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Faserabstreifer für eine Putzwalze mit Absaugung in Streckwerken für
Spinnereimaschinen, insbesondere für Strecken Die Erfindung bezieht sich auf einen
Faserabstreifer für eine Putzwalze mit Absaugung in Streckwerken von Spinnereimaschinen,
insbesondere Strecken, die auf einer oder mehreren Druckwalzen aufliegt und eine
faserspeichernde Oberfläche aufweist.
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In bisher bekannten Streckwerken, in denen mittels faseraufnehmenden
Putzwalzen die Druck- oder Streckwalzen rein gehalten wurden, ergab sich die Notwendigkeit,
die Putzwalzen periodisch zu entfernen und vom darauf abgelagerten Fasermaterial
zu befreien. Auch Streckwerke, die mittels langsam umlaufender Putztücher, stationärer
oder hin- und herbewegter, mit fasermaterialspeichemden Belägen versehenen Putzbrettchen
ausgerüstet waren, mußten von Zeit zu Zeit durch das Bedienungspersonal gereinigt
werden.
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Bei den bekannnten Abstreifern der eingangs genannten Art werden die
Streck- bzw. Druckwalzen mittels Putzwalzen gereinigt, die ihrerseits von Absaugdüsen
umgeben sind. Der Absaugluftstrom allein kann aber eine Faserablagerung und damit
die Notwendigkeit der periodischen Reinigung nicht verhindern. Auch bei umlaufenden
Putztüchern, von denen die von den Druckwalzen übernommenen Fasern mittels eines
aufliegenden Kammes gesammelt werden, muß der Kamm durch die Bedienung periodisch
gereinigt werden.
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Die Erfindung soll diese Nachteile beheben. Sie besteht bei der eingangs
erwähnten Abstreifvorrichtung darin, daß der Abstreifer aus einem mit spitzen Nadeln
besetzten Kamm besteht, der mit seinen Nadelspitzen so nahe an die Putzwalzenoberfiäche
heranragt, daß die auf der Putzwalze befindlichen Faserablagerungen von einer gewissen
Dicke ab von den Nadelspitzen erfaßbar, abzupfbar und dann absaugbar sind.
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Der besondere Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß die gewissermaßen
aufgespießten Fasern. oder Büschel über den freien Raum zwischen den Nadelspitzen
und der Walzenperipherie hindurch von der Absaugung abgezogen und fortgeführt werden
können.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf die weitere Ausgestaltung
dieses Kammes und seiner Lage bezüglich der Putzwalze. Die Erfahrung zeigt, daß
der Anstellwinkel von der Anzahl der Spitzen pro Längeneinheit, von der Richtung
und Geschwindigkeit des von der Absaugung erzeugten Luftstromes, von der Art des
Putzwalzenbelages wie auch von dem zu verarbeitenden Spinngut selbst abhängt.
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Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung besteht
daher darin, daß der Kamm in bezug auf die Putzwalzenoberfläche unter einem als
Anstellwinkel a bezeichneten Winkel angeordnet ist, der zwischen etwa 80 und 110°
liegt. Die Mittellinien der Spitzen selbst sind unter einem als Spitzenwinkel ß
bezeichneten Winkel von weniger als 90° gegen die Putzwalzenachse gerichtet. Dadurch
ergibt sich zu den Walzen durch einen in axialer Richtung verlaufenden Luftstrom
ein leichtes Abstreifen der Fasern, die in den Spitzen aus irgendwelchen Gründen
hängenbleiben.
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Die Erfindung ist beispielsweise in den Zeichnungen wiedergegeben.
Es zeigt Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Streckwerkes einer Strecke, dessen
Verschalung aufgeklappt ist, Fig.2 den Querschnitt durch einen Teil des Streckwerkes
in schematischer Darstellung, Fig. 3 die perspektivische Ansicht einer ähnlichen
Putzvorrichtung, Fig.4 die perspektivische Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform
hierzu und Fig.5 einen Querschnitt der Ausführung gemäß Fig. 4.
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Auf den Druckwalzen 1 und 2 eines durch eine Verschalung 3 gedeckten
Streckwerkes einer Strecke liegt eine leicht konische Form aufweisende Putzwalze
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auf, die in üblicher Art mit einem Plüsch-, Wolltuch- oder Schaumgummiüberzug versehen
ist, dem die Aufgabe zufällt, die an den Druckwalzen 1 und 2 haftenden Fasern und
Unreinigkeiten aufzunehmen. Ein seitliches Weglaufen wird durch die hinauslaufende
Welle 5, die an einen festen Streckwerksteil6 anstößt, verhindert (Fig.l). Es sei
an dieser Stelle festgehalten, daß das unter der Verschalung 3 untergebrachte Streckwerk
mit einer an sich bekannten Absaugung versehen sein soll. Eine in axialer Richtung
wirksame Absaugung erweist sich als besonders geeignet. Durch passende Wahl der
Konizität entsprechend den vorherrschenden Reibungsverhältnissen zwischen Druckwalzen
und Putzwalze kann die axiale Fortbewegungsrichtung der Putzwalze so gewählt werden,
d'aß die Anschlagseite der Putzwalze bei Axialabsaugung immer auf der der Absaugkanalseite
entgegengesetzten Seite liegt. Damit ist ein freier Abgang des abgezupften Fluges
gewährleistet.
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An seitlichen, auf den Streckwalzensupporten aufliegenden Teilen 7
ist je ein. Haltebügel 8 aufgeschraubt, die einen als Stab ausgebildeten Kammträger
9 auf den feststehenden Teilen 7 festklemmen. In der Mitte dieses Trägers 9 befindet
sich ein Längsschlitz 10 von etwas größerer Länge als die Putzwalze 4, in
welchen der Kamm 11 eingelegt ist. Durch Schrauben 12, die durch senkrechte Schlitze
13 in dem Kamm treten, wird letzterer in seiner einmal gewählten Lage festgeklemmt.
Die untere Kante des Kammes ist mit Nadeln 14, deren gegenseitige Abstände etwa
2 bis 5 min. betragen, in ähnlicher Weise, wie dies bei Nadelstäben von Kämmaschinen
oder Nad'elabstrecken üblich ist, besetzt.
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Der Anstellwinkel der Nadeln 14 ist der Winkel a zwischen der Tangentialebene
t einerseits (Fig. 2), die an jene Mantellinie der Putzwalze 4 gelegt wird, an der
die gedachten Verlängerungsgeraden der Nadeln die Peripherie der Putzwalze schneiden,
und den Verlängerungsgeraden der Nadeln andererseits, auf der Zulaufseite der Putzwalze
gemessen. Die optimale Größe des Winkels a ist abhängig einmal vom Fasergut selbst,
von der Benadelung des Kammes, von der Richtung und Geschwindigkeit des von der
Absaugung erzeugten Luftstromes wie auch von der Art des Putzwalzenbelages. Im Ausführungsbeispiel
Fig. 2 wurde a = 80° gewählt, was ungefähr der unteren Grenze entspricht.
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Der auf der Streckwalzenlagerung festgeschraubte Träger 9 ist ferner
noch mit einem Wulst 15 (Fig. 2) versehen, der in eine komplementäre Ausbiegung
16 des etwas federnden Halters 8 paßt. Diese Sicherheitsmaßnahme verhindert ein
Verbiegen der Nadeln oder des Kammes bei verstärkter Drehung des letzteren aus irgendwelchen
Gründen, da das federnde, freie Halterende durch den Wulst 15 angehoben und dadurch
der Träger 9 samt dem Kamm von der Putzwalze weggeschwenkt werden kann.
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Der an dem Träger 9 (Fig. 3) befestigte Kamm 17 weist Kammspitzen
18 auf, die aus dem Kamm her-
ausgefräst sind. Wie aus Fig. 3 ersichtlich,
sind die Spitzen 18 unsymmetrisch nach links gerichtet ausgebildet. Dies ist bei
einem in axialer Richtung von rechts nach links vorbeistreichenden Luftstrom (vgl.
Pfeile) insofern vorteilhaft, als ein. Abstreifen von an den Spitzen 18 bisweilen
hängenbleibenden Fasern durch den Luftstrom leicht erreicht wird. Der Spitzenwinkel
ß wird definiert als der Winkel, den eine Spitzenmittellinie m mit derjenigen Putzwalzenmantellinie
einschließt, die als Schnittgerade zwischen der Ebene, in der die Spitzen liegen,
und der Putzwalzenoberfläche entsteht (vgl, auch Fig. 5). Der Spitzenwinkel wird
vorzugsweise zwischen ß = 60 und 90° gewählt. Die Putzwalze 19 liegt auf den beiden
mit verschiedener Geschwindigkeit sich drehenden Druckwalzen 1 und 2 auf, so daß
sich die Oberfläche der ersteren mit einer zwischen diesen beiden Umfangsgeschwindigkeiten
liegenden Geschwindigkeit dreht. Dadurch entsteht das zur Reinigung der Walzen 1
und 2 unumgängliche Gleiten der Putzwalzenoberfläche. Die axiale Führung der Putzwalze
19 wird durch eine Lasche 20 übernommen, die zwischen Kamm 17 und einem Stellring
21 schwenkbar aufgehängt ist. Der vordere Teil der Lasche 20 liegt zwischen zwei
auf der verlängerten Putzwalzenachse 22 festsitzenden Stellringen 23 und 24 auf
derselben. Das Spiel zwischen Lasche 20 und den Stellringen 23 und 24 ist
so gewählt, daß ein ungehindertes Drehen der Putzwalze 19 möglich ist. Eine leichte
seitliche Bewegung ist auf diese Weise zugelassen, ohne jedoch ein seitliches Weglaufen
der Putzwalze nach rechts oder links zu gestatten. Das Material der Lasche
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kann aus einem reibungsarmen, abreibfesten Kunststoff, wie z. B. unter
dem Handelsnamen Nylon 66 bekannt, oder auch aus einem Metall mit ebensolchen Eigenschaften
bestehen, insbesondere dann, wenn auf eine Ableitung elektrostatischer Ladungen
Wert gelegt werden muß.
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Für den Fall, daß die Anordnung so getroffen ist, daß die Putzwalze
25 (Fig. 4) nur auf einer Druckwalze 1 aufliegt, ist die zur Reinigung absolut notwendige
Geschwindigkeitsdifferenz an der Auflagestelle der Druckwalze 1 anders herbeizuführen.
Zur Bremsung der Putzwalze 25 ist auf dem Haltebügel 8 je ein beidseitig angeordneter
Anschlag 26 aufgeschraubt, der sich etwas weiter als die Putzwalzenachsen 27 und
28 nach unten erstreckt. Durch eine gegen den Anschlag 26 gerichtete Komponente
der Schwerkraft wird die Putzwalze 25 mit diesem in Berührung gehalten, wodurch
sich eine Bremswirkung ergibt. Zur Verbesserung kann auch mit einem auf die Achsen
aufgesetzten Ring 29 (Fig. 5) der wirksame Achsdurchmesser vergrößert werden. Durch
Wahl des Ringdurchmessers wird das Bremsnwment und damit die Geschwindigkeitsdifferenz
an der Auflagestelle den Verhältnissen angepaßt. Von Einfluß ist selbstverständlich
auch die Lage des unteren Teiles des Anschlages 26, da die Größe der auf ihn wirkenden
Schwerkraftkomponente von jener abhängt.
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In der Ausführung gemäß Fig. 5 ist der Anstellwinkel a der Spitzen
18 gegenüber der Tangente t gleich 110° gewählt. Dieser Winkel, der im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 mit 80° angegeben wurde, hängt, wie fort erwähnt, von der Anzahl Spitzen
pro Längeneinheit, von der Richtung und Geschwindigkeit des Absaugluftstromes, vom
Material des Putzwalzenbelages als auch vom Fasergut ab. Der Spitzenwinkel ß bleibt
ebenfalls nicht ohne Einfluß auf den Anstellwinkel a. Untersuchungen haben gezeigt,
daß ein Anatellwinkel a zwischen 80 und 110° verwendbar ist und gute Resultate ergibt.
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Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Vorrichtungen ist wie folgt:
Die sich auf der rotierenden Putzwalze 4 bzw. 19 bzw. 25 ansammelnden Fasern werden
nach Erreichen einer bestimmten Schichtdicke von den Spitzen der Nadeln erfaßt und
abgezupft,
d. h. von der Schicht abgelöst, so daß die Faserteile
in den Raum zwischen der Putzwalze und der Verschalung 3 gelangen. Da im Raum unter
der Verschalung die erwähnte Absaugung einen Luftstrom gegen eine Absaugöffnung
hin, erzeugt - die z. B. in Fig. 1 rechts, in den Fig. 3 und 4 jedoch links liegend
gewählt ist (vg.. Pfeile) -, werden die von den Nadeln oder Kammspitzen abgezupften
und frei gewordenen Fasern von diesem abgezogen. Durch diese Maßnahme wird erreicht,
daß die auf der Putzwalze abgelagerte Schicht eine durch den Abstand der Nadeln
von der Peripherie der Walze bestimmte Dicke nie überschreitet. Die Ansammlung der
Fasern auf der Putzwalze unterliegt keiner Zunahme mehr, und eine periodische Reinigung
durch das Personal durch Herausnehmen usw. erübrigt sich.