DE1163111B

DE1163111B - Schutzvorrichtung an Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen mit Vorrollwalze

Info

Publication number: DE1163111B
Application number: DEV17915A
Authority: DE
Inventors: Norbert Gaertner
Original assignee: RADEBEULER MASCHINENFABRIK VEB
Current assignee: RADEBEULER MASCHINENFABRIK VEB
Priority date: 1960-01-20
Filing date: 1960-01-20
Publication date: 1964-02-13

Description

Schutzvorrichtung an Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen mit Vorrollwalze Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung an Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen mit Vorrollwalze, bei denen die neue Rolle vom Vorwickelabschnitt mittels Hebelgestänge zwischen die Tragwalzen gebracht wird, mit der der Raum vor dem Papiereinlauf zwischen Rolle und vorderer Tragwalze abgedeckt und bei größer werdendem Durchmesser der Rolle eine selbsttätige Einstellung nach der sich in den Kreisbögen verändernden Einlaufzone erfolgt.
Bekanntlich wird die beispielsweise aus der Papiermaschine auslaufende Papierbahn zu großen und schweren Rollen aufgewickelt. Dieses Aufwickeln geschieht in sogenannten Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen bzw. Tragwalzenrollern. Die Papierbahn wird am Anfang mit einem Pappkernrohr verklebt und auf einer Vorrollwalze einige Wicklungen vorgerollt. Dann wird diese neue Rolle mittels eines Transportarmes, an dem die Wickelwelle anliegt, auf die beiden Tragwalzen durch Hebelzug aufgelegt.
Durch Antrieb der beiden Tragwalzen im gleichen Drehsinn rollt sich die Rolle bis zur Endgröße auf.
Die Gefahrenquelle liegt am Einlauf der Papierbahn zwischen Rolle und der vorderen Tragwalze. Die Bedienungsperson wird bei Faltenbildung oder Einlauf von Fremdkörpern mit der Papierbahn verleitet, in die Bahn zu greifen und läuft dabei Gefahr, mit den Händen zwischen vorderer Tragwalze und Rolle hineingezogen und damit durch Quetschungen ernstlich verletzt zu werden.
Die bekannten Schutzvorrichtungen an Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen sind nur geeignet für Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen ohne Vorrollwalze. Sie bestehen aus feststehenden, abnehmbaren sowie abschwenkbaren Schutzleisten oberhalb der Tragwalze. Diese Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen müssen jedoch bei Ballenwechsel in den meisten Fällen erst zum Stillstand gebracht werden. Man hat versucht, mittels Lichtschranke, also Anbringung einer Fotozelle, die Stillsetzung der Aufwickeleinrichtung beim Einlauf von Fremdkörpern bzw. besonders bei fahrlässigem Einfassen mit der Hand durch die Bedienungsperson zu erreichen. Die hohe Schwungkraft durch die schwere, große Rolle verhindert auch bei Abbremsung eine sofortige Stillsetzung und kann damit die Verletzungsmöglichkeit nicht aufhalten. Es sind somit bisher keine Vorrichtungen bekanntgeworden, die mit Sicherheit Unfälle am Papiereinlauf solcher Aufwickeleinrichtungen mit Vorrollwalze verhüten.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, einen Schutz für Tragwalzen-Aufwickeleinrichtungen mit Vorrollwalze zu schaffen, der die Unfallgefahr am Papier- bzw. Stoffeinlauf mit Sicherheit verhindert, ohne daß die Arbeitsgeschwindigkeit vermindert wird. Dabei soll der Schutz beim Einlegen einer neuen Rolle auf die Tragwalzen zum Durchlaß der neuen vorgewickelten Rolle automatisch wegbewegt und nach dem Einlegen der neuen vorgewickelten Rolle auf die Tragwalzen selbsttätig wieder eingeschwenkt werden.
Erfindungsgemäß wird die Lösung der gestellten Aufgabe dadurch herbeigeführt, daß der Schutz mittels Gleitsteine in um die Achse schwenkbare Hebel verschiebbar gelagert ist und über Seilzüge mit dem Handhebel einer bekannten Rolleneinlegevorrichtung verbunden ist, wodurch die selbsttätige An-und Abbewegung des Schutzes erreicht wird.
Die Erfindung wird an Hand des in der Darstellung gezeigten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen in F i g. 1 eine Seitenansicht der Tragwalzen mit Vorrollwalze und Schutzvorrichtung, F i g. 2 eine Seitenansicht der Einlaufzone mit Schutz, bzw. eine Einzelheit aus F i g. 1, F i g. 3 eine Draufsicht auf die Vorrollwalze bis zum Schutz.
Der Schutz 4 mit Gleitblech 23 ist in zwei Hebeln 3, die außerhalb der Gestellwände 1 schwenkbar auf der Achse 2 der Tragwalze 5 angeordnet sind, verschiebbar gelagert. Bei größer werdendem Durchmesser der Rolle 6 wird der Schutz 4 zwangläufig zurückgeschoben. Der Anpreßdruck des Gleitbleches 23 an die Rolle 6 wird durch ein Ausgleichsgewicht 7, welches auf der Führungsstange 26, die am Hebel 3 befestigt ist, oder durch eine entsprechende Feder so eingestellt, daß der Schutz 4 dauernd mit leichtem Druck an der Rolle 6 anliegt und dadurch den Papiereinlauf 8 abdeckt, so daß Unfälle nicht mehr möglich sind. Hat die Rolle 6 den gewünschten Durchmesser erreicht, so muß dieselbe aus der Maschine herausgehoben werden. Bevor dies geschieht, wird auf der Vorrollwalze 9 die Wickelwelle 10 mit der Hülse 11, die aus Pappe, Holz od. dgl. besteht, eingesetzt. Die beiden Schenkel der Wickelwelle 10 liegen dabei an dem Transportarm 12 an. Während die Papp- oder Holzhülse 11 mit Leim bestrichen wird, wird die Papierbahn 13 an der Stelle 14 mittels eines Messers getrennt, damit sich die nunmehr getrennte Papierbahn 13 auf die neu eingelegte Wickelwelle 10 mit Papp- oder Holzhülse 11 zur neuen Rolle aufrollt.
Die Wickelwelle 10 wird mit der vorgerollten Papierbahn 13 mit dem bekannten Hebelgestänge 12,15, 27 und 28 durch Betätigung des Handhebels 16 in Richtung auf die Tragwalzen 5 und 17 gehoben.
Der Schutz 4 mit den Gleitsteinen 22, die in den Führungen der Hebel 3 beweglich geführt sind, ist zur Freigabe und zum Abschluß des Raumes 24 an zwei Seilzügen 18 befestigt und dadurch mit dem Transportarm 12 verbunden. Die Seile sind über mehrere Seilrollen 19, 20, 21 und 25 so geführt, daß bei Bewegung des Handhebels 16 in Richtung A außer dem Einlegen der Wickelwelle 10 mit der vorgerollten Papierbahn 13 und damit der neuen Rolle auf die Tragwalzen 5 und 17 der Schutz 4 zum Durchlaß der neuen Rolle wegbewegt wird. Beim Bewegen des Handhebels 16 in seine Anfangsstellung kommt der Schutz4 wieder vor die neu eingelegte Rolle zu liegen.

Claims

Patentanspruch: Schutzvorrichtung zur Abdeckung der Papiereinlaufzone an Tragwalzenrollern mit Vorrollwalze, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutz (4) mittels Gleitsteine (22) in um die Achse (2) schwenkbare Hebel(3) verschiebbar gelagert ist und über Seilzüge (18) mit dem Handhebel (16) einer bekannten Rolleneinlegevorrichtung verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 253 993, 288 211.