DE1156776B - Verfahren zur Herstellung von 2, 2'-Diphenyldicarboxaldehyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2, 2'-Diphenyldicarboxaldehyd

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DE1156776B
DE1156776B DEU7091A DEU0007091A DE1156776B DE 1156776 B DE1156776 B DE 1156776B DE U7091 A DEU7091 A DE U7091A DE U0007091 A DEU0007091 A DE U0007091A DE 1156776 B DE1156776 B DE 1156776B
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phenanthrene
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ketone
ozone
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/40Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with ozone; by ozonolysis

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von 2,2'-Diphenyldicarboxaldehyd Es steht noch keine einfache Methode zur Verfügung, um 2,2'- Diphenyldicarboxaldehyd aus einem leicht verfügbaren Ausgangsmaterial herzustellen.
  • In der USA.-Patentschrift 2 851 465 ist zwar die Ozonspaltung des Phenanthrens bei -100 bis t-30"C in einem primären oder sekundären Alkohol beschrieben, aber die Spaltung des Ozonids zum Dialdehyd ist nicht erwähnt. Aus J. Am. Chem. Soc., Bd. 78, S. 3811 bis 3816, ist die Herstellung des Dialdehydes durch Ozonisierung von Phenanthren in Methanol bei -30 bis -20"C und nachfolgende reduktive Spaltung des Ozonids mit Natriumjodid-Eisessig bekannt. Die Entfernung des Methanols führt zu einer 840/0eigen Ausbeute an Dialdehyd mit einem Schmelzpunkt von 58 bis 60"C. Das umkristallisierte Produkt schmilzt bei 63 bis 64"C. Nachteilig ist bei dieser Arbeitsweise nicht nur, daß man eine niedrige Reaktionstemperatur einhalten, sondern auch daß man wasserfreies Methanol und ein kostspieliges Reduktionsmittel, nämlich Natriumjodid, verwenden muß.
  • Es ist weiterhin aus J. Am. Chem. Soc., Brd. 77, 5. 5640 bis 5642, bekannt, 2,2'-Diphenyldicarboxaldehyd durch Ozonspaltung von Phenanthren in Eisessig bei Raumtemperatur, in Chloroform bei -60"C oder in wäßriger Schwefelsäure in Gegenwart von 2,4-Dinitrophenylhydrazin und durch anschließende katalytische Hydrierung oder hydrolytische Spaltung im schwach sauren Medium herzustellen.
  • Die Ausbeuten sind bei diesem Verfahren aber niedrig und betragen 51 bzw. 57,5°/0. Außerdem ist die Verwendung von Eisessig wirtschaftlich ungünstig. Verfahrenstechnisch wirkt sich nachteilig aus, daß man für die hydrolytische Aufspaltung des Ozonids 2 Tage benötigt, was für ein im technischen Maßstab durchzuführendes Verfahren viel zu lang ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man 2,2'-Diphenyldicarboxaldehyd durch Ozonspaltung von Phenanthren und Hydrolyse des erhaltenen Ozonids in guter Ausbeute und einfacher Weise erhalten kann, wenn man die Ozonspaltung des Phenanthrens in einem gesättigten aliphatischen Keton der allgemeinen Formel R-CO-R', in der R und R' gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder in einem ein gesättigtes aliphatisches Keton der vorstehend angegebenen Formel enthaltenden Lösungsmittelgemisch bei etwa Raumtemperatur durchführt und anschließend mit einer wäßrigen Lösung von Natriumbicarbonat nach Patentanmeldung U 7078 IVb/12O (deutsche Auslegeschrift 1152 397) hydrolysiert.
  • Nach einer Ausführungsform verwendet man zur Hydrolyse Ammoniumhydroxyd, wobei als Zwischenprodukt 5-Hydroxy-5-H-dibenz-[c,e]-azepin entsteht, das beim Erhitzen in verdünnter, salzsaurer Lösung zu 2,2'-Diphenyldicarboxaldehyd hydrolysiert.
  • Als Reaktionsmedien, in denen das Phenanthren suspendiert wird, werden Aceton, Methyläthylketon und Methylisobutylketon bevorzugt. Die Menge des Phenanthrens soll weniger als 20 Gewichtsprozent des Reaktionsmediums betragen. Die Ozonmenge, die pro Mol Phenanthren umgesetzt wird, kann zwischen 0,9 und 1,2 Mol liegen.
  • Das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens kann als Ausgangsmaterial zur Herstellung anderer Verbindungen Verwendung finden, beispielsweise von 6-Allyl-6,7-dihydro-5-H-dibenz-[c,e]-azepin, dessen Phosphatsalz als gefäßerweiterndes Mittel Anwendung findet, oder von 2,2'-Diphensäure, einer Harzzwischenverbindung.
  • Das Verfahren wird durch das Reaktionsschema erläutert:
    N
    ¼ ¼OH
    »
    NH4OH
    II
    5-Hydroxy-5-H-dibenz-[c, e]-azepin
    O3 H+/H2O
    \7 \,/ Keton/R2O
    CHO CHO
    Phenanthren CHO CHO
    NaHCO8
    2,2'-Biphenyldicarboxaldehyd
    Beispiel 1 10 g (56,2 Millimol) gereinigtes Phenanthren werden in 100ml 87,5 Volumprozent wäßrigem Aceton mit 1,15 molaren Äquivalenten Ozon bei Raumtemperatur ozonisiert (2,3 Gewichtsprozent Ozon in Sauerstoff bei einer Durchflußleistung von 1,6992 dm3/Min. bei Normalbedingungen). Dann fügt man zur Ozonisierungslösung 75 ml 70/,ige wäßrige Bicarbonatlösung zu und destilliert das Aceton bei Atmosphärendruck bis zu einer Kopftemperatur von 95"C ab.
  • Der Kolbenrückstand wird abgekühlt und der feste Dialdehyd gewonnen. Man erhält 9,47 g (Ausbeute 80,3 °/e) eines Produkts vom Schmelzpunkt 57 bis 600 C. Der Mischschmelzpunkt mit einer authentischen Probe von 2,2'-Biphenyldicarboxaldehyd zeigt keine Depression. Damit ist die Identität des Produktes sichergestellt. Nach Ansäuern der Natriumbicarbonatlösung fallen 1,5 g Carbonsäure aus.
  • Beispiel 2 Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wird mit den Abänderungen wiederholt, daß man zur Herstellung des Reaktionsmediums 87,5 Raumteile Methyläthylketon mit 12,5 Raumteilen Wasser mischt und Ozon nur bis zu einer Menge von 1,02molaren Äquivalenten verwendet. Die eingesetzte Wassermenge ist nicht vollständig mit dem Keton mischbar, so daß man eine Zweiphasenmischung erhält. Die Ausbeute an Dialdehyd beträgt 10,28 g (Ausbeute 86°/o); F. 58 bis 600 C. Das Gewicht der gewonnenen Carbonsäuren beträgt 0,9 g.
  • Beispiel 3 Das Ozonisierungsverfahren wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Nach der Ozonisierung kühlt man die Lösung auf 10°C ab und fügt langsam Ammoniumhydroxyd (10 ml 280/0ges Ammoniumhydroxyd verdünnt auf 25 ml) hinzu. Die Temperatur steigt auf 20"C und wird bei diesem Wert gehalten.
  • Es bilden sich Kristalle von 5-Hydroxy-5-H-dibenz-[c,el-azepin. Man fügt 25 ml Wasser zu und filtriert nach 10 Minuten die Kristalle ab. Den Filterkuchen wäscht man mit Wasser, mischt darauf das Azepin mit Wasser und fügt 25 ml Salzsäure (hergestellt aus 1 Teil konzentrierter Salzsäure und 9 Teilen Wasser) bei 10"C hinzu. Das unlösliche Material wird abfiltriert und gewaschen. Das Filtrat wird auf 40"C erhitzt und bis zum Ende der Hydrolyse gerührt (annähernd 3 Stunden bei 35 bis 40°C). Bei höheren Temperaturen ist die Hydrolysegeschwindigkeit größer, jedoch scheidet sich der Dialdehyd als Ö1 ab, wenn die Lösung sich bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Dialdehyds befindet. Der kristalline Dialdehyd wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Produkt wiegt 7,56 g (Ausbeute 64,2 O/o) und schmilzt bei 58 bis 60"C.
  • Beispiel 4 Das Ozonisierungsverfahren wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Die Ozonisierungslösung kühlt man auf 8"C und leitet unterhalb 20"C wasserfreies Ammoniak durch die Lösung, bis die Lösung trüb wird. Das durch Zugabe von 200 ml Wasser ausgefällte kristalline Azepin wird abfiltriert, gewaschen, mit Salzsäure behandelt und der Dialdehyd, wie im Beispiel 3 beschrieben, isoliert. Man gewinnt 5,4 g Dialdehyd (Ausbeute 45,70/,; F. 56 bis 58"C).
  • Beispiel 5 Das Ozonisierungsverfahren wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt, mit der Abänderung, daß das technische Aceton, das üblicherweise 1 bis 2% Wasser enthält, über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet wird. Das Gewicht des durch Chloroformextraktion isolierten Dialdehyds beträgt 8,8 g (Ausbeute 74,6 01o). Das in öligem Zustand verbleibende Produkt ist jedoch nicht so rein wie das, das nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 erhalten wird.
  • Das Gewicht der gewonnenen Carbonsäuren beträgt 2,5 g.
  • Beispiel 6 Das Ozonisierungsverfahren wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt, mit der Abänderung, daß als Reaktionsmedium 195 ml Methylisobutylketon und 6 mol Wasser verwendet werden. Nach Zugabe von 200 ml 7°/Oiger Natriumbicarbonatlösung wird die Mischung bei 88"C 20Minuten unter Rühren unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen trennt man die organische Phase ab, wäscht sie mit Wasser und destilliert das Lösungsmittel ab, wobei man als Rückstand 10,0 g Dialdehyd (Ausbeute 84,7 01o) erhält.
  • Das Produkt ist gummiartig. Das Ultrarotspektrum zeigt, daß es sich um unreinen Dialdehyd handelt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von 2,2'-Diphenyldicarboxaldehyd durch Ozonspaltung von Phenanthren und Hydrolyse des erhaltenen Ozonids, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ozonspaltung des Phenanthrens in einem gesättigten aliphatischen Keton der allgemeinen Formel R-COR', in der R und R' gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder einem ein gesättigtes aliphatisches Keton der vorstehend angegebenen Formel enthaltenden Lösungsmittelgemisch bei etwa Raumtemperatur durchführt und anschließend die Hydrolyse mit einer wäßrigen Lösung von Natriumbicarbonat nach Patentanmeldung U 7078 IVb/12O (deutsche Auslegeschrift 1152 397) durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ozonisierung in Aceton, Methyläthylketon oder Methylisobutylketon durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ozonisierungsprodukt des Phenanthrens mit Ammoniumhydroxyd behandelt, das ausgefallene 5-Hydroxy-5-H-dibenz-[c,e]-azepin mit verdünnter Salzsäure zum Sieden erhitzt und den sich durch Hydrolyse bildenden, ausgefallenen 2,2'-Diphenyldicarboxaldehyd gewinnt. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr 2 851 465; Journal of the American Chemical Society, 77, 1955, S. 5640 bis 5642, und 78, 1956, S. 3811 bis 3816.
DEU7091A 1959-04-24 1960-04-22 Verfahren zur Herstellung von 2, 2'-Diphenyldicarboxaldehyd Pending DE1156776B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0038061A1 (de) * 1980-04-14 1981-10-21 Merck & Co. Inc. Substituierte Biphenyl-2-carboxaldehyde und Verfahren zu ihrer Herstellung

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2851465A (en) * 1956-05-14 1958-09-09 Exxon Research Engineering Co Ozonization of phenanthrenes and products obtained thereby

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