DE228292C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 228292 ~ KLASSE Bb. GRUPPE

CG. HAUBOLD jr. G.m.b.H. in CHEMNITZ.

Maschine zum Trocknen und Oxydieren von Geweben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1908 ab.

Es sind Maschinen zum Oxydieren des in Gewebebahnen eingetränkten Anilinsalzes bekannt, in denen das Gewebe zunächst bei hoher Temperatur getrocknet und hierauf bei niedrigerer Temperatur oxydiert wird. Beim Oxydieren erwies sich die Anwendung feuchter Luft als zweckmäßig.

Die Oxydation muß bei niedriger Temperatur und mit feuchter Luft erfolgen, weil

ίο dabei die Oxydationsmittel leichter und vollständiger auf die Moleküle des Anilins in der Faser wirken und sich keine — bei hoher Temperatur entstehenden ■·— zerstörend auf die Faser wirkenden chlorsauren Gase bilden.

Dagegen muß man aus wirtschaftlichen Gründen die zur Trocknung erforderliche Zeit abkürzen, was zur Anwendung trockener, heißer Luft nötigt.

Die Erfindung betrifft eine besondere Einrichtung einer solchen Maschine, und zwar solcher Art, daß in ihr sowohl zur Tocknung mit trockener, heißer Luft als auch zur Oxydierung mit feuchter, weniger warmer Luff nur ein einziger Luftstrom nötig ist, wodurch sich Ausführung und Betrieb der Maschine außerordentlich einfach gestalten. Dies wird dadurch erreicht, daß man einen Teil des Trockenluftstromes vor seinem Zutritt zur Ware durch eine Anfeuchtvorrichtung führt, in der er sich mit Feuchtigkeit anreichert und gleichzeitig an Wärme verliert.

Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Maschine ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar ist

Fig. ι ein Vertikalschnitt durch die Maschine und

Fig. 2 eine Ansicht der zur Bildung eines Wasserschleiers dienenden Vorrichtung.

Bei der dargestellten Maschine wird die Ware w über die angetriebenen Umkehrkapsein h und die Leitwalzen I geführt, ν ist der Ventilator, der einen Luftstrom ansaugt und ihn durch den Heizkessel e drückt, von wo er in einen Verteilungskasten k gelangt. Dieser ist durch eine wagerechte Zwischenwand ζ in der Höhe unterteilt. Im unteren Teil sind in seiner der Gewebebahn zugewendeten Wand Düsen d und im oberen Teil Düsen f angeordnet, durch welche die Luft zwischen die einzelnen Gewebelagen geblasen wird. Im oberen Teil befindet sich ferner eine Einrichtung zur Bildung eines sogenannten Wasserschleiers, durch den der an der Zwischenwand ζ vorbeistreichende Teil des Luftstromes hindurchgehen muß, um nach den oberen Düsen f und aus diesen zwischen die oberen Warenlagen zu gelangen. Beim Durchstreichen des Wasserschleiers muß die Luft Wärme zur Verdampfung eines Teiles des Wassers hergeben, so daß sie mit mäßiger Wärme in die Zwischenräume eintritt. Da die Ware von unten in die Maschine eintritt und sie oben verläßt, so vollzieht sich in den unteren Gängen die Trocknung der Gewebebahn, in den oberen die Oxydation des in dem getrockneten Gewebe enthaltenen Anilinsalzes.

Die Vorrichtung zur Erzeugung des Wasserschleiers kann beliebig ausgeführt sein. In dem

gezeichneten Ausführungsbeispiel besteht diese Einrichtung aus den beiden Wassertrögen b und c. Der Trog b, in dem der Wasserstand in irgendeiner bekannten Weise auf stets gleicher Höhe erhalten wird, besitzt einen Überlauf, dessen Lippe durch eine Reihe dicht stehender senkrechter Drähte α mit dem Trog c verbunden ist. Das Wasser rieselt an diesen Drähten herab und bildet so den Wasserschleier.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Maschine zum Trocknen und Oxydieren von Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (f) des Trockenluftstromes, welcher den oberen Teil der Trockenmaschine durchstreicht, vor seinem Eintritt in die Trockenkammer durch eine Anfeuchtvorrichtung (a b c) geleitet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.