DE1151803B - Verfahren zur Herstellung von 6-Acylaminopenicillansaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 6-AcylaminopenicillansaeurenInfo
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Description
Alle bekannten Penicilline leiten sich als Acylderivate
von der erstmalig von F. R. Batchelor und Mitarbeiter (»Nature«, Bd. 183, 1959, S. 257) isolierten
6-Aminopenicillansäure ab. Die bis vor kurzer Zeit in der Chemotherapie gebräuchlichen Penicilline
beschränkten sich hauptsächlich auf das Penicillin G, das Phenylacetylderivat der 6-Aminopenicillansäure
und auf das Penicillin V, das Phenoxyacetylderivat der 6-Aminopenicillansäure. Das konventionelle technische
Verfahren zur Herstellung dieser beiden Penicilline besteht in der Züchtung des Pilzes Penicillium
chrysogenum in Maisquellwassernährlösungen, denen als sogenannte Praecursoren für die genannten Penicilline
Phenylessigsäure bzw. Phenoxyessigsäure zugesetzt wird. In solchen Kulturen wird das Penicillin
von den atmenden und gleichzeitig wachsenden Pilzzellen in das flüssige Kulturmedium ausgeschieden
und kann mit bekannten chemischen Methoden daraus isoliert werden. Durch Zusatz anderer Säuren als
Praecursoren war es möglich, eine Reihe weiterer Penicilline herzustellen (O. K. Behrens, und Mitarbeiter,
»Journal of Biological Chemistry«, Bd. 175, 1948, S. 771 und 798), doch waren die Ausbeuten oft
recht unbefriedigend. Darüber hinaus ist dieses sogenannte Fermentationsverfahren, bei dem die Biosynthese
der Penicilline an die intakte, zum Wachstum befähigte Piizzelle gebunden ist, in seiner allgemeinen
Anwendbarkeit sehr beschränkt, da auf diesem Wege nur monosubstituierte Essigsäuren in die 6-Aminopenicillansäure
eingebaut werden. So wird z. B. a-Phenoxypropionsäure nicht als Praecursor verwertet.
Ein Verfahren, auf »halbsynthetischem« Wege neue Penicilline herzustellen, besteht darin, 6-Aminopenicillansäure
mit energiereichen Säurederivaten, insbesondere mit Säurechloriden, umzusetzen (bekanntgemachte
Unterlagen des belgischen Patents 569728), wobei methodische Schwierigkeiten auftreten. In der
Patentanmeldung F 29459 IVd/12p (deutsche Auslegeschrift 1 149 361) ist vorgeschlagen worden, 6-Acylaminopenicillansäure!!
dadurch herzustellen, daß man auf 6-Aminopenicillansäure Carbonsäuren, deren Salze
oder deren am Aminostickstoffatom substituierte Amide im Überschuß bei etwa 10 bis 45 0C und einem
Pir-Wert unter etwa 5,5 in Gegenwart von Bakterien oder aus diesen gewonnenen Extrakten oder enzymhaltigen
Präparaten einwirken läßt, die fähig sind, die Amidbindung in 6-Stellung von Penicillinen ab etwa
Ph 6,0 bevorzugt zu spalten, und daß man die erhaltenen
Penicilline in üblicher Weise isoliert. Als geeignete Carbonsäureamide hatten sich unter anderem Acylglycokolle
oder Acylglutaminsäuren erwiesen.
Verfahren zur Herstellung
von o-Acylaminopenicillansäuren
von o-Acylaminopenicillansäuren
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Dr. Hans Albert Offe, Wuppertal-Elberfeld,
Dr. Wilfried Kaufmann, Wuppertal-Vohwinkel,
und Dr. Klaus Bauer, Wuppertal-Elberfeld,
sind als Erfinder genannt worden
Es wurde nun gefunden, daß man manche 6-Acylaminopenicillansäuren
in wesentlich höherer Ausbeute erhält, wenn man 6-Aminopenicillansäure mit Carbonsäureestern
von Hydroxy- oder Mercaptoverbindungen, insbesondere von Hydroxy- und Mercaptocarbonsäuren
oder Hydroxy- bzw. Mercaptocarbonsäureestern, -amiden oder -salzen bei einem pn-Wert nicht
über etwa 6,5, jedoch sonst unter gleichen Bedingungen und in Gegenwart solcher Bakterien oder aus diesen
gewonnenen Extrakten oder enzymhaltigen Präparaten umsetzt.
Als 6-Aminopenicillansäure können sowohl die synthetische oder die durch Abbau gewonnene, kristallisierte
Substanz oder gegebenenfalls angereicherte rohe Lösungen, wie sie aus Fermentationen oder
anderen Prozessen anfallen, benutzt werden.
Von zahlreichen Bakterienarten ist es bekannt, daß sie Penicilline allenfalls zu inaktivieren vermögen. Um
so überraschender ist es, daß es Bakterien gibt, die im lebenden oder abgetöteten, enzymatisch jedoch aktiven
Zustand befähigt sind, aus 6-Aminopenicillansäure und Carbonsäuren 6-Acylaminopenicillansäuren zu
bilden.
Hydroxy- und Mercaptoverbindungen im Sinne der Erfindung sind Alkohole, Mercaptane, Phenole und
Thiophenole. Beispiele für Alkohole sind Äthanol, Butanol, Dodecylalkohol, Cyclohexanol, Phenylmethylcarbinol
und Glykolsäure. Geeignete Mercaptane sind Mercaptobenzthiazol, Thioglykolsäure,
2-Mercaptobuttersäure und Cysteamin. Als Phenole oder Thiophenole kommen Phenol, p-Oxybenzoesäure,
Thiophenol oder Thiokresol in Frage.
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3 4
Beispiele brauchbarer Verbindungen sind Phenyl- Herstellung der
essigsäurethiophenolester, Phenoxyessigsäuremethyl- Ä-Phenoxypropionylthioglykolsäure
ester, a-PhenoxypropionylthioglykoIsäure, o-Chlor- In 200 ecm 4,4%iger Natronlauge werden 9,2 g
phenoxyacetylthioglykolsäureamid, p-chlorphenoxy- Thioglykolsäure gelöst. Zu dieser Lösung gibt man
acetylthioglykolsaures Natrium. Besonders geeignet 5 unter Einleiten von Stickstoff und gutem Rühren bei
sind Carbonsäureester von solchen Alkoholen und 0 bis 5° C 18,4 g a-Phenoxypropionsäurechlorid
Mercaptanen, die wiederum Carboxylgruppen tragen, innerhalb von 30 Minuten. Nach 2stündigem Nachbeispielsweise
Carbonsäureester von Glykol- und rühren bei 20° C wird mit Salzsäure angesäuert. Das
Thioglykolsäure. abgeschiedene Öl wird mit Äther aufgenommen.
Die Gegenwart der genannten Enzyme ist erforder- io Nach dem Trocknen und Verdampfen des Äthers
lieh, da die Carbonsäureester in wäßrigem Milieu bei hinterbleiben 22,9 g a-Phenoxypropionylthioglykol-Ph
4 bis 8 allein nicht in der Lage sind, 6-Aminopeni- säure als viskoses Öl, das nach längerem Stehen
cillansäure zu den erwünschten 6-Acylderivaten zu kristallisiert. F. i>2° C.
acylieren. Vergleichsversuche haben ergeben, daß .
«-Phenoxypropionylthioglykolsäure, bei ph 4 bis 8 mit 15 Beispiel 2
6-Aminopenicillansäure behandelt, keine 6-a-Phenoxy- Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien-
propionyl-aminopenicillansäure liefert, während der suspension werden 0,025% 6-Aminopenicillansäure,
Zusatz einer entsprechenden Enzymlösung die ge- 0,5% o-Chlorphenoxyacetylthioglykolsäure und 0,1%
wünschte Synthese schnell und in hoher Ausbeute be- Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird dann
wirkt. Es ist nicht erforderlich, die synthesebewirken- 20 mit Salzsäure auf ph 5,0 eingestellt und 1 Stunde bei
den Enzyme zu isolieren. Vielmehr sind bereits Bak- 37° C aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der
terienzellen, die diese Enzyme enthalten, oder ihre Ansatz 324 Einheiten Penicillinaktivität pro Kubik-Lysate
als reaktionsbedingende Agenzien verwendbar. Zentimeter, gemessen an einem Penicillin-G-Standard
Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens im Plattentest mit Bac.subtilis ATCC 6633. Diese
ist es ferner, solche ö-Acylaminopenicillansäuren mit 25 Penicillinaktivität wird von der bei der enzymatischen
den wertvollen antibiotischen Eigenschaften der Peni- Reaktion entstandenen 6-(o-Chlorphenoxyacetyl)-cilline
in hoher Ausbeute darzustellen, die durch aminopenicillansäure bewirkt.
Fermentation mit penicillinbildenden Pilzen in Gegen- Die verwendete o-Chlorphenoxyacetylthioglykol-
wart der entsprechenden Carbonsäuren (sogenannten säure wird aus o-Chlorphenoxyacetylchlorid mit
Praecursoren) nicht entstehen. 30 Thioglykolsäure nach Art der Phenoxypropionylthio-
Die Verfahren zur Herstellung der enzymatisch ak- glykolsäure (s. Beispiel 1) hergestellt. Sie bildet
tiven Bakteriensuspensionen bzw. Bakterienextrakte farblose Kristalle. F. 120° C.
und der als Ausgangsstoffe verwendeten Carbonsäure- .
derivate sind nicht Gegenstand der vorliegenden Er- Beispiel
findung. 35 Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien-
Beisoiel 1 suspension werden 0,125% 6-Aminopenicillansäure,
0,5% p-Methoxyphenoxyacetylthioglykolsäure und
160 1 2 volumprozentige Maisquellwasserlösung, 0,1 % Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird
enthaltend 0,2% Kaliumphenylacetat, werden mit dann mit konzentrierter Sodalösung auf pH 6,5 einKalilauge
auf pn 7,0 eingestellt und 30 Minuten auf 40 gestellt und 1 Stunde bei 37° C aufbewahrt. Nach
120° C erhitzt. Nach Abkühlung wird die Lösung dieser Zeit enthält der Ansatz 744 Einheiten Penicillindurch
Zentrifugieren geklärt und 40 Minuten bei aktivität pro Kubikzentimeter, gemessen an einem
110° C im Fermenter sterilisiert. Diese Nährlösung Penicillin-G-Standard im Plattentest mit Bac.subtilis
wird nach Abkühlung mit 400 ecm einer 18stündigen ATCC 6633. Diese Penicillinaktivität wird von der bei
Schüttelkultur von E.coli ATCC 11105 beimpft. Der 45 der enzymatischen Reaktion entstandenen 6-(p-Meth-Ansatz
wird dann mit 150 1 Luft pro Minute bei oxyphenoxyacetyl)-aminopenicillansäure bewirkt.
150 Umdrehungen des Rührwerkes pro Minute belüf- Die verwendete p-Methoxyphenoxyacetylthio-
tet und 17 Stunden bei 31° C ohne Überdruck kulti- glykolsäure wird aus p-Methoxyphenoxyacetylchlorid
viert. Während der gesamten Wachstumszeit werden mit Thioglykolsäure dargestellt (s. Beispiel 1). Farbdurch
eine von der Luftleitung des Fermenters 50 lose Kristalle. F. 85° C.
getrennte Leitung 5 1 Kohlendioxyd pro Minute in .
die Kultur eingeleitet. Die Bakterienzellen werden aus Beispiel 4
der Kulturlösung abzentrifugiert, in 16 1 V15molarer Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien-
Phosphatpufferlösung von pn 6,0 gewaschen und suspension werden 0,125% 6-Aminopenicillansäure,
nach dem Abzentrifugieren zu einer dichten Suspension 55 1,0% 2,6-Dichlorphenoxyacetylthioglykolsäure und
in Visinolarer Phosphatpufferlösung von Ph 6,0 0,1 % Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird
resuspendiert. dann mit Salzsäure auf ph 5,0 eingestellt und 1 Stunde
Dieser Suspension setzt man 0.125% 6-Amino- bei 37° C aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der
penicillansäure, 0,5 % «-Phenoxypropionylthioglykol- Ansatz 247 Einheiten Penicillinaktivität pro Kubiksäure
und 0,1% Toluol zu. Das Reaktionsgemisch 6° Zentimeter, gemessen an einem Penicillin-G-Standard
wird dann mit konzentrierter Sodalösung auf pn 6,5 im Plattentest mit Bac.subtilis ATCC 6633. Diese
eingestellt und 1 Stunde bei 37° C aufbewahrt. Nach Penicillinaktivität wird von der bei der enzymatischen
dieser Zeit enthält der Ansatz 884 Einheiten Penicillin- Reaktion entstandenen 6-(2,6-Dichlorphenoxyacetyl)-aktivität
pro Kubikzentimeter, gemessen an einem aminopenicillansäure bewirkt.
Penicillin-G-Standard im Plattentest mit Bac.subtilis 65 Die verwendete2,6-Dichlorphenoxyacetylthioglykol-ATCC
6633. Diese Penicillinaktivität wird von der bei säure wird aus 2,6-Dichlorphenoxyacetylchlorid mit
der enzymatischen Reaktion entstandenen 6-(a-Phen- Thioglykolsäure hergestellt (s. Beispiel 1). Sie bildet
oxypropionyO-aminopenicillansäure bewirkt. farblose Kristalle, F. 60° C.
5 6
Beispiel 5 phenoxyacetylglykolsäure. Die Säure schmilzt nach
Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien- dem Umlösen aus Benzol unscharf bei 107° C.
Suspension werden 0,125% 6-Aminopenicillansäure, .
1,0% p-Nitrophenoxyacetylthioglykolsäure und Beispiel 8
0,1% Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird 5 Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakteriendann
mit Salzsäure auf pjr 5,0 eingestellt und 1 Stunde suspension werden 0,025 % 6-Aminopenicillansäure,
bei 37" C aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der 0,5% o-Chlorphenoxyacetylthioglykolsäureamid und
Ansatz 256 Einheiten Penicillinaktivität pro Kubik- 0,1 % Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird
Zentimeter, gemessen an einem Penicillin-G-Standard dann auf Ph 5,5 eingestellt und 1 Stunde bei 37° C
im Plattentest mit Bac.subtilis ATCC 6633. Diese io aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der Ansatz
Penicillinaktivität wird von der bei der enzymatischen 53 Einheiten Penicillinaktivität pro Kubikzentimeter,
Reaktion entstandenen 6-(p-Nitrophenoxyacetyl)- gemessen an einem Penicillin-G-Standard im Plattenaminopenicillansäure
bewirkt. Die p-Nitrophenoxy- test mit Bac.subtilis ATCC 6633. Diese Penicillinacetylthioglykolsäure
wird aus p-Nitrophenoxyacetyl- aktivität wird von der bei der enzymatischen Reaktion
Chlorid mit Thioglykolsäure hergestellt (s. Beispiel 1). 15 entstandenen o-Chlorphenoxyacetyl-ö-aminopenicil-Sie
bildet ein hellbraunes Pulver. F. 101° C. lansäure bewirkt.
Das verwendete o-Chlorphenoxyacetylthioglykol-
Beisniel 6 säureamid wird hergestellt, indem man Thioglykol-
säureamid in wäßrig-alkalischer Lösung bei 0 bis 5° C
Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien- 20 mit o-Chlorphenoxyessigsäurechlorid versetzt. Sein
Suspension werden 0,025% 6-Aminopenicillansäure, Schmelzpunkt liegt bei 1800C.
0,5 % o-Chlorphenoxyessigsäure-phenylester und
0,1% Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird Beisoiel 9
dann auf pn 5,5 eingestellt und 1 Stunde bei 37° C
aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der Ansatz 25 Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien-5,9
Einheiten Penicillinaktivität pro Kubikzentimeter, suspension werden 0,025% 6-Aminopenicillansäure,
gemessen an einem Penicillin-G-Standard im Platten- 0,5% «-Phenoxypropionyl-ß-thiopropionsäure und
test mit Bac.subtilis ATCC 6633. Diese Penicillin- 0,1 % Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird
aktivität wird von der bei der enzymatischen Reaktion dann auf ph 6,5 eingestellt und 1 Stunde bei 37° C
entstandenen 6-(o-Chlorphenoxyacetyl)-aminopenicil- 30 aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der Ansatz
lansäure bewirkt. 246 Einheiten Penicillinaktivität pro Kubikzentimeter,
Der verwendete o-Chlorphenoxyessigsäure-phenyl- gemessen an einem Penicillin-G-Standard im Plattenester
wird aus o-Chlorphenoxyessigsäurechlorid und test mit Bac.subtilis ATCC 6633. Diese Penicillin-Phenolnatrium
bei 0 bis 50C in Tetrahydrofuran aktivität wird von der bei der enzymatischen Reaktion
hergestellt. Nach dem Umlösen aus Ligroin zeigt er 35 entstandenen 6-(«-Phenoxypropionyl)-aminopenicileinen
Schmelzpunkt von 54 bis 56° C. lansäure bewirkt.
Die als Ausgangsmaterial benutzte «-Phenoxy-
Beismel 7 propionyl-ß-thiopropionsäure der Formel
Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien- 40 C6H5-O-CH-(CH3)-CO-S-CH2-CH2-COOH
Suspension werden 0,025% 6-Aminopenicillansäure,
0,5% o-Chlorphenoxyacetylglykolsäure und 0,1% wird aus dem Dinatriumsalz der/S-Mercaptopropion-Toluol
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird dann säure in wäßriger Lösung mit «-Phenoxypropionylauf
pn 6,5 eingestellt und 1 Stunde bei 37° C auf- chlorid bei 0 bis 5° C dargestellt. Nach dem Ansäuern
bewahrt. Nach dieser Zeit enthält der Ansatz 368 Ein- 45 und Extrahieren mit Äther stellt sie ein Schwachheiten
Penicillinaktivität pro Kubikzentimeter, gemes- gelbliches Harz dar. sen an einem Penicillin-G-Standard im Plattentest mit .
Bac.subtilis ATCC 6633. Diese Penicillinaktivität wird Beispiel 10
von der bei der enzymatischen Reaktion entstandenen Einer wie im Beispiel 1 gewonnenen Bakterien-
6-(o-Chlorphenoxyacetyl)-aminopenicillansäure be- 5° suspension werden 0,025% 6-Aminopenicillansäure,
wirkt. 0,5% Diphenoxyacetylthioglykolsäure und 0,1%
Die verwendete o-Chlorphenoxyacetylglykolsäure Toluol zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird dann
der Formel auf pn 5,0 eingestellt und 1 Stunde bei 37° C auf-
Qy bewahrt. Nach dieser Zeit enthält der Ansatz 122 Ein-
55 heiten Penicillinaktivität pro Kubikzentimeter, gemes-
.; sen an einem Penicillin-G-Standard im Plattentest mit
— O — CH2 — CO — O — CH2 — COOH Bac.subtilis ATCC 6633. Diese Penicillinaktivität wird
von der bei der enzymatischen Reaktion entstandenen
wurde gewonnen, indem man eine wäßrige Lösung 6-(Diphenoxyacetyl)-aminopenicillansäure bewirkt,
des Triäthylaminsalzes der Glykolsäure mit über- 60 Diphenoxyacetylthioglykolsäure der Formel
schüssigem Triäthylamin und dem gleichen Volumen
Tetrahydrofuran versetzte und bei 0 bis 5° C o-Chlor- (C6H5 — O)2 — CH — CO — S — CH2 — COOH
phenoxyessigsäurechlorid zutropfte. Eine andere Darstellungsweise besteht in der Umsetzung von Glykol- wurde aus Diphenoxyessigsäurechlorid mit einer
säure-tert.-butylester mit o-Chlorphenoxyacetyl- 65 wäßrigen Lösung des Dinatriumsalzes der Thioglykolchlorid
in alkalischem Medium und anschließender säure gewonnen. Sie ist aus Essigester—Petroläther
thermischer Zersetzung des 2-Chlorphenoxyacetyl- kristallisierbar und hat dann einen Schmelzpunkt
glykolsäure-tert.-butylesters in Isobutylen und 2-Chlcr- von 85° C.
1601 einer 1,0% Kaseinhydrolysat, 0,1% Dikaliumphosphat,
0,03 % Magnesiumsulfat und 0,20 % Kaliumphenylacetat enthaltenden Nährlösung werden
40 Minuten bei 110° C im Fermentor sterilisiert und nach Abkühlung mit 400 ecm einer 18stündigen
Schüttelkultur von Proteus rettgeri beimpft. Der Ansatz wird dann mit 150 l/Min. Luft bei 150 Umdrehungen
des Rührwerkes pro Minute belüftet und 20 Stunden bei 25° C kultiviert. Die Bakterienzellen
werden aus der Kulturlösung abzentrifugiert, in 16 1 0,9%iger Natriumchloridlösung gewaschen und nach
erneutem Abzentrifugieren in Vismolarer Phosphatpufferlösung von pH 6,0 resuspendiert.
Dieser Suspension setzt man 0,125% 6-Aminopenicillansäure, 0,5 % «-Phenoxypropionylthioglykolsäure
und 0,1% Toluol zu. Das Reaktionsgemisch wird dann mit Natriumhydroxyd auf ph 6,5 eingestellt
und 1 Stunde bei 37° C aufbewahrt. Nach dieser Zeit enthält der Ansatz 760 Einheiten Penicillinaktivität
pro Kubikzentimeter, gemessen an einem Penicillin-G-Standard im Plattentest mit Bac.subtilis ATCC6633.
Diese Penicillinaktivität wird von der bei der enzymatischen Reaktion entstandenen 6-(«-Phenoxypropionyl)-aminopenicillansäure
bewirkt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 6-Acylaminopenicillansäuren
durch Umsetzung von 6-Aminopenicillansäure mit Derivaten von Carbonsäuren im Überschuß und bei 10 bis 45° C und einem
PH-Wert nicht über etwa 6,5 in Gegenwart von Bakterien bzw. aus diesen gewonnenen Extrakten
oder enzymhaltigen Präparaten, die fähig sind, die Amidbindung in 6-Stellung von Penicillinen
ab etwa pH 6,0 bevorzugt zu spalten, und Isolierung der entstandenen Penicilline, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Derivate der Carbonsäuren deren Ester von Hydroxy- oder Mercaptoverbindungen
verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydroxy- oder Mercaptoverbindungen
Hydroxy- oder Mercaptocarbonsäuren oder Hydroxy- bzw. Mercaptocarbonsäureester, -amide oder -salze verwendet.
© 309 648/263 7.
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