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Anordnung zur Fernsteuerung einer Sendeanlage Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Fernsteuerung einer Sendeanlage mit
mehreren Sendern von einer zentralen Steuerstelle.
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Die Änderung der Einstellung eines Senders kann aus mehreren Gründen
in Frage kommen. So kann es beispielsweise erforderlich sein, die Frequenz und die
Modulationsart eines Senders infolge von veränderten Betriebsbedingungen zu ändern.
Aus diesem Grund kann auch die Umschaltung auf eine andere, den herrschenden Betriebsbedingungen
besser angepaßte Sendeantenne vorteilhaft sein. Die Neueinstellung des Senders kann
von Hand oder selbsttätig erfolgen. Bei selbsttätiger Einstellung werden meist bestimmte
Frequenzwerte, Betriebsarten und Antennenzuordnungen an entsprechenden Einstellvorrichtungen
beispielsweise elektrisch markiert. Jede Einstellung kann von jeder anderen beliebigen
Einstellung des Senders wieder erreicht werden, wenn eine bestimmte Signalschaltung
betätigt wird. Da die voreingestellten Werte nicht immer den günstigsten Betriebsbedingungen
entsprechen, ist unter Umständen eine Nachstellung von Hand erforderlich. Deshalb
sind auch Einstellschaltungen entwickelt worden, die selbsttätig - beispielsweise
durch Auswertung der Kriterien eines Anpassungsmessers -
den unter bestimmten
Voraussetzungen günstigsten Betriebszustand einstellen.
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Die Zusammenstellung aller Einstellwerte für einen bestimmten Betriebszustand
eines Senders stellt das Programm dar. Durch sinnvolle Kombinationen der verschiedenen
Einstellwerte können mehrere Betriebszustände, die bestimmten Programmen entsprechen,
wahlweise eingestellt werden. Ein bestimmtes Programm für einen Sender kann durch
Signalgabe von einer örtlichen oder fernen Stelle ausgelöst werden. Der Sender stellt
sich dann selbsttätig auf das gewählte Programm ein.
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Nach diesem Prinzip können auch mehrere Sender von einer zentralen
Steuerstelle ferngesteuert werden. In diesem Fall ist jedem Sender ein Programm.speicher
zugeordnet, in dem die verschiedenen möglichen Programme für diesen Sender gespeichert
sind. Jeder Sender ist mit der zentralen Steuerstelle über einen Fernsteuerkanal
verbunden, über den die Steuerbefehle für den Programmspeicher (falls der Programmspeicher
auf der Senderseite vorgesehen ist) oder das Programm (falls der Programmspeicher
der Steuerstelle zugeordnet ist) übertragen werden. Falls also z. B. eine Sendeanlage
mit zehn verschiedenen Sendern ferngesteuert werden soll, so sind zehn Programmspeicher
und zehn Fernsteuerkanäle erforderlich. Dies stellt einen sehr hohen Aufwand insbesondere
dann dar, wenn man berücksichtigt, daß die Neueinstellung eines Senders im Regelfall
nur relativ selten (zwei- bis dreimal am Tag) erfolgt. Die übertragung eines Programms
erfordert ungefähr zwei Sekunden, die übertragung eines Steuerbefehls noch weniger.
Insgesamt wird ein Fernsteuerkanal also nur maximal 4 bis 6 Sekunden pro
Tag belegt. Weiterhin ist bei dieser Art der Fernsteuerung nachteilig, daß bei Ausfall
eines bestimmten Senders keiner der anderen Sender das Programm des ausgefallenen
Senders übernehmen kann, so daß wichtige Programme in die Programmspeicher von mehreren
Sendern eingespeichert werden müssen. Die Programmspeicher der einzelnen Sender
müßten also vergrößert und damit der Aufwand weiter erhöht werden.
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Diese und andere Nachteile werden bei dem Verfahren und der Anordnung
zur Fernsteuerung einer Sendeanlage mit mehreren Sendern von einer zentralen Steuerstelle
gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß jedem Sender (S1 ... S in) ein
Arbeitsspeicher (AS 1 ... ASm) zugeordnet ist, in den das dem ausgewählten
Sender zugeordnete, aus dem Programmspeicher (PS) übertragene Programm (P
1 ...
Pn) bei Auftreten eines entsprechenden Steuerbefehls von der
zentralen Steuerstelle (Sp) eingespeichert wird.
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Der Inhalt des Programmspeichers kann hierbei von allen Sendern übernommen
werden, wodurch sich eine erhebliche Aufwandsminderung für den Speicher ergibt.
Außerdem ist die zentrale Steuerstelle mit der Sendeanlage über nur einen Fernsteuerkanal
verbunden, über den die Steuerbefehle bzw. die Programme zeitlich gestaffelt übertragen
werden. Zur Sicherheit kann ein zweiter Fernsteuerkanal vorgesehen
sein.
Es werden also bei dem obigen Beispiel nur noch ein bzw. bei erhöhter Sicherheit
zwei gegenüber zehn Femsteuerkanälen benötigt. Die durch die zeitliche Staffelung
der übermittlung zur gleichzeitig gegebenen Umstellbefehle entstehende Verzögerung
von etwa 2 Sekunden ist. ohne Nachteil für den Betrieb.
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Es ist an sich eine Anordnung zur Femsteuerung von Fernsehkameras
bekannt, bei der von einer zentralen Stelle die einzelnen Kameras angesteuert werden
können. Diese zentrale Stelle kann einen für alle Kameras gemeinsamen Programmspeicher
enthalten. Die Auswahl einer bestimmten Kamera wird durch Steuerkriterien von der
zentralen Stelle aus erreicht. Anschließend wird die ausgewählte Kamera gemäß dem
übertragenen Programm unmittelbar eingestellt.
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Bei der Fernsteuerung einer Sendeanlage mit mehreren Sendern nach
der Erfindung hingegen wird unter anderem jedem Sender ein Arbeitsspeicher zugeordnet.
In diesen Arbeitspeicher wird das für diesen Sender bestimmte Programm eingespeichert
und bleibt so lange eingespeichert, bis ein neues Programm für diesen Sender ausgewählt
wird. Hierdurch ergeben sich unter anderem folgende Vorteile: Während bei einer
Fernsteuerung gemäß der deutschen Auslegesehrift 1066 232 stets nur ein Fernsteuerobjekt
gleichzeitig verstellt werden kann, können durch die Verwendung von Arbeitsspeichern
gemäß der Erfindung die Einstellvorgänge von mehreren Sendern gleichzeitig ablaufen.
Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Einstellvorgänge längere Zeit dauern können,
wie dies z. B. bei der Einstellung von Sendern der Fall ist. Ein Einstellvorgang
kann hier z. B. 40 Sekunden dauern. Bei der Steuerung gemäß der deutschen Auslegeschrift
1066 232 ist während dieser Zeit der übertragungskanal blockiert, und ein
anderer Sender kann nicht eingestellt werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird
dagegen die Einstellung der Sender von ihren zugeordneten Arbeitsspeichern bewirkt,
und während des Einstellvorganges für einen bestimmten Sender können über die inzwischen
wieder freie übertragungsleitung die Programine bzw. die Steuerbefehle für andere
neu einzustellende Sender übertragen werden.
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Weiterhin ergeben sich Vorteile bei der Kontrolle der jeweiligen Stellung
des Senders. Bei der Verwendung der Arbeitsspeicher kann die Stellung jedes Senders
durchAbfragen des zugehörigenArbeitsspeichers erreicht werden, da in den Arbeitsspeichern
das Programm, auf das der zugeordnete Sender eingestellt ist, immer gespeichert
ist. Es brauchen also keine besonderen überwachungsgeräte vorgesehen zu werden.
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Der Programmspeicher kann entweder der zentralen Steuerstelle oder
der Sendeanlage, zugeordnet sein. Vorteilhaft wird das ausgewählte Programm in einen
jedem Sender zugeordneten Arbeitsspeicher eingespeichert, dieser bewirkt dann die
Einstellung des Senders auf das neue Programm und die Beibehaltung dieser Einstellung.
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Zweckmäßig kann die Einstellung der Sender üb2rwacht und über einen
übertragungskanal zur zentralen Steuerstelle zurückgemeldet werden. Eine solche
Rückmeldung findet vorteilhaft dann und nur dann statt, wenn sich die Einstellung
des betreffenden Senders geändert hat. Während der Einstellzeit des Senders auf
ein bestimmtes Programm, die bis zu 40 Sekunden betragen kann, gilt der Sender als
gestört. Eine Rückmeldung findet erst nach Beendigung des Einstellvorgangs statt.
Dadurch wird erreicht, daß die Rückmeldeeinrichtung während der Einstellzeit eines
Senders nicht für die Rückmeldung anderer Sender blockiert ist.
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Als Steuerkanal wird vorteilhaft ein Wechselstromtelegraphiekanal
benutzt, über den die Steuerbefehle bzw. die Programme in Form von binär-codierten
Impulsfolgen übertragen werden.
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Einzelheiten der Erfindung werden an Hand des in der Zeichnung dargestellten
vorteilhaften Ausführungsbeispiels erläutert. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
ein gemeinsamer Programmspeicher PS der
zentralen Steuerstelle zugeordnet.
In dem Programmspeicher PS sind die einzelnen Programme P 1 bis P
n
gespeichert.
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Durch Betätigen einer bestimmten Programmtaste in dem Steuerpult SP
der zentralen Steuereinrichtung wird ein bestimmtes Programm ausgewählt. Weiterhin
wird durch Betätigen einer Sendertaste in dem Steuerpult SP der Sender
(S 1 bis S m ausgewählt, für den dieses Programm bestimmt ist.
In der Codiereinrichtung CE wird diesem Sender ein bestimmtes Codesignal zugeordnet.
Dieses Codesignal gelangt über die Sendeeinrichtung SE 1, den übertragungskanal
UK 1,
der beispielsweise ein Wechselstromtelegraphiekanal sein kann
und die Empfangseinrichtung EE1 zu der Decodier- und Verteileinrichtung DC
+ VT der Sendeanlage. Das Codesignal wird decodiert, dadurch
einer der Sender Sl bis Sm ausgewählt und der Übertragungsweg in den zugeordneten
Arbeitsspeicher AS1 bis ASm freigeschaltet. Im Anschluß an das Codesigaal wird das
ausgewählte Programm aus dem Progranimspeicher PS über die Schalteinrichtung
Schl und den Übertragungskanal UK1 übertragen und in den Arbeitsspeicher des ausgewählten
Senders eingespeichert. Dort bleibt es so lange gespeichert, bis ein neues Programm
für diesen Sender ausgewählt und übertragen wird, und bewirkt die Einstellung des
Senders entsprechend diesem Programm. Sobald der Einstellvorgang, der
je nach der Größe der Verstellung bis zu 40 Sekunden dauern kann, abgeschlossen
ist, wird ein entsprechendes Kriterium über die Schalteinrichtung Sch2, die Sendeeinrichtung
SE2 und den übertragungskanal UK2 zur Empfangseinrichtung EE 2 und der Kontrolleinrichtung
KE übertragen. Bis zum Eintreffen dieses Kriteriums, d. h. also für die Dauer
des Einstellvorgangs, gilt der entsprechende Sender als gestört. Diese Kennzeichnung
ist deshalb erforderlich, da während des Einstellvorgangs keine Nachricht über den
Sender ausgestrahlt werden kann.
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Selbstverständlich muß auch dafür gesorgt werden, daß ein zweites
Programm aus dem Programmspeieher PS für einen anderen Sender erst
dann übertragen werden kann, wenn das erste Programm bereits vollständig übertragen
ist.
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Aus manchen Gründen, beispielsweise infolge eines Auftretens von unvorhergesehenen
Störungen, kann eine Handeinstellung der Sender erforderlich sein. Deshalb sind
den einzelnen Sendern Sl bis Sn von Hand zu betätigende Einrichtungen HS
1 bis HS n zugeordnet, die eine von den Programmen unabhängige Einstellung
der Sender ermöglichen. Die Rückmeldung des Betriebszustandes erfolgt unabhängig
davon, ob die Einstellung von Hand oder von fern stattfand.
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Bestimmte Steuerbefehle für einen Sender, wie z. B. die Ein- und Ausschaltung
eines Senders werden aus einem Handspeicher HS übertragen, der ebenfalls durch Betätigen
entsprechender Tasten in dem
Steuerpult SP ausgelöst werden kann.
Diese Steuerbefehle bewirken keine Änderung des in den Arbeitsspeichern
AS 1 bis AS n eingespeicherten Programms, sondern
beeinflussen den entsprechenden Sender unmittelbar.
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Manchmal wird es erwünscht sein, die Einstellung eines Senders abzufragen,
bevor ein neues Programm für diesen Sender übertragen wird. In diesem Fall kann
die Möglichkeit vorgesehen werden, daß eine übertragung der Einstellung des betreffenden
Senders über den Rückübertragungskanal von der zentralen Steuerstelle ausgelöst
wird.
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Wie bereits erwähnt, kann es aus Sicherheitsgründen erforderlich sein,
einen zweiten Fernsteuerkanal für die Hin- und Rückrichtung vorzusehen, der bei
Ausfall des ersten Fernsteuerkanals automatisch eingeschaltet wird.
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Wie bereits erwähnt, ist es auch möglich, den Programmspeicher
PS der Sendeanlage zuzuordnen. In diesem Fall werden über den Femsteuerkanal
also lediglich die Steuerbefehle für ein bestimmtes Programm und die einen bestimmten
Sender kennzeichnenden Codesignale übertragen. Auf der Empfangsseite wird dann durch
das einen Sender kennzeichnende Codesignal ein bestimmter Sender ausgewählt und
durch den Programmsteuerbefehl ein bestimmtes Programm aus dem Programmspeicher
in den zugeordneten Arbeitsspeicher eingespeichert.
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Als Speicherelemente für den Programmspeicher und die Arbeitsspeicher
werden vorteilhaft Transfluxoren verwendet, die ohne Nachrichtenverlust beliebig
oft abgefragt werden können und deshalb besonders geeignet sind.