DE1159925B - Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Chrom-Katalysators auf Kieselsaeuregeltraegerfuer die Herstellung von Alkoholen durch Hydrierung von Carbonsaeuren, Carbonsaeureestern oder deren Gemischen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Chrom-Katalysators auf Kieselsaeuregeltraegerfuer die Herstellung von Alkoholen durch Hydrierung von Carbonsaeuren, Carbonsaeureestern oder deren GemischenInfo
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Description
Katalysatoren, die auf Kieselsäuregel Kupfer und Chrom enthalten, sind bekannt. Sie werden beispielsweise
bei der kontinuierlichen Hydrierung von ein- oder mehrbasischen organischen Carbonsäuren
in Gegenwart von Alkoholen oder deren Estern nach dem sogenannten Rieselverfahren angewandt. Neben
den sogenannten Adkins-Katalysatoren, die Chrom und Kupfer in annähernd äquimolaren Mengen enthalten,
sind auch noch Katalysatoren bekannt, in denen der Chromanteil weit zurückgedrängt ist. Aus
der französischen Patentschrift 889 791 ist auch bereits ein Zusatz von Barium zu Katalysatoren dieser
Art bekannt. Solche Katalysatoren auf geeigneten Trägern sind für das Rieselverfahren grundsätzlich
geeignet und halten Drücke von 200 at und mehr sowie Temperaturen von 250 bis 300° C aus. Sie besitzen
aber nur eine sehr kurze Lebensdauer, und selbst innerhalb dieser Lebensdauer muß die Reaktionstemperatur,
um keine Verschlechterung der Verseifungszahl zu erhalten, laufend etwas gesteigert
werden, was die unerwünschte Wasserabspaltung aus dem Alkohol und eine damit verbundene Bildung von
Paraffinen ansteigen läßt.
Es wurde nun gefunden, daß man wesentlich länger beständige, für die Hydrierung geeignete
Trägerkatalysatoren, die Kupfer und einen geringen Chromanteil enthalten, herstellen kann, indem man
als Träger weitporige Kieselsäure mit einer spezifischen Oberfläche zwischen 250 und 350 qm/g anwendet
und diesen mit einer Lösung wasserlöslicher, thermisch zersetzbarer Verbindungen des Kupfers
des Chroms und des Kaliums tränkt, bis die Zusammensetzung des fertigen Trockenkatalysators 18 bis
30% Kupfer, 0,3 bis 3,5% Chrom und 0,5 bis 9,0% Kalium beträgt.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Katalysatoren haben den entscheidenden Vorteil einer um ein Vielfaches
erhöhten Lebensdauer. Diese Wirkung des Gehaltes an Alkalimetall erscheint durchaus überraschend,
weil bei den bekannten entsprechend zusammengesetzten Katalysatoren mit einem Gehalt an
Erdalkalimetall, beispielsweise Barium, eine nennenswerte Steigerung der Lebensdauer durchaus nicht zu
beobachten ist. Die angegebenen Sorten weitporiger Kieselsäuregele, die bekanntlich eine nur schwache
wasserabspaltende Wirkung ausüben, haben sich als günstig für die optimale Lebensdauer der mit ihnen
hergestellten Katalysatoren erwiesen.
Die Katalysatoren der Erfindung zeichnen sich ferner durch einen großen Anwendungsbereich aus. Sie
sind sowohl für die Hydrierung von cycloaliphatische Diestern, Dicarbonsäureestern wie von Fetten, Ölen
Verfahren zur Herstellung
eines Kupfer-Chrom-Katalysators
eines Kupfer-Chrom-Katalysators
auf Kieselsäuregelträger
für die Herstellung von Alkoholen
durch Hydrierung von Carbonsäuren,
Carbonsäureestern oder deren Gemischen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M.
Dr. Hans Oberrauch, Flix, Tarragona (Spanien),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
und freien Säuren in Gegenwart von Alkoholen geeignet. Gegen organische Carbonsäuren, wie Adipinsäure,
sind die Katalysatoren der Erfindung viel beständiger als die bekannten, wenig Chrom enthaltenden
Kupferkatalysatoren, was für die praktische Anwendung von großer Bedeutung ist.
Ein weiterer Vorteil der Katalysatoren der Erfindung;
besteht darin, daß sie bei verhältnismäßig niedrigen Arbeitstemperaturen fast quantitative Ausbeuten
der Reaktionsprodukte mit sehr guten Kennzahlen (Säurezahl, Verseifungszahl, Hydroxylzahl) liefern,
also zu Produkten vorzüglicher Reinheit, insbesondere im Hinblick auf den Paraffingehalt, führen.
Besonders günstig verhalten sich beispielsweise die Katalysatoren der Erfindung bei der kontinuierlichen
katalytischen Hydrierung von ein- oder mehrbasischen organischen Carbonsäuren in Gegenwart von Alkoholen
oder deren Estern nach dem Rieselverfahren, bei dem man das zu hydrierende Produkt in Gegenwart
von Wasserstoff über den im Reaktionsofen fest eingebauten, erfindungsgemäß hergestellten Katalysator
herabrieseln läßt und in einem Abscheidegefäß das Reaktionsprodukt auffängt. Man arbeitet
bei einer Temperatur zwischen 180 und 300° C, vorzugsweise zwischen 200 und 250° C, bei einem Wasserstoffdruck
von 200 bis 300 at. Als Ausgangsstoffe
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kommen dabei in Beträcht: höhere Fettsäureester pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, wie Cocosöl,
Palmkernöl, Ricinusöl, Spermöl oder Olivenöl, niedermolekulare Fettsäureester und synthetisch hergestellte
Ester von Dicarbonsäuren, wie Hexahydroterephthalsäuredibutylester, Adipinsäurediäthylhexanolester
oder Sebacinsäuredibutylester, freie Carbonsäuren oder Dicarbonsäuren in Gegenwart von überschüssigen
Alkoholen, 'wie Adipinsäure mit Äthanol oder 1,6-Hexandiol. Die hiervon mit HiKe von Katalysatoren
der Erfindung gewonnenen Hydrierungsprodukte in Form ein- oder mehrwertiger Alkohole
fallen in hoher Reinheit an und sind wertvolle Zwischenprodukte.
Man tränkt Kieselsäuregel mit einer aktiven Oberfläche von 300 qm/g so lange mit einer ammoniakalischen
Lösung von 28% basischem Kupfercarbonat, die außerdem noch 8,4% Ammoniumbicarbonat,
1,1% Chromsäureanhydrid und 1,8% KOH enthält, bis der fertige Katalysator nach der in üblicher Weise
durchgeführten Trocknung gemäß Analyse 26,6 Gewichtsprozent Cu, 0,66 Gewichtsprozent Cr und
0,97 Gewichtsprozent K enthält.
Zur Einführung des Chroms in den Katalysator eignen sich beispielsweise auch Kaliumchromat und
Kaliumbichromat. Andererseits eignen sich zur Einführung des Kaliums beispielsweise auch Kaliumcarbonat
und -bicarbonat.
Vertauscht man bei der Herstellung des Katalysators das Kalium gegen ein anderes Alkalimetall,
so ergeben die mit einem solchen Katalysator hydrierten Ester schlechtere Kennzahlen.
Die anteiligen Mengen der Salze in der Tränkungslösung können so weit variiert werden, daß Katalysatoren
mit Metallgehalten in den in der Beschreibung angegebenen Grenzen erhalten werden. Die
Tränkungstemperatur liegt zwischen 10 und 700C.
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Erläuterung der überlegenen Wirkung des nach dem Beispiel hergestellten Katalysators
a) Über 750 Raumteile des nach dem Beispiel hergestellten Katalysators, der auf eine Temperatur von
238 bis 247° C erhitzt ist, läßt man stündlich 75 Gewichtsteile gereinigtes Spermöl bei einem Druck von
200 at in Gegenwart von 200 000 Raumteilen Wasserstoff (drucklos gemessen) herabrieseln. Das ablaufende
Gemisch gesättigter Fettalkohole wird zur Beffffung
von Abbauprodukten des Glycerins mit Wasser gekocht und besitzt dann die Hydroxylzahl 220 und die
Verseifungszahl 0,9.
Der Katalysator behält bei durchgehendem Betrieb
4 Wochen lang seine volle Wirksamkeit. Die Ausbeute der Hydrierungsreaktion ist nahezu quantitativ.
b) Man läßt über 750 ecm des nach dem Beispiel hergestellten und auf 228 bis 238° C erhitzten Katalysators
stündlich 73 bis 110 Gewichtsteile Cocosöl bei einem Druck von 300 at in Gegenwart von
200 000 Raumteilen Wasserstoff (drucklos gemessen) herabrieseln. Der anfließende Cocosalkohol hat nach
Reinigen mit kochendem Wasser die Hydroxylzahl 293 und die Verseifungszahl 0,7. Wenn man nach
5 Wochen die Hydrierung abbricht, liefert der Katalysator immer noch ein unverändert gutes Produkt.
Das gleiche günstige Ergebnis wird erreicht, wenn man Palmkernöl statt Cocosöl verarbeitet.
c) Über 710 Raumteile des nach dem Beispiel hergestellten und auf 227 bis 2380C erhitzten Katalysators
läßt man bei einem Druck von 200 bis 300 at in Gegenwart von 200 000 Raumteilen Wasserstoff
(drucklos gemessen) 71 bis 140 Gewichtsteile raffiniertes Ricinusöl herabrieseln. Man erhält nach der
üblichen Reinigung von Glycerinabbauprodukten ein Octadecandiol mit der Hydroxylzahl 364 (Theorie:
396) und der Verseifungszahl 2,3.
Auch hier hat der Katalysator eine Lebensdauer von 3 Wochen.
d) Über 750 Raumteile des nach dem Beispiel hergestellten und auf eine Temperatur von 210° C erhitzten
Katalysators läßt man bei einem Druck von 200 at stündlich 75 Gewichtsteile Hexahydroterephthalsäuredibutylester
in Gegenwart von 20 000 Raumteilen Wasserstoff (drucklos gemessen) herabrieseln.
Bei der fraktionierten Destillation des ablaufenden Reaktionsproduktes erhält man mit einer Ausbeute
von 95% der Theorie 1,4-Dimethylolcyclohexan;
Siedepunkt 168 bis 169° C; Hydroxylzahl 770 (Theorie: 779,2); Verseifungszahl 1.
Der Katalysator ist nach 3 Wochen Betriebsdauer noch voll wirksam.
e) Über 710 Raumteile des nach dem Beispiel erhaltenen und auf 215 bis 222° C erhitzten Katalysators
läßt man bei einem Druck von 200 at stündlich 71 Gewichtsteile Adipinsäurediäthylhexanolester
in Gegenwart von 200 000 Raumteilen Wasserstoff (drucklos gemessen) herabrieseln und erhält nach
Abtrennen des Äthylhexanols in einer Ausbeute von 94,5% der Theorie 1,6-Hexandiol; Siedepunkt
148° C/10 mm Hg; Hydroxylzahl 928 (Theorie: 950,8); Verseifungszahl 2.
Nach 4 Wochen Betriebsdauer besitzt der Katalysator noch seine volle Leistungsfähigkeit.
f) Über 710 Raumteile des nach dem Beispiel hergestellten und auf 220 bis 225° C erhitzten Katalysators
läßt man bei einem Druck von 200 at 71 Gewichtsteile Sebacinsäuredibutylester in Gegenwart
von 200 000 Raumteilen Wasserstoff (drucklos gemessen) herabrieseln und erhält nach Abdestillieren
des Butanols in einer Ausbeute von 96% der Theorie 1,10-Decandiol; Siedepunkt 182° C /10 mm Hg;
Hydroxylzahl 641 (Theorie: 644,8); Verseifungszahl 3.
Nach 3 Wochen Betriebsdauer ist der Katalysator noch voll wirksam.
g) Über 740 Raumteile des nach dem Beispiel hergestellten und auf 233 bis 236° C erhitzten Katalysators
läßt man bei 200 at Druck stündlich 74 Gewichtsteile einer bei 30° C gesättigten Lösung aus
552 Gewichtsteilen Adipinsäure und 3448 Gewichtsteilen Äthanol in Gegenwart von 200 000 Raumteilen
Wasserstoff (drucklos gemessen) herabrieseln, destilliert aus dem abfließenden Reaktionsprodukt das
Äthanol ab und erhält 1,6-Hexandiol mit der Hydroxylzahl 940 (Theorie: 951) und der Verseifungszahl
3,7.
Man verarbeitet in der gleichen Weise bei 245° C eine bei 80° C gesättigte Lösung von 748 Gewichtsteilen Adipinsäure in 3252 Gewichtsteilen 1,6-Hexandiol
und erhält ein Reaktionsprodukt, dessen Hauptmenge eine Hydroxylzahl von 946 (Theorie: 951) und
eine Verseifungszahl 0 aufweist.
Läßt man über den gleichen Katalysator bei 300 at und unter sonst gleichen Bedingungen eine
Lösung von Talgfettsäure in Talgfettalkohol herab-
rieseln, so erhält man ein Reaktionsprodukt mit folgenden Kennzahlen: Säurezahl 0, Verseifungszahl 0,6,
OH-Zahl 217.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Chrom-Katalysators auf Kieselsäuregelträger für die Herstellung von Alkoholen durch Hydrierung von Carbonsäuren, Carbonsäureestern oder deren Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine weitporige Kieselsäure mit einer aktiven Oberfläche von 250 bis 350 qm/g mit einer Lösung von wasserlöslichen, thermisch zersetzbaren Kupfer-, Chrom- und Kaliumverbindungen tränkt, bis der fertige Katalyslator nach dem Trocknen 18 bis 30 Gewichtsprozent Kupfer, 0,3 bis 3,5 Gewichtsprozent Chrom und 0,5 bis 9,0 Gewichtsprozent Kalium enthält.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 889 791.© 309 770/463 12.63
Priority Applications (4)
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