DE114481C - - Google Patents

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DE114481C
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DE
Germany
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fermentation
wort
brandy
carbonic acid
under pressure
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H6/00Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages
    • C12H6/02Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages by distillation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
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  • Food Science & Technology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Alcoholic Beverages (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 6 rf.
Es ist bekannt, dafs man mittels der natürlichen Fruchtgährungen einen dieser Frucht entsprechenden Branntwein erhält.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diese natürliche Fruchtgährung unter Benutzung von möglichst reiner Stärke oder Zucker nachzuahmen. Das charakteristische Merkmal aller natürlichen Fruchtgährungen besteht darin, dafs sie gegen den Eintritt von fremden Bacterien und den daraus resultirenden schlechten Gerüchen durch einen beträchtlichen Gehalt an organischen Säuren geschützt sind. Weinsteinsäure in den Weintrauben, Apfelsäure in den Aepfeln u. s. w. sind in so grofser Menge vorhanden, dafs — nach Ansicht des Erfinders — beispielsweise oft der vierte Theil der gleichen Menge Schwefelsäure hinreichen würde, die Gährung überhaupt zu verhindern. Dieser starke Gehalt an bestimmten Säuren ermöglicht es, dafs nur bestimmte Arten von Gährungen in vorwiegender Menge auftreten können, und schützt die Würze während der Gährung und nach derselben, so dafs oft die Destillation erst nach längerer Zeit vorgenommen zu werden braucht.
Es kommt noch hinzu, dafs die Früchte eine natürliche Hefe besitzen, welche der starken eigenartigen Säuerung des Saftes angepafst ist. Die Gährung mittels dieser Hefen ergiebt aufser Alkohol eine starke Absonderung von Fettsäuren und eines besonderen, der betreffenden Frucht charakteristischen Aromas. Dieses Aroma braucht nicht identisch zu sein mit dem schon vorher in dem verzuckerten Saft vorhandenen Aroma, es wird vielmehr erst während der Gährung auftreten und auch noch schliefslich während des Alterungsprocesses erlangt oder erhöht werden.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist es, diese Art von Aroma nicht nur zu erzeugen, sondern auch zu erhalten. Man geht daher nach vorliegender Erfindung von Würzen aus, welche aus möglichst reinem Zucker oder Stärkematerial hergestellt und mittels organischer Säuren angesäuert worden sind. Die vergohrenen und infolge dessen mit Kohlensäure imprägnirten Würzen bringt man nun vor ihrer Destillation auf die Pasteurisirtemperatur, d. h. etwa auf 60 ° oder darüber, wobei man weitere Kohlensäure einleitet. Diese Kohlensäure wird am besten den Gährbottichen entnommen, da gerade die Kohlensäure die feinen Parfüms mitreifst und sie bei der Durchleitung durch die gegohrenen Würzen den letzteren mittheilt. Die benutzte Kohlensäure wird vor ihrer Entweichung durch einen Condensationsapparat geleitet, in welchem sich diese mitgerissenen Parfüms abscheiden, um dann dem Branntwein direct zugesetzt zu werden. Aus der Würze wird der Branntwein in bekannter Weise abgetrieben, worauf er noch einer eventuellen künstlichen Alterung unterworfen werden kann.
Das Verfahren wird sich daher im Allgemeinen wie folgt durchführen lassen:
Zunächst wird die in Alkohol zu verwandelnde Substanz im Zustande möglichster Reinheit gewonnen. Man verarbeitet daher die Kartoffeln zunächst in Stärkemehl oder gewinnt den Zucker aus Zuckerrüben in der gewöhn-
lichen Weise. In jedem Falle nimmt man als Ausgangsmaterial möglichst reine Stärke bezw. reinen Zucker. Im ersteren Falle wird die Verzuckerung der Stärke mit Schwefelsäure in beliebiger Weise vorgenommen und die verzuckerte Würze mit Kreide neutralisirt, wobei darauf zu achten ist, dafs man einen möglichst farblosen und geruchlosen S)rrup erhält.
Hierauf wird die Würze entsprechend angesäuert. Man kann zur Ansäuerung Fruchtweine beliebiger Art verwenden; auch Apfeloder Beerenwein oder getrocknete Rosinen, getrocknete Feigen, frische oder getrocknete Aepfel oder deren Säfte können dazu benutzt werden.
Die gesäuerte Würze wird dann in den Bottichen C der Gährung unterworfen. Man kann beliebige Gährungsmethoden und dabei insbesondere auch Hefe verwenden, die eine grofse Wirksamkeit und Lebenskraft in den sauren Würzen besitzt. Man erhält sehr reine Gährungen und infolge dessen einen hohen Weingeschmack des Branntweins.
Wichtig ist nun die folgende Phase, nämlich das Altmachen.
Der Erfinder ging von der Thatsache aus, dafs man bei der Destillation bessere Producte erhält, wenn langsam destillirt wird. Der Grund hierfür liegt jedenfalls darin, dafs die einzelnen Bestandtheile der gegohrenen Flüssigkeit Zeit haben, sich zu duftenden Combinationen von angenehmem Aroma zu vereinigen.
Die aus den Gährbottichen C kommende Würze wird mittels einer Pumpe P durch einen Anwärmer A1 in einen geschlossenen Bottich B1 geleitet. Der Anwärmer A1 wird vortheilhaft mit dem vom Kühler des Destillirapparates kommenden warmen Wasser erwärmt, so dafs man mit Leichtigkeit eine Temperatur von 50 bis 60° erreichen kann. Aus dem Bottich B1 gelangt das Gährproduct durch den Wärmapparat Ar und von hier in einen zweiten Bottich B2, dann durch den zweiten Anwärmer As und hierauf durch einen dritten geschlossenen Bottich B3. Die Anwärmer Ä1 und As können mit Abdampf auf die für jeden Fall leicht festzusetzende vortheilhafteste Temperatur gebracht werden.
Die Anzahl der Behälter, Vorwärmer und Bottiche kann in jedem einzelnen Fall durch praktische Versuche festgestellt und beliebig geregelt werden. Zwischen dem letzten Bottich und dem Destillirkessel M ist noch ein kupferner Autoklav L angeordnet.
Von den Gährbottichen führt eine Rohrleitung, welche die Kohlensäure auffängt, nach einer Pumpe S, von wo die Kohlensäure dem genannten Autoklaven L derart zugeleitet wird, dafs sie durch das in L befindliche Gährproduct hindurchstreichen mufs, wobei sie die bei der Gährung entwickelten und durch die Kohlensäure mitgerissenen Parfüms abgiebt. Der Autoklav ist mit einem etwa bei 1 kg Druck abblasenden Sicherheitsventil versehen, so dafs die Sättigung und somit die Bindung des Parfüms unter Druck vor sich geht. Das durch das Sicherheitsventil austretende Gas wird in einen Condensator R geleitet, woselbst sich die alkoholischen, ätherischen und parfümirten Dämpfe absondern. Die durch Condensation erhaltene sehr kostbare Flüssigkeit kann direct dem fertigen Product zugegeben werden. Von dem Autoklav wird der Wein nach der Destillirblase M geleitet, woselbst er in bekannter Weise destillirt wird. Das Destillat ist sofort marktfähig, kann aber auch durch natürliche oder künstliche Alterungen noch bedeutend verbessert werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Herstellung aromatischen Branntweins aus Würzen, welche aus möglichst reinem Zucker oder Stärkematerial hergestellt und vor der Vergährung zweckmäfsig mittels organischer Säure angesäuert worden sind, dadurch gekennzeichnet, dafs man die vergohrene, infolge ihrer Vergährung mit Kohlensäure irnprägnirte Würze vor ihrer Destillation auf die Pasteurisirungstemperatur (etwa 6o°) oder darüber in geschlossenen Gefäfsen unter Druck erhitzt und dabei zweckmäfsig Kohlensäure, am besten Gährungskohlensäure, in die heifse Würze leitet, darauf aber aus der so behandelten Würze in bekannter Weise den Branntwein mittels Destillation abtreibt und diesen eventuell einer künstlichen Alterung mittels Wärme unterzieht.
  2. 2. Die Gewinnung der bei der Behandlung gemäfs dem ersten Anspruch mit der Kohlensäure unter Druck zum Theil entweichenden, leicht flüchtigen Producte mittels Condensation, zu dem Zweck, diese Producte dem Branntwein behufs Erhöhung seines Aromas zuzusetzen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT114481D Expired DE114481C (de)

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