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Die Erfindung betrifft eine selbsttätig wirkende, mechanische Nachstellvorrichtung
für die Bremsbacken einer Reibungsbremse, insbesondere einer Innenbackenbremse,
mit einer in einem topfförmigen Druckstück oder Bremskolben frei drehbar gelagerten
Nachstellmutter, die an ihrem aus dem Druckstück bzw. Kolben herausragenden Ende
ein Schaltrad trägt und in die ein Nachstellbolzen eingeschraubt ist, der mit seinem
gewindefreien gabelförmigen Ende den Steg einer Bremsbacke umgreift, wobei die Zahnung
des Schaltrades mit dem einen Arm eines auf dem Bremszylinder schwenkbar gelagerten
Winkelhebels zusammenwirkt, an dem eine in der dem Nachstellsinn entgegengesetzten
Schwenkrichtung des Winkelhebels wirkende Feder angreift und dadurch einen in die
Ebene des Schaltrades abgebogenen, an dem anderen Arm des Winkelhebels vorgesehenen
konvexen Flansch in Anlage an der Seitenwand des Schaltrades hält.
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Bei einer selbsttätig wirkenden, mechanischen Nachstellvorrichtung
der eingangs umrissenen Art ist eine Abstützung vorgesehen, mit welcher die zurückgezogene
Lage des einen Bremsteiles (Bremsbacke) und das Spiel gegen das andere Bremsteil
(Bremstrommel) bestimmt wird, wobei weiter ein mit der Abstützung im Gewindeeingriff
stehendes Glied und eine Nachstellvorrichtung vorgesehen sind, welche dazu dient,
das drehbare Teil zu drehen und die Abstützung in eine nachgestellte, zurückgezogene
Lage zu bringen, wenn die Abnutzung des Bremsbelages einen bestimmten Betrag übersteigt.
Um alle Arbeitsfunktionen zu erfüllen, sind bekannte Nachstellvorrichtungen durch
gesonderte elastische Teile belastet, um ein Drehen des drehbaren Teils der Nachstellvorrichtung
bei einer bestimmten Verlagerung der Reibelemente vor dem Nachstellvorgang zu verhindern.
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Ein wesentliches Problem bei selbsttätig wirkenden mechanischen Nachstellvorrichtungen
besteht darin, ein Auslenken oder »Überfahren« des Nachstellorgans bezüglich des
drehbaren Teils ohne Nachstellbewegung zu ermöglichen und trotzdem einen zwangläufigen
Antriebseingriff zwischen diesen Teilen aufrechtzuerhalten.
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Dabei ergab sich die Schwierigkeit, das drehbare Teil bei einer Nachstellung
oder beim Einbau neuer Reibelemente bzw. Bremsbeläge von Hand zu drehen. Bei solchen
Anordnungen war die Federbelastung zwischen dem Nachstellorgan und dem drehbaren
Teil so stark, daß eine Nachstellung von Hand schwierig war.
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Bei der eingangs umrissenen Nachstellvorrichtung verursachte ein Drehen
des Schaltrades im Uhrzeigersinn ein Feststellen des Nachstellteiles, so daß es
nicht möglich war, das Schaltrad von Hand zu drehen. Dementsprechend war es notwendig,
die gesamte Bremse auseinanderzunehmen, um die Nachstellvorrichtung in ihre Anfangslage
zurückzustellen (z. B. beim Einbau neuer Bremsbeläge). -Die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe besteht nun darin, eine eingangs beschriebene Nachstellvorrichtung
derart auszubilden, daß der Eingriff zwischen Winkelhebel und Schaltrad bei Handverstellung
aufgehoben wird, so daß das Schaltrad leicht drehbar ist, wenn neue Bremsbeläge
in die Reibungsbremse eingebaut werden sollen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Winkelhebel derart
an seinem Schwenkbolzen gehalten ist, daß bei Verdrehen des Schaltrades von Hand
zum Zurückstellen des Nachstellbolzens in seine Ausgangslage der eine, durch die
Feder normalerweise in Eingriff mit der Schaltradzahnung gehaltene Arm des Winkelhebels
aus dieser Schaltradzahnung ausrastet und die Feder den Winkelhebel so weit verschwenkt,
daß der konvexe Flansch an dem anderen Arm des Winkelhebels auf der Schaltradzahnung
gleitet.
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Zweckmäßig ist die durch die Feder bewirkte Schwenkbewegung des Winkelhebels
durch Stützflächen begrenzt.
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Der wesentliche Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausbildung besteht
darin, daß die Anordnung bei entsprechender Abnutzung der Bremsbeläge von Hand genau
einstellbar ist, wobei beim Einbau neuer Bremsbeläge es nicht erforderlich ist,
die gesamte Reibungsbremse zu zerlegen.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Reibungsbremse mit der selbsttätig wirkenden
mechanischen Nachstellvorrichtung, F i g. 2 eine der F i g. 1 ähnliche vergrößerte
Ansicht, wobei die Nachstellvorrichtung deutlicher gezeigt ist, F i g. 3 eine Schnittansicht
gemäß Linie 3-3 in F i g. 2, F i g. 4 schematisch die Nachstellvorrichtung in normaler
Betriebsstellung, F i g. 5 eine der F i g. 4 ähnliche Ansicht, wobei die Nachstellvorrichtung
in der Freigabestellung gezeigt ist, F i g. 6 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, und F i g. 7 eine Schnittansicht der in F i g. 6 gezeigten Ausführungsform.
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Die in F i g. 1 gezeigte Reibungsbremse 10 mit einer Mittelöffnung
12 und Befestigungsbohrungen 13 zur Verbindung mit einem (nicht gezeigten) Fahrzeugachsflansch
weist bewegbare Bremsbacken 14, 14a
mit Belägen 15,15a in einer
Bremstrommel 16 auf. Die Bremsbacken 14,14a, welche mit ihren Enden 17, 17a drehbar
auf Verankerungszapfen 18, 18a angeordnet sind, sind mit ihren anderen relativ bewegbaren
Enden 19,19a an entsprechenden Enden eines Radzylinders 20 angeordnet. Zwischen
den Bremsbacken 14,14a ist eine Backenrückzugsfeder 21 vorgesehen, welche
die Bremsbackenstege in Anlage an dem Radzylinder 20 hält. Dieser Radzylinder 20
ist mit einer selbsttätig wirkenden Nachstellvorrichtung versehen, um ein bestimmtes
Spiel zwischen den Bremsbelägen 15,15 a und der Bremstrommel 16 aufrechtzuerhalten.
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Wie F i g. 2 und 3 zeigt, weist der Radzylinder 20 ein Gehäuse
24 mit einem Ansatz 25 auf, der sich durch eine Öffnung 26 im Bremsschild
11 erstreckt. In einer Bohrung 28 sind zwei entgegengesetzte becherförmige Kolben
29, 29 a gleitbar angeordnet. An den Böden 30,30a dieser Kolben liegen Dichtungskappen
31, 31a. Die Kolben 29, 29a werden durch eine Feder 34 in axialem Abstand voneinander
gehalten, um einen Druckmittelkammer 35 mit einer Einlaßöffnung 36 zu begrenzen.
Die Kolben 29, 29a
bilden zylindrische Kammern 38, 38 a, mit denen
eine Verstelleinrichtung 39, 39a zur Betätigung und Nachstellung der Bremsbacken
14,14a zum Ausgleich der Abnutzung des Belages 15, 15a zusammenwirken kann.
Die
Verstelleinrichtung 39, 39 a weist ein Schaltrad 40, 40a mit sich axial erstreckenden
Hülsenteilen 41,
41 a auf, welche gleitbar in den zylindrischen Kammern 38,
38 a angeordnet sind und deren innere Enden sich gegen die Böden 30, 30 a
der Kolben 29, 29 a
abstützen. Die Einrichtung 39, 39 a weist ferner
sich radial erstreckende Ringflansche 42, 42a mit Schultern 43, 43a auf, gegen welche
die Enden des Gehäuses 24 anliegen, während auf dem Umfang der Ringflansche
42, 42a eine Verzahnung 44, 44a vorgesehen ist. Die Schalträder
40, 40 a weisen Bohrungen 45, 45a auf, in welche Nachstellbolzen 46, 46 a
eingeschraubt sind. Die Nachstellbolzen umgreifen mit ihren gewindefreien gabelförmigen
Enden die Enden 19, 19 a der Stege der Bremsbacken. Die Bakhenrückzugsfeder 21 belastet
die Schultern 43, 43 a gegen die Enden des Gehäuses 24.
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Die in F i g. 1, 2 und 3 gezeigte Reibungsbremse 10 weist also eine
vordere und hintere Bremsbacke auf, die beide durch einen doppeltwirkenden Radzylinder
20 mit entgegengesetzten Nachstellvorrichtungen von im wesentlichen gleicher Bauart
betätigt werden, mit der Ausnahme, daß die Nachstellbolzen 46, 46a mit entgegengesetzt
verlaufendem Gewinde versehen sind, so daß sie sich in der gleichen Richtung drehen.
Die Winkelhebel 22, welche mit den Schalträdern 40, 40a zusammenwirken, sind sich
im wesentlichen ähnlich, mit der Ausnahme, daß sie spiegelbildlich ausgebildet sind,
so daß sie mit dem linken, 39a, und dem rechten Nachstellorgan 39 zusammenwirken
können. Demzufolge wird nachfolgend lediglich der in den Zeichnungen rechts gezeigte
Winkelhebel beschrieben; die entsprechenden Teile auf der linken Seite weisen die
gleichen Bezugsziffern mit dem Zusatz a auf.
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Die Bremsbacken 14,14a werden selbsttätig und einzeln gegen die Bremstrommel
16 durch die Nachstellvorrichtungen bei einer Verlagerungsbewegung der Bremsbacken
über einen bestimmten Betrag nachgestellt, um dadurch den Verschleiß der Beläge
15, 15a als Folge des Reibungseingriffes mit der Trommel auszugleichen. Die selbsttätige
Nachstellvorrichtung (rechts in F i g. 2 und 3 gezeigt) umfaßt einen Winkelhebel
22 mit einer Bodenplatte 49 mit einer Gelenköffnung 50, einem Arm 51, welcher einen
Steuerhebel bildet, und mit einem abgewinkelten Flansch 52, welcher einen Folgeteil
bildet. Der Winkelhebel 22 ist benachbart dem Schaltrad 40 auf einer flachen Auflagefläche
53 des Gehäuses 24 durch einen Gelenkzapfen 54 mit einem am Gehäuse
befestigten Gewindeteil 55, einem in die Öffnung 50 eingesetzten Schaft 56 und einem
Kopfteil 57 angeordnet. Die Ebene der Lagerfläche 53 ist im wesentlichen zur radialen
Ebene des Ringflansches 42 senkrecht und schneidet das Schaltrad 40 in einer
Sehnenlinie, die sich von einer tangentialen Linie zu dem Umfang des Schaltrades
(F i g. 3) in Abstand befindet und hierzu parallel ist. Die Öffnung 50 ist wesentlich
größer als der Schaft 56 des Gelenkzapfens 54, und der Kopf 57 befindet sich um
einen bestimmten Betrag in Abstand von der Lagerfläche 53, so daß eine Schwenkbewegung
des Nachstellorgans 22 auf den Gelenkzapfen 54 stattfinden kann.
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Der Winkelhebel 22 ist vorzugsweise als zusammenhängende Einheit gepreßt
oder gestanzt, wobei sich der Arm 51 in einer Ebene befindet, die zur Bodenplatte
49 durch einen Verbindungsteil 58 versetzt ist und von deren einem
Ende unter spitzem Winkel seitlich absteht. Der Flansch 52 am anderen Ende
der Bodenplatte 49 erstreckt sich seitlich nach außen und unten. Der Arm
51 weist eine Klinke 59
im Abstand vom und gegenüberliegend dem Flansch
52 auf, der eine gekrümmte Folgefläche 60 und eine untere Stützkante 61 aufweist.
Die Unterseite der Bodenplatte 49 dient als Anschlag 62, und die äußere Randkante
dieser Platte bildet einen weiteren Anschlag 63.
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An dem Winkelhebel 22 ist eine Feder 64 vorgesehen, deren eines Ende
mit der Bodenplatte 49 durch eine Öffnung 65 verbunden ist und gegen einen Flansch
66 des Gehäuses 24 anliegt, um eine zusammengesetzte Kraft auf den Winkelhebel 22
auszuüben, welche die gekrümmte Folgefläche 60 des Flansches 52 axial in
Anlage an der Schulter 43 des Schaltrades 40 belastet und den Arm 51 radial gegen
die Verzahnung 44 des Schaltrades drückt. Wie in F i g. 2 und 3 gezeigt ist, erstreckt
sich die Feder 64 unter dem Gehäuseansatz 66 von diesem winkelig nach außen und
unten und liegt mit ihren entgegengesetzten Enden an beiden Winkelhebeln
22 an.
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Wie in F i g. 2 bis 5 gezeigt ist, ist der Winkelhebel 22 mit
seiner Bodenplatte 49 im Betrieb geneigt, d. h. gegen die Lagerfläche 53
winkelig angeordnet. Der Arm 51 erstreckt sich in axialer Richtung in Anlage an
die Zähne 44 des Schaltrades, und der Flansch 52 liegt gegen die radiale Fläche
des Ringflansches 42 an. Die doppelte Regelfunktion des Arms 51 besteht darin, einen
Antriebseingriff der Klinke 59 mit einem Zahn 44 des Schaltrades
40 herzustellen, um dessen Drehung und die Einstellung der zurückgezogenen
Bremsbackenstellung zum Ausgleich für die Abnutzung des Belages 15 zu bewirken und
die Schaltraddrehung während des normalen Betriebs zu hindern oder zu verzögern.
Die axiale Länge des Arms 51 ist daher größer als die Verlagerungsbewegung des Schaltrades
vom Gehäuse 24 weg, um hierdurch einen wirksamen Eingriff der Klinke 59 mit den
Schaltradzähnen 44 aufrechtzuerhalten. Die doppelte Funktion des Flansches 52 besteht
darin, mit der Feder 64 zusammenzuwirken, um die Drehung und die Schwenkbewegung
des Winkelhebels 22 w'ä'hrend des normalen und Nachstellvorgangs zu bewirken, und
das Nachstellorgan in eine Freigabestellung oder verlagerte unwirksame Stellung
während der Einstellung des Schaltrades 40 von Hand zu bringen.
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Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, ist der Winkelhebel 22 drehbar
um eine Schwenkachse A-A angeordnet und kann eine begrenzte Schwenkbewegung um die
Achsen B-B und C-C ausführen, die in einer Ebene parallel zur Auflagerfläche 53
liegen. Der Winkelhebel 22 ist durch die Zugfeder 64 belastet, die bei der in F
i g. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform winkelig auf einer Linie angeordnet ist,
welche die Resultierende von zwei Vektorkraftkomponenten S1 und S, bildet, die auf
den Winkelhebel wirken. Die Kraft S1 dreht den Winkelhebel um die Achse A-A, um
die Fläche 60 in Anlage an der Schaltradfläche 43 zu halten, so daß die Momente
der Kraft S1 und deren Gegenkraft F2 auf den Flansch 52 gleich sind. Die Kraft SZ
hält den Arm 51 auf dem verzahnten Umfang des Schaltrades 40, wodurch eine Gegenkraft
P und eine Reibungskraft F1 zwischen den gekrümmten Flächen 60 und der Fläche 43
entstehen. Die Momente der Kräfte S2, P und F1 um die Achsen B-B und C-C
sind im Gleichgewicht. Demzufolge wird die Gegenkraft F2 unter der Ebene B-B
und
C-C der Bodenplatte 49 ausgeübt, so daß sich die Kräfte S2 und F2 addieren, um den
Arm 51 in Anlage an dem Schaltrad zu halten.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der Arbeitsweise der Reibbremse
10 und der selbsttätigen Nachstellvorrichtung wird angenommen, daß nur der
Reibungsbelag 15 derart abgenutzt ist, daß eine Nachstellung der Bremsbacke 14 erforderlich
ist und daß sich die Teile der Bremse und die Nachstellvorrichtung in der in F i
g. 2 und 3 gezeigten zurückgezogenen Lage befinden. Das Druckmedium, das zur Kammer
35 des Radzylinders 20 strömt, wirkt auf die Flächen der Dichtungskappen
31, 31 a und erzeugt eine Betätigungskraft.
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Diese Betätigungskraft verlagert die Dichtungskappen 31, 31a, die
Kolben 29, 29a und die Teile 39, 39 a nach außen in der Bohrung
28, so daß die Bremsbacken 14, 14a entgegen der Kraft der Rückzugsfeder
21 radial verlagert werden, um die Beläge 15,
15a an die relativ
dazu drehbare Trommel 16 anzudrücken. Während der Bewegung der verstellbaren Teile
mit der Bremsbacke 14,14a bewegt sich das Schaltrad 40, 40 a axial auf der Achse
0-O (F i g. 4), und die Federkraft Si verschwenkt jeden Winkelhebel 22 um die Achse
A-A, wobei der Kontakt der Folgefläche 60 des Flansches 52 mit den
Schaltradflächen 43, 43a aufrechterhalten wird. Während der Bremsbetätigung
werden die Kräfte F, und F2 in ihrer Größe verringert, bleiben einander jedoch proportional.
Die Auflagerfläche 53 befindet sich unterhalb des Schaltradumfanges, und der Winkelhebel
22 ist gegen die Lagerfläche 53 aufwärts geneigt, wenn sich das Schaltrad
40 in seiner zurückgezogenen Stellung befindet, in welcher es am Ende des
Gehäuses 24
anliegt. Wenn die Schalträder 40, 40 a vom Gehäuse
24 durch die Kolben 29, 29 a bewegt werden, nimmt die Winkellage der
Winkelhebel 22 gegen die Lagerflächen ab. Da die Abnutzung des Belages 15
ein Nachstellen der Bremsbacke 14 erfordert, übersteigt die Verlagerungsbewegung
den zur Betätigung der Nachstellvorrichtung erforderlichen Betrag. Der mit dem Schaltrad
40 verbundene Winkelhebel 22 wird daher ausreichend um seine Achse A-A verschwenkt,
wobei der Arm 51 hinter den nachfolgenden Zahn 44
auf dem Schaltradumfang
bewegt wird, wodurch die Kraft P verringert wird, jedoch der Arm 51 am Schaltrad
durch die Kräfte S2 und F2 in Anlage gehalten wird, so daß der Winkelhebel vor dem
Nachstellen »gespannt« wird. Dann ist der Winkelhebel 22 mit der Lagerfläche 53
im wesentlichen parallel. Das Widerlager 63 des Winkelhebels hat sich zu einer Schulter
67 am Gehäuse 24 -bewegt, jedoch wird während des normalen Nachstellvorgangs
nur ein Zahn durch den Arm 51 aufgenommen, und der Winkelhebel 22 bewegt sich gewöhnlich
in Anlage an der Schulter 67 nur nach dem anfänglichen Einbau, wenn ein übermäßiger
Abstand zwischen den Bremsbacken und der Trommel besteht.
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Wenn die Bremse 10 gelöst wird, tritt das Druckmedium aus der
Kammer 35, wodurch die Betätigungskraft aufgehoben wird und die Kraft der Rückzugsfeder
21 die Backen 14, 14a in ihre zurückgezogenen Stellungen bewegt. Diese
Backenrückzugsbewegung wirkt auf die Nachstellbolzen 46, 46 a, die Schalträder
40, 40a und die Kolben 29, 29a, um sie in der Bohrung 28 einwärts
in ihre ursprünglichen Lagen zu bewegen. Während die Schalträder auf ihrer Achse
0-O zurückkehren, wird die Größe der Gegenkraft F2, die durch jedes Schaltrad auf
die Folgefläche 60 des zugeordneten Flansches 52 ausgeübt wird, durch
die Rückzugsfederkraft erhöht, um den Winkelhebel um seine Achse A-A zurückzutreiben.
Da die Kraft F2 unterhalb der Ebene der Achsen B-B und C-C ist, wird der Winkelhebel
22 zwangläufig in eine geneigte Lage um seine Achse B-B gebracht, in welcher die
Bodenplatte 49 auf den Schaft 56 des Zapfens 54 trifft und der Arm 51 radial nach
innen gegen den Schaltradumfang gehalten wird. Beim Zurückziehen der Bremsbacken
14, 14a und der verstellbaren Organe werden die Winkelhebel 22
um die
Achsen A-A und B-B verschwenkt, so daß die Klinke 59 des Armes 51 in Antriebseingriff
mit dem nächsten Zähn 44 am Schaltrad 40 gehalten wird, wodurch letzteres
gedreht und der Nachstellbolzen 46 axial nach außen geschraubt wird, so daß der
Abstand zwischen dem Belag 15 und der Bremstrommel 16 im wesentlichen konstant bleibt.
Wenn sich das Schaltrad 40 dreht und axial in Anlage an dem Ende des Gehäuses
24 bewegt, wird der nacheilende Zahn hinter dem Arm 51 in Anlage an der Unterseite
des Schaftes gedreht, um die Kraft P zu verstärken, so daß der Winkelhebel 22 in
seine winkelige, zurückgezogene Stellung geneigt wird, um das Gleichgewicht der
Kräfte wiederherzustellen.
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Ein weiterer Verschleiß des Belages 15 führt zu einer weiteren
Nachstellung der Bremsbacke 14 durch die selbsttätige Nachstellvorrichtung
in der gleichen Weise. Während des normalen Betriebs der Reibungsbremse
10, wenn keine Nachstellung erforderlich ist, werden die Winkelhebel 22 bei
einer Axialbewegung der Schalträder 40, 40a verschwenkt, jedoch werden die
Arme 51 nicht ausreichend zwecks Anlage an dem nächsten Zähn 44 oder 44a der Schalträder
40, 40a verschwenkt, so daß die Arme 51 eine Drehung der Schalträder in beiden
Richtungen verhindern und diese in den eingestellten Lagen halten.
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Die Bremse kann von Hand nachgestellt werden. Aus diesem Grund sind
Zugangsöffnungen 70, 70 a im Bremsschild 11 (F i g. 3) im wesentlichen
in Fluchtung mit dem Umfang der Schalträder 40, 40 a vorgesehen. Diese Öffnungen
werden normalerweise durch flexible Verschlußorgane 71, 71a verschlossen,
um das Eindringen von Fremdkörpern zu vermeiden. Nach Entfernen der Verschlußorgane
kann ein (nicht gezeigtes) Verstellwerkzeug von Hand durch die öffnungen
70, 70a in Eingriff mit den Einkerbungen 44,
44a der Schalträder
40, 40a eingesetzt werden.
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Wenn die verstellbaren Teile 39 oder 39a verstellt werden sollen,
wird das Nachstellwerkzeug zuerst dazu verwendet, das Schaltrad 40, 40 a
in der Nachstellrichtung zu drehen. Aus F i g. 4 und 5 ist ersichtlich, daß die
Feder 64 am Winkelhebel 22 benachbart dem äußeren Ende der Bodenplatte
49 oder des Armes 51
anliegt, so daß die Kraft S2 mit Bezug auf die
Schwenkachsen A-A, B-B und C-C außerhalb der Gegenkraft P wirksam wird. Bei Drehen
des Schaltrades 40 in der Nachstellrichtung wird daher der nacheilende Zahn
44 gegen die Unterseite des Schaltarms 51 bewegt, um die Kraft P zu verstärken.
Durch diese Kraftverstärkung wird das Gleichgewicht der Kräfte einschließlich der
Federkraft Si, der Reibungskraft Fi und der Gegenkraft F2, die auf den Winkelhebel
22 um die Achse B-B und C-C wirken, gestört und der Arm 51 von dem Umfang
des Schaltrades gelöst, wodurch die Federkraft S, den Winkelhebel 22 um die Schwenkachse
A-A schwenkt. Daher wird die
Kraft P in eine Schwenkbewegung des
Winkelhebels 22 um die Achse B-B umgewandelt, so daß der Schaltarm 51 von den Zähnen
44 abgehoben und der Flansch radial außer Kontakt mit der Schaltradfläche 43 verlagert
wird. Die Federkraft S1 verschwenkt daher den Winkelhebel 22 um die Achse A-A in
Anlage an die Schultern 63 und 67 und erzeugt eine Gegenkraft RV In dieser Stellung
befindet sich der Flansch über dem Umfang des Schaltrades 40, und die Kante 61 ruht
auf zwei oder mehreren Zähnen 44 und entwickelt eine Kraft F3, welche den Winkelhebel
22 in dieser äußeren geneigten Stellung mit dem Arm 51 im Abstand von den Zähnen
44 des Schaltrades 40 hält. Das Schaltrad 40 kann nun leicht in der entgegengesetzten
Richtung zum Zurückstellen der Bremsbacke 14 gedreht werden.
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Der Winkelhebel 22 wird in seine normale Betriebsstellung (F i g.
4) durch normale Bremsbetätigung zurückgeführt, wobei das Schaltrad 40 auf seiner
Achse 0-O von unterhalb des Flansches 52 bewegt und der Arm 51 wieder mit dem verzahnten
Umfang des Schaltrades in Eingriff gebracht wird.
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In F i g. 6 und 7 ist eine andere Ausführungsform der Nachstellvorrichtung
zusammen mit einer Reibungsbremse 10 gezeigt.
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Der Radzylinder 120 weist ein Gehäuse 124 mit einer Bohrung 128 und
mit einer Querbohrung 123 auf, in welcher zwei Kolben 129 gleitbar sind und gegenüberliegende
geneigte Endflächen 129b aufweisen. Ein Kolben 129 greift an dem einen Ende eines
Gliedes 137 an, dessen anderes Ende mit einem Bremsbackenende 114 verbunden ist,
während dei andere Kolben 129 mit einer Verstelleinrichtung 139 versehen ist, die
durch ein Schaltrad 140 und ein Abstützglied 146 gebildet ist. Diese Verstelleinrich-
2 tung ist im wesentlichen den verstellbaren Organen 39, 39a ähnlich.
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Die in F i g. 6 gezeigte Nachstellvorrichtung ist durch eine Torsionsfeder
164 belastet, deren eines Ende mit dem Nachstellkörper 149 verbunden ist, während
sich ihr anderes Ende an dem Gehäuse 124 abstützt. Die Feder 164 ist um einen Gelenkzapfen
154 zwischen einem feststehenden, in Abstand befindlichen Flansch 157 gewickelt,
um zu verhindern, daß die Feder an der Nachstellvorrichtung selbst zur Anlage kommt.
Die Feder 164 übt daher eine zusammengesetzte Kraft auf die Nachstellvorrichtung
aus, deren beide Kraftkomponenten S, und S" den Arm 151 normalerweise im Eingriff
mit dem verzahnten Umfang 144 des Schaltrades 140 halten, um dessen Drehung zu regeln
und den Flansch 152 in Anlage an der radialen Fläche 143 des Schaltrades zu halten.
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Weitere bauliche Merkmale und die Arbeitsweise der Nachstellvorrichtung
nach den F i g. 6 und 7 sind mit der vorher beschriebenen Nachstellvorrichtung nach
den F i g. 1 bis 5 identisch.