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Futter für Preßforinen zum Herstellen von Kunststeinen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Futter für Preßformen zum Herstellen von Kunststeinen, dessen
Wände aus gehärteten, miteinander verzapften Stahlplatten bestehen und lösbar miteinander
verbunden sind, wobei die Wände geradlinige Endkanten aufweisen und entlang den
Berührungsstellen einerseits mit einer Anzahl Paßstiften und andererseits mit entsprechenden
Paßlöchern versehen sind, nach Patentanmeldung P 26685 V / 80 a.
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Es sind an sich bereits Futter für Preßformen bekanntgeworden, welche
in einen Pressentisch eingesetzt werden, wobei sich die Außenflächen des Futters
dicht und ganzflächig gegen die Wandung des Pressentisches anlegen. Im allgemeinen
wird das zu Steinen zu verpressende Material als Schüttgut von oben her in das Futter
eingefüllt, sodann der Pressentisch waagerecht bis unter eine Anschlagfläche verschoben
und der Preßvorgang durch Einführen eines Pressenstempels von unten her in die Futterschächte
eingeleitet. Danach wird der Pressentisch wieder in die Ursprungsstellung zurückgeführt,
der fertiggepreßte Stein nach oben herausgehoben und von dem Pressentisch abgenommen.
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Man hat bereits vorgeschlagen, die Preßformen zur Verminderung des
Verschleißes mit einem Futter aus einzelnen Platten auszukleiden. Diese bekannten
Platten bzw. Seitenwände sind aus glashart- oder oberflächengehärteten Stahlplatten
gebildet, die nur einem verhältnismäßig geringen Verschleiß unterliegen. Man hat
bisher diese Stahlplatten wechselweise an den Kanten oder an bestimmten Stellen
in den Wandflächen mit Ausnehmungen bzw. Vorsprüngen versehen, die nach Art einer
Verzapfung ineinandergreifen und so einen Zusammenhalt zwischen den einzelnen Platten
ergeben. Von erheblichem Nachteil ist, daß diese Stahlplatten nur mit erheblichem
Aufwand bearbeitet werden können, so daß also das Herausarbeiten der Vorsprünge
bzw. Ausnehmungen erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Selbst wenn die Platten zunächst
einmal bearbeitet und anschließend erst gehärtet werden, ergibt sich der Nachteil,
daß die Stahlplatten infolge ihrer sehr harten Qualität auch schon vor dem Härten
außerordentliche Schwierigkeiten für die Bearbeitung bieten und sich im übrigen
auch leicht verziehen können.
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In jedem Fall ist das Bearbeiten sehr zeitaufwendig. In der Praxis
hat sich als weiterer sehr wesentlicher Nachteil ergeben, daß die Vorsprünge, die
im allgemeinen rechteckige Gestalt aufweisen, unter der großen Druckbelastung bzw.
Biegebeanspruchung abbrechen. Dies läßt sich kaum vermeiden, da die Vorsprünge,
ebenso wie die Platten selbst, aus gehärtetem Material bestehen und die Füllung
der einzelnen Schächte in der Praxis nicht vollkommen gleichmäßig vorgenommen werden
kann und sich infolge# dessen unterschiedliche Drücke in den einander be# nachbarten
Schächten eines Futters ergeben können, wodurch wiederum erhebliche Biegebeanspruchungen
auftreten. Sobald nur ein Vorsprung abbricht, erhalt die betreffende Wand eine gewisse
Lockerung, so daß auch die anderen Vorsprünge in kurzer Zeit danach abbrechen und
damit die Funktion der betreffenden Preßforin in Frage stellen bzw. stören. Es ist
dann erforderlich, den Betrieb einzustellen und die Preßform erneut auszukleiden.
Dies erfordert aber wiederum, daß genügend Ersatzplatten von passender Größe auf
Lager liegen. Hierdurch werden die Betriebskosten der Steinformerei nicht unbeträchtlich
belastet.
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Gemäß dem Vorschlag der Hauptpatentanmeldung wurden nun die oben aufgezeigten
Nachteile der bekannten Futter im wesentlichen dadurch vermieden, daß die Wände
mit geradlinigen Endkanten und diese wiederum mit einer Anzahl von Paßstiften und
entsprechenden Paßlöchern versehen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Verbesserung
des Futters zu erreichen, und zwar dadurch, daß die Längswände in einzelne
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schnitte unterteilt sind, so daß die Querwände mit ihren Rändern zwischen
den benachbarten Stimflächen der Abschnitte der Längswände gehalten sind, und daß
die Paßstifte mit vergrößertem Kopf ausgebildet und derart angeordnet sind, daß
der dünne Teil der Paßstifte fest in die betreffende Stirnseite der
Längswandabschnitte,
der Kopf der Paßstifte in Bohrungen der Querwände eingeführt ist. Hierdurch ergeben
sich mehrere wesentliche Vorteile. Einmal wird das Zusammenfügen und Auseinandernehmen
der Futterwände und zum anderen die Herstellung der einzelnen Wandteile erleichtert.
Außerdem wird die übertragung der währund des Preßvorganges insbesondere auf die
Querwände ausgeübten Kräfte auf die Preßform verbessert, und die Paßstifte werden
wesentlich entlastet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines aus der Preßform
herausgenommenen Futters in zusammengesetztem Zustand, F i g. 2 eine Draufsicht
auf das Futter, F i g. 3 eine Einzelheit aus F i g. 2 in vergrößertem
Maßstab und Querschnitt und F i g. 4 bis 6 andere Ausgestaltungen
des Futters. In den F i g. 1 bis 3 ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Hierbei sind beide Längswände 1 und 2 in einzelne
Platten unterteilt, die vorzugsweise gleiche Größe besitzen. Mit besonderem Vorteil
sind auch Querwände 3, und zwar sowohl die Kopf- als auch Zwischenwände in
gleicher Größe ausgeführt, so daß sie in beliebiger Anzahl neben- oder hintereinander
in der Preßfonn angeordnet werden können. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind vier Schächte 22 gebildet. Die Querwände 3 sind beiderseitig bis zu
den Außenflächen der Längswände 1, 2 verlängert, so daß die Enden der Querwände
zwischen den entsprechenden Stirnflächen der benachbarten Plattenteile der Längswände
1, 2 gehalten sind. In jeder Stirnfläche dieser Plattenteile sind mit Abstand
voneinander und über die gesamte Höhe verteilt mehrere Bohrungen 7 vorgesehen,
deren Längsachse in der Mitte und parallel zu den Außenflächen der Längswände
1, 2 verläuft. In diese Bohrungen 7 ist je ein Paßstift
5 fest eingesetzt, der mit seinem vorzugsweise verstärkten Kopf
5a nach außen aus der Stirnfläche herausragt. An entsprechenden Stellen sind
die Querwände 3 mit Bohrungen 6 versehen, in die die Köpfe 5a beim
Zusammenziehen der Platten eintreten und so eine sichere, leicht lösbare Verbindung
zwischen den Platten herstellen.
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Zweckmäßigerweise sind die Paßstifte 5 so bemessen, daß der
Durchmesser des Kopfes 5a des Paßstiftes in der Größenordnung etwa doppelt
so groß wie derjenige eines dünnen Schaftteiles 5b ist, während die Länge
des Kopfes nur zu etwa einem Drittel der Länge des Schaftteiles gewählt ist. Auf
diese Weise kann man vorbereitend die Paßstifte 5 mit dem dünnen Schaft
5b fest in die jeweiligen Bohrungen 7
eintreiben, bis die Ringfläche
an der übergangsstelle zwischen dem dünnen. Schaftteil 5 b und der
Zylinderfläche des Kopfes 5a an der Stimfläche der glatten Teile 2 a und 2
b der Längswände 1, 2 zum Anschlag kommt.
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Vorteilhafterweise ist die Vorderkante 5c des Kopfes 5a jedes Paßstiftes
5 konisch abgeschrägt, so daß das Einführen des Paßstiftkopfes
5 a in die Bohrung 6
beim Zusammensetzen der Platten
des Futters erleichtert wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung verlaufen die Längsachsen
der Bohrungen 7 in der Mitte und parallel zu den Flächen der Längs-. wände
1, 2, wie insbesondere aus F i g. 3 deutlich ersichtlich ist.
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Wie ferner aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist, ist für
die Herstellung des Futters nur erforderlich, rechteckige Stahlplatten geeigneter
Größe herzustellen, diese mit einer Anzahl Löchern zu versehen und zur Befestigung
der Platten untereinander Paßstifte einzutreiben. Es entsteht auf diese Weise ein
Rahmen, der in eine entsprechende Preßform eingesetzt und befestigt werden kann,
wobei die Platten an den Außenseiten, vorzugsweise auf der gesamten Fläche, an den
Wandungen der Preßform anliegen. Nach Verschleiß der Platten, und zwar nach sehr
langer Betriebszeit, kann das Futter wieder aus der Preßform herausgenommen und
können die einzelnen Platten leicht voneinander gelöst werden. Zum leichteren Befestigen
des Futters in der Preßform sind an den Stirnseiten zweckmäßigerweise noch leistenförmige
Endplatten 4 vorgesehen.
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Wie aus den F i g. 4 bis 6 hervorgeht, können die Platten
auch von beliebiger und dem zu formenden Stein angepaßter Gestalt sein und zueinander
angeordnet werden, ohne daß dadurch der Grundgedanke der Erfindung verlassen wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 4 sind mehrere Längswände
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bis 12 parallel zueinander angeordnet, während die Querwände
8, 9 entsprechend verlängert sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 5 sind die Längs-
und Ouerwände 15 bis 18 bzw. 13, 14 so zueinander angeordnet,
daß ein trapezförrniger Querschnitt für die herzustellenden Kunststeine entsteht.
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Eine andere Trapezform der von dem Futter umkleideten Schächte wird
gemäß F i g. 6 gebildet, wobei das Futter in einer als Drehtisch ausgebildeten
Preßforin eingesetzt ist und infolgedessen die Querwände 21 radial, die Längswände
19, 20 tangential angeordnet sind.
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In der Praxis kann es vorkommen, daß der Füllungsgrad der nebeneinander
angeordneten Schächte unterschiedlich ist, so daß also auch unterschiedliche Drücke
in den einzelnen Schächten auftreten können. Da die beiderseitigen Enden der Querwände
gemäß einem Merkmal der Erfindung zwischen den Stirnflächen der Längswände gehalten
sind bzw. auf der gesamten Höhe an den Stirnflächen anliegen, kann ein
Ab- oder Ausbrechen von Plattenteilen in der Praxis nicht eintreten. Der
Unterschied des Füllungsgrades ist in der Praxis bei den eventuell hintereinander
angeordneten Schächten ', d. h. in Verschieberichtung des Pressentisches,
außerordentlich gering, so daß in dieser Richtung die Druckunterschiede ohne Schwierigkeiten
von den Paßstiften aufgenommen werden können.