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Einrichtung zur Einstellung von Belichtungsfaktoren an photographischen
Kameras An den meisten Kameras ist es zur Aufnahme erforderlich, die Belichtungszeit,
die Blende und die Entfernung einzustellen. Diese Einstellwerte müssen vorwiegend
auf unübersichtlichen Skalen und Einstellringen abgelesen und eingestellt werden.
Es ist in Patentschriften vorgeschlagen, diese Einstellverfahren durch die Anordnung
von Einstelltasten zu erleichtern.
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Es ist bekannt, mehrere Tasten zum Einstellen von Blende, Belichtungszeit
und Entfernung sowie Tasten zur Berücksichtigung der Helligkeit des Himmels und
Tasten zur Berücksichtigung der Helligkeit des Aufnahmegegenstandes anzuordnen.
Die meisten dieser Tasten sollen durch ein Rechengetriebe miteinander verbunden
sein, so daß man von einer mechanisierten Belichtungstabelle sprechen könnte, die
in erster Linie Belichtungsirrtümer vermeiden soll.
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Ferner ist eine Kamera mit Einstelltasten bekannt, die sich nur auf
die Entfernungseinstellung beziehen. Schließlich ist auch bereits ein Verschluß
für eine Spiegelreflexkamera bekannt, welcher für eine Momentbelichtung eingerichtet
ist. Nach Drehen des Auslöseknopfes bleibt für die Dauer seiner Betätigung der Verschluß
geöffnet. Die Ausnutzung dieser Zeitbelichtung ohne bestimmten Zeitwert kann nur
erfolgen, wenn die Kamera auf ein Stativ aufgebaut wird. Aufgabe der Erfindung ist
es jedoch, durch Tasteneinstellung bestimmte Belichtungsfaktoren, z. B. 11##g.,5,
'ho, lhoo, 1/2oo Sekunde, oder Blendenwerte 2,8, 4, 5,6, 8 und 11 einzustellen;
dazu sollen wechselnde Entfernungseinstellungen, z. B. von 1, 2, 3, 4, 8 m, »unendlich«,
berücksichtigt werden. Insbesondere soll jedoch durch die Tasten eine Schnelleinstellung
und eine schnelle Aufnahmemöglichkeit erreicht werden. Dies wird dadurch ermöglicht,
daß die Tasten einer Tastengruppe im ersten Teil ihres Bewegungsweges den einzustellenden
Wert einstellen und im zweiten Teil ihres Weges die Verschlußauslösung bewirken.
Dadurch wird es möglich, innerhalb weniger Sekunden mehrere Aufnahmen mit den verschiedenartigsten
Einstellungen zumachen. So können extreme Objekte in unterschiedlichster Beleuchtung
und wechselnder Entfernung schnellstens nacheinander photographiert werden, ohne
daß die Kamera zur Änderung der Einstellung vom Auge genommen werden muß. Insbesondere
trägt auch bei Sportaufnahmen die schnellere Bedienungs- und Auslösemöglichkeit
zum Gelingen der Aufnahmen bei.
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Der erste und der zweite Teil des Weges der Taste können sich überdecken,
so daß die Einleitung des Verschlußauslösevorgangs bereits beginnen kann, bevor
der Einstellvorgang abgeschlossen ist. Eine Weiterbildung der Erfindung wird darin
gesehen, daß der von einer Taste einstellbare Wert durch Umstecken oder Austauschen
der Taste änderbar ist. Dadurch, daß der von einer Taste einstellbare Wert durch
Umstecken oder Austauschen der Taste änderbar ist, kann die Kamera jeweils dem augenblicklichen,
vielleicht außernormalen Ausgabenbereich, z. B. Makroaufnahmen, angepaßt werden.
Dabei können eine oder mehrere Tasten zur Umstellung so weit aus ihrer Führung bewegt
werden, daß sie sich drehen oder umstecken lassen, wobei sie in einer Führung gleiten
können, die ein unbeabsichtigtes Verstellen verhindert. Auch können Tasten auswechselbar
sein und durch verschiedenartige Form, z. B. durch ihre Länge und/oder durch keil-
und kurvenförmige Gestaltung, bestimmten Einstellungen entsprechen, wobei die Tasten
durch Rasten in ihren Führungen gehalten werden können. Ferner können die Tasten
entsprechend ihren Einstellwerten fühlbare Markierungen haben und eine Tastengruppe
mit dem Verschluß fest verbunden sein oder einen Teil eines zwischen Verschluß und
Kamera einsetzbaren Zwischenstückes bilden und mit den Betätigungsorganen des Verschlusses
oder der Kamera verbindbar sein. Zweckmäßigerweise sind zwischen den Tasten Führungsmittel
für den betätigenden Finger, beispielsweise vorstehende feste Stege, angeordnet,
welche aber auch als zusätzliche, schmaler und höher gestaltete Einstelltasten ausgebildet
sein können. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
bei Nichtbetätigung der Einstelltasten die Kameraorgane durch die Rückführmittel
auf eine Grundstellung, beispielsweise auf die Einstellung für Schnappschußaufnahmen,
eingestellt. Schließlich könneu
durch die Entfernungseinstelltasten
der Parallaxenausgleich des Suchers gesteuert und durch die Tasten einer Tastengruppe
Bewegungen von Kameraorganen oder Verschlußorganen, wie Filmtransport oder Spannen
des Verschlusses, gesteuert werden.
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In den Abb. 1 bis 15 sind beispielsweise Ausführungsformen und Einzelheiten
der Einstellvorrichtung dargestellt. Abb. 1 zeigt eine Kamera mit Tasten a, welche
in drei Tastengruppen b, c, d untergebracht sind. Die Tastengruppe b kann
der Entfernungseinstellung, c der Belichtungszeiteinstellung und d der Blendeneinstellung
dienen. Ist keine Taste gedrückt, dann kann die Kamera auf eine Grundeinstellung
eingestellt sein, z. B. Entfernung 4 m, Belichtungszeit 1/3o Sekunde, so daß mit
vier Tasten fünf Einstellmöglichkeiten je Tastengruppe gegeben sind. Sind weitere
Einstellmöglichkeiten erwünscht, so können weitere Tasten nebeneinander oder auch
hintereinander angeordnet werden. Dies ist in den Abb.2 und 3 dargestellt. Abb.2
zeigt eine Vorderansicht und Abb. 3 eine Seitenansicht einer Tastenanordnung mit
sieben Tasten e und f. Abb. 4 zeigt Tasten a,
welche durch Stege g
unterteilt sind. Diese Stege g können gleichfalls als Tasten ausgebildet oder feststehend
sein und besonders bei nicht mit Einstellwerten gekennzeichneten Tasten a einen
fühlbaren Fingeranschlag bilden. Abb.5 zeigt eine Ausführungsform von Tasten, welche
zur Betätigung der Entfernungseinstellung, Belichtungszeiteinstellung oder Blendeneinstellung
dienen können und zugleich die Auslösung des Verschlusses ermöglichen. Die drei
Tasten a der Abb. 5 erteilen dem Hebel h eine verschieden große Bewegung,
welche über das übergangsteil n zur Entfernungseinstellung auf den Schneckengang
eines Objektivs wirken kann. Gleichzeitig kann durch den Stift i oder den
Hebel H der Parallaxenausgleich des Suchers beeinflußt werden. Zur Blendeneinstellung
kann das Übertragungsteil n auf den Blendenring, den Blendenhebel oder ein anderes
Blendenteil des Objektivs oder des Objektivverschlusses wirken. Zur Belichtungszeiteinstellung
kann das Übertragungsteil n auf den Einstellring oder ein Steuerorgan des Objektivverschlusses
wirken. Zur gleichzeitigen Auslösung des Verschlusses ist der Stutzen
k jeder Taste a mit einem Dorn m versehen, welcher auf einen
Arm des Hebels oder der Welle l wirkt. Von der Welle l kann die Übertragung auf
ein Auslöseorgan des Verschlusses ohne Schwierigkeiten erfolgen. Die Arbeitsweise
der Einrichtung ist folgende: Wird die Taste a betätigt, so wird, da die Feder im
Stutzen k stärker gewählt ist als die Feder des Stiftes i, der Stift
i zuerst bis zum Anschlag des Tellers i' niedergedrückt. Hat der Teller
i' den Anschlag erreicht, dann ist der gewünschte Wert über h und n eingestellt.
Bei weiterem Druck auf die Taste u ; kann sich nur noch die Taste mit dem Stutzen
k und dem Dorn m bewegen und betätigt über die Welle l
die Verschlußauslösung.
In Abb. 6 zeigt o einen Stift einer Taste, welcher mehrere Einstellungen oder Vorrichtungen
übertragen kann. Gleitet der Stift o durch Tastendruck nieder, so wird durch den
Keil oder die Kurvenscheibe r das Übertragungsorgan p durch den Zapfen q bewegt
und entweder eine der Einstellungen, z. B. der Entfernung, gesteuert oder auch der
Parallaxenausgleich des Suchers beeinflußt. Bei weiterem Niedergehen wird das Übertragungsorgan
u erreicht und damit die Verschlußlösung bewirkt. Das Übertragungsorgan p kann an
seiner Verlängerung s stufen- oder kurvenförmig gebaut sein und von einem Hebel
t eines einzustellenden Verschlusses abgetastet werden. Die Verlängerung s und der
Hebel t können also selbst Schaltteil sein oder ein Schaltteil des Verschlusses,
z. B. eines Hemmwerkes, ersetzen. Abb. 7 zeigt eine Draufsicht auf ein durch Tasten
einstellbares Objektiv v. Abb. 8 zeigt die gleiche Anordnung in Seitenansicht. Der
Hebel x mit den Stufen w wird je nachdem, welche Taste a niedergedrückt wird, mehr
oder weniger bewegt und erteilt dem in einem Steilgewinde bewegten Objektiv v eine
größere oder kleinere Drehung und ändert damit die Entfernungseinstellung. Abb.9
und 10 zeigen in Drauf- und Seitenansicht die Einstellung eines Objektivs v, welches
ohne Gewindegang einstellbar ist. Der Hebel g mit den Stufen w bewirkt eine Verschiebung
des Objektivs v in der axialen Richtung. Abb. 11 zeigt die Beeinflussung eines Objektivs
durch eine mit einem Keil r versehenen Taste a und eine axial verschiebbare Stange
z. Die Tastenanordnungen nach Abb. 7 bis 11 können in gleicher Weise auf ein Organ
der Blende oder ein Organ des Verschlusses wirken. Abb. 12 zeigt eine Taste mit
den Stufen oder Kurven ri, r2, r3, durch welche verschiedene Einstellungen gleichzeitig
oder nacheinander bewirkt werden können. Die Taste a in Abb. 11 und 12 kann schlüsselartig
einstellbar und auswechselbar sein, so daß je nach dem augenblicklichen Aufgabenbereich
der Kamera bestimmte Belichtungszeiten oder Entfernungen einstellbar sind. Außer
durch die Höhe der Stufen r, r1, r2, r, kann auch die unterschiedliche Länge der
Stufen zu Einstellvorgängen benutzt werden. Abb. 13 zeigt eine Tastenanordnung,
die gleichfalls verschiedene Einstellungen zuläßt, so daß mit etwa vier Tasten ein
Zentralverschluß mit bis zu zehn Belichtungszeiten voll ausgenutzt werden kann.
Die Taste bi gleitet in einer z. B. quadratischen Führung, in welcher sie durch
die Feder cl gehalten wird. Die Taste läßt sich vorziehen und jeweils um eine Vierteldrehung
umstecken, dadurch kommt jedesmal ein anderer der vier Zapfen ei, f1, g1, h1 in
eine Bereitschaftsstellung zu dem Übertragungsorgan a1. Bei einem Druck auf die
Taste wird also je nach Stellung der Zapfen das Übertragungsorgan a1 mehr oder weniger
verschoben und die gewünschte Einstellung bewirkt. An der feststehenden Führung
il greift die Feder d1 an, welche die Taste wieder in die Anfangsstellung bringt.
Abb. 1.4 zeigt einen photographischen Verschluß mit den Tasten k1 in zwei Tastenreihen.
Die vorgeschlagenen Ausführungsformen der Abb. 1 bis 13 können hierbei beliebig
zur Anwendung kommen und innerhalb des Verschlußgehäuses 11 angeordnet sein. Abb.
15 zeigt eine Tastenanordnung als selbstständiges Teil zum Einbau zwischen Kameragehäuse
und einem Zentralverschluß. Die Befestigung am Kameragehäuse kann erfolgen, indem
der rückwärtige Objektiv- oder Versehlußstutzen durch die dafür vorgesehene öffnung
n1 geführt wird und in bekannter Weise im Kameragehäuse z. B. durch einen Gewindering
befestigt wird. Die Tasten a1 einer Tastenreihe können auf einen gemeinsamen Hebel
wirken (wie Hebel h nach Abb. 5), der in dem Teil m1 untergebracht sein kann und
damit ein Schaltteil s oder o1 betätigt. Das Schaltteil s kann auf den Einstellring,
auf ein Hemmwerk oder eine Federspannung wirken. Das Schaltteil o1 kann auf die
Blendeneinstellung, z. B. Blendenring oder Blendenhebel, wirken. Außer diesen beiden
Tastengruppen können
auch hierbei noch Tasten für die Entfernungseinstellung
angeordnet sein. Die Tasten können in an sich bekannter Weise für die Dauer des
Eindrückens in dieser Arbeitsstellung bleiben oder bis sie durch Niederdrücken derselben
Taste oder einer anderen Einstelltaste oder einer besonders dafür vorgesehenen Taste
gelöst werden. Statt der Belichtungszeiteinstellung oder der Blendeneinstellung
können die Tasten auch unmittelbar die Belichtungswerteinstellung bewirken. Die
Tasten und die Übertragungsorgane können aus flachen Hebeln bestehen, welche an
der Vorderseite des Guß- oder Preßgehäuses angeordnet sind oder gleiten. Ergänzend
können noch vorteilhaft Gliederketten als Übertragungsmittel in Anwendung kommen.
Die auswechselbaren Tasten können zur Sicherung gegen Verlust mit einer nicht in
der Abb. 12 dargestellten Nut versehen sein, welche in eine Halterung einrastet.