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Zweibackenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft
eine Zweibackenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit in radialer Richtung
betätigten Bremsbacken, bei der die Betätigungskraft durch einen Nocken direkt auf
die eine Bremsbacke und über ein die Welle umgreifendes Teil auf die andere Bremsbacke
wirkt.
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Bei einer bekannten Zweibackenbremse dieser Art ist die Bremsnockenwelle
mit dem Bremsnocken im Bremsbackenträger fest gelagert. Um bei dieser Bremse auf
beide Bremsbacken gleiche Kräfte zu übertragen, muß sowohl der Bremsnocken in ganz
exakter Weise bearbeitet sein, und es müssen auch die mit den Bremsnocken zusammenarbeitenden
Flächen der einen Bremsbacke und des die Welle umgreifenden Teiles genau bearbeitet
sein. Wenn im Betrieb Abnutzungen dieser zusammenwirkenden Flächen auftreten, so
ist eine gleichmäßige Kraftübertragung auf beide Bremsbacken nicht mehr sichergestellt.
Weiterhin ergeben sich bei derartigen Bremsen Schwierigkeiten bei unterschiedlicher
Abnutzung der Bremsbeläge, da durch die feste Anordnung der Nockenwelle hierdurch
ungleiche Kräfte auf die anderen Bremsbacken übertragen werden. Eine genaue Einstellung
beim Zusammenbau der Bremse ist durch die feste Anordnung der Nockenwelle ebenfalls
sehr schwierig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei derartigen Bremsen diese
Nachteile zu beheben. Erfindungsgemäß durchsetzt der Bremsnocken eine Öffnung im
Bremsträger mit Spiel und ist in radialer Richtung schwebend aufgehängt und durch
Lagerflächen am Bremsträger gegen eine axiale Verschiebung gehalten. Durch diese
Anordnung ist in vorteilhafter Weise der Bremsnocken selbstzentrierend und werden
in jedem Betriebszustand auf beide Bremsbacken gleiche Kräfte übertragen. Dadurch,
daß der Bremsnocken in radialer Richtung schwebend aufgehängt ist, ist eine Nachjustierung
während des Betriebes nicht erforderlich. Weiterhin können dadurch beim Zusammenbau
der Bremse die Bremsbacken in radialer Richtung in einfachster Weise eingestellt
werden.
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Zweckmäßigerweise kann der Nocken einen Bund aufweisen, der mit einer
Lagerfläche gegen die Lagerfläche des Bremsträgers anliegt, und eine Lagerfläche
eines Betätigungshebelauges, welches die Nockenwelle einschließt, kann gegen die
andere Lagerfläche des Bremsträgers anliegen.
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Die Zweibackenbremse kann zum Erzielen der optimalen dynamischen Wirksamkeit
als Antriebswellenbremse derart ausgebildet sein, daß die Kraftwirkungslinie des
kraftübertragenden, die Welle umfassenden Teiles einen Winkel von etwa 7° gegenüber
der Symmetrieachse der Bremsbacken einschließt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Stirnansicht einer Zweibackenbremse gemäß der
Erfindung, F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in F i g. 1, F i g. 3 einen
Schnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 1 zur Veranschaulichung der Befestigungseinrichtungen
der Tragplatte in bezug auf die Strebe, F i g. 4 ein Schnitt im wesentlichen entlang
der Linie 4-4 in F i g. 1 zur Veranschaulichung der Bremsbetätigungseinrichtungen
im Detail, F i g. 5 eine ausschnittsweise Stirnansicht in größerem Maßstab zur Veranschaulichung
des aus Nocken und Strebe bestehenden Satzes nach F i g. 1 und F i g. 6 ein Schnitt
der Nockenwelle und der Bremstragplatte in größerem Maßstab, insbesondere zur Veranschaulichung
der gegenseitigen Anlageflächen.
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Die Bremse 15 bildet eine Bremsvorrichtung, bei der zwei gleiche und
austauschbare Bremsbacken 12 und 14 beiderends gelenkig gelagert sind und
die Bremsbackenbetätigungseinrichtungen zum Auseinanderspreizen der Bremsbacken
gegen die Bremstrommel hin zwischen den Enden der Bremsbacken angeordnet sind.
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Die Bremsbacken 12 und 14 bestehen aus je einem Steg 16 bzw. 18, der
an dem zugeordneten bogenförmig
gekrümmten Bremsbackenflansch 20
bzw. 22 angebracht ist, an dem die Beläge 24 bzw. 26 angenietet oder angeklebt sind.
Die Bremsbackenstege 16 und 18 der Bremsbacken 12 bzw. 14 sind an diametral gegenüberliegenden,
an einer Tragplatte 28 angenieteten Ankerstiften 30 verankert. Jeder Ankerstift
30 ist zu einer zylindrischen Widerlagerfläche 31 zur Anlage je einer von zwei gleichen
Reibungshälften 33 an den Backenenden in gelenkiger Weise ausgebildet, und sein
Ende ist zu einem Sicherungsflansch 35 gegen Axialbewegung ausgebildet. Die Tragplatte
28 ist, wie Fig. 4 zeigt, innerhalb der Bremstrommel 11 angeordnet und bildet eine
mit dem Bremsbetätigungsmechanismus zusammenwirkende Trageinrichtung für diesen
und hat zwei einwärtsgewendete Widerlagerflächen 32 bei den Ankerstiften
30
(F i g. 1 und 2) und eine weitere Widerlager- oder Auflagerfläche 37 (F
i g. 4) gegenüber dem Bremsbetätigungsmechanismus. Diese drei Flächen 32, 32, 37
liegen in einer gemeinsamen Vertikalebene und dienen zum Ausrichten der Bremsbacken
12 und 14
für das Zusammenwirken mit weiteren, im folgenden beschriebenen
Einrichtungen.
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Die Tragplatte 28 ist an der Hinterseite eines Gangschaltgetriebegehäuses
od. dgl. (nicht dargestellt) mittels einer Anzahl von Schrauben 29 (F i g. 3 ) befestigt.
Ein großes Loch 27 in der Mitte der Tragplatte 28 läßt Raum für die nicht dargestellte
Getriebewelle, die durch dieses Loch geführt ist, und eine weitere kleinere Öffnung
34 ist oberhalb des Loches 27 in der Tragplatte 28 in einem Teil 36 gebildet, der
gegen die Ebene der Platte nach außen zu versetzt ist, und dient zur Aufnahme einer
Nockenwelle 40 (F i g. 4).
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Die Bremsbacken 12 und 14 sind normalerweise von der
zylindrischen Innenfläche der Bremstrommel 11 mittels zweier an den benachbarten
Enden der Bremsbacken 12 und 14 befestigten Rückführschraubenfedern 21 abgehoben
gehalten. Die Federn 21 sind an zugeordneten Flanschenenden 23 der beiden Bremsbackenflanschen
radial auswärts der Ankerstifte 30 verankert. Die Federn 21 sind,
von der vertikalen Mittelebene der Bremse versetzt, in der Nähe der Außenseiten
der Tragplatte 28 angeordnet (Fig. 4), so daß sie die Bremsbacken 12 und 14 straff
gegen die Ankerstifte 30 und gegen die Ruflagerfläche 37 der Tragplatte 28 ziehen
und somit zum Ausrichten der Bremsbacken beitragen. Die Reaktionskräfte der Rückführfedern
21 werden an der Unterseite der übergreifenden Sicherungsflansche 35 der Ankerstifte
30 aufgenommen, so daß die Bremsbacken 12 und 14, wie in F i g. 2
gezeigt, in axialer Richtung in Anlage an der Tragplatte 28 gehalten sind.
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Der Bremsbetätigungsmechanismus nach der Erfindung besteht aus drei
Teilen, nämlich einer vollständig festpunktfreien Strebe 38 mit einer großen Öffnung
39 in der Mitte, die in der Nähe der Bremsbackenstege 16 und 18 montiert
ist und an diesen gleitfähig anliegt und in einer zu den Bremsbackenstegen und der
Tragplatte 28 parallelen Ebene liegt, einer quer durch die Öffnung 34 in der Tragplatte
hindurchgehenden Nockenwelle 40, mit der ein Nockenkörper 42 aus einem Stück besteht,
und einem, z. B. mittels einer Kerbverzahnung 45, in nicht drehbarer Weise an der
Nockenwelle 40 befestigten Hebel 441 durch dessen Betätigung die Nockenwelle
40 drehbar und somit der Bremsmechanismus betätigbar ist. In F i g. 4 ist der Hebel
44 aus Gründen der Anschaulichkeit aus seiner Stellung herausgedreht dargestellt.
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Die Strebe 38, der Nocken 42 und der Hebel
44
spreizen im Zusammenwirken die Bremsbacken 12 und 14 bei der Betätigung
der Bremse durch Ausüben gleicher Kräfte auf beide Backen in solcher Weise, daß
sie unter Reibung an der Bremstrommel 11 angreifen.
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Die etwa oval geformte Strebe 38 besteht aus einem Stanzstück mit
ebenem Rumpf und ist gegen die Mittellinie der Bremsbacken um einen geringfügigen
Winkel verdreht angeordnet (F i g. 1). Die Strebe 38 ist entlang ihrer beiden Seitenkanten
mit je einem mit ihr aus einem Stück bestehenden, auswärts umgebogenen Flansch 46
versehen, der ihr zur Verbesserung der Belastbarkeit eine genügende Steifigkeit
verleiht. Die obere und untere gebogene Kante 48 der Strebe 38 sind eben, so daß
sie in gleitfähiger Weise an inwendigen Vorsprüngen 50 anliegen, die aus den Bremsbackenflanschen
20 und 22 durch Auswölben gebildet sind und mit diesen aus einem Stück bestehen.
Die Vorsprünge 50 richten und halten die Strebe 38 in axialer Richtung, so
daß die Strebe 38 und die Bremsbackenstege 16 und 18 jederzeit so ausgerichtet sind,
daß ihre benachbarten Flächen einander in einer gemeinsamen Ebene aneinander gleitfähig
berühren (F i g. 4). Die Vorsprünge 50 tragen auch zur Wirkung der Backenrückführfedern
21 beim Ausrichten der Strebe 38 bei, indem sie die Bremsbackenstege
16 und 18 gegen die andere Seite der Strebe andrücken (F i g. 4).
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Das Betätigungsende der Strebe 38 hat eine öffnung 52, in die der
Nockenkörper 42 derart vorspringt, daß er auf der unteren Innenfläche der öffnung
52 (F i g. 5) aufsitzt. Das untere Ende der Strebe 38 ist mit einem angenieteten
Knopf 54 (F i g. 1 und 4) ausgestattet, der in einen halbkreisförmigen Ausschnitt
56 im Bremsbackensteg 18 des Bremsbackens 14 eingreift. Ein ähnlicher
Ausschnitt 56 ist im Steg 1.6 des Bremsbackens 12 vorgesehen.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schneidet eine Ebene,
die die Achsen der Ankerstifte 30 enthält, die im allgemeinen vertikale Betätigungsmittellinie
der Bremse unter einem von 90° abweichenden Winkel. Diese vertikale Betätigungsmittellinie
schneidet und halbiert die Strebe 38 im wesentlichen in einer zur Zeichenebene der
F i g. 1 unter rechtem Winkel stehenden Ebene und ist mit A bezeichnet. Die allgemein
horizontale Mittellinie durch die Ankerstifte ist mit B bezeichnet. Eine Mittellinie
C in F i g. 1 liegt in einer zur Zeichenebene unter rechtem Winkel stehenden vertikalen
Ebene, halbiert die Bremsbacken und liegt unter rechtem Winkel zur Mittellinie B.
Der Winkel zwischen den Mittellinien A und C beträgt vorzugsweise etwa 7° und ist
durch die folgenden überlegungen bestimmt. Sämtliche Mittellinien A, B und
C schneiden sich in der Trommelachse D.
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Es hat sich gezeigt, daß in der Praxis diese Winkelanordnung der Strebe
zum Erzielen der optimalen dynamischen Wirksamkeit dieser Bremse als Antriebswellenbremse
von Bedeutung ist.
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Bei einer Antriebswellenbremse ist eine dynamische Bremsleistung nur
in dem der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs entsprechenden Drehsinn erforderlich,
während eine statische Bremsleistung in beiden Drehrichtungen, also bei Vorwärtsbewegung
und
Rückwärtsbewegung, erforderlich ist. Eine Erhöhung der dynamischen Bremsmomentleistung
im Vorwärtsdrehsinn ist erwünscht. Der Idealfall besteht in der Anordnung der Strebe
an der Stelle, wo die dynamische Bremsmomentleistung in der Vorwärtsrichtung gleich
ist der statischen Bremsmomentleistung in der entgegengesetzten Richtung. Mit Rücksicht
auf den Platzbedarf und ähnliche Rücksichten ist dies jedoch bei der beschriebenen
Bremse nicht möglich. Durch die im Winkel versetzte Anordnung der Mittellinie der
Strebenbetätigung in der Richtung der Antriebswellendrehung im Vorwärtsgang in der
beschriebenen Weise ist der Idealfall jedoch annähernd erreicht, und die Konstruktion
nach der Erfindung ist für Vorwärts- und Rückwärtsdrehung im wesentlichen gleich
wirksam. Der Versatzwinkel von 7° entsprechend der oben gegebenen Beschreibung liefert
eine Verteilung der Bremsmomentleistung im Verhältnis von etwa 55:45 zwischen dem
statischen Bremsmoment im Vorwärtsdrehsinn und im Rückwärtsdrehsinn und führt zu
einer Erhöhung der dynamischen Bremsmomentleistung in der Vorwärtsrichtung auf einen
Wert, der nahezu gleich ist der statischen Bremsmomentleistung im Rückwärtsdrehsinn.
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Der Nocken 42 ist zu zwei in der Querrichtung vorspringenden runden
Daumen 58 und 60 ausgebildet, die durch einen geraden Steg 62 verbunden sind. Der
Nockendaumen 58 liegt drehbar in einer Aussparung 64 des Loches 52 der Strebe, und
der Nockendaumen 60 ist ebenfalls drehbar in einer entsprechenden Aussparung
66 in der Öffnung der Strebe gelagert. Die oberen Flächen der Nockendaumen 58 und
60 liegen an der Innenfläche 71 einer länglichen Aussparung 70 im Bremsbackensteg
16
des Bremsbackens 12 in der Nähe des Ausschnittes 56 an und dienen zur Übertragung
der Reaktionskräfte des Nockens auf den Bremsbacken. Der andere Bremsbackensteg
18 des Backens 14 ist ebenfalls mit einer entsprechenden Aussparung 70 versehen,
so daß die beiden Backen austauschbar sind.
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Das Loch 52 der Strebe 38 erstreckt sich weit genug nach oben, um
für die erforderliche Drehung des Nocckens 42 Raum zu geben.
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Der Nocken 42, der mit der Nockenwelle 40 aus einem
Stück besteht, endet hinten in einem Bund 72, dessen Lage gegen Axialbewegung gesichert
ist, indem er zwischen dem Bremsbackensteg 16 und dem tragenden Teil 36 der Tragplatte
28 (F i g. 6) gehalten ist und der eine Schulter 74 bildet, die als Anlagefläche
für die Fläche 77 des tragenden Teiles 36 dient, und der eine Fläche 76 hat, die
als Anlagefläche für den Bremsbackensteg 16 dient, der mit den Widerlagerflächen
32 und 37 zusammenwirkt und die Bremsbacken 12 und 14 in ihrer einwandfreien Stellung
in bezug auf die Bremse ausrichtet und ausgerichtet hält. Das Auge 80 des Hebels
44 ist am gewindetragenden Ende der Nockenwelle 40 z. B. mittels einer Verriegelungsmutter
84 gegen Axialbewegung gesichert gehalten, und der Hebel kann an ein beliebiges
bekanntes Bremsbetätigungsgestänge (nicht dargestellt) angeschlossen sein. Die Verriegelungsmutter
84 hält nicht nur den Hebel 44 an der Nockenwelle fest, sondern hält auch die Tragplatte
28 zwischen der Schulter 74 des Bundes 72, und der Seite des Auges 80 des Hebels
fest, ohne jedoch zu verhindern, daß sich der Nocken- und Hebelsatz innerhalb der
erweiterten Öffnung 34 einstellt. Wie ersichtlich, ist die Nockenwelle 40 innerhalb
des Loches 34 mit einem zylindrischen Lagerabschnitt 79 versehen, der innerhalb
des Loches 34 einen geringfügigen radialen Freiheitsgrad hat.
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Die Nockenwelle 40 ist mittels der Schulter 74 des Bundes 72 der Nockenwelle,
die an der Fläche 77 des die Nockenwelle tragenden Plattenteiles 36 anliegt und
mittels der ebenen Stirnfläche 78 des Auges 80 des Hebels, das an der Fläche 81
des Plattenteiles 36 anliegt, axial ausgerichtet und gehalten (F i g. 6).
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Das Loch 34 ist etwas größer im Durchmesser als die Nockenwelle
40, so daß der Nocken 42 zwischen der Strebe 38 und dem Backen 12
selbstzentrierend ist, auf die der Nocken direkt einwirkt, wobei gleiche Kräfte
auf beide Bremsbacken ausgeübt werden. Das Übermaß des Loches 34 gestattet dies
und ermöglicht ein Gleiten des Nockens. Der Nocken 42 und der Hebel 44, die in gleitfähiger
Weise an der Tragplatte 28 angeklemmt sind, üben nur Axialkräfte aus, ohne daß sie
durch Radialkräfte in ihrer Bewegung behindert werden, denn die Nockenwelle
40
ist, wie aus F i g. 6 ersichtlich, in der Tragplatte 28 nicht gelagert.
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Eine radiale Einstellmöglichkeit für die Nockenwelle 40 ist durch
die Auflagerfläche 70 des Backensteges 16 und die tragenden Flächen 64 und 66 der
Strebe 38 gegeben, die auf die Nockendaumen 58 und 60 in entgegengesetzten
Richtungen einwirken. Diese in entgegengesetzten Richtungen wirkenden Kräfte würden
bestrebt sein, den Nocken 42 zu kippen, dieses Bestreben wird jedoch von den Ruflagerflächen
74, 77 und 78, 81 im Zusammenwirken mit der Klemmwirkung der Verriegelungsmutter
84, die in axialer Richtung wirkt, überwunden, und der Nocken ist gezwungen, nur
radiale Bewegungen auszuführen. Die Klemmwirkung der Verriegelungsmutter 84, die
die Betätigungseinrichtungen zusammenhält, ist so beschaffen, daß zwischen den Ruflagerflächen
74, 77 und 78, 81 eine Reibungskraft vorhanden ist, die den aus Nocken und Hebel
bestehenden Satz in einer festen Stellung in bezug auf die Strebe und die Bremsbacken
hält, so daß ein einwandfreies Spiel zwischen den Bremsbacken und der Trommel, für
den Lauf gewährleistet ist. Diese Reibungskraft, die auf den die Nockenwelle tragenden
Abschnitt 36 wirkt, behindert nicht die Fähigkeit der Nockenwelle 40, sich in der
Öffnung 34 selbsttätig auszurichten, und wird leicht durch die ausgleichende Wirkung
der aufgewendeten Betätigungskraft und der vom Nocken abgegebenen Kraft überwunden.
Beim ursprünglichen Einbau der Bremse kann auf die Ruflagerflächen 77, 81 beiderseits
des die Nockenwelle tragenden Plattenteiles 36 ein leichter Schmiermittelfilm aufgebracht
werden. Auf diese Weise ist eine vollkommene Vereinigung von axialer und radialer
Einstellung erreicht, wobei die axialen Funktionen vom Nocken und Hebel und die
radialen Funktionen von der Strebe und den Bremsbacken erfüllt werden.
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Im Betrieb arbeitet der Erfindungsgegenstand in folgender Weise. Wenn
der Hebel 44 in der Richtung des Pfeiles in F i g. 1 bewegt wird, wird der Nocken
42 (F i g. 5) im Uhrzeigersinn (in der Darstellung entgegen dem Uhrzeigersinn) im
wesentlichen um die Achse der Welle 40 gedreht, und dies hat zur Folge, daß der
Nockendaumen 60 sich in der Aussparung 64 verschwenkt und auf die Strebe 38 eine
abwärts gerichtete Kraft ausübt. Gleichzeitig übt der Nockendaumen
60
eine gleich große, jedoch entgegengesetzt gerichtete Kraft auf die Widerlagerfläche
70 des Bremsbackens 12 aus. Die abwärts gerichtete Kraft auf die Strebe 38 wird
mittels des Knopfes 54 auf den Bremsbacken 14 übertragen. Auf diese Weise werden
die Bremsbacken gegen die Bremstrommel 11 hin durch eine Kraft auseinandergespreizt,
die auf einer Linie durch die Nockendaumen und den Knopf 54
wirkt, so daß
eine auf Wirkung und Gegenwirkung beruhende Betätigung geschaffen wird, bei der
praktisch kein Kraftverlust auftritt, und dies wird durch die freie Nockenwelle
und den festpunktlosen Nocken ermöglicht, die in der Bremstragplatte an Radialverschiebungen
unbehindert gelagert sind. Beide Bremsbacken entfernen sich von ihren Ankerstiften
30, die in Drehung befindliche Trommel nimmt jedoch die an ihr angreifenden Backen
zu je einem Ankerstift zurück mit. Eine Drehung des Hebels 44 in der entgegengesetzten
Richtung führt zu einer ähnlichen Betätigung der Bremseinrichtung, jedoch mit dem
Unterschied, daß diesmal der Nockendaumen 60 eine Kraft auf die Strebe 38 und der
Nockendaumen 58 eine Kraft auf den Bremsbacken 12 ausübt.
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Die Bremsbacken 12 und 14 und die Strebe 38 werden während der Betätigung
durch die .drei Widerlagerflächen 32, 32, 37 der Tragplatte und die Widerlagerfläche
76 des Bundes 72 des Nockens einwandfrei ausgerichtet gehalten, die sämtlich in
einer gemeinsamen vertikalen Mittelebene liegen. Eine Abweichung von der axialen
Ausrichtung der Bremsbacken und der Strebe während der Betätigung wird außerdem
durch die versetzt angeordneten Rückführfedern 21 verhindert, die die Bremsbackenstege
16 und 18 gegen die Verankerungsstifte 30, an denen sie durch die übergreifenden
Flansche 35 gehalten sind, sowie gegen die Widerlagerfiächen 32 der Stützplatte
28 und die Widerlagerfiäche 76 des Bundes 72 hinunterziehen. Die Vorsprünge
50 der Backenflansche 20 und 22 richten die Strebe in axialer
Richtung derart aus, daß die Strebe und die Bremsbackenstege 16 und 18 immer in
einer gemeinsamen Ebene gleitfähig aneinanderliegen, was durch die gegen die vertikale
Mittellinie der Bremse versetzt angeordneten Rückführfedern 21 erzielt wird.
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Die Nockenwelle 40 ist während der Betätigung mittels der Fläche 74
des Bundes 72 (F i g. 6) und der der Platte zugewendeten Seite 78 des Hebelauges
80 axial ausgerichtet, von denen die erstere an der ebenen vertikalen Fläche 77
des die Nockenwelle tragenden Abschnittes 36 der Tragplatte 28 abgestützt
ist und deren letztere gegen die ebene vertikale Fläche 81 des tragenden Abschnittes
36 abgestützt ist. Auf diese Weise sind die Teile der Bremse durch eine äußerst
einfache Anordnung der Teile und tragenden Glieder einwandfrei ausgerichtet gehalten.
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Beim Freigeben der Bremse führen die Rückführfedern 21 die Bremsbacken
12 und 14 und die Strebe 38 in ihre Ausgangsstellungen zurück. Wie Fig. 1 und 4
zeigen, liegt die längliche mittige Öffnung 39 in der Richtung der Längsachse der
Strebe 38 der Bremse, was eine freie Verschiebung der Strebe während der Betätigung
gestattet. Auf diese Weise wird ein ausgeglichener Betätigungsmechanismus für eine
mechanische Bremse mit festpunktfreien Bremsbacken geschaffen, bei der der Gesamtenergieaufwand
von der Dicke des Bremsbelages, der Hebelhubstrecke oder dem Raumbedarf innerhalb
der Bremse unabhängig ist und bei dem eine höchst zufriedenstellende Bremsleistung
bei gegebenem Energieaufwand erzielbar ist, da wegen der festpunktfreien Anordnung
der Nockenwelle für die Bremsbetätigung keine Kraftverluste auftreten. Dank der
Einfachheit, mit der diese Einstellbarkeit des Bremsbackenspiels die einwandfreie
Ausrichtung sämtlicher Teile der Bremse und der mechanischen Betätigungseinrichtungen
erreichbar sind, und dank der einfachen Anordnung der Bremsbackenwiderlager ist
auf diese Weise eine wirksame Bremse von langer Lebensdauer geschaffen.
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Die Herstellungskosten sind weitgehend vermindert, da verhältnismäßig
wenige Teile erforderlich sind, beide Bremsbacken gleich und untereinander austauschbar
und der Nocken, die Bremsbacken und die Strebe für die Betätigung der Bremse drehsinnungebunden
sind, was bedeutet, daß der Nocken zum Betätigen der Bremse im Uhrzeigersinn oder
gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden kann, ohne daß dies eine Änderung der Anordnung
oder eine Umkehrung von beiden Teilen der Bremseinrichtung voraussetzt.