DE1150549B

DE1150549B - Fungicides Pflanzenschutzmittel

Info

Publication number: DE1150549B
Application number: DES69214A
Authority: DE
Inventors: Dr Andrea Kovacs; Dr Renato Righi
Original assignee: SIAPA SRL
Current assignee: SIAPA SRL
Priority date: 1960-07-01
Filing date: 1960-07-01
Publication date: 1963-06-20

Description

Fungicides Pflanzenschutzmittel Die Erfindung bezieht sich auf ein fungicides Pflanzenschutzmittel und insbesondere die Verwendung von anorganischen Schwefelverbindungen als Synergisierungsmittel der fungiciden Wirkung, unter Verwendung von Derivaten der Dithiocarbaminsäure, die in jeder beliebigen Phase der Herstellung und Verwendung den Derivaten der Dithiocarbaminsäure beigefügt werden, d. h. entweder während der Herstellung der Derivate oder während der Herstellung des Pflanzenschutzmittels in handelsüblicher Form oder auch erst bei der Verwendung der Erzeugnisse z. B. auf dem Acker.
Anorganische oder organische Schwefelverbindungen aktivieren, wie gefunden wurde, die pilzhemmende und pilztötende Wirkung von Metallsalzen (Natrium, Kalium, Ammonium, Zink, Eisen, Mangan, Kupfer usw.) von Dithiocarbaminsäuren.
Es wurde nun gefunden, daß mit vorzüglichen Ergebnissen Metallsalze (des Zinks, des Eisens, des Natriums usw.) der Dimethyldithiocarbaminsäure oder der bis-Äthylendithiocarbaminsäure durch anorganische Derivate des Schwefels, insbesondere Alkalisulfide, Erdalkalisulfide, Metallsulfide und Polysulfide, aktiviert werden können.
Die Vorteile, die sich aus dieser Aktivierung der Metallsalze der Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure und der Dimethyl-dithiocarbaminsäure ergeben, wirken sich merklich und günstig auf den Pflanzenschutz von Kulturpflanzen aus, da sich eine Verbreiterung und Erhöhung des Wirkungs-Spektrums der Dithiocarbaminsäuresalze ergibt.

Einige Beispiele, die auf biologischen Versuchen im Laboratorium und auf dem Felde basieren, mögen als Nachweis der synergistischen Wirkung dienen, die von den anorganischen Verbindungen des Schwefels auf die Metallsalze der Dimethyldithiocarbarninsäure ausgeübt wird. Beispiel 1 Auf Perspex-Blättchen in Petri-Mikroschalen wurde eine Reihe von Lösungen der zu prüfenden Stoffe so aufgebracht (Dithiocarbaminsalze und Schwefelverbindungen), wobei die eine Komponente in einer Richtung der Platte und die andere Komponente im rechten Winkel dazu aufgebracht wurden, gemäß folgender Aufstellung:

Tabelle 1

A+B A/3+B A/9+B A/27+B A/81 +B B

A+B/3 A/3+B/3 A/9+B/3 A/27+B/3 A/81+B/3 B/3

A+B/9 A/3+B/9 A/9+B/9 '` A/27+B/9 A/81 +B/9 B/9

A+B/27 A/3+B/27 A/9+B/27 A/27+B/27 A/81+B/27 B/27

A+B/81 A/3+B/81 A/9+B/81 A/27+B/81 A/81 +B/81 B/81

A A/3 A/9 A/27 A/81 Vergleichsversuch

In die Mikroschalen wurde Nähr-Agar eingebracht, und danach wurden Conidsporen eingesät, deren Keimung, Wachstum und Sporenentwicklung mit Werten von 0 bis 4 bewertet wurde (0 = vollständige Hemmung, 4 = Keimung, bei der Wachstum und Sporenbildung gleich ist der des Vergleichsversuchs).

Als Testpilze wurden benutzt: Botrytis cinerea, isoliert aus einer Weintraube und auf Agar-Malz kultiviert; Venturis pirina, deren Sporen von Blättern eines Birnbaumes abgewaschen waren; Carcospora beticola, entnommen von Blättern der Zuckerrübe; Aspergillus niger, kultiviert auf Agar-Malz.

Die erste Bewertung erfolgte nach 24 Stunden unter Beobachtung der Keimung unter dem Mikroskop. Die zweite Bewertung erfolgte nach 3 Tagen unter makroskopischer Beobachtung des Wachstums und der Sporenbildung. Die folgenden '1 abelten (2, 3, 4, 5 und 6) zeigen die Ergebnisse, wobei die Mischungen, die eine zusätzliche oder synergetische Wirkung ergeben haben,- mit einem. Sternchen bezeichnet sind. Das Zinkdimethyldithiocarbamat ist als »Ziram« bezeichnet.

Tabelle 2

Testpilz: Botrytis cinerea

- Ziram

Bariumpolysulfid 555 ppm 185 ppm 62 ppm 21 ppm 7 ppm 2,3 ppm 0,75 ppin 0 ppm

833 ppm ..... 0 0 0+ 0+ 0+ 0+ 1 1

278 ppm ..... 0 0 0+ 0+ 0+ 1+ 1 2

93 ppm ..... 0 0 0+ 1 1+ 2 2 3

31 ppm ..... 0 0 0+ 1 2 2 3 4

10,3 ppm .. 0 0 1 1 2 2 3 4

0 ppm ..... 0 0 1 1 2 2 3 4

Tabelle 3

Testpilz: Botrytis cinerea

Zimm

Bariumpolysulfid 555 ppm 185 ppm 62 ppin 21 ppm 7 ppm 2,3 ppm 0,75 ppm 0 ppm

833 ppm ..... 0 0 0 0+ 0+ 0+ 0+ 1

278 ppm ..... 0 0 0 1 + 1 + 2 2 2

93 ppm . . . . . 0 0 0 1+ 2 3 3 3

31 ppm ..... 0 0 0 3 3 4 4 4

10,3 ppm ... 0 0 0 3 3 4 4 4

0 ppm ..... 0 0 - 0 3 4 4 4 4

Tabelle 4

Testpilz: Venturia pirina

Zirarn

Bariumpolysufd 555 ppm 185 ppm 62 ppm 21 ppm 7 ppm 2,3 ppm 0,75 ppm 0 ppin

833 ppm ..... 0 0 0 0 0 0+ 1 1

278 ppm ..... 0 0 0 0 0 1 + 1+ 2

93ppm.... 000001+2 3

31ppm..... 000001+3 4

10,3 ppm . . . 0 0 0 0 0 3 4 4

0 ppm ..... 0- 0 0 0 0 3 4 4

Tabelle 5

Testpilz: Cercospora beticola

' Ziram

Bariumpolysulfid 555 ppm 185 ppm 62 ppm 21 ppm 7 ppm 2,3 ppm 0,75 ppin 0 ppm

833 ppm ..... 0 0 . 0 0 0 0 0 0

278 ppm ..... 0 0 0+ 0+ 0+ 1 1 1

93 ppm ..... 0 0 0+ 0+ 2 2 2 2

31 ppm ..... 0 0 0+ 0+ 2-f- 3 3 3

10,3 ppm ... 0 0 0+ 3+ 3+ 4 4 4

0 ppm ..... 0 0 1 - 4 4 4 4 4

Tabelle 6

Testpilz: Cercospora beticola

Zimm

Banumpolysulfid 555 ppm 185 ppm 62 ppm 21 ppm 7 ppin 2,3 ppin 0,75 ppm 0 ppm

833 ppm ..... 0 0 0 0 0 0 0 0

278 ppm ..... 0 0 0 0 0+ 1 1 1

93 ppm ..... 0 0 0 0 0+ 2 2 2

31 ppm ..... 0 0 0 0 0+ 1+ 3 3

10,3 ppm ... 0 0 0 0 0+ 1+ 3 3

0 ppm ..... 0 0 0 0 2 2 3 4

Beispiel 2 Mischungen von Zink-bis-äthylendithiocarbamat (Zineb) mit Bariumpolysulfid in verschiedenen Verhältnissen zueinander wurden biologisch gegen Monilia (Sclerotinia) fruktigena getestet, wobei die »Gleitkeimungsmethode« (slide germination method) verwendet wurde. Die Keimung, das Wachstum und die Sporenbildung der Konidien wurde bewertet, und zwar mit Werten von- 0 bis 4, gemäß Beispiel 1. Die Ergebnisse waren folgende:

Gemisch-
zusammensetzung, Konzentration
0/0
Zineb ##d 222 ppm 74 ppm 24,7 ppm 8,2 ppm
100 = 0 3 4 4
90 10 0 2 4 4
80 20 0 0 3 4
75 25 0 0 3 4
70 30 0 0 2 4
65 35 0 0 1 2
60 40 0 0 0+ 1-1-
50 50 0 0 0 4
= 100 0 0 1 3

Die Tabelle zeigt, daß, während Zink-bis-äthylendithiocarbamat allein und in geringerem Maße auch das Bariumpolysulfid kaum aktiv sind, die Gemische (besonders im Verhältnis 60: 40) eine ausgesprochene biologische Aktivität zeigen, wobei sich ein synergetischer Effekt ergibt.

Dies ist von großer praktischer Bedeutung für eine gekuppelte Wirkung gegen Oidium, dessen biologische Merkmale denen der Monilia fructigena ähnlich sind. Die Ergebnisse waren folgende:

Gemischzusammensetzung, O/u Konzentration

Zineb Banumpolysulfid 2000 ppm 1000 ppm 500 ppm 250 ppm 125 ppm 62 ppm

100 = 4444 4444 4444 4444 4444 4444

90 10 0000 1000 2121 4444 4444 4444

80 20 0000 0000 0000 2221 4444 4444

75 25 0000 0000 0000+ 0000-I- 4312 4444

70 30 0000 0000 0000-I- 0000+ 0000+ 4444

65 35 0000 0000 0000+ 0000+ 0000+ 4444

60 40 0000 0000 0000+ 0000+ 0000+ 4444

500 50 0000 0000 0000+ 0000-I- 0000+ 4444

= 100 4444 4444 4444 4444 4444 4444

Aus der Tabelle ergibt sich eine ziemlich starke synergistische Wirkung. Während sowohl Zinkbis-äthylendithiocarbamat allein als auch Bariumpolysulfid allein keinerlei Wirkung auch bei sehr hohen Dosen haben, wie oben angegeben (2000 ppm = 200 g(q. Wasser), haben die- Gemische 70 : 30, 65 :.35, 60 : 40 und 50 : 50 eine bemerkenswerte Wirksamkeit (mindestens 20mal größer als die Komponenten).

Gegenstand der Erfindung sind also fungicide Pflanzenschutzmittel, die Salze der Dimethyldithiocarbaminsäure oder der bis-Äthylendithiocarbaminsäure und Sulfide, insbesondere Polysulfide der Alkalimetalle oder der Erdalkalimetalle, mit Aus-Beispiel 3 Gemische von Zink-bis-äthylendithiocarbämmat (Zineb) und Bariumpolysulfid wurden im Laboratorium gegen Phythophthora infestans getestet, wobei die »Gleitkeimungsmethode« (slide germination method) angewendet wurde. "Die Keimung, das Wachstum und die Sporenbildung der Konidien wurden mit Werten von 0 bis 4 bewertet, wie beim Beispiel 1. Die Ergebnisse waren folgende

Gemisch-
zusammensetzung, Konzentration
0/0
Barium-
Zineb polysulfid 666 PP 222 PPm 74 ppm 24,7 pp 8,2 ppm
100 = 0 0 0 -1 3
90 10 0 0 0 1 3
80 20 0 0 0 1 3
75 25 0 0 0 1 2+
70 30 0 0 0 1 4
65 35 0 0 0 1 4
60 40 0 0 0 1 4
50 50 0 0 0 1 4
= 100 0 1 4 4 4

Die Tabelle zeigt einen offensichtlichen Synergis= mus bei dem Verhältnis 75 : 25. Beispiel 4 Gemische von Zink-bis-äthylendithiocarbamat (Zineb) und Bariumpolysulfid wurden im Laboratorium gegen Botrytis cinerea getestet, und zwar in vierfacher Wiederholung, unter Anwendung des »slide method germination« (Gleit-Keim-Verfahren). Die Keimung, das Wachstum und Sporenbildung der Konidien wurde mit Werten von 0 bis 4 bewertet, wie beim Beispiel 1. nahme von Calciumpolysulfiden enthalten oder aus dem Gemisch bestehen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Fungicide Pflanzenschutzmittel, bestehend aus einem oder enthaltend ein Gemisch aus einem Metallsalz der Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure und/oder der Dimethyldithiocarbaminsäure und Sulfiden oder Polysulfiden der Alkalimetalle oder der Erdalkalimetalle, mit Ausnahme von Calciumpolysulfiden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 100 373; französische Patentschrift Nr. 954 763.