DE1156757B - Verfahren zum Betriebe eines Gelierkanals und Vorrichtung zum Ausfuehren des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betriebe eines Gelierkanals und Vorrichtung zum Ausfuehren des VerfahrensInfo
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Description
- Verfahren zum Betriebe eines Gelierkanals und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betriebe eines strahlungsbeheizten und luftdurchströmten Gelierkanals zum fortlaufenden Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten, beispielsweise von beschichteten Stoffbahnen, wobei lösungsmittelhaltige Kunststoffmassen verwendet werden, die unter Einwirkung von Wärme explosionsgefährdete Gasgemische entwickeln, sowie eine Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens.
- Bei der Behandlung von mit thermoplastischen Kunststoffschichten beschichteten Stoffbahnen od. dgl., vornehmlich beim Gelierprozeß im Gelierkanal, besteht insbesondere bei der Verwendung feuergefährlicher Zusätze bzw. Lösungsmittel in der Streichmasse die Gefahr, daß sich explosionsgefährdete Gasgemische bilden können, wobei die Explosionsgefahr noch durch die Strahlungsheizung, nämlich durch die Infrarotstrahler, unterstützt wird.
- Die Hersteller von Infrarotheizstrahlern sind dann dazu übergegangen, ihre Strahler mehr oder weniger explosionsgeschützt auszuführen, indem sie beispielsweise vor dem eigentlichen Strahlkörper ein Gitter od. dgl. anordnen, womit vermieden werden soll, daß die explosionsgefährdeten Gasgemische in den Strahlerraum selbst eindringen können. Jedoch sind aber auch diese Konstruktionsvorschläge den angestrebten Anforderungen nicht vollauf gewachsen, da nach wie vor das Brechen einer Heizspirale dem explosionsgefährdeten Gasgemisch einen guten Zündpunkt bietet.
- Da die Zündgefahr der explosionsgefährdeten Gasgemische an sich nur bei einem bestimmten Sättigungsverhältnis im Gelierkanal besonders akut ist, also unter- und oberhalb dieses Sättigungsgebietes praktisch keine Explosionsgefahr besteht, ist bereits ferner vorgeschlagen worden, die Explosionsgefahr dadurch zu bannen, daß durch eine gesteuerte Umluftführung der Sättigungsgrad im Gelierkanal stets innerhalb gewünschter Grenzen bleibt. Die praktische Verwirklichung dieses Vorschlages ist jedoch ebenfalls fragwürdig, da es nicht ausgeschlossen ist, daß bei der Bildung von örtlichen Gasnestern trotzdem eine unerwünschte Zündung eintritt.
- Es ist ferner ein strahlungsbeheizter und luftdurchströmter Gelierkanal zum fortlaufenden Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten, beispielsweise von beschichteten Stoffbahnen, bekanntgeworden.
- Bei diesem bekannten Gelierkanal wird die Temperatur mit Hilfe von Heizelementen und Ventilatoren geregelt, wobei die Heizelemente den Ventilatoren vorgeschaltet sind, so daß die Ventilatoren bei Temperaturabfall mehr und Temperatursteigerung weniger Warmluft fördern. Die Fördermenge der Ventilatoren schwankt deshalb zwischen einem Höchstwert und einem Niedrigstwert, der ohne weiteres auf »Null« absinken kann. Das bedeutet aber, daß die von den Ventilatoren dieses bekannten Gelierkanals zu fördernde Warmluftmenge von der Temperaturentwicklung im Gelierkanal abhängig ist und bei den dadurch bedingten Schwankungen unter Umständen sogar ganz ausbleiben kann.
- Mit einer solchen geregelten Warmluftzuiuhr läßt sich die Gefahr einer Explosion nicht verhindern, weil beim Vermindern oder Ausbleiben dieser Warmluft durch den oder die Ventilatoren sich ein explosionsfähiges Gemisch bilden kann, das zu vermeiden jedoch Aufgabe der Erfindung ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Verhindern einer Explosion der gesamte Raum oberhalb der Ware ständig von einer geregelten oder gesteuerten, die Strahler bestreichenden Luftströmung durchflossen wird.
- Der Grundgedanke dieser Erfindung ist darin zu sehen, daß innerhalb des Gelierkanals ein ständiges Druckgefälle von einer Lufteinführstelle her zu einer Luftabsaugung geschaffen wird. Dadurch wird erreicht, daß das sich unvermeidlich durch Verwenden feuergefährlicher Lösungsmittel bildende, explosionsgefährdete Gasgemisch ständig und fortlaufend aus dem Gelierkanal, zumindest jedoch aus dem gefährlichen Zündungsbereiche der Strahler, herausgebracht bzw. ferngehalten wird, wobei zum Verhindern der sich mit Vorliebe auf der Warenmitte bildenden, örtlichen Gasnester Düsen zum Bestreichen der Warenmitte mit Luft vorgesehen sind, die auf diese Weise diesen Warenteil frei von explosionsgefährdeten Gasgemischen halten.
- Zur praktischen Verwirklichung dieses Erfindungsgedankens wird ferner angeregt, beispielsweise in der Decke des Gelierkanals einen gemeinsamen Lufteinlaß vorzusehen, durch den die Luft konzentriert in den Innenraum gelangt, in dem sie dann durch Anordnen von oberhalb und zwischen den Strahlern vorgesehenen, einstellbaren Abdeckblechen so gelenkt wird, daß sie die Strahler außenseitig bestreicht und dann durch Anordnen von Absaugdüsen längs den Warenkanten an diesen Stellen wieder abgesaugt wird, wobei eine gemeinsame Absaugleitung vorgesehen sein kann, worin eine gemeinsame oder gegebenenfalls auch ganze Gruppe von Absaugdüsen münden können.
- Aber nicht nur die Strahler werden von der Luftströmung ausreichend bestrichen, sondern der gesamte Innenraum des Gelierkanals oberhalb der Ware wird vielmehr durch diesen ständigen Strömungsfluß unter Erzeugung eines Druckgefälles auf diese Weise beeinflußt, wozu die Abdeckbleche mit sich gegenüberliegenden, schwenkverstellbaren, nahe an die Seitenwände reichenden Steuerklappen versehen sind, so daß der Luftstrom auch die Seitenbereiche im ausreichenden Maße bestreicht. Dabei können sowohl die Abdeckbleche als auch die Steuerklappen entsprechend den Erfordernissen abstands- bzw. durchlaßveränderbar eingestellt werden.
- Es sind zwar mit Strahlungsheizung und dauernder Luftströmung arbeitende Trockenkanäle zum Trocknen nasser Gewebe- oder Papierbahnen bekannt, bei denen Luft zum zusätzlichen Trocknen eingeblasen bzw. überschüssiger Dampf abgesaugt wird; sie sind mit dem Erfindungsgegenstand jedoch nicht vergleichbar, weil bei ihnen die der Erfindung zugrunde liegenden Probleme der Bildung und Verhinderung explosionsgefährdeter Gemische nicht auftreten.
- In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch einen Gelierkanal, und Fig. 2 einen entsprechenden Querschnitt.
- Dabei ist mit 10 der eigentliche Gelierkanal bezeichnet, der mit einem Wareneinlaß 11 einerseits und einem auf der gegenüberliegenden Seite angeordneten - nicht gezeichneten - Warenauslaß versehen ist. Die Ware 12 wird innerhalb des Gelierkanals 10 von Tragrollen 13 aufgenommen. Oberhalb der Ware 12 befinden sich die Strahler 14, die mit Abstand zur Ware 12 angeordnet sind. Zwischen den Strahlern 14 sind nach der Erfindung Abdeckbleche 15 vorgesehen, die ihrerseits in einem bestimmten, einstellbaren Abstand zu den Strahlern 14 angeordnet sind, so daß durch die zwischen den Abdeckblechen 15 einerseits und den Strahlern 14 andererseits gebildeten Schlitze die beispielsweise durch ein Gebläse od. dgl. erzeugte Strömungsluft hindurchgelangen kann. Diese Strömungsluft strömt durch einen gemeinsamen Lufteinlaß 16 in den Gelierkanal 10 hinein. Nachdem sie die Schlitzstellen zwischen den Abdeckblechen 15 und den Strahler 14 passiert bat, ist sie bestrebt, sich senkrecht auf die unterhalb der Strahler 14 durchlaufende Warenbahn 12 zu bewegen, wird jedoch bereits vorher in den Wirkungs- bereich der seitlichen, längs der Warenkanten angeordneten Absaugdüsen 17 hineingezogen, von diesen angesaugt und einer gemeinsamen Absaugleitung 18 zugeführt, wobei gleichzeitig die gefährlichen Gasgemische mitgerissen werden. Damit sich in dem Raum oberhalb der Strahler 14 keine gefährlichen Gaspolster bilden können, geht ein Teil der Strömungsluft auch an den Seitenwänden durch den von den Steuerklappen 19 gebildeten Schlitz hindurch.
- Auf diese Weise unterliegt der gesamte Gelierkanal 10 oberhalb der Ware einem ständigen Strömungsfluß.
- Da sich nach den Gesetzen der Gasdynamik jetzt nur noch in der Mitte über der beschichteten Ware 12 Gaspolster bilden könnten, die mit der durch die Transporteinrichtung bewegten Warenbahn in Längsrichtung des Gelierkanals weiterwandern, sind nach der Erfindung in Längsrichtung des Gelierkanals 10 auf Lücke gegenüberliegende Düsen 21 vorgesehen, die einerseits mit an die blasluftführende Leitung 20 angeschlossen sind, und andererseits eine Blasrichtung zur Warenmitte besitzen. Sie können außerdem sowohl ständig, als auch nur von Zeit zu Zeit wirksam sein.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Betriebe eines strahlungsbeheizten und luftdurchströmten Gelierkanals zum fortlaufenden Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten, beispielsweise von beschichteten Stoffbahnen, wobei lösungsmittelhaltige Kunststoffmassen verwendet werden, die unter Einwirkung von Wärme explosionsgefährdete Gasgemische entwickeln, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verhindern einer Explosion der gesamte Raum oberhalb der Ware ständig von einer geregelten oder gesteuerten, die Strahler bestreichenden Luftströmung durchflossen wird.
- 2. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Decke des Gelierkanals(lO) ein gemeinsamer Lufteinlaß (16) und im Bereiche der Ware (12), namentlich entlang ihren Längskanten, Absaugdüsen (17) vorgesehen sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum zum Bestreichen der Warenmitte in Längsrichtung auf Lücke gegenüberliegende Düsen (21) vorgesehen sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und zwischen den Strahlern (14) einstellbare Abdeckbleche (15) vorgesehen sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckbleche (15) mit sich gegenüberliegenden, schwenkverstellbaren, nahe an die Seitenwände reichenden Steuerklappen (19) versehen sind.In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 181 853; schweizerische Patentschriften Nr. 249 098, 276 118; französische Patentschrift Nr. 1 146776.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM41069A DE1156757B (de) | 1959-04-06 | 1959-04-06 | Verfahren zum Betriebe eines Gelierkanals und Vorrichtung zum Ausfuehren des Verfahrens |
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Publications (1)
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DEM41069A Pending DE1156757B (de) | 1959-04-06 | 1959-04-06 | Verfahren zum Betriebe eines Gelierkanals und Vorrichtung zum Ausfuehren des Verfahrens |
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DE (1) | DE1156757B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2573453A1 (fr) * | 1984-11-20 | 1986-05-23 | Sisma Sa | Perfectionnements a la fabrication de materiaux recouverts de couches de polyurethane tels que simili-cuirs, et notamment au systeme de transfert |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CH249098A (de) * | 1945-11-06 | 1947-06-15 | Deck Philibert | Anlage zum Trocknen von Bahnen, wie z. B. von Gewebe- oder Papierbahnen. |
CH276118A (de) * | 1948-11-08 | 1951-06-30 | Haas Jun Hermann | Einrichtung zum Trocknen von Materialbahnen. |
AT181853B (de) * | 1950-08-24 | 1955-05-10 | Raduner & Co Ag | Anlage zur kontinuierlichen thermischen Behandlung von Gegenständen, insbesondere Textilbahnen |
FR1146776A (fr) * | 1956-02-08 | 1957-11-14 | Swedlow Plastics Company | Procédé perfectionné de préparation de feuilles continues en matière plastique |
-
1959
- 1959-04-06 DE DEM41069A patent/DE1156757B/de active Pending
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