DE865365C - Verfahren und Pressspritzform zur Herstellung ringfoermiger Koerper, insbesondere von Kupplungsringen, aus haertbaren Kunststoffen - Google Patents
Verfahren und Pressspritzform zur Herstellung ringfoermiger Koerper, insbesondere von Kupplungsringen, aus haertbaren KunststoffenInfo
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Description
- Verfahren und Preßspritzform zur Herstellung ringförmiger Körper, insbesondere von Kupplungsringen, aus härtbaren Kunststoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Her- 1 stellen ringförmiger Körper, insbesondere von Kupplungsrmgen, aus härtbaren Kunststoffen und eine Spritzform zur Durchführung des Verfahrens.
- Kupplungsringe wurden bisher unter Anendung von Druck und Hitze in Preßformen hergestellt, die den üblichen Preßformen für gepreßte Gegenstände aus Kunststoff entsprechen. Das zur Verwendung kommende Ausgangsmaterial hat wolligen oder körnigen Charakter und läßt sich deshalb schlecht in der Form verteilen. Als Reibkörper verpreßt, darf die Preßmasse wegen der hohen Temperaturbeständigkeit nur einen geringen Knnststoffanteil als Bindemittel haben, woraus sich wiederum ein schlechter Fileßeffekt ergibt.
- Infolge der ungleichen Verteilung des Ausgangsmaterials und der schlechten Fließeigenschaften zeigen die Kupplungstinge oft ungleiche Stärke und Materialdichte. Außerdem wird die Wärme von den Außenflächen her zugeführt, was zur Folge hat, daß die Masse an den Außenfiächen abbindet und im Kern durch den Umwandlungsprozeß Gase entwickelt, die den bereits abgebundenen Mantel nicht durchdringen können. Es den sich daher im Innern Risse und Blasen. Auch die i«. der lose eingeschütteten Kunsts.toffmasse einFgeschlossene Luft kann zu Blasen und Risse führen. Vielfach hat man sich durch sogenanntes Abgasen geholfen in der Weise, daß man während des Preßvorganges den Druck kurzzeitig von der Masse nahm, um den Gasen die Möglichkeit des Entweichens zu geben.
- Hierdurch wurde der Verband der Masse gestört.
- Vielfach wurden die noch vorhandeneln Blasen durch den erneut efnsetzenden Dlruck flachgedrückt, wodurch sich wiederum Risse bildeten.
- Meist hatte der Kunststoff bei der Anwendung der zweiten Druckstufe bereits abgebunden, so daß ein Verband nicht mehr entstehen konnte, Die Nachteile dieser bekannten Preßverfahren wirken sich beim Gebrauch der Kupplung durch ungleichmälßige Abnutzung der Kupplnngsringe und durch das Entstehen von Brüchen nachteilig aus.
- Bekannt ist ferner das Herstellen von Kupplungsringen mit Hilfe von Spritzvorrichtungen der üblichen Art. Diese Einrichtungen arbeiten mit einem oder mehreren Spritzkanälen. Die Ringbildung kann also nur dadurch erfolgen, daß die Spntzmasse an einer oder mehreren Stellen zusammenfließen muß. Oft hat das Bindemittel auf dem Wege bis zur Stoß,stelle bereits. abgebunden, so daß ein Verband nicht mehr entsteht. Es kommt hinzu, daß die Masse in den mit heißer Luft gefüllten Ringraum eingeispritzt wird, in dem sie sich unter Druckverlust ausbreitet und daher rasch abbindet, so daß nur ein Briketlieren. eintritt. Die auf diesleWeise hergestellten Ringe haben große innere Spannungen und werden in der Kupp lung rissig.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß die härtbare Kunststoffe enthaltende Masse auf dem Wege vom Spritzzylinder zur Form und in der Form selbst ihren Zusammenhang nicht verliert und unter gleichbleibendem oder verstärktem Spritzdruck eine kontinuierli die Erweiterung der Form bis zur vorgesehenen Stärke des Ringes erfolgt, und daß es erst dann durch den einsetzenden Maximaldruck zur Abbindung der Masse unter Vermeidung schädlicher Lufträume innerhalb der Form kommt. Zur Durchführung des. Verfahrens wird eine Spritzform benutzt, hei der der ringförmig ausgebildete Spritlzkanal in einen Ringraum mündet, dessen eine Seite aus einem unter Federdruck stehenden Ringkolben besteht, der sich unter dem Spritzdruck entgegen der Federkraft bis zur vorgesehenen, durch Anschläge begrenzten Stärke des Ringes bewegt.
- Es wird hei dieser Arbeitsweise ein nahezu schichtförmiger Aufbau des Kupplungsbelages erreicht, der keinerlei Lufteinschlüsse oder Risse zeigt, weil die Masse einerseits in dem flachen Ringkanal zufolge der geringen Dicke gleichmäßig erwärmt wird und weil andererseits die in den Ringraum einströmende Masse den Ringkolben bewegt, so daß ein schädlicher Luftraum von vornherein nicht existiert.
- In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 den Aufriß einer durchschnittenen geöffneten Form mit eingelegter Materialtablette, Fig. 2 im Schnitt die geschlosslene Form hei Spritzb eginn, Fig. 3 die Spritzform im Augenblick der Beendigung. des Spritzvorganges, Fig. 4 das Auswerfen des Spritzlings, Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie A-B der Fig. 4.
- Es sind bezeichnet mit 1 das Oberteil der Preßspritzform, 2. das Preßspritzformunterteil, montiert auf einen (nicht dargestellten) Preßtisch, 3 der Spritzzylinder im Formunterteil ausgespart, 4 der Spritzkolben, 5 der ringförmige Spritzkanal, 6 der Ringraum, 7 der Ringkolben, g der Führungsbolzen, 9 die Druckfedern, IO die Anschlag bolzen für den Ringkolben 7, 1 r die Tablette oder lose Masse, 12 der Spritzling.
- Bei Arbeitsbeginn (Fig. I) befindet sich der Spritzkolben 4 in seiner tiefsten, der Ringkolben 7 in seiner höchsten Stellung, so daß der verXänderliche Ringraum 6 sein kleinstes Volumen hat, das gleich Null ist, wein die Oberkante des Ringkolbens 7 mit der Oberkante des Preßspritzformtin-terteils abschließt. Durch die unter Druck ausgeführte Bewegung des Spritzkolbens 4 wird die Masse Ii zunächst in den sich ringförmig über die ganze Fläche ausdehnenden Spritzkanal 5 hineingedrückt und dabei durch eine (nicht dargestellte) an sich bekannte Einrichtung erhitzt (z. B. Heizbad). Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß die Masse, die sich unter dem Einfluß von Druck und Hitze an den. heißen Flächen verflüssigt, überall unter demselben Druck steht und sich annähernd gleichzeitig in den Spritzraum 6 ergießt. Durch den Druek der eingespritzten Masse bewegt sich der Ringkolben 7 entgegen dem Federdruck der Feder 9 nach abwärts (Fig. 3), bis er auf den Anschlag 10 trifft, der je zwischen zwei Federn vorgesehen ist (Fig. 5). In diesem Augenblick ist der Spritzvorgang beendet. Die Masse erhält nun von Spritzkolben her seinen höchsten Druck und bindet je nach der Zusammensetzung schnell ab, zweckmäßigerweilsle sofort, so daß der Spritzling anschließend ausgeworfen werden kann. Dies ges chieht durch Abheben des Preßspritzformoberteils.
- In diesem Augenblick werden die Federn 9 wirksam, die den Ringkolben nach oben drücken und den Spritzling auswerfen, wie in Fig. 4 dargestellt.
- Hier kann er ohne besondere Werkzeuge abgenommen werden. Die in dem ringförmigen Spritzkanal befindliche Kunststoffmasse bildet nach dem Erhärten eine das Innere des Ringes ausfüllende dünne Scheibe. Diese kann ohne Schwierigkeiten herausgebrochlen werden.
- Der ringförmige Spritzkanal kann auch an die Peripherie des Ringes gelegt werden, w4e in Fig. 6 dargestellt ist. Der Spritzkolben 4 erhält hier eine ringförmige Gestalt. Das Verfahren ist das gleiche wie bei zentral angeordnetem Spritzkolben.
- Da die Masse sich an den heißen Flächen durch Druck und Hitze verflüssigt, verteilt sie sich zunächst sehr gleichmäßig über den ringförmigen Spritzkanal. Die oberste Schicht der Flüssigkeit fließt unter dem Einfluß des. Druckes nach dem Ringraum ab, der sich durch Zurückdrängen des Kolbens allmählich bildet. Es ergibt sich hierdurch ein schichtförmiger Aufbau, der eine große Homogenität des Endprodu-ktes gewährleistet und Lufteinschlüsse mit ihren schädlichen Einflüssen vermeidet.
Claims (6)
- PATENTANSPRtJCHE: 1. Verfahren zum Herstellen ringförmiger Körper, insbesondere von Kupplungsringen, aus härtbaren Kunststoffen unter Verwendung von Druck und Hitze, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffmasse unter gleichbleibendem oder steigendem Druck durch einen erwärmten ringförmigen Spritzkanal allseitig in einen sich ständig erweiternden erhitzten Ringraum gedrückt wird, dessen Volumen sich bis zur gewollten Größe unter dem Einfluß des auf die Masse ausgeübten Druckes vergrößert, der bei Beendigung der Pressung am stärksten ist.
- 2. Preßspritzform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnest, daß der Spritzkanal (5) ringförmig ausgebildet ist und in einen Ringraum (6) mündet, dessen eine Wand von einem unter Federdruck stehenden Ringkolben (7) gebildet wird, der bis zulr Begrenzung durch einen Anschlag (10) unter dem Einfluß des Spritzdruckes verschoben werden kann.
- 3. Preßspritzform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzmasse (11) in einem in der Mitte der Spritzform befindlichen Zylinder (3) untergebracht wird, dessen Kolben die die Masse unter Druck in dem Spritzkanal (5) radial verteilt.
- 4. Preßspritzform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzmasse von einem an der Peripherie der Spritzform befindlichen ringförmigen Zylinder über einen ringförmigen Spritzkanal in den Ringraum eingespritzt wird.
- 5. Preßspritzform nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den den Ringkolben (7) tragenden Federn (9) auswechs elbare Anschläge (IO) angeordnet sind, die die Verdrängung des Ringkolbens durch den Spritzdruck begrenzen.
- 6. Preßspritzform nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der unter Federdruck stehende Ringllben (7) nach Beendigung des Arbeitsganges den Spritzling (I2) SelbStändig auswirft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK8876A DE865365C (de) | 1951-02-03 | 1951-02-03 | Verfahren und Pressspritzform zur Herstellung ringfoermiger Koerper, insbesondere von Kupplungsringen, aus haertbaren Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK8876A DE865365C (de) | 1951-02-03 | 1951-02-03 | Verfahren und Pressspritzform zur Herstellung ringfoermiger Koerper, insbesondere von Kupplungsringen, aus haertbaren Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE865365C true DE865365C (de) | 1953-02-02 |
Family
ID=7212179
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK8876A Expired DE865365C (de) | 1951-02-03 | 1951-02-03 | Verfahren und Pressspritzform zur Herstellung ringfoermiger Koerper, insbesondere von Kupplungsringen, aus haertbaren Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE865365C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1951
- 1951-02-03 DE DEK8876A patent/DE865365C/de not_active Expired
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