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Schaltungsanordnung zur Teilnehmerfeststellung in Femsprechvermittlungsanlagen
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zurTeilnehmerfeststellung in Ferrtsprechvermittlungsanlagen,
in denen zur Feststellung eines an einem bestimmten Verbindungsweg beteiligten Teilnehmers
die Telhiehmeranschlüsse nacheinander abgetastet werden und bei denen ein über den
bestehenden Verbindungsweg übertragenes tonfrequentes Prüfkennzeichen auf der Empfangsseite
zum Stillsetzen der Abtasteinrichtung in einem an den bestimmten Verbindungsweg
angeschalteten Prüfempfänger mit priifrelais ausgewertet wird.
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In solchen Fernsprechvermittlungsanlagen wird das Prüfkennzeichen
üblicherweise durch die Abtasteinrichtung, beispielsweise einen Wähler oder eine
Ralaiskette, simultan in die Sprechadern der Teilnehmeranschlüsse eingespeist und
über den mit Wählern eingestellten Verbindungsweg auf einen Empfänger übertragen,
bei dessen Ansprechen die Abtasteinrichtung stillgesetzt und die Stellung der Abtasteinrichtung
ausgewertet wird. Das Prüfkennzeichen ist zumeist ein Impuls aus mehreren niederfrequenten
Schwingungen. Diese niederfrequente Prüfspannung, beispielsweise mit einer Frequenz
von 200 Hz, wird im Empfänger gegebenenfalls verstärkt, gleichgerichtet und einem
Prüfrelais zugeführt.
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Im praktischen Betrieb ist nun beobachtet worden, daß die Abtasteinrichtung
fehlerhaft durch Störimpulse stillgesetzt wird und dadurch die ermittelte Teilnehmernummer
nicht stimmt. Die Störimpulse können aus folgenden Gründen auf die Schaltungsanordnung
zur Teilnehmerfeststellung einwirken. Für Femsprechvermittlungsanlagen ist festgelegt,
wie groß die Störspannungen an den Sprechadern höchstens werden dürfen; da andererseits
die Größe der höchsten, auf die Femsprechvermittlungsanlage tatsächlich einwirkenden
Störspannung bekannt ist, läßt sich daraus die erforderliche Symmetrie des Sprechweges
errechnen und demgemäß die Fernsprechverrnittlungsanlage auslegen. Wird nun nachträglich
in einer solchen Ferrisprechvermittlungsanlage eine Einrichtung zur Teilnehmerfeststellung
eingebaut, so darf selbstverständlich auch die für die Teilnehmerfeststellung erforderliche
Prüfspannung nicht die Größe der höchsten, auf die Anlage einwirkenden Störspannung
überschreiten. Die am Empfänger auftretende Störspannung kann daher die gleiche
Größe wie die am Empfänger auftretende Präfspannung haben, d. h., der Störabstand
kann Null werden. Es muß weiterhin berücksichtigt werden, daß das Aufprüfen mit
einer gewissen Sicherheit erfolgen muß und daß zwischen den Zuständen »Noch nicht
aufprüfen« (Fehlstrom für das Prüfrelais) und »Aufprüfen« (Anzugsstrom für das Prüfrelais)
insbesondere infolge der Relaistoleranzen ein verhältnismäßig weiter Spielraum liegt.
Dadurch wird die Ansprechschwelle des Empfängers weiter in den Bereich kleinerer
Störspannungen verschoben.
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Um die St6ranf'älligkeit der Einrichtung für die Teilnehmerfeststellung
zu verringern, ist es bekannt, selektive Empfänger zu verwenden. Da jedoch in den
Störimpulsen auch die Prüffrequenz enthalten ist oder sein kann, spricht der selektive
Empfänger trotzdem noch oft auf solche Störimpulse an. Dies kann zwar bekanntlich
durch eine entsprechende Ansprechverzögerung des Empfängers verhindert werden, doch
wird dadurch selbstverständlich ein längerer Prüfimpuls erforderlich und damit die
für den Feststellungsvorgang benötigte Zeit unter Umständen über die tragbare Grcnze
hinaus ausgedehnt.
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Wird die Größe der tonfrequenten Prüfspannung so gewählt, daß sie
an der noch zulässigen oberen Grenze liegt, um zumindest gegenüber kleineren Störspannungen
einen gewissen Abstand zu wahren, so wird die sich aus dieser Prüfspannung ergebende
Störspannung an den Sprechadern, obwohl sie im zulässigen Bereich liegt, doch als
Ton zu hören sein und sich auf diese störend auswirken. Außerdem taucht damit ein
neuer Fehler auf. Das Aufprüfen geschieht nun häufig fehlerhaft deshalb, weil das
Prüfkennzeichen auf Grund der unvermeidlichen Verkopplungen zwischen den einzelnen
Aderpaaren auch auf den gesuchten Sprechweg gelangt. Dieses über »Nebensprechen«
erfolgende Ansprechen des Empfängers wird um so kritischer, je höher die
Frequenz des Prüfkennzeichens gewäMt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
zur Teilnehmerfeststellung zu schaffen, die eine größere Sicherheit gegen durch
Störimpulse verursachte Fehler beim Aufprüfen bietet.
Dies wird
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Prüfrelais nach seinem ersten Ansprechen
Schaltmittel in Tätigkeit setzt, die das Prüfkennzeichen in vorbestimmter Weise
ändern, und daß eine von den Schaltrnitteln gesteuerte weitere Präfeinrichtung überwacht
und auswertet, ob das geänderte Prüfkennzeichen vom Prüfempfänger empfangen wird.
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Damit läßt sich auch die Zuverlässigkeit der in bereits bestehenden
Fernsprechvermittlungsanlagen verwendeten oder nachgebauten Einrichtungen für die
Teilnehmerfeststellung mit verhältnismäßig geringem Aufwand beträchtlich erhöhen.
Die Ausgangsspannung am Prüfsender kann niedriger gewählt werden, so daß einerseits
die Sprechwege weniger gestört werden und andererseits ein Fehlansprechen infolge
»Nebensprechens« weitgehend unterbleibt.
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Die Änderung des Prüfkennzeichens kann beispielsweise durch Beeinflussung
der Frequenz, der Phase oder gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung durch
Beeinflussung der Impulsform erfolgen. Dabei ist es zweckmäßig, die Amplitude des
nach der Änderung aus einer Impulsfolge bestehenden Prüfkennzeichens nach dem ersten
Impuls der Impulsfolge zu senken, um einen möglichst großen Schutz gegen das Fehlansprechen
infolge Nebensprechens zu erreichen.
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An Hand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
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Gemäß der Zeichnung soll vom Teilnehmer T eine Verbindung zum Amt
über nicht dargestellte Wähler (gestrichelt gezeichnet) hergestellt sein. Zur Feststellung
des Teilnehmers T werden alle Teilnehmeranschlüsse durch einen Zählmagnet ZM nacheinander
abgetastet. Die von einem Sender S stammende Prüfspannung wird dadurch in
bekannter Weise über einen bei der Prüfung der bestimmten Dekade der Rufnummer geschlossenen
Kontakt it 1 bzw. u 9 (Teilnehmer 91) simultan in beide Sprechadern
a, b eingespeist und über den bestehenden Verbindungsweg auf einen Prüfempfänger
E mit nachfolgendem Prüfrelais P gegeben. Beim Ansprechen dieses Prüfrelais
P wird der Zählmagnet ZM angehalten und seine Stellung ausgewertet.
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Zum Weiterschalten des Zählmagneten ZM dient ein ständig arbeitender
Impulskontakt k. Ist der Zählmagnet ZM auf den Schritt 9 gesteuert
worden, so spricht das Prüfrelais P an. Mit dessen Kontakt p 1
wird
ein Weiterschalten des Zählmagneten ZM unterbunden; der Kontakt p 2 schaltet
ein Relais Q ein, das sich über einen eigenen Kontakt q4 hält. Das
Prüfkennzeichen wird nun geändert, und zwar zunächst dadurch, daß der Kontakt q1
die Prüfspannung von dem gerade abgetasteten Teilnehmeranschluß abschaltet. Dadurch
fällt das PrüfrelaisP wieder ab. Für die kurze Zeit, in der sowohl das Relais
Q als auch das Relais P angesprochen haben, wird über die Kontakte
p 2, i 2, w 2, q 3 ein Relais W kurzzeitig erregt, das jedoch
ansprechverzögert ist und nicht anspricht. Solange das Relais Q betätigt
ist, verhindert dessen Kontakt q2 ein Weiterschalten des Zählmagneten ZM.
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Mit einem Kontakt des Relais Q wird ferner eine nicht
dargestellte Einrichtung angelassen, die ein-. bestimmte Impulsfolge erzeugt. Von
dieser Einrichtung sind nur die Kontakte a und b gezeigL Der Kontakt a soll
dabei gemäß der bestimmten Impulsfolge betätigt werden, während der Kontakt
b am Ende dieser Impulsfolge einen Schlußimpuls gibt. Bei jedem Schließen
des Kontaktes a spricht das Relais J an, das nüt seinem Kontakt il wieder
die Prüfspannung an die Leitung schaltet und so das erneute Ansprechen des Prüfrelais
P veranlaßt. Mit den Kontakten i 2, p 2 wird überwacht, ob das so
empfangene Zeichen mit dem gesendeten Prüfkennzeichen übereinstimmt. Für die Zeit,
in der das Relais J betätigt und das Prüfrelais P noch nicht betätigt ist
bzw. in der das Relais J abgefallen und das Prüfrelais P noch nicht abgefallen
ist, wird das Relais W kurzzeitig erregt; es spricht jedoch wegen seiner Ansprechverzögerung
nicht an. Am Ende der Impulsfolge veranlaßt der Kontakt b das Ansprechen
des Relais U, das mit dem Kontakt u 12 für sich einen Haltestromkreis schließt
und mit dem Kontakt it 11 den Haltestromkreis für das Relais Q
auftrennt. Gleichzeitig wird in nicht dargestellter Weise der Zählmagnet zurückgestellt
und über den Kontakt u 1 die Feststellung der Ziffer in der nächsten
Dekade vorbereitet. Sobald das Relais Q abgefallen und damit der Kontakt
q 2 in die Ruhelage zurückgekehrt ist, kann diese Feststellung beginnen,
da dann der Impulskontakt k den Zählmagneten ZM schrittweise betätigen kann.
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Spricht das Prüfrelais P auf Grund eines Störimpulses an, so wird
wieder die Abgabe der bestimmten Impulsfolge veranlaßt, die jedoch durch den Prüfempfänger
E nicht empfangen werden kann, weil der Zählmagnet nicht auf dem zu dem Teilnehmer
T gehörigen Schritt steht. Nach dem ersten Schließen des Kontaktes i 2 wird, da
der Kontakt p 2 in Ruhestellung verbleibt, das Relais W erregt und zum Ansprechen
gebracht. Das Relais W hält sich mit seinem Kontakt w 2 und schaltet mit seinem
Kontakt w 3 das Relais Q ab, das nach dem Abfall wiederum mit
dem Kontakt q3 das Relais W abfallen läßt. Während der Abfallzeit des Relais
W wird mit dem Kontakt w 1
der Zählmagnet ZM um einen Schritt weitergeschaltet.
Danach übernimmt der Impulskontakt K wieder die Weiterschaltung des Zählmagneten
ZM. Auf diese Weise ist also festgestellt worden, daß das vom Empfänger
E empfangene Zeichen nicht das ausgesendete Prüfkennzeichen war.
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Es kann wegen der Verkopplung benachbarter Leitungen unter Umständen
trotzdem das Prüfrelais P im richtigen Takt erregt werden. Dann empfiehlt es sich,
die Amplitude der Prüfspannung, die durch den Kontakt il an den Sprechweg geschaltet
wird, herabzusetzen. Dies kann beispielsweise durch einen Widerstand Wi geschehen.
Die durch Nebensprechen auftretende Prüfspannung am Prüfempfänger wird zur Betätigung
des Prüfrelais P dann nicht ausreichen.