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Abdeckgitter der Kühlluftöffnungen eines gepanzerten Militärfahrzeuges
Die Erfindung betrifft ein Abdeckgitter von im wesentlichen vertikal durchströmten
Kühlluftöffnungen eines gepanzerten Militärfahrzeuges.
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Bekannte Abdeckgitter dieser Art haben vertikale Leitbleche, die die
hindurchströmende Luft zwar nur wenig behindern, die aber für vertikal eindringende
Geschosse oder für auf das Gitter gegossenes Benzin durchlässig sind.
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Ein anderes bekanntes Abdeckgitter verwendet schuppenartig übereinandergreifende
Leitbleche und unterhalb der Leitbleche Schalen und ist damit für den Direktflug
von Geschossen oder Splittern nicht durchlässig. Allerdings sperrt das Abdeckgitter
nicht den Durchtritt von an den Leitblechen abprallenden Geschossen oder Splittern.
Außerdem ist auch dieses letztgenannte Abdeckgitter nicht flüssigkeitsdicht. Gepanzerte
Fahrzeuge mit Abdeckgittern nach dem Stand der Technik sind daher schon durch eine
auf das Abdeckgitter geworfene Flasche Benzin verletzbar.
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Die Erfindung bezweckt, ein Abdeckgitter zu schaffen, das für den
Direkt- und Abprallflug von Geschossen dicht und im oben bezeichneten Sinne auch
flüssigkeitsdicht ist.
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Gemäß der Erfindung bilden die Leitbleche S-förmig eine Kuppe und
eine Schale und sind an den Enden mit zwei Stirnwänden dicht verbunden, die mit
einer entsprechenden Anzahl von den Schalen als Abflußöffnungen dienenden Bohrungen
versehen sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Abdeckgitter vermag eine Flüssigkeit zwar
in das Gitter einzudringen, aber nicht hindurchzudringen. Die Flüssigkeit wird seitlich
abgeleitet.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform kann die Krümmung der Schale
der Leitbleche exzentrisch in der Nähe ihres Profilendes liegen und einen wesentlich
kleineren Krümmungsradius haben als die übrigen Krümmungen der Schale. Hierdurch
erhält die Schale als Flüssigkeitsrinne in Verbindung mit den obengenannten Bohrungen
eine optimale Form. Das die Schale begrenzende Profilende kann gestreckt sein, um
damit die für einen Versteifungssteg günstigste Form aufzuweisen.
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Die Leitbleche können einstückig gebogen, gepreßt oder abgekantet
sein. Es kann aber auch der Teil, der als Versteifungssteg und Rinnenbegrenzung
dient, ein angeschweißter Teil sein, der gegebenenfalls mit dem angrenzenden Teil
der Schale einen spitzen Winkel bildet. Durch den spitzen Winkel wird die Wirksamkeit
des Luftgitters auch in der Schräglage oder sogar in der Vertikallage gewährleistet.
Der strömungstechnisch ungünstigen Exzentrizität der Schale kann durch ein Blech
begegnet werden, das im wesentlichen entsprechend den übrigen Krümmungen der Leitbleche
gekrümmt ist.
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Die Kuppe der Leitbleche kann zweckmäßig im wesentlichen kreisförmig
sein, womit sie einfach herstellbar und strömungstechnisch vorteilhaft ist. Hinsichtlich
der Strömungsverhältnisse ist die Schuppenrichtung der Leitbleche von wesentlicher
Bedeutung. Der geringste Strömungswiderstand bei Lufteintritt von außen liegt dann
vor, wenn die Kuppe der in Fahrtrichtung vordere Teil des Leitbleches ist. Bei Luftaustritt
nach außen sind die Verhältnisse analog umgekehrt.
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In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Abdeckgitter an Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Abdeckgitter mit einstückigen Leitblechen im Querschnitt,
Fig. 2 ein Abdeckgitter ähnlich Fig. 1, jedoch mit zusammengesetzten Leitblechen,
im Querschnitt, Fig. 3 ein Abdeckgitter ähnlich Fig. 2, jedoch mit spitzwinklig
angeschweißtem Steg, im Querschnitt, Fig. 4 das Abdeckgitter nach Fig. 3, als Gitterschema
für die Verwendung als Eintrittsgitter, Fig. 5 ein Gitterschema entsprechend Fig.
4, jedoch für die Verwendung als Austrittsgitter, Fig. 6 ein Leitgitter im Längsschnitt
nach Linie VI-VI der Fig. 3, in horizontaler Anordnung, Fig. 7 ein Paar Abdeckgitter,
schematisch im Querschnitt, in Sattelanordnung, Fig. 8 ein Paar Abdeckgitter, schematisch
in der Draufsicht, bei Kühlluftöffnungen, die in einer gemeinsamen schrägen ebenen
Fläche liegen.
Auf dem Rand einer Kühlluftöffnung 1 eines gepanzerten
Fahrzeuges liegt ein aus zwei Längswänden 2 und zwei Stirnwänden 3 bestehender Rahmen
eines Abdeckgitters auf. In dem Rahmen sind schuppenartig übereinandergreifend Leitbleche
4 parallel zu den Längswänden 2 angeordnet. Sie sind an den Enden an die Stirnwände
3 angeschweißt. Die Leitbleche weisen in Gestalt eines S eine Kuppe 5 und eine daran
anschließende Schale 6 auf. Entsprechende Halbteile 7 und 8 bilden den strömungstechnischen
Anschluß an die Längswände 2. Die Kuppen 5 sind halbkreisförmig. Die Leitbleche
sind unter einem Krümmungsradius a gekrümmt, wobei auch darauf geachtet ist, daß
die lichte Weite zwischen den einzelnen Leitblechen die Größe a nirgends unterschreitet.
Die Schalen 6 haben ein unsymmetrisches Profil - d. h. deren Krümmung liegt exzentrisch
in der Nähe des Profilendes 9 und ist von verhältnismäßig kleinem Krümmungsradius.
In axialer Fortsetzung der engen Krümmung der Schale 6 hat die Stirnwand 3 je eine
Bohrung 10. Die Leitbleche 4 gemäß Fig. 1 sind einstückig. Sie sind gebogen, gepreßt
oder abgekantet.
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Die Leitbleche 11 nach Fig. 2 haben ein zusammengesetztes Profil.
Das Profilende 9 ist dort ein angeschweißter Steg 12. Der exzentrisch ausladende
Teil der Schale 6 ist derart durch ein angeschweißtes oder in anderer Weise befestigtes
Blech 13 ausgeglichen, daß die für die Luftströmung wirksame Krümmung derjenigen
der Kuppe 5 ähnlich ist. Ferner sind bei dem Abdeckgitter nach Fig. 2 die Längswände
hinsichtlich der Strömungsverhältnisse und der Formsteifigkeit günstiger ausgebildet.
Sie sind zugleich die Halbteile 14 und 15, die den entsprechenden Teilen der Leitbleche
11 gleichen. Am Halbteil 15 ist eine kurze Aufsetzleiste 16 angeschweißt, während
der Halbteil 14 unmittelbar auf der Begrenzungswand der Kühlluftöffnung aufliegt.
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Die Leitbleche 17 nach Fig. 3 haben ebenfalls ein zusammengesetztes
Profil. Der Steg 18 ist jedoch spitzwinklig an den angrenzenden Teil der Schale
6 angeschweißt. Entsprechend sind die Halbteile 19 und 20 stärker zur Ebene der
Kühlluftöffnung 1 geneigt.
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Die Teile der Abdeckgitter bestehen im allgemeinen aus Panzerstahl,
dagegen die Bleche 13 aus dünnem Normalblech.
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Die Abdeckgitter verhindern, a) daß Geschosse oder Splitter im Direktflug
durchfliegen können; b) daß Geschosse oder Splitter durch Abprallen durchdringen
können (die Geschosse oder Splitter müßten zweimal hintereinander abprallen, womit
die Wirkung derselben dann im allgemeinen stark abgeschwächt sein dürfte; dies wird
noch dadurch verbessert, daß ein wesentlicher Abprallbereich der Wandungen durch
das Blech 13 abgedeckt wird; das dünne Blech 13 verformt sich leicht oder
es wird leicht durchschlagen, womit die Energie der abprallenden Geschosse oder
Splitter noch weiter geschwächt wird); c) daß der Durchflußwiderstand der Kühlluft
groß ist, wie an Hand der Fig. 4 und 5 noch gezeigt wird; d) daß Flüssigkeiten in
das Innere des Fahrzeuges eindringen können (Flüssigkeiten fließen durch die Bohrungen
10 der Stirnwände hindurch ab); e) daß der Durchflußquerschnitt durch das Gitter
stark gemindert wird; f) daß die Bauhöhe zu groß ist. Die Abdeckrahmen können auch
in die Kühlluftöffnungen eingelassen werden, wobei allerdings die Bohrungen 10 an
besonderen Abflußleitungen anzuschließen sind.
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In der Wirkung unterscheiden sich die Abdeckgitter nach Fig. 1 bis
3 im wesentlichen dadurch, daß die Anordnung nach Fig. 1 leicht herzustellen ist,
die Anordnung nach Fig. 2 bessere Strömungsverhältnisse und einen besseren Energieverzehr
abprallender Geschosse oder Splitter aufweist und die Anordnung nach Fig. 3 noch
bessere Strömungsverhältnisse und einen noch besseren Schutz gegen eindringende
Geschoßsplitter gewährleistet. Das Abdeckgitter nach Fig. 3 verhindert einen Flüssigkeitsdurchtritt
auch in der Schräglage, sowie selbst in der Vertikallage. Der freie Durchtrittsquerschnitt
a ist bei allen drei Ausführungsbeispielen durchgehend gleich groß. Allerdings ist
wegen der starken Schrägströmung bei dem Abdeckgitter nach Fig. 3 eine größere Kühlluftöffnung
erforderlich.
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Die Schuppenrichtung der Leitbleche richtet sich, um einen niedrigen
Durchflußwiderstand zu erhalten, nach der Fahrtrichtung und der Durchströmrichtung.
In Fig. 4 sind die punktiert gezeichneten Pfeile die Stromlinien der Kühlluft bei
Verwendung des Gitters für den Kühllufteintritt. Der ausgezogen gezeichnete Pfeil
ist die Fahrtrichtung des Fahrzeuges. Man erkennt, daß infolge des Sogbereiches
X der Kuppe 5 die Umgebungsluft eine Saugwirkung erfährt. Entsprechendes gilt für
Fig. 5, wo das Gitter dem Kühlluftaustritt dient. Hier übt die Umgebungsluft im
Sogbereich X der Kuppe 5 ebenfalls Saugwirkung aus, die den Durchflußwiderstand
herabsetzt.
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Ein Abdeckrahmen, der, wie in Fig. 6, horizontal liegt, erhält in
jeder der beiden Stirnwände 3 Bohrungen 10, damit eine Flüssigkeit aus der
Schale 6 nach beiden Seiten hin abfließen kann. Die Bohrungen können auch als Langlöcher
ausgebildet sein, um den Abfluß auch bei entsprechender Schiefstellung des Rahmens
zu gewährleisten. Die aus den Bohrungen 10 austretende Flüssigkeit kann zwischen
den Stirnwänden und einer überkragenden Schutzwand 21 wie in einer Rinne abfließen.
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Ein Paar Abdeckgitter, das, wie in Fig. 7, zwei sattelförmig zueinander
liegende Kühlluftöffnungen abdeckt, ist, wie bekannt, an Scharnieren 22 befestigt.
Die Abdeckrahmen benötigen an sich, wie gezeigt, nur an der dem Scharnier abgelegenen
Stirnwand 23 die Bohrungen 10. Da ein Miltärfahrzeug geländegängig ist, wird zweckmäßig
auch die andere Stirnwand 24 mit den Bohrungen 10 versehen.
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Liegt ein Paar Kühlluftöffnungen nicht sattelförmig, sondern, wie
in Fig. 8 angenommen, schräg zur Zeichenebene in einer Ebene, so wird ein guter
Abfluß der Flüssigkeit erreicht, wenn man die Leitbleche fischgrätartig schräg in
einem entsprechend parallelogrammförmigen Rahmen 25 angeordnet. Auch solche parallelogrammförmigen
Abdeckgitter lassen sich an Scharniere 26 anlenken.