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Splitter- und beschußsichere.-Belüftungsvorrichtung für allseitig
verschließbare Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Splitter- und beschußsichereBelüftungsvorrichtungfür
allseitig verschließbare Fahrzeuge, und zwar insbesondere für Panzerfahrzeuge.
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Für allseitig verschließbare Fahrzeuge, -insbesondere für Kampffahrzeug
e,.-Panzer u. dgl., ist die Anordnung von Belüftungen erforderlich, und zwar einfinal,
-um dem Motörraum die erforderliche Verbrennungsluft zuzuführen und zum anderen,
um das Bedienungspersonal -des Fahrzeuges finit der erforderlichen Atemluft zu versorgen.
Bei Kampffahrzeugen, beispielsweise bei Panzern, sind diese notwendigerweise vorzusehenden
Belüftungen- die schwächsten Stellen des Fahrzeuges, da sie einem Gegner die Möglichkeit
der Außerbetriebsetzung oder Vernichtung des Fährzeuges bieten. Aus diesem .Grunde
sind die für die Belüftung vorzusehenden Öffnungen so klein wie möglich zu halten
und an solchen Stellen des Fahrzeuges anzuordnen, die schwer zugänglich sind und
einem direkten Beschuß nicht ausgesetzt sind. Daher werden die Öffnungen für die
Belüftung vorzugsweise in der Decke des .Fahrzeuges. vorgesehen. Zum Schütze des
-Fahrzeuges und des Bedienungspersonals ist es notwendig, die Belüftungsöffnungen
außerdem so abzudecken, daß ein unmittelbarer Zugang zu ihnen ausgeschlossen ist
und das Eindringen von Geschoßteilen weitgehend unmöglich wird. Geschoßteile, die
durch die abgedeckten Belüftungsöffnungen in das Innere des Fahrzeuges gelangen
oder als Splitter einfallen, stellen eine große Gefährdung für das Fahrzeug selbst,
beispielsweise für den Motor oder die zur Belüftung erforderlichen Ventilatoren,
und natürlich auch für das Bedienungspersonal dar.
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Neben der Verhinderung des Eintretens gefährdender Geschoßteile muß
die abgedeckte Belüftungsöffnung einen möglichst großen Luftdurchlaß gestatten,
um eine einwandfreie Versorgung des Fahrzeuginneren zu ermöglichen. Die in den Wandungen
des Fahrzeuges, beispielsweise in der Decke des Panzers, für die Belüftung anzuordnenden
Öffnungen sind an sich schon so klein wie möglich gehalten, so daß bei dem Schutz
dieser Öffnungen gegen Eintritt von Splittern und Geschoßkörpern dafür Sorge getragen
werden muß, daß diese Eintrittsöffnungen in ihrem Querschnitt durch die zum Schutz
vorgesehenen Einrichtungen so wenig wie möglich verringert werden, um den erforderlichen
Luftdurchlaß zu gewährleisten. Außerdem ist zu bedenken, daß wegen der beschränkten
Raumverhältnisse des Fahrzeuges die zum Schutz der Öffnungen vorgesehenen Einrichtungen
insbeson= dere in ihrer Stärke gering sein müssen, um den an sich beschränkten Raum
nicht noch weiter einzuengen; weiterhin ist aus erklärlidhen Gründen das Gewicht
der Abdeckorgane möglichst klein zu halten.
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Es ist beispielsweise bei Panzern schon bekannt, die zur Belüftung
des Motorraümes und des Fahrraumes erforderlichen Öffnungen im Fahrzeug dadurch
abzudecken, daß in den Belüftungsöffnungen ein Abdeckgitter angeordnet ist, das
aus mehreren parallel sich über die Öffnung erstreckenden Leitblechen oder Rippen
besteht. Hierbei bilden je- zwei benachbarte Rippen zwischen sich einen der Rippenlänge
entsprechenden Kanal. Die Rippen dieses als Panzergräting bezeichneten Gitters sind
ein- öder beiderseitig mit fangschalenartig in die gebildeten Kanäle eingreifenden
Vorsprüngen versehen, wobei die Rippen und Vorsprünge derart angeordnet und ausgebildet
sind, daß sich über die Fläche der Öffnung erstreckende, eine gebrochene Durchtrittsrichtung
aufweisende schlitzartige Kanäle ergeben. Liegt eine Beschußrichtung quer zu den
Kanälen, wird eine ausreichende Sicherheit gegen durchtreffende Geschoßkörper erreicht,
da mehrere Rippen hintereinanderliegend nacheinander durchschlagen werden müssen,
bevor der Geschoßkörper in das Fahrzeuginnere gelangen kann. Liegt die Beschußrichtung
dagegen in Längsrichtung der Kanäle, so trifft das in den Kanalschlitz eintretende
Geschoß nicht auf hintereinanderliegende Rippen, sondern lediglich auf eine in den
Kanalschlitz eingreifende Fangschale, die die Durchschlagskraft nicht in vollem
Umfang abfangen kann, so daß hier die Gefahr besteht, daß Geschosse mit verminderter
Durchschlagskraft in das Innere des Fahrzeuges eintreten können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen bei den bekannten
Abdeckungen von Belüftungsvorrichtungen gegebenen Nachteil zu vermeiden und eine
Belüftungsvorrichtung zu schaffen, die unabhängig von der Beschußrichtung eine gleichbleibende
Wirkung
zeigt, die dabei einen geringen Gewichtsaufwand erfordert
und einen ausreichenden Luftdurchlaß ermöglicht. Dies wird bei einer Belüftungsvorrichtung
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in der Belüftungsöffnung
eine diese ausfüllende Schicht von reihenweise angeordneten rohrstutzenartig ausgebildeten,
zu einer Einheit verbundenen Elementen angeordnet ist und daß oberhalb oder/und
unterhalb der Schicht eine Vielzahl von schlitzartige Durchtrittskanäle bildenden
Reihen an sich bekannter, schräg zur Schicht gerichteter jalousieartiger Fangbleche
angeordnet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung der aus rohrstutzenartigen Elementen
bestehenden Schicht und der an sich bekannten Fangbleche wird mit Zuverlässigkeit
vermieden, daß ein Geschoßteil oder ein Splitter mit ursprünglicher oder verminderter
Durchschlagskraft in das Innere des Fahrzeuges gelangen kann. Damit ist der den
bekannten Vorrichtungen anhaftende Nachteil vermieden, da durch die erfindungsgemäß
angeordnete Schicht von rohrstutzenartigen Elementen erreicht wird, daß unabhängig
von der Schußrichtung der Prozentsatz der eindringenden Geschoßteile erheblich reduziert
bzw. gänzlich zurückgehalten wird, während die bekannten -Ausführungen mit länglichen
Luftschlitzen bei in dieser Richtung erfolgendem Beschuß ein erhöhtes Eindringen
von Geschoßteilen zulassen. Da die Fangbleche und damit die zwischen ihnen gebildeten
Luftdurchtrittskanäle schräg zu den Achsen der rohrstutzenartigen Elemente gerichtet
sind, muß ein Geschoß oder Splitter, selbst wenn es, was praktisch nicht vorkommen
wird, in Achsrichtung durch einen Rohrstutzen eintritt, auf dem Fangblech reflektiert
werden, wodurch es bereits einen wesentlichenTeil seiner Durchschlagskraft verliert.
Beim Rückprall trifft es auf das benachbarte Fangblech auf, wird auch hier reflektiert
und kann somit praktisch nur mit der Fallgeschwindigkeit in das Fahrzeuginnere gelangen.
In der Regel werden aber die Geschoßteile schräg auf die aus rohrstutzenartigen
Elementen bestehende Schicht auftreffen und hier entweder an der Innenfläche oder
an der Außenfläche eines Rohrstutzens aufprallen und schon auf dem Wege durch diese
Schicht somit ihre Durchschlagskraft praktisch verlieren. Selbstverständlich bestehen
die Rohrstutzen aus einem hochwertigen Material, das geeignet ist, der Aufschlagsenergie
der Geschoßteile standzuhalten.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß die
aus den Rohrstutzen gebildete Schicht gegenüber einem auftreffenden Geschoßkörper
eine Mehrzahl von als Prallfläche wirkenden hintereinanderliegenden Flächen bildet,
die die Durchschlagskraft des Geschoßkörpers vernichten. Die Wandstärke der einzelnen
Rohrstutzen kann hierbei verhältnismäßig gering gehalten werden, so daß ein ausreichender
Luftdurchgang zu den Schlitzen der Fangbleche gewährleistet wird. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung stellt somit bei der Verwirklichung der zu stellenden Forderungen bezüglich
der Sicherheit, Luftdurchlaß und Gewichtsaufwand eine wesentliche Verbesserung dar.
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Die erfindungsgemäße Schicht aus rohrstutzenartigen Elementen kann
oberhalb der Fangbleche vorgesehen sein; sie kann jedoch auch zwischen zwei Reihen
von Fangblechen liegen. Die Anordnung richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck.
Bei Panzern beispielsweise, bei denen die Ebene der Belüftungsöffnung im wesentlichen
parallel zur üblichen Schußrichtung liegt, wird die Rohrstutzenschicht oberhalb
der Fangbleche angeordnet, da die Geschossepraktisch nur schräg auf die Schicht
auftreffen. Treffen senkrecht fliegende Splitter von oben her auf die Schicht auf,
werden sie ebenfalls in ihrer Durchschlagskraft durch die Fangbleche gemindert.
Wenn die Ebene der Belüftungsöffnungsschicht senkrecht zur Schußrichtung liegt,:
so wird man zweckmäßigerweise die aus Stutzen bestehende Schicht zwischen außen
und innen angeordneten Fangblechen vorsehen mit sich kreuzenden Richtungen.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die rohrstutzenartigen Elemente
der Schicht einen kreisringförmigen Querschnitt aufweisen und unter gegenseitiger
Berührung ihrer Mantelflächen miteinander verbunden sind. Eine abgewandelte Ausführungsform
kennzeichnet sich dadurch, daß die rohrstutzenartigen Elemente der Schicht einen
mehreckigen Querschnitt aufweisen und unter Berührung je zweier benachbarter Mantelflächen
beispielsweise bienenwabenförmig miteinander verbunden sind.
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Erfindungsgemäß weisen die jalousieartig angeordneten Fangbleche eine
gekrümmte Oberfläche auf. Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die Fangbleche
ein- oder beiderseitig mit einer als Fangschicht für einfallende Fremdkörper dienenden
Auflage, beispielsweise aus Kork, Kunststoff oder Weichmetall, versehen sind. -Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung und durch die Anordnung der stoßdämmenden Auflage
werden einfallende Fremdkörper, .beispielsweise Geschoßsplitter, von bereits geschwächter
Durchschlagskraft auf dem Fangblech festgehalten, so daß sie nicht in das Innere
des Fahrzeuges gelangen und hier beispielsweise zur Zerstörung des Ventilators beitragen
können.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
jedem durch zwei benachbarte Fangbleche gebildeten schlitzförmigen Kanal eine Reihe
von Rohrstutzen zugeordnet ist.
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Weiter ist wesentlich, daß die Fangbleche und die aus Rohrstutzen
bestehende Schicht von einem geschlossenen, bündig abschließenden Rahmen umgeben
sind.
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Ein Merkmal der Erfindung besteht schließlich noch darin, daß die
aus Rohrstutzen bestehende Schicht im Wege der Verformungsarbeit aus einem Stück
hergestellt ist.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung.
Sie stellt in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dar.
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Wie die Abbildung erkennen läßt, ist eine Reihe von Fangblechen 2
vorgesehen, die schräg gerichtet sind und entsprechende Kanäle zwischen sich einschließen,
durch die die Luft hindurchtreten kann. Oberhalb der Fangbleche 2 ist eine aus Rohrstutzen
3. gebildete Schicht angeordnet; die Rohrstutzen sind zylinderförmig ausgebildet
und so angeordnet, daß sich je zwei benachbarte Stutzen I mit ihren Mantelflächen
berühren. Die einzelnen Rohrstutzen sind zu einem einzigen Bauteil verbunden. Die
Fangbleche 2 weisen auf ihrer gekrümmten Oberfläche eine Auflage 3 aus einem an
sich beliebigen stoßdämmenden Material auf. Die Fangbleche 2 mit den über ihnen
befindlichen Schicht sind von einem geschlossenen, bündig abschließenden Rahmen
4 umgeben, der auf der die Belüftungsöffnung tragenden Fahrzeugwand
aufgesetzt
oder in die ®finung eingesetzt werden kann. Die Schicht aus Rohrstutzen 1 und die
Fangbleche 2 können mit dem Rahmen 4 zu einer Baueinheit vereinigt sein, die in
eine vorgesehene Belüftungsöffnung eingesetzt werden kann.