DE1160696B - Feststofftreibsatz fuer Raketen - Google Patents

Description

• Feststofftreibsatz für Raketen Die Erfindung bezieht sich auf einen Feststofftreibsatz für Raketen, insbesondere Raketen kurzer Brenndauer. Derartige Treibsätze müssen so beschaffen sein, daß sie eine genügend große Pulveroberfläche zwecks Erreichung des erforderlichen Betriebsdruckes besitzen. Zu diesem Zweck erhalten die Treibsätze eine geeignete geometrische Form. Bei Raketen kurzer Brenndauer ist es zumeist erforderlich, den Treibsatz zur Erzielung einer großen Pulveroberfläche und damit hohen Abbrandgeschwindigkeit in dünne Scheiben, Folien, Röhren u. dgl. mit geringen Wandstärken aufzuteilen.
• Bei der Verbrennung derartiger Feststofftreibsätze tritt eine hohe mechanische Beanspruchung auf, welche vielfach die Eigenfestigkeit des Pulvers übersteigt und zum Zerreißen der Treibsatzelemente sowie einer unkontrollierbaren Oberflächenzunahme und Pulverauswurf aus der Düse führt.
• Es ist an sich bekannt, Feststofftreibsätze für Raketen mit einer zur Verfestigung des Treibsatzkörpers dienenden Bewehrung zu versehen, indem zwecks Entlastung der Brennkammerwand zur Erzielung niedriger Totgewichte festigkeitstechnisch zusammenhängende Schichten, Lamellen oder wabenartige Hohlkörper in den Treibsatzkörper eingebettet sind; die auch zur schnelleren Wärmeleitung in den Treibstoff dienen können.
• Ferner hat man auch bei aus mehreren Ladungen bestehenden festen Treibsätzen von Raketen besondere Tragkörper vorgesehen, die zur Halterung von Zusatztreibladungen dienen und zur Abschirmung gegenüber weiteren Ladungen.
• Diese bekannten, mit Bewehrungen oder Einlagen versehenen Treibsätze sind jedoch wegen ihres Aufbaues für Raketen kurzer Brenndauer erfahrungsgemäß nicht geeignet, da hier, infolge der erforderlichen starken Aufteilung des Treibsatzes in dünne Blättchen, Folien u. dgl. eine Verwendung der bekannten Einlagen und Bewehrungen nicht möglich ist.
• Durch die Erfindung wird nun ein insbesondere für Raketen kurzer Brenndauer geeigneter Feststofftreibsatz mit einer zur Verfestigung des Treibsatzes dienenden Bewehrung geschaffen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Bewehrung als eine in der Mittelebene des Treibstoffsatzes angeordnete, vorzugsweise mit Halteleisten oder Vorsprüngen ausgestattete Einlage ausgebildet ist. Hierdurch werden nicht nur die mechanischen Beanspruchungen der Treibsatzelemente während des Transports sicher aufgefangen, sondern vor allem auch die hohen Beanspruchungen durch die entstehenden großen Strömungsgeschwindigkeiten und große Turbulenz in der Brennkammer während der Wirkungsdauer des abbrennenden Treibsatzes.
• Diese Verstärkungen können aus einem Spreng-oder Treibstoff höherer Festigkeit bestehen als der des eigentlichen Treibsatzes, vorzugsweise werden jedoch pulverfremde Materialien verwendet, wie z. B. Textilien, Metalle oder Kunststoffe. Alle diese Stoffe sind, soweit sie eine größere Festigkeit als das verwendete Treibpulver besitzen und in der erforderlichen geringen Dicke herstellbar sind, für die vorgesehene Verstärkung geeignet. Sie werden dann beispielsweise in Form von Folien, Geflechten, Netzen usw. verarbeitet.
• Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Verstärkungsschicht oder Verstärkungslage gewellt ist, insbesondere ein gewellter Metall- oder Kunststoffstreifen ist.
• Die Verstärkungen können während der Herstellung des Pulvers, solange dieses sich noch im flüssigen oder teigigen Zustand befindet, eingearbeitet werden. Sie können aber auch nach der Herstellung zwischen jeweils zwei fertigen Pulverplatten, Pulverfolien od. dgl. eingeklebt werden. Zur Klebung wird zweckmäßig Abdeckmasse verwendet, um ein Zwischenbrennen in die geklebte Pulverfläche an schadhaften Stellen oder bei unzulänglichem Klebstoff zu vermeiden. Die Abdeckmasse kann auch, in ausreichender Stärke auf das Pulver aufgetragen, als Verstärkung dienen.
• In der Zeichnung sind in den F i g. 1 bis 6 verschiedene Ausführungsbeispiele eines Teiles eines Feststofftreibsatzes nach der Erfindung schematisch im Längsschnitt stark vergrößert dargestellt.
• Bei der Ausführung nach F i g. 1 sitzt in einem einstückigen Pulverelement 1 eine wellenförmige Verstärkung 2 in Form einer Platte oder eines Streifens, die auf beiden Seiten mit Vorsprüngen 3 versehen ist, durch die die Festigkeit der gegenseitigen Verankerung erhöht wird. Gemäß F i g. 2 ist in dem einstückigen Pulverelement 1 eine Verstärkung 4 in Form einer geraden Platte oder eines Streifens vorgesehen, die ebenfalls auf beiden Seiten Vorsprünge 3 zur Erhöhung der Verankerung hat.
• Die Verstärkung gemäß F i g. 1 und 2 kann z. B. aus Metall oder Kunststoff bestehen.
• F i g. 3 zeigt eine in ein Pulverelement eingebettete Verstärkung 5, bestehend aus einem eingeknäuelten bzw. filzplattenähnlichen Faserstoff.
• Bei der Ausführung nach F i g. 4 bis 6 sind die Verstärkungen 7, 8, 9 zwischen zwei fertigen Pulverteilen 1 a und 1 b, beispielsweise Pulverfolien, mit Hilfe von Abdeckmasse 6 eingeklebt.
• Die Verstärkung 7 gemäß F i g. 4 besteht beispielsweise aus einer Platte oder einem Streifen aus Metall. Kunststoff od. dgl.
• Nach F i g. 5 dient als Verstärkung 8 ein Geflecht, das auch über den ganzen Pulverquerschnitt gehen kann, während die Verstärkung 9 gemäß F i g. 6 aus einem Faserstoff besteht.
• Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, so können mehrere derartige Pulverelemente bzw. Pulverstreifen zu einer, beispielsweise rollbaren Matte zusammengefügt werden oder der Treibsatz kann aus einer, ähnlich den angeführten Beispielen, verstärkten Röhre bestehen.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Raketenfeststofftreibsatz mit einer zur Verfestigung des Treibsatzkörpers dienenden Bewehrung, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung als eine in der Mittelebene des Treibstoffsatzes angeordnete, vorzugsweise mit Halteleisten oder Vorsprüngen (3) ausgestattete Einlage ausgebildet ist.
2. 2. Raketenfeststofftreibsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsschicht oder Verstärkungslage gewellt ist, insbesondere ein gewellter Metall- oder Kunststoffstreifen (2) ist.
3. 3. Raketenfeststofftreibsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus mehreren zu einer Matte zusammengesetzten Streifen besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1038448, 181471, 36 718; deutsche Auslegeschriften Nr.1056 429. 1. 036137; USA.-Patentschrift Nr. 2 062 011.. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1090144.