieder in Grundstellung. Dabei ist auch der Rückverriegelungshebel
21 hinter die Rolle 23 gefallen und hat die Drucktrommel 1 nach hinten verriegelt.
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Wie aus F i g. 2 hervorgeht, hat die Schaltung aber noch eine weitere
Aufgabe zu erfüllen. Die Anordnung der beiden Lampen 29 und 30 und der beiden Photozellen
31 und 32 in Parallelschaltung ist so gewählt, daß ein schief angelegter
Bogen nur mit einem Markierungsstrich (z. B. 34) die Reflexion eines Lichtstrahles
verdunkelt. Die Schaltung ist so ausgelegt, daß dadurch wohl eine Photozelle anspricht
und die negative Gitterspannung der Gastriode 39
kleiner wird, eine Zündung
jedoch nicht stattfindet, da die beleuchtete zweite Photozelle noch eine genügende
negative Gitterspannung zur Gastriode 39 gelangen läßt. Die Drucktrommel l wird
also nur ausgelöst, wenn das angelegte Blatt 33 gerade zugeführt wird.
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Außerdem hat diese Einrichtung den Vorteil, nicht abhängig von der
Geschwindigkeit der zugeführten Bogen zu sein, wie dies bei mechanischen und elektromechanischen
Einrichtungen üblich ist, bei denen sich ein erheblicher Unterschied in der Druckhöhe
auf dem bedruckten Bogen bemerkbar macht.
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Eine zusätzliche Auslösung durch Hand oder Fußpedal 40 kann
über einen doppelpoligen Schalter 41
den Magneten 20 unter Strom setzen und
dadurch die Maschine auslösen.