DE1150237B

DE1150237B - Melkanlage mit elektrisch gesteuertem Pulsator

Info

Publication number: DE1150237B
Application number: DEE18912A
Authority: DE
Inventors: Joseph L M Lageot; Jean A J A Dujardin
Original assignee: MELOTTE ECREMEUSES
Current assignee: MELOTTE ECREMEUSES
Priority date: 1959-02-19
Filing date: 1960-02-16
Publication date: 1963-06-12
Also published as: US3117553A; GB881780A; FR1221311A; CH371631A

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

E18912ΙΠ/ 45 g

ANMELDETAG: 16. F E B RU AR 1960

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABEDER AUSLEGESCHRIFT: 12. JUNI 1963

Die Erfindung betrifft eine Melkanlage mit elektrisch gesteuertem Pulsator mit einem Magnetventil als Pulserzeuger und mit Anschluß an eine Vakuumleitung und eine Pulsleitung.

Bei den bekannten elektrisch gesteuerten Pulsatoren wird die Pulsleitung durch vom Anker eines elektrisch gesteuerten Elektromagneten betätigte Ventile oder durch ein von einem solchen Anker selbst gebildetes Ventil abwechselnd mit der Vakuumleitung und mit der Atmosphäre verbunden. Die Pulsleitung steht mit Leitungen zu den Eutervierteln in Verbindung, und der Puls übt auf die Euterviertel eine massierende Tätigkeit aus, die die Entnahme der Milch bewirkt.

Zum Unterschied von dem Vorgehen beim Melken mit der Hand, bei dem der zwischen dem Euter und dem Schließmuskel durch das Euterviertel führende Kanal an der Wurzel des Euterviertels mit dem Daumen zugedrückt wird und die in diesem Kanal befindliche Milch unter Druck gesetzt wird, so daß sie unter Überwindung des Schließmuskels nach außen gespritzt wird, da sie nicht in das Euter zurückfließen kann, wird bei dem Melken unter der Wirkung des Pulsators versucht, den Vorgang beim Saugen des Kalbes nachzuahmen, bei dem ebenfalls eine intermittierende Saugwirkung auf das Euterviertel ausgeübt wird. Beim Saugen tritt die Saugwirkung naturgemäß allmählich und die Wiederherstellung des normalen Druckes der Umgebungsluft plötzlich auf.

In dieser Hinsicht ist bei den bisherigen Pulsatoren die Nachahmung des natürlichen Vorganges noch nicht voll geglückt. Vielmehr ist die Art des Überganges zwischen den einander abwechselnden Phasen gerade umgekehrt wie beim natürlichen Vorgang. Das Schließen der Leitung zur Atmosphäre und das Öffnen der Vakuumleitung am Anschluß der Pulsleitung geht Hand in Hand mit der Erregung des Elektromagneten, und diese hat ein spontanes Anziehen des Ankers und somit einen plötzlichen Zustandswechsel zur Folge. Beim zweiten Zustandswechsel fällt der Anker verhältnismäßig langsam ab, so daß Luft aus der umgebenden Atmosphäre nur allmählich in die Pulsleitung strömt und von dieser überdies zum Teil durch die in den Zwischenstellungen des Magnetankers noch offene Pulsleitung abgesaugt wird.

Es hat sich gezeigt, daß diese Abweichung vom natürlichen Saugvorgang, bei der die Euterviertel nur allmählich dem normalen Druck, aber plötzlich dem Unterdruck ausgesetzt werden, unvorteilhaft für die Melkleistung und ungünstig, wenn nicht gar schmerzhaft für die Tiere ist.

Melkanlage mit elektrisch gesteuertem
Pulsator

Anmelder:

Ecremeuses Melotte Societe Anonyme,
Remicourt (Belgien)

Vertreter: Dipl.-Chem. Dr. W. Koch, Hamburg 4, und Dr.-Ing. R. Glawe, München 22, Liebherrstr. 20, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 19. Februar 1959 (Nr. 575 871)

Joseph L. M. Lageot und Jean A. J. A. Dujardin,

Remicourt (Belgien),
sind als Erfinder genannt worden

Nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß in der Pulsleitung ein Rückschlagventil angeordnet ist, das eine Verbindung dieser Leitung mit der Atmosphäre herstellen kann. Im Ruhezustand, bei dem die Pulsleitung am PuI-sator mit der Atmosphäre in Verbindung steht, ist auch das Rückschlagventil geöffnet. Beim Übergang zur Saugphase, wenn die Pulsleitung am Pulsator plötzlich von der Atmosphäre getrennt und mit der Vakuumleitung verbunden wird, muß erst die Trägheit des Ventilkörpers des Rückschlagventils bzw. auch dessen Belastung überwunden werden, bevor sich dieses infolge des Druckunterschiedes ebenfalls schließt. Bei diesem Übergang strömt also noch einen Augenblick lang atmosphärische Luft in die PuIsleitung, während diese schon mit der Vakuumleitung in Verbindung steht, und mildert die Heftigkeit des Überganges zur Unterdruckphase. Wird durch das Abfallen des Ankers vom Magnetventil die Pulsleitung abermals mit der Leitung zur Atmosphäre

verbunden, so genügt bereits eine geringe Änderung des Druckunterschiedes zwischen der Pulsleitung und der Atmosphäre, um der Belastung des Rückschlagventils zu gestatten, dieses zu öffnen, so daß an dieser Stelle der Pulsleitung zusätzlich atmosphärische Luft

einströmen kann und ein plötzlicher Übergang zwischen der Unterdruckphase und der Phase der Wirkung des atmosphärischen Druckes auftritt.

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Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist das Rückschlagventil in einem Kanal angeordnet, der eine Kammer, in der sich die Pulsleitungskanäle für die einzelnen Melkbecher und die Pulsleitung treffen, mit der Atmosphäre verbindet. Da diese Stelle der Pulsleitung den Melkbechern wesentlich näher liegt als der Pulsator, hat die während des Überganges zwischen den beiden Pulsphasen durch das Rückschlagventil ein- bzw. ausströmende Luft einen wesentlich geringeren Weg in der Pulsleitung zurückzulegen, bis der am Rückschlagventil herrschende Druck an den Eutervierteln zur Wirkung gelangt.

Vorteilhafterweise kann das Rückschlagventil unter der Kammer vorgesehen sein, und der Ventilkörper desselben kann eine durch ihr Eigengewicht in der Öfmungsrichtung belastete Kugel sein, die durch Halteeinrichtung am Herausfallen gehindert ist.

In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch den Pulsator entlang der Linie I-I in Fig. 2,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;

Fig. 4 eine Ansicht des Relais.

Das Relais ist aus einem Gehäuse 1 gebildet, das eine obere Radialleitung 2 hat, die in einen Hohlraum 3 mündet, von welchem Bohrungen 4 ausgehen, die sich in Stutzen 5 erstrecken, welche mit dem Gehäuse 1 im Spritzguß hergestellt sind und an denen die zu den Melkbechern führenden Milchleitungen angeschlossen sind. Das ganze Gehäuse 1 besteht aus durchsichtigem thermoplastischem Kunststoff, wodurch sich das einwandfreie Funktionieren des Rückschlagventils leicht überwachen läßt.

Unter dem Hohlraum 3, der die Mitte der Verschneidung der Stutzen bildet, ist eine nach unten zu offene und daher mit der Atmosphäre in Verbindung stehende Kammer 6 gebildet.

Nach oben zu bildet diese Kammer einen Sitz 7 für eine Kugel 8 aus Stahl, die vorzugsweise mit Gummi überzogen ist und unten durch horizontal angeordnete Haltestifte 9 gegen Herausfallen gesichert ist.

Parallel zum Radialkanal 2, der in einem Stutzen 10 endet, ist unter diesem ein zweiter Radialkanal 11 angeordnet, der in einem Stutzen 12 endet und in

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45 eine Kammer 13 mündet, deren Achse zu jener der Kammer 6 parallel liegt. Diese Kammer 13 dient zum Anschließen des Relais am Deckel des Melkeimers. Die Kanäle 2 und 11 stehen über nicht dargestellten Rohrleitungen, die an den Stutzen 10 bzw. 12 angeschlossen sind, mit den in einem ebenfalls nicht dargestellten elektromagnetischen Ventil eines Pulsators vorgesehenen Kanälen in Verbindung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Melkanlage mit elektrisch gesteuertem Pulsator mit einem Magnetventil als Pulserzeuger und mit Anschluß an eine Vakuumleitung und eine Pulsleitung, dadurch gekennzeichnet, daß in der Pulsleitung (10, S) ein Rückschlagventil (7, 8) angeordnet ist, das eine Verbindung dieser Leitung mit der Atmosphäre herstellen kann.

2. Melkanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil in einem Kanal (6) angeordnet ist, der eine Kammer (3), in der sich die Pulsleitungskanäle (4) für die einzelnen Melkbecher und Pulsleitung (2) treffen, mit der Atmosphäxe verbindet.

3. Melkanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (7, 8) unter der Kammer (3) vorgesehen ist und der Ventilkörper desselben eine durch ihr Eigengewicht in der Öffnungsrichtung belastete Kugel (8) ist, die durch eine Halteeinrichtung (9) gegen Herausfallen gesichert ist.

4. Melkanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (7, 8) und die Kammer (3) in einem Leitungsverteilerstück angeordnet sind, das eine mit dem Melkeimer verbindbare Kammer (13) enthält und parallele Stutzen (10,12) für den Anschluß der Kammern (3 und 13) über den Pulsator bzw. direkt an die Vakuumleitung aufweist.

5. Melkanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitungsverteilstück aus Kunststoff, vorzugsweise aus thermoplastischem Material, im Spritzgußverfahren hergestellt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 528 193, 936779; französische Patentschrift Nr. 1176 571.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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