DE1145164B - Verfahren zur Herstellung von Salzen des Nitro-cyan-guanidins - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Salzen des Nitro-cyan-guanidins

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DE1145164B
DE1145164B DEF31751A DEF0031751A DE1145164B DE 1145164 B DE1145164 B DE 1145164B DE F31751 A DEF31751 A DE F31751A DE F0031751 A DEF0031751 A DE F0031751A DE 1145164 B DE1145164 B DE 1145164B
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DE
Germany
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nitro
guanidine
salts
cyano
preparation
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DEF31751A
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English (en)
Inventor
Dr Edgar Enders
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/04Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
    • C08J9/06Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent
    • C08J9/10Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent developing nitrogen, the blowing agent being a compound containing a nitrogen-to-nitrogen bond
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C279/00Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C279/28Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of guanidine groups bound to cyano groups, e.g. cyanoguanidines, dicyandiamides

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Salzen des Nitrosyan-guanidins Man hat bereits versucht, Nitro-cyan-guanidin durch Nitrierung von Dicyandiamid (Cyanguanidin) herzustellen. Diese Umsetzung führt jedoch nicht zum Erfolg, da infolge Verseifung der Nitrilgruppe nicht das Nitro-cyan-guanidin, sondern das Nitro-dicyandiamidin erhalten wird (s. Thiele und Uhlfeder, Liebigs Annalen der Chemie, 303, S. 108 [1898I).
  • Es wurde nun gefunden, daß man auf einfache Weise Salze des Nitro-cyan-guanidins herstellen kann, indem man Nitro-guanidin mit Halogencyanen in Gegenwart eines säurebindenden Mittels und eines Lösungsmittels umsetzt. Es ist wesentlich, daß das Nitro-cyan-guanidin nach dem vorliegenden Verfahren in Form der Salze entsteht, da die freie Verbindung nicht beständig ist.
  • Es ist überraschend, daß man die Salze des Nitrocyan-guanidins in Gegenwart von säurebindenden Mitteln, insbesondere in Gegenwart von starken Basen herstellen kann, denn es ist bekannt, daß das als Ausgangsstoff verwendete Nitro-guanidin gegen Alkalien empfindlich ist und sich bereits in der Kälte in alkalischer Lösung zersetzt. Es mußte deshalb erwartet werden, daß sich das Nitro-guanidin in Berührung mit einer starken Base zersetzt.
  • Als Ausgangsstoffe werden einerseits das Nitroguanidin und andererseits die Halogencyane verwendet. Besonders vorteilhaft für einen glatten Umsatz sind das Chlorcyan und das Bromcyan.
  • Als Lösungsmittel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren sowohl organische Lösungsmittel als auch Wasser in Frage. Als organische Lösungsmittel eignen sich Ketone und Äther, wie Dioxan und Tetrahydrofuran, sowie cyclische Lactone, wie Butyrolacton, und Lactame, wie N-Methylpyrrolidon.
  • Besonders bewährt haben sich niedere aliphatische Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon und Diäthylketon. Sowohl das Nitro-guanidin als auch die Salze des Nitro-cyan-guanidins sind in organischen Löungsmitteln relativ schwer löslich. Für die Umsetzung genügt es jedoch, wenn das Lösungsmittel das Nitroguanidin nur in sehr geringem Maße löst. Somit sind im Prinzip alle organischen Lösungsmittel für die erflndungsgemäße Umsetzung verwendbar, welche diese Löseeigenschaften haben und gleichzeitig mit Halogencyan keine Reaktion eingehen.
  • Als säurebindende Mittel kommen sowohl anorganische als auch organische Basen in Frage, insbesondere solche Basen mit stark alkalischem Charakter.
  • Als anorganische Basen werden vor allem die Oxyde und Hydroxyde von Metallen, wie Magnesiumoxyd und Zinkoxyd, angewendet. Besonders geeignet sind die Oxyde und Hydroxyde der Alkali- und Erdalkali- metalle, wie Kaliumhydroxyd, Natriumhydroxyd, Bariumoxid und Calciumoxyd. Als organische Basen kann man tert. organische Basen, wie Triäthylamin, Benzyldimethylamin und N-Methylpiperidin, einsetzen, in gleicher Weise auch quartäre Ammoniumhydroxyde, wie Benzyltrimethylammoniumhydroxyd.
  • Die erfindungsgemäße Umsetzung wird vorzugsweise zwischen -10 und + 500 C, vorzugsweise zwischen 0 und +200C, ausgeführt.
  • Man setzt auf 1 Mol Nitro-guanidin etwa 1 Mol Halogencyan ein. Die Verwendung eines geringen Überschusses kann manchmal von Vorteil sein. In diesem Fall wendet man jedoch auch nicht mehr als 1,05 bis 1,1 Mol je Mol Nitro-guanidin an. Von dem säurebindenden Mittel verwendet man 2 bis 2,5 Mol, vorzugsweise 2 bis 2,2 Mol, auf 1 Mol Nitro-guanidin.
  • Die erfindungsgemäße Reaktion wird vorzugsweise so durchgeführt, daß man aus dem Nitro-guanidin und dem Lösungsmittel eine Suspension von etwa 5 bis 30°/o Feststoff herstellt und dann unter gutem Rühren das Halogencyan langsam zutropft. Der Gehalt der Suspension an Nitro-guanidin kann weitgehend variiert werden. Es ist jedoch wichtig, daß die Suspension gut rührbar ist.
  • Die Aufarbeitung kann nach den an sich bekannten Methoden erfolgen und wird vorzugsweise so vorgenommen, daß man das feste Reaktionsprodukt von den organischen Lösungsmitteln abfiltriert. Wird Wasser als Lösungsmittel verwendet, so ist das Reaktionsprodukt darin gelöst, und man fällt es zweckmäßig als nichtlösliches Salz aus. Die Ausfällung kann z. B. durch Zugabe von Kupferionen und Bildung des Kupfersalzes geschehen. Als Reaktionsendprodukt erhält man in beiden Fällen ein Salz des Nitro-cyanguanidins, wobei das Nitro-guanidin eine einbasische Säure darstellt.
  • Das erilndungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung der bislang noch nicht bekannten Salze des Nitro-cyan-guanidins. Es geht von technisch sehr leicht zugälnfichnn Ausgangsstoffen aus und ist iberaus einfach durchzufiillren.
  • Die neuen erfindungsgemäßen Salze des Nitrocyan-guanidss stellen wertvolle Zwischenprodukte für die Synthese von Farbstoffen, Schädlingsbekämp fungsmitteln und Tèxtilhilfsmitteln das und können auch auf dem Gebiet der Kautschuk- und Kunststoffhilfsmittel verwendet werden.
  • So eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen als Treibmittel für Kunststoffe und Kautschuk-Kunststoff-Mischungen. Gegenüber dem in der Technik bislang verwendeten Azodicarbonamid zeigt das erfindungsgemäße Kaliumsalz des Nitro-cyanguanidins einen höheren Zersetzungspunkt und damit eine erhöhte Verarbeitungssicherheit. Erhitzt man Azodicarbonamid einerseits und das Kaliumsalz des Nitro-cyan-guanidqns andererseits in einem hochsiedenden inerten Lösungsmittel, wie Dioctylphthalat, so tritt beim Azodicarinamid bereits bei 2100 C eine heftige Gasentwicklung ein, während bei der erfindungsgemäßen Verbindung die gleiche Gasentwicklung erst bei 2300 C auftritt.
  • Beispiel 52 Gewichtsteile feingepulvertes Nitro-guanidin werden in 400 Volumteilen Aceton suspendiert, und bei 0 bis SO C werden 69 Gewichtsteile Kaliumhydroxydpulver (850/zig) eingetragen. Man rührt noch 15 Minuten bei 0 bis 5° C und tropft dann langsam 32 Gewichtsteile Chlorcyan ein, wobei die Temperatur nicht wesentlich steigen darf. Danach wird noch 1 Stunde bei 0 bis 50 C gerührt, dann langsam auf Zimmertemperatur erwärmt und schließlich der Feststoff abgesaugt. Man erhält 110 Gewichtsteile eines farblosen Pulvers vom Schmelzpunkt 217 bis 2180 C (Zersetzung). Das so erhaltene Kaliumsalz, das noch Kaliumchlon.d enthält, löst sich leicht mit schwach alkalischer Reaktion in Wasser, beim Ansäuern tritt unter stürmischer Gasentwicklung Zersetzung ein.
  • Durch Zugabe von Kupfersulfatlösung erhält man ein schwerlösliches blaßgtünes Kupfersalz, das sich bei 82 bis 84'0 C zersetzt und nicht mehr durch andere Salze verunreinigt ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Salzen des Nitroicyan-guanidins, dadurch gekennzeichnet, daß man Nikoguanidin mit Halogencyanen in Gegenwart eines säurebindenden Mittels sowie eines Lösungsmittels umsetzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd. VIII, S. 212, Tabelle 1; Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 270, S. 18.
DEF31751A 1960-07-23 1960-07-23 Verfahren zur Herstellung von Salzen des Nitro-cyan-guanidins Pending DE1145164B (de)

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