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Panzergräting Die Erfindung betrifft ein als Panzergräting zu verwendendes
Gitter, mit fangschalenartigen Vorsprüngen an seinen Elementen, welche so dimensioniert
sind, daß ein geradliniger Durchtritt von Geschossen, Splittern oder dergleichen
Körpern durch das Gitter versperrt ist.
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Neben den bei Ausbildung von Panzergrätings gestellten Forderungen
nach Durchschuß- und Splittersicherheit und gleichzeitiger Niedrighaltung der Druckverluste
der das Gitter durchströmenden Luft wird in den meisten Fällen noch eine weitere
Forderung - Verhinderung des Eindringens flüssiger (brennender) Kampfstoffe durch
das Gitter - erhoben.
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Bisher bekanntgewordene Formen von Panzergrätings mit turbinenschaufelähnlich
gekrümmten oder S-förmigen Rippenquerschnitten, gegebenenfalls mit austrittsseitigen
Fangleisten für Splitter, gewährleisten im allgemeinen guten Schutz gegen Durchschießen
und Splitterwirkung. Sie können auch so ausgebildet werden, daß dabei der Druckverlust
der durchtretenden Luft minimal wird. Der Schutz gegen flüssige Kampfstoffe hingegen
ist hier nicht vorhanden.
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Wird andererseits der Schutz gegen flüssige Kampfstoffe gewährleistet,
wie dies auch bekanntgeworden ist, dann zeigt es sich in solchen Fällen, daß dafür
der Schutz gegen Durchschießen des Gitters infolge der anderen Ausbildung der Rippen
desselben wesentlich vermindert wurde. Je steiler nämlich ein Schuß auf die Rippenoberfläche
auftritt, desto dicker muß an der betreffenden Stelle die Wandstärke der Rippen
der Panzergrätings sein, um das Durchschlagen des Geschosses zu verhindern. Da die
Panzergrätings in der Regel auf der Oberseite des Fahrzeuges liegen, sind allerdings
energiereiche Geschosse nur bis zu einem gewissen Winkel gegenüber der Gitteroberfläche
zu erwarten.
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Bei dem bekanntgewordenen oben genannten Vorschlag sind Rippenteile
vorhanden, die weitgehend senkrecht zur Gitteroberfläche stehen und somit von fast
senkrecht auftreffenden Geschossen getroffen werden können. Um einen Durchschuß
zu verhindern, müßte in diesen Partien der Rippen die Wandstärke größer gewählt
werden, was bei dem genannten Vorschlag unter Beibehaltung der dort empfohlenen
Form der Luftdurchtrittskanäle zwischen den Rippen nicht möglich ist.
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Die Erfindung soll einen Schutz gegen flüssige Kampfstoffe gewährleisten
bei gleichzeitiger Erfüllung der Forderung nach Durchschuß- und Splittersicherheit
und geringem Druckverlust der durch das Gitter strömenden Luft. Die Erfindung besteht
darin, daß der Querschnitt der Rippen des Gitters nach der Außenseite des Gitters
zu in bekannter Weise dicker als die weiter innen vorhandene geringere Querschnittsdicke
ist und dabei die äußere Stirnfläche der Rippen in bekannter Weise im ganzen konvex
ist, wobei der Rippenquerschnitt im Bereich seiner geringeren Dicke mit den fangschalenartigen
Vorsprüngen versehen ist, die jeweils nach verschiedenen Seiten der Rippen liegen.
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Dabei können in an sich bekannter Weise Abflußöffnungen für Flüssigkeiten
in den seitlichen Begrenzungen in den Gittern vorgesehen sein.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Dicke der dicken äußeren Partie des Rippenquerschnittes
etwa ein Drittel bis die Hälfte der Gitterteilung beträgt und die Tiefe der dicken
Partie so gewählt ist, daß bei etwa horizontaler oder nur leicht geneigter Anordnung
des Grätings am gepanzerten Fahrzeug ein unter dem üblicherweise höchsten Erhebungswinkel
gegenüber der Gitteroberfläche ankommendes energiereiches Geschoß noch auf die dicke
Partie des Rippenquerschnittes auftrifft.
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Die Forderung nach geringen Druckverlusten der durchströmenden Luft,
also geringstmöglicher Versperrung, wird dabei erfüllt, indem man die dicken Eintrittspartien
der Rippen nicht staffelt, d. h. die Durchtrittskanäle der Luft zwischen den dicken
Eintrittspartien der Rippen im wesentlichen senkrecht zur Gitteroberfläche legt
und außerdem die Ecken des dicken Rippenquerschnittsteiles abrundet. Die Dimensionierung
der schalenförmigen Vorsprünge wird auch so vorgenommen, daß sich Durchtrittsquerschnitte
für die Luft mit weitgehend konstanter, größtmöglicher Durchtrittsweite und möglichst
geringen Umlenkungen
ergeben, soweit dies die Erfüllung der Forderungen
nach Sicherheit gegen Durchschießen und Splitterwirkung möglich macht.
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Die Forderung nach Gewährleistung eines Schutzes gegen flüssige Kampfstoffe
bei gleichzeitiger Erfüllung der Forderungen nach Durchschuß- und Splittersicherheit
und geringem Druckverlust der durchtretenden Luft wird somit dadurch erfüllt, daß
man den verschiedenen Partien des Rippenquerschnittes jeweils nur einzelne der drei
erstgenannten Aufgaben zuweist, wogegen die vierte Forderung (geringer Druckverlust)
die Formgebung in allen Partien des Rippenquerschnittes beeinflußt. Letztere Forderung
bedingt vor allem möglichst gerundete Konturen des Rippenquerschnittes ohne vermeidbare
ein- oder ausspringende Ecken. An den Fangschalen kann diese Forderung natürlich
nur soweit erfüllt werden, wie dies ohne Beeinträchtigung ihrer Hauptaufgabe des
Fangens von Splittern und flüssigen Kampfstoffen möglich ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel erfindungsgemäß gestalteter Rippenquerschnitte
an Panzergrätings.
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Die Eintrittspartie 1 des Rippenquerschnittes hat eine Dicke 2 von
etwa der Hälfte der Gitterteilung 3. Die Tiefenabmessung 4 der dicken oberen
Rippenpartie ist so gewählt, daß auch die mit üblicherweise höchstem Erhebungswinkel
5 gegenüber der Gitteroberfläche 6 eintreffenden energiereichen Geschosse
(entsprechend den Schußbahnen 7 bzw. 8) noch den dicken Rippenteil treffen. Zum
Schutze gegen die dabei entstehenden Splitter und gegen flüssige Kampfstoffe besitzt
die dünnwandigere untere Rippenpartie 9 zwei untereinander zu beiden Seiten der
Rippenpartie 9 angeordnete schalenartige Vorsprünge 10 und 11. Wie die Linie 12
andeutet, sind die Abmessungen der Fangschalen 10 und 11 so gewählt,
daß alle Splitter und flüssigen Kampfstoffe aufgefangen werden. Durch etwas breitere
bzw. schmälere Ausführung der Fangschalen können Fangwirkung und Durchflußwiderstand
erhöht bzw. vermindert werden, wobei die Verschmälerung der Fangschalen natürlich
nur so weit gehen darf, daß noch kein direkter Durchtritt freigegeben wird. Die
Tiefenanordnung der Fangschalen ist zur Erzielung geringen Druckverlustes der durchströmenden
Luft so gewählt, daß die Kontur der gegenüberliegenden Wände gerade durch Kreisbögen
mit den Radien 13 bzw. 14
gebildet wird, deren Mittelpunkt
15 bzw. 16 mit denen der Kantenabrundungen der Fangschalen zusammenfallen.
Die von den Fangschalen aufgefangenen flüssigen Kampfstoffe werden durch bekannte
Öffnungen 17 bzw. 18 in den seitlichen Begrenzungswänden des Gitters
nach außen hin abgeleitet.