DE88319C - - Google Patents
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-
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aromatischen Fä'rbeextraktes
für Getränke.
Beiliegende Zeichnung stellt die zu diesem Verfahren nöthigen Hülfsapparate in Seitenansicht
dar, den Caramelisirapparat theilweise im Durchschnitt.
Der Extrakt stellt eine kläre, · dickflüssige und haltbare, schwachsüfse Substanz dar, welche
angenehmes Aroma hat, frei ist von jedem verbrannten , bitteren, empyreumatischen oder
brenzlichen Geschmack oder Geruch und eine tiefbraunrothe Farbe besitzt. Allgemein gesprochen,
läfst sich das Präparat als caramelisirter Malzextrakt definiren, doch ist es wohl zu
unterscheiden von allen Extrakten, welche durch einfache Concentration von Malzwürze
oder von solchen, welche aus oder unter Zusatz von gewöhnlichem Rohrzuckercaramel
(caramelisirter Saccharose, d. h. Rohr- oder Rübenzucker) hergestellt sind, wie überhaupt
von jedem Extrakt, welcher verbrannte Substanzen enthält oder von brenzlichem Geschmack
ist. Es ist dies gerade der Vorzug des nach vorliegendem Verfahren dargestellten Extraktes,
dafs keiner seiner Bestandtheile verbrannt oder brenzlich ist.
Ferner unterscheidet sich dieses Präparat von anderen dadurch, dafs es, nach Angabe des
Erfinders, in seinem normalen Zustande nicht vergährt bezw. durch Fermentorganismen nicht
zersetzbar ist, im Gegentheil eine unbeschränkte Haltbarkeit besitzt, selbstverständlich ohne Zusatz
irgend eines künstlichen Conservirungsmittels. Es schimmelt daher weder, noch verändert
es seinen Geruch, obgleich es bei genügender Verdünnung mit Wasser vergährbar wird.
Zur Ausführung dieses Verfahrens dient eine Anlage, welche in der beiliegenden Zeichnung
zur Darstellung gebracht ist.
A ist eine Maischbütte, B ein Wägebehälter, durch welchen Malz oder Getreide in geeigneter
Form — aus dem der Extrakt herzustellen ist — gewogen und in die Maischbüfte
befördert wird, und bei C befinden sich ein Silo oder Malzbehälter und ein Paar Brechwalzen
, durch welche das Malz oder sonstiges Getreide gemahlen wird, um dann in den Wägebehälter B zu kommen.
Die angegebenen Vorrichtungen sind von der Art, wie sie in Bierbrauereien gewöhnlich
angewendet werden.
D ist ein geschlossenes Gefäfs oder Bottich, in welchen die Würze vom Maischbottich A
läuft, und von wo aus sie durch die Pumpe E in einen Vacuumverdampfapparat F der in
Zuckerfabriken bei der Verdampfung von Zuckerlösungen gebräuchlichen Art gedrückt wird.
G stellt ein geschlossenes Gefäfs vor, das innen mit einer Dampfschlange g oder einer
anderen passenden Vorkehrung versehen ist, z. B. mit einem Dampfmantel, um den Inhalt
des Gefäfses unter Druck zu erhitzen. Durch Rohr f ist G mit dem Vacuumverdampfer F
verbunden. Die Pumpe H dient zur Beförderung des eingedickten flüssigen Extraktes von
dem Verdampfer F nach dem Gefä'fs G, welches innen am besten mit einem Rührwerk
versehen ist.
Soll das Verfahren mit Hülfe der erwähnten Anlage ausgeführt werden, so wird das zur
Herstellung des Extraktes benutzte Malz oder Getreide in hierfür geeigneter Form im Bottich A
gemaischt bezw. in bekannter Weise verzuckert, dann extrahirt, die so gewonnene Würze, wie bei der Bierbereitung, in das Gefäfs
D abgelassen. Von dem Gefäfs D wird die Würze durch Pumpe E nach dem Verdampfer
F befördert. Auf dem Wege durch den Verdampfer wird die Würze einer genügend
hohen Hitze ausgesetzt, um sie auf die Consistenz eines dicken Syrups zu bringen. Vom
Verdampfer F aus wird der eingedickte Extrakt mittels Pumpe H durch Rohr f in... das Gefäfs
G befördert, wo er, unter gleichzeitiger Anwendung von Druck, eine Zeit lang höherer
Temperatur ausgesetzt wird, um ihm eine tiefbraune Farbe und Aroma mitzutheilen. Von
dem Gefäfs G kann er, fertig zum Gebrauch, entweder auf Flaschen oder andere Behälter
gefüllt oder auch direct für Färbezwecke etc. angewendet werden.
Wenn nöthig oder wünschenswerth, kann man ausgeschiedene Eiweifsstoffe durch Absetzenlassen
in G oder durch eine besondere Filtrirvorrichtung vom Extrakt trennen.
Die für die Herstellung bezw. Behandlung des Extraktes erforderliche Zeit wird schwanken
je nach der Natur und Beschaffenheit, des Materials und der angewendeten Höhe von
Druck und Temperatur.
In der Praxis ist es vortheilhaft, einen Druck von ca. 1,6 bis 2 Atmosphären und eine Temperatur
von ca. 11 50 bis 1200C. anzuwenden,
unter welchen Umständen die Behandlung im Gefäfs G ungefähr 1 bis 2 Stunden anzudauern
hat.
Sowohl Druck als auch Temperatur können innerhalb ziemlich weiter Grenzen variiren,
aber es ist zweckmäfsig, im Caramelisirapparate einen Druck aufrecht zu erhalten, der höher
ist als derjenige, welcher an und für sich der angewendeten Temperatur entspricht; die Temperatur
sollte niemals so hoch steigen, dafs dadurch Extraktbestandtheile in brenzlich schmeckende Substanzen zersetzt werden können.
Je niedriger die Temperatur ungefähr innerhalb der angedeuteten Grenzen gehalten wird, um
so mehr kann der Druck in dem geschlossenen Caramelisirapparate G gesteigert werden.
Der in dem Apparat F herrschende Druck, welcher der benutzten Temperatur entspricht,
kann mit Hülfe der Pumpe H oder auf sonstige Weise erhöht werden, bis die gewünschte
Grenze erreicht ist.
Ein besonderes und sehr wesentliches Princip des Verfahrens besteht in der Anwendung
von Druck in dem Heizgefäfse G, indem dieser Druck es ermöglicht, die gewünschten chemischen
Veränderungen und Reactionen bei einer erheblich niedrigeren Temperatur zu bewirken,
als es sonst möglich sein würde, so dafs ein Entstehen brenzlicher Extraktbestandtheile vermieden
wird, trotzdem zu gleicher Zeit der Extrakt eine tiefdunkle Farbe annimmt.
Bisher wurde gewöhnlich, das sogenannte Caramel zum Färben von Getränken benutzt.
Dasselbe wird hergestellt durch andauerndes Erhitzen von Rohrzucker (Saccharose) auf eine
Temperatur von 180 bis 200 ° C.
Aufserdem hat man vorgeschlagen, Porter durch einen Zusatz von Extrakt zu färben und
aromatisch zu machen, welcher aus concentrirter Malzwürze durch theilweises Rösten in einer
eisernen Pfanne hergestellt ist.
Diese beiden Behandlungsmethoden kamen jedoch zur Ausführung bei atmosphärischem
Drucke in offenen Gefäfsen und das Resultat war daher nothwendigerweise ein bitterer,
verbrannter Geschmack des erhaltenen Productes, weil zur gehörigen Caramelisirung von
Rohrzucker oder von zuckerhaltigem Extrakt, der natürlich auch irgend welche anderen
Zuckerarten, z. B. Maltose etc., enthalten kann, wie dies bei Malzextrakt der Fall ist, unbedingt
eine hohe Temperatur erforderlich ist. Andererseits hat eine solche hohe Temperatur (180 bis
200° C.) unvermeidlich zur Folge, dafs dadurch dem Producte ein unerwünschter, bitterer,
verbrannter Geschmack ertheilt wird. Wird aber in solchem Falle eine niedrigere Temperatur
ohne Druck angewendet, so tritt kaum oder nur sehr oberflächliche Caramelisation
ein und es liefse sich kein tiefgefärbtes Product erzeugen, welches für den angedeuteten Zweck
geeignet wäre.
Alle diese unerwünschten Eigenschaften und Wirkungen werden vermieden bei der Behandlung
unter Druck, welche gestattet, die gewünschte Umwandlung bei einer niedrigeren
Temperatur vorzunehmen, als dies ohne Anwendung von Druck angängig ist, so dafs sich
brenzliche Producte nicht bilden können und doch eine aufserordentlich tiefe Färbekraft erzielt
wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines Malzextraktes zum Färben und Aromatisiren von Bier und von Malzwürze, dadurch gekennzeichnet, dafs man in bekannter Weise hergestellte Malzwürze im Vacuum bis zur S)rrupconsistenz eindickt und die so bereitete Würze der gleichzeitigen Einwirkung einer Temperatur von etwa 115 bis 120° C. und entsprechendem Drück in einem geschlossenen Gefäfs aussetzt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
| Country | Link |
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| DE (1) | DE88319C (de) |
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- DE DENDAT88319D patent/DE88319C/de active Active
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