DE3046021C1 - Panzerungselement zum aktiven Panzerschutz - Google Patents
Panzerungselement zum aktiven PanzerschutzInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41H—ARMOUR; ARMOURED TURRETS; ARMOURED OR ARMED VEHICLES; MEANS OF ATTACK OR DEFENCE, e.g. CAMOUFLAGE, IN GENERAL
- F41H5/00—Armour; Armour plates
- F41H5/007—Reactive armour; Dynamic armour
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Panzerungselement
zum aktiven Panzerschutz, bestehend aus mindestens
zwei Panzerplatten, zwischen denen eine Sprengstoff
schicht angeordnet ist, welche sich zum aktiven Schutz,
insbesondere gegen KE-Geschosse eignet und aus der
DE-PS 20 08 156 bekannt ist.
Zum passiven Schutz gepanzerter Fahrzeuge werden im
allgemeinen Platten aus hochfestem Panzerstahl verwen
det, die unter einer möglichst großen Neigung zur
Schußrichtung angebracht werden, weil dadurch die
vom Geschoß zu durchdringende Stahldicke wächst und
das Eindringen der Geschoßspitze in die Panzerung
erschwert wird. Bekannte Panzerungen bestehen meist
aus mehreren, parallel zueinander angeordneten Stahl
platten mit einem Luftzwischenraum. Für den aktiven
Panzerschutz wird zwischen zwei Stahlplatten eine
Sprengstoffschicht vorgesehen, um eine Beschleunigung
der Platten schräg zur Schußrichtung zu erreichen.
Ein KE-Geschoß hoher Durchschlagsleistung, das eine
solche Sandwich-Anordnung trifft, zündet beim Aufschlag
die Sprengstoffschicht. Der detonierende Sprengstoff
beschleunigt sodann die beiden Panzerplatten. Das mit
hoher Geschwindigkeit auf das Geschoß einwirkende Platten
material bewirkt eine Zerstörung und Ablenkung des Ge
schosses und dadurch eine Verringerung seiner Durchschlags
leistung.
Damit das auftreffende KE-Geschoß die Sprengstoffschicht
zuverlässig zündet, muß die Sprengstoffschicht eine
hohe Initiierungsempfindlichkeit besitzen. Nachteilig ist
Jedoch, daß solche Schichten auch schon beim Auftreffen
von Geschossen oder Geschoßteilen mit geringer kinetischer
Energie detonieren können. So kann die Sprengstoffschicht
z. B. schon beim Auftreffen der ballistischen Haube eines
KE-Geschosses vorzeitig gezündet werden. Wenn das KE-
Geschoß selbst ankommt, sind die sprengstoffbeschleunigten
Platten unter Umständen schon aus der Geschoßbahn heraus
geflogen und es kann keine Schutzwirkung zustande kommen.
Zum anderen wird der Sprengstoff auch von Geschossen
gezündet, die eine geringe Durchschlagsleistung haben
und die Panzerung auch ohne die sprengstoffbeschleunigten
Platten nicht durchschlagen können.
Im einzelnen sind Vorgänge und Bedingungen, die bei der
Stoßinitiierung von Sprengstoffschichten eine Rolle spielen,
noch nicht eindeutig geklärt. Verfahren zur Herstellung
von Sprengstoffschichten, die in einer bestimmten Abhän
gigkeit von der Energie des auftreffenden Geschosses
detonieren oder nicht detonieren, sind z.Z. nicht bekannt.
Die Erfindung löst die Aufgabe - ein Panzerungselement
für den aktiven Panzerschutz der eingangs genannten Art
zu entwickeln, bei der die Zündung der Sprengstoff
schicht trotz der leichten Initiierbarkeit ausschließ
lich durch Geschosse hoher Durchschlagsleitung erfolgt
und die Energieschwelle für die Initiierung einstell
bar ist - dadurch, daß zwischen der vorderen Panzer
platte, auf die das abzuwehrende Geschoß auftrifft,
und der Sprengstoffschicht ein Abstand vorgesehen ist.
Dabei ist es - wie eingangs erwähnt - an sich durchaus
bekannt, Panzerungen mittels Panzerplatten auszuführen,
die durch eine Luftschicht beabstandet sind.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Initiierung
einer zwischen zwei Panzerplatten eingeschlossenen Spreng
stoffschicht nicht - wie allgemein angenommen - beim Durch
dringen des Sprengstoffs durch das Geschoß erfolgt. Viel
mehr wird bereits beim Auftreffen der Geschoßspitze
oder bei stumpfen Geschossen beim Auftreffen der Ge
schoßvorderkante auf die vordere Panzerplatte eine Stoß
welle in die Platte eingeleitet, die auf der gegenüber
liegenden Seite der Platte zu einem von der Geschoß
energie abhängigen Ausbeulen führt. Diese Ausbeulung
erzeugt den Druckstoß, der den Sprengstoff initiiert.
Wenn die Sprengstoffschicht unmittelbar an der vorderen
Panzerplatte anliegt, wird schon gleich bei Beginn der
Ausbeulung im Sprengstoff ein hoher Druck auf einer
relativ großen Fläche erzeugt, so daß bei entsprechender
Initiierungsempfindlichkeit die Detonation eingeleitet
wird. Zwischen dem Auftreffen der Geschoßspitze und dem
Zünden der Sprengstoffschicht liegt praktisch nur die
Zeit, die die Stoßwelle mit einer Geschwindigkeit
von ca. 5000 m/s zum Durchqueren der Plattendicke
braucht. Bereits eine geringfügige Ausbeulung, wie sie
auch von der ballistischen Haube eines KE-Geschosses
und von Geschossen geringer Durchschlagsleistung,
z. B. Splitter, hervorgerufen wird, reicht aus, um
den Sprengstoff zu initiieren.
Bei dem erfindungsgemäßen Panzerungselement wird zwischen
der vorderen Panzerplatte, auf die das abzuwehrende Ge
schoß auftrifft, und der Sprengstoffschicht ein Abstand
von einem bis einigen mm vorgesehen. Der durch diesen
Abstand entstandene Zwischenraum bildet entweder eine
Luftschicht oder ist mit einer Stützstruktur geringer
Dichte und hoher Kompressibilität gefüllt. Die Stütz
struktur bricht beim Ausbeulen der vorderen Platte, die
beim Auftreffen von Geschossen entsteht, zusammen und
überträgt daher keinen Druckimpuls auf die Sprengstoff
schicht. Besonders geeignet sind hierfür Strukturen
mit geschlossenen oder offenen, beliebig geformten Hohl
räumen, z. B. Poren oder senkrecht oder parallel zu den
Panzerplatten verlaufenden Kanälen. Vorzugsweise werden
steife Schaumstoffe, Kunststoffschaum, z. B. aus Poly
propylen oder Polystyrol, verwendet. Eine solche Schicht
vermag der statischen Beanspruchung durch das Gewicht
der Panzerplatten, Erschütterungen beim Fahren des Panzer
fahrzeugs und dergleichen standzuhalten und dient somit
als konstruktives Element zur stabilen Einstellung
eines definierten Abstands.
Die Stützstruktur kann auch aus einem Material bestehen,
das nicht inert ist, sondern bei der Detonation der
Sprengstoffschicht zur Detonationsenergie des Spreng
stoffs beiträgt, z. B. unter Energieabgabe durch
exotherme Reaktion und dergleichen. Dadurch wird gewähr
leistet, daß bei Zündung der Sprengstoffschicht die
Panzerplatten effektiver beschleunigt werden können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird unmittelbar auf die Sprengstoffschicht
eine weitere Schicht aus einem kompakten Material, z. B.
Blech, eingefügt. Durch eine solche Anordnung wird
erreicht, daß der Stoßdruck, der von einer Ausbeulung
der vorderen Panzerplatten nach überbrücken des Luft
abstands im Sprengstoff erzeugt wird, auf eine
größere Fläche verteilt wird und zeitlich weniger steil
verläuft. Hierdurch wird der zur Einstellung einer be
stimmten Energieschwelle für die Initiierung des
Sprengstoffs durch das Geschoß vorzusehende Abstand
dünner. Das hat den Vorteil, daß die Panzerplatten
durch den detonierenden Sprengstoff auch bei Vorliegen
einer inerten Zwischenschicht effektiver beschleunigt
wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich
einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Vereinfachung
Fig. 1 eine aktive Panzerschutzanordnung nach dem
Stand der Technik;
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Panzerungselement mit
einer Luftzwischenschicht;
Fig. 3 die in Fig. 2 gezeigte Anordnung in dem Fall,
daß die Ausbeulung der vorderen Panzerplatte
den Luftspalt nicht überbrückt und somit
den Sprengstoff nicht zündet und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
bei der direkt über der Sprengstoffschicht
eine weitere kompakte Schicht eingefügt ist.
Die in Fig. 1 gezeigte, bekannte Panzerschutzanordnung
besteht aus einer vorderen Panzerplatte 1, der Spreng
stoffschicht 2 und der hinteren Panzerplatte 3, und zwar
zu dem Zeitpunkt, in dem die durch das Eindringen eines
KE-Geschosses 4 erzeugte Ausbeulung 5 der vorderen Pan
zerplatte 1 in der Sprengstoffschicht 2 den zur
Initiierung ausreichenden Druckstoß erzeugt. Das Geschoß 4
ist zum Zeitpunkt der Zündung des Sprengstoffes erst wenig
in die vordere Panzerplatte 1 eingedrungen, so daß die
hintere Panzerplatte 3 zu früh beschleunigt wird.
Bei der in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen
Anordnung wird zwischen der vorderen Panzerplatte 1,
auf die das Geschoß 4 auftrifft, und der Sprengstoff
schicht 2 ein Abstand 6, z. B. eine Luftschicht, vorge
sehen. In dem dargestellten Zeitpunkt hat die Ausbeulung 7
die Luftschicht (Abstand 6) überbrückt und trifft nun
auf die Sprengstoffschicht 2 auf, die dadurch initiiert
wird. Das KE-Geschoß 4 hat die vordere Panzerplatte 1
schon fast durchdrungen und wird die hintere Panzer
platte 3 bald nach deren Beschleunigung durch den detonie
renden Sprengstoff erreichen.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist die beim Auftref
fen eines KE-Geschosses hoher Durchschlagsleistung
erzeugte Ausbeulung 7 genügend groß, um die Luftschicht
(Abstand 6) zu überbrücken und den Sprengstoff zu zünden.
Da die Ausbeulgeschwindigkeit (Materialgeschwindigkeit)
sehr viel kleiner ist als die Stoßwellengeschwindigkeit,
erreicht man durch die Luftschicht weiterhin eine Verzö
gerung der Zündung der Sprengstoffschicht 2. Eine solche
Verzögerung ist erwünscht und erforderlich, da die hintere
Panzerplatte 3 der aktiven Sandwich-Anordnung erst in
Bewegung gesetzt werden soll, wenn das KE-Geschoß nach
Durchdringen der vorderen Panzerplatte 1, der Luft
schicht (Abstand 6) und der Sprengstoffschicht 2 die
hintere Panzerplatte 3 erreicht hat. Andernfalls fliegt
die hintere Platte 3 vor dem Geschoß 4 her und eine
Schutzwirkung kann erst dann eintreten, wenn das Geschoß
die vorweg fliegende Platte 3 eingeholt hat. Über die
Größe der Luftschicht kann die Energieschwelle für die
Initiierung einer sehr beschußempfindlichen Spreng
stoffschicht 2 eingestellt werden.
In Fig. 3 wird ein aktives Panzerungselement mit dem er
findungsgemäß vorgesehenen Abstand gezeigt, wobei die Aus
beulung 8 der vorderen Panzerplatte 1, die durch das
Auftreffen der ballistischen Haube (bzw. Ogive) eines
KE-Geschosses 4 verursacht wird, den Abstand 6 nicht über
brückt und somit den Sprengstoff nicht vorzeitig zündet.
In ähnlicher Weise wird durch den Abstand 6 die Zündung
des Sprengstoffs vermieden, wenn Geschosse geringer
Durchschlagsleistung auf die vordere Panzerplatte 1
auftreffen. Dabei kann die Ausbeulung 8 den Sprengstoff
durchaus noch erreichen, ohne daß der Sprengstoff zur
Detonation gebracht wird. Denn zur Initiierung der
Sprengstoffschicht 2 muß im Sprengstoff ein gewisser
Mindestdruck über eine genügend lange Zeit in einem
ausreichend großen Volumen erzeugt werden.
In Fig. 4 wird eine weitere Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Panzerungselement gezeigt, bei der unmittel
bar über der Sprengstoffschicht 2 eine weitere kompakte
Schicht 9, die vorzugsweise aus Metall besteht, einge
fügt ist. Auch bei dieser Ausführungsform kann der Ab
stand 6 eine Luftschicht bilden oder mit einer Stütz
struktur gefüllt sein. In allen Ausführungsformen kann
eine Luftschicht auch durch geeignetes Anbringen von
Abstandshaltern zwischen beiden Panzerplatten 1, 3
gebildet werden.
Claims (6)
1. Panzerungselement zum aktiven Panzerschutz, bestehend aus
mindestens zwei Panzerplatten, zwischen denen eine Spreng
stoffschicht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der vorderen Panzerplatte (1), auf die das abzu
wehrende Geschoß (14) auftrifft, und der Sprengstoffschicht
(2) ein Abstand (6) vorgesehen ist.
2. Panzerungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (6) einen bis einige mm beträgt.
3. Panzerungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der durch den Abstand (6) gebildete Zwischen
raum mit einer Stützstruktur geringer Dichte und vorzugs
weise mit offenen oder geschlossenen Hohlräumen, z. B. mit
einem Schaumstoff, ausgefüllt ist.
4. Panzerungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stützstruktur steifer Kunststoffschaum, z. B. aus
Polypropylen oder Polystyrol verwendet ist.
5. Panzerungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützstruktur aus einem reaktiven Material besteht,
das zur Detonationsenergie des Sprengstoffs beiträgt.
6. Panzerungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar auf der Spreng
stoffschicht (2) eine weitere Schicht (9) aus einem kom
pakten Material, z. B. Metall, angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803046021 DE3046021C1 (de) | 1980-12-08 | 1980-12-08 | Panzerungselement zum aktiven Panzerschutz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803046021 DE3046021C1 (de) | 1980-12-08 | 1980-12-08 | Panzerungselement zum aktiven Panzerschutz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3046021C1 true DE3046021C1 (de) | 1998-01-08 |
Family
ID=6118472
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803046021 Expired - Fee Related DE3046021C1 (de) | 1980-12-08 | 1980-12-08 | Panzerungselement zum aktiven Panzerschutz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3046021C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2440213A (en) * | 2006-07-19 | 2008-01-23 | Barry Dawson | Foam expelling armour arrangement |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2008156C1 (de) * | 1970-02-21 | 1979-12-06 | Messerschmitt-Boelkow-Blohm Gmbh, 8000 Muenchen | Schutzeinrichtung gegen Geschosse |
-
1980
- 1980-12-08 DE DE19803046021 patent/DE3046021C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2008156C1 (de) * | 1970-02-21 | 1979-12-06 | Messerschmitt-Boelkow-Blohm Gmbh, 8000 Muenchen | Schutzeinrichtung gegen Geschosse |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2440213A (en) * | 2006-07-19 | 2008-01-23 | Barry Dawson | Foam expelling armour arrangement |
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Date | Code | Title | Description |
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