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Kombiniertes Fernmeldekabel mit mindestens einem Bündel aus symmetrischen
Trägerfrequenzleitungen und mindestens einer nicht symmetrischen Leitung, z. B.
Koaxialleitung Die Erfindung betrifft kombinierte Fernmeldekabel, bei denen in ein
und derselben Verseillage mindestens ein Bündel aus mehreren symmetrischen Trägerfrequenzleitungen
in Form verdrillter Adergruppen, insbesondere Sternvierern, und mindestens eine
nicht symmetrische Leitung, z. B, Koaxialleitung, angeordnet ist. Als nicht symmetrische
Leitungen können außer Koaxialleitungen auch abgeschirmte symmetrische Leitungen,
Einzeladem oder Bündel von Einzeladem treten. Im folgenden worden der einfacheren
Darstellung wegen als nicht symmetrische Leitungen Koaxialleitungen und als symmetrische
Trägerfrequenzleitungen Sternvierer sowie die einen Stemvierer bildenden Stammleitungen
angenommen. Ferner wird angenommen, daß in der Verseillage mindestens zwei Bündel
von Sternvierem und mindestens zwei Koaxialleitungen vorhanden sind, wie dies im
allgemeinen zutrifft.
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Bei der Herstellung solcher kombinierten Kabel werden die Adern zu
Vierem und die Vierer zu Bündeln und ferner die Bündel zusammen mit den Koaxialleitungen
mit voneinander verschiedener wirksamer Schlaglänge verseilt. Die Erfindung geht
von der Erkenntnis aus, daß dies allein noch nicht ausreicht, um sowohl störende
Kopplungen der symmetrischen Leitungen gegen die Koaxiaffeitungen als auch Nebensprechen
zwischen verschiedenen beliebigen symmetrischen Trägerfrequenzleitungen,
d. h. zwischen den Stammleitungen desselben oder verschiedener Sternvierer
innerhalb eines Bündels über dritte Kreise, insbesondere über die Koaxialleitungen
und den metallenen Kabelmantel, zu vermeiden. Es besteht unter anderem die Gefahr,
daß bei ungünstigen Längenverhältnissen zwischen den wirksamen Schlaglängen der
Vierer, bezogen auf das Bündel, und der wirksamen Schlaglänge der Bündel, bezogen
auf die durch die Bündel und die Koaxialleitungen gebildete Verseillage, sich die
gleich-Phasenlage der Sternvierer zu den Koaxialleitungen und dem metallenen Kabelmantel
systematisch wiederholt, wodurch hohe e.-Kopplungen gegen die Koaxialleitungen und
den Kabelmantel oder auch Kopplungen anderer Art, z. B. Kopplungen gegen den aus
den beiden Koaxialleitungen gebildeten Kreis, auftreten können.
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Die Erfindung bezweckt, in kombinierten Fernnieldekabeln, bei denen
in ein und derselben Verseillage mindestens ein Bündel aus mehreren symmetrischen
Trägerfrequenzleitungen in Form verdrillter Adergruppen, insbesondere Sternvierer,
und mindestens eine nicht symmetrische Leitung, z. B. Koaxialleitung, angeordnet
und die Adern zu Adergruppen, die Adergruppen zum Bündel und ferner die Bundel zusammen
mit den nicht symmetrischen Leitungen zur Lage mit voneinander verschiedenen wirksamen
Schlaglängen verseilt sind, die erwähnten Kopphingen und Nebensprechstörungen zu
vermeiden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die wirksame Schlaglänge
der Bündel, bezogen auf die Lage, etwa das 30- bis 100fache der wirksamen
Schlaglänge der symmetrischen Leitungen, be-
zogen auf das Bündel, beträgt.
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Es ist bereits ein Verfahren zur Vermeidung von Kopplungen zwischen
Einfachgruppen, beispielsweise Sternvierern, und dem metallischen Schirm einer in
derselben Lage verseilten geschirmten Gruppe bekanntgr-worden, das darauf beruht,
daß die verschiedenen wirksamen Schlaglängen streng nach Verhältnissen gerader und
ungerader Zahlen gewählt werden, wobei es keine Rolle spielt, ob die Leitungen abgeschirmt
sind oder nicht. Von diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich die Erfindung
sowohl hinsichtlich der Aufgabenstellung als auch hinsichtlich der getroffenen Maßnahmen.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist nämlich unlösbar mit dem Vorhandensein
von Verseilgruppen höheren Grades, nämlich Bündeln, verknüpft. Im Falle, von Kupplungen
zwischen Einfachgruppen und dem metallischen Schirmeiner in derselben Lage verseilten
geschirmten Gruppe treten die durch die Erfindung vermiedenen systematischen Kopplungen
infolge der
endlichen wirksamen Gruppenschlaglänge der Einfachgruppen
nicht auf. Dies ist ohne weiteres einzusehen, wenn man bedenkt, daß infolge des
Dralls der Einf achgruppen in abwechselnder Folge die einzelnen Adern der Vierer
der abgeschirmten Gruppe an-,genähert und daher abwechselnd positive und negative
Kopphingen erzeugt werden.
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Im Gegensatz hierzu bewirkt der Zusatzdrall des Bündels bei ungünstig
gewählten Schlaglängen, daß stets dieselben Adern der Sternvierer dem Schirm genähert
werden.
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Während das beschriebene bekannte Verfahren insbesondere bei einer
größeren Zahl von Bündeln, die dementsprechend zu einer großen Zahl dicht aufeinanderfolgender
Schlaglängen führt, auch in herstelhingstechnischer Hinsicht Schwierigkeiten bietet,
geht die Erfindung -einen anderen Weg. Bei dem neuen Fernmeldekabel werden
nicht abwechselnde Kopplungen an aufeinanderfolgenden Kreuzungsstellen durch bestimmte
Schlaglängenverhältnisse erzwangen, sondern durch eine relativ große Bündelschlaglänge
wird erreicht, daß die Lage jedes Sternvierers. relativ zu den Koaxialleitungen
sich nach Ablauf eines Viererdralls kaum oder wenig geändert hat, d. h.,
daß möglichst wenige Kxeuzungsstellen und dementsprechend - wenn überhaupt
- nur veriiaeblässigbare systematische Kopplungen auftreten. Bei dem neuen
Kabel brauchen also keine streng konstanten Schlaglängenverhältnisse -eingehalten
zu werden, sondern diese unterliegen lediglich der Bedingung, daß für alle Vierer
im Mittel dieselben Entkopplungsverhältnisse gelten sollen.
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Weiterhin ist ein Femmeldekabel mit mindestens zwei Bündeln von Verseilgruppen
ersten, zweiten und/oder höheren Grades bekanntgeworden, bei dem die Bünd--ldralle
und die Verseilgruppendralle ersten, zweiten und höheren Grades und bei Verseilgruppen
zweiten und höheren Grades auch die Untergruppendralle sämtlich die gleiche Drallrichtung
aufweisen. Mit dieser Konstruktion wird bezweckt, daß möglichst kleine magnetische
Kopplungen zwischen den Verseilgruppen verschiedener Bündel auftreten. Wenn dabei
auch an elektrostatisch geschirmte Bündel oder Gruppen gedacht ist oder die von
den Bündeln gebildeten Zwickelraume der Kabelseele mit Koaxialleitungen ausgefüllt
sein können, so dient doch die bei diesem bekannten Fernmeldekabel durchgeführte
Maßnahme, allen Gruppen die, gleiche Drallrichtung zuzuteilen, nur der Entkopplung
der Verseilgruppen verschiedener Bündel. Denn es ist auch bei gleichen Drallrichtungen
ohne weiteres möglich, daß der bei der Erfindung gerade - vermiedene Fall
eintritt, bei dem sich infolge ungünstiger Längenverhältnisse zwischen den wirksamen
Schlaglängen der Vierer und der Bündel systematisch dieselbe Lage der Vierer relativ
zu den Koaxialleitungen einstellt. Dadurch treten aber gerade die durch die Erfindung
vermiedenen systematischen Kopplungen auf.
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Schließlich sind auch bereits Fernmeldekabel, insbesondere für den
Mehrfach-Trägerfrequenzbetrieh, mit zu mehreren Bündeln verseilten Adergruppen bekanntgeworden,
bei denen die Adergruppen in allen Bündeln in gleicherRichtung zum Bündel verseilt
und dir, Bündel zum Kabel mit Rückdrehung derart verseilt sind, daß die Lagenschlaglängen
innerhalb der Bündel in bezug auf die durch die Bündelachse gelegte schraubenförmige
Fläche sehr lang und verschieden sind. Hierdurch sollen möglichst hohe Nebensprechdämpfungswerte
zwischen den Adergruppen verschiedener Bündel erreicht werden. Die Vermeidung von
Nebensprechstörungen zwischen den Adergruppen des gleichen Bündels über dritte Kreise
wird in einer früheren Patentschrift nicht behandelt.
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Die Schlaglängen der Vierer, bezogen auf das Bün-del, werden
kurz als wirksam Viererschlaglängen und
die Schlaglänge des Bündels, bezogen
auf die Verseillage, als wirksame Bündelschlaglänge bezeichnet.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an einem Beispiel näher erläutert.
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Die Figur zeigt ein kombiniertes Fernmeldekabel, das aus zwei BündeInB,
und B2 aus je vier Stemvierem 10 und zwei Koaxialleitungen Ki und
K2 Mit je einem Innenleiter 11 und einem Außenleiter 12 besteht. Die
Luftraumisoherung zwischen dem Innen-und Außenleiter wird durch in Abständen angeordnete
Distanzscheiben gebildet. über dem Außenleiter 12 sind in bekannter Weise ein leitender
und/odär magnetisierbarer Schirm angeordnet. Die so aufgebaute KabeIseele ist mit
der Seelenbespinnung 13
und dein metallenen Kabelmantel 14 umgeben. Die Adern
der einzelnen Sternvierer 10 sind in bekannter Weise im Rechtssinn mit verschiedener,
in bestimmter Weise abgestufter Schlaglange miteinander verseilt. Je vier Sternvierer
sind im Linkssinn zum Bündel, und schließlich sind die Bündel und die beiden Koaxialleitungen
im Rechtssinn verseilt, so daß diese eine Verseillage, bilden. Die Seblagrichtungen
innerhalb der Vierer, der Bündel und der Lage sind durch Pfeile angedeutet. Nimmt
man den Umfang eines Bündels beispielsweise mit 30 mm und die, wirksame Schlaglänge
eines Sternvierers mit 200 mm an, so soll die wirksame Bündelschlaglänge
30 - 200 = 6000 mm nicht unterschreiten. Hierdurch wird erreicht,
daß die Lage jedes beliebigen Sternvierers im Verhältnis zu den Koaxialleitungen
sich nach Ab-
lauf eines Viererdralls kaum oder wenig geändert hat. Will man
sichergehen, wird man die wirksame Bündelschlaglänge, auf -etwa 10 000 mrn
gleich 10 m und darüber bemessen. Bei größerem Bändeldürchinesser muß die
wirksame Bündelschlaglänge im gleichen Maße vergrößert werden. Da man praktisch
mit der wirksamen Bündelschlagränge Dicht höher als 20 in geht, so ergibt sich,
daß man die wirksame Bündelschlaglänge um das 30- bis 100fache größer wählen
wird als die wirksame Viererschlaglänge.
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Ein einfaches Verfahren, bei der Herstellung des kombinierten Kabels
die- gewünschten Schlaglängenverlähnisse zu erhalten, besteht darin, die, symmetrischen
Tragerfrequenzleitungen mit annähernd der gleichen Schlaglänge zum Bündel zu verseilen,
wie, sie bei der späteren Verseilung der Bündel. und der nicht symmetrischen Leitungen
zur Verseillage benutzt wird, wobei die Schlagrichtungen entgegengesetzt gerichtet
sind und die Verseilung der Bündel zur Lage mit Rückdreliung erfolgt. Feiner ist
es möglich, die symmetrischen Trägerfrequenzleitungen mit im Mittel gleicher Schlaglänge.
zum Bündel zu verseilen, wie, sie bei der späteren Verseilung deT Bündel und der
nicht symmetrischen Leitungen zur Verseillage benutzt wird, aber mit einer Schlagrichtung,
die entgegengesetzt zu der Richtung der späteren, mit Rückdreluing erfolgenden Verseilung
zur Lage ist, wobei die Schlaglängen der Bündel abschnittsweise nach oben und unten
in der Weise geändert werden, daß sich im Mittel die angestrebte gleiche Schlaglänge
ergibt.
Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Aufbauten und
Herstell:ungsverfahren beschränkt. Beispielsweise kann die Anzahl der Bundel und
der Koaxialleitungen bzw. anderer nicht symmetrischer Leitungen von dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel abweichen. Die Schlagrichtung der Vierer kann auch die gleiche
wie die Schlagrichtung des Bündels sein.