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Bremsband für Trommelbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die
Erfindung betrifft ein Bremsband für Trommelbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
bei dem die Bremsfläche im ungespannten, d. h. im entspannten Zustand ein von einer
Kreisform abweichendes Profil aufweist.
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Es sind zwar schon Bremsbänder bekanntgeworden, die im entspannten
Zustand eine unrunde Gestalt aufweisen. Auch gibt es bereits Innenbandbremsen, bei
denen die Krümmung des Bremsgliedes einstellbar ist und bei denen eine im wesentlichen
an allen seinen Punkten erfolgende Auflage auf den Trommelumfang erreicht wird,
wenn die Bremse betätigt wird. Darüber hinaus ist es auch nicht mehr neu, einem
in üblicher Weise von einer Betätigungsvorrichtung beaufschlagten Bremsband einer
Bandbremse jeweils dann eine angenähert runde Gestalt zu geben, wenn das Widerstandsmoment
der Bremse je nach der auftretenden Kraftkomponente verschieden ist. Während man
zur Lösung der gestellten Aufgabe somit bisher in der Hauptsache den Weg beschritt
und auch gar keine andere technische Möglichkeit ins Auge faßte, den Querschnitt
des Bremsbandes über seinen gesamten Umfang von dem einen Ende eines ringförmigen
Bandes zunächst bis zu seiner Mitte in bestimmter Weise anwachsen zu lassen und
darauf von der Mitte bis zum anderen Ende wieder abnehmen zu lassen, so daß letzten
Endes ein gebogener Träger gleicher Biegungssteifigkeit resultiert, beschreitet
die Erfindung eine davon grundlegend abweichende Lösungsart. Das selbstauffedernde
Bremsband gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Abweichungen von
der Kreisform im entspannten Zustand derart sind, daß das in seiner Querschnittsform
und -größe durchgehend gleichbleibende Bremsband mit dem Aufspannen auf die Bremstrommel
von selbst etwa in die Kreisform übergeht. Hierbei tritt über den gesamten Umfangsverlauf
des Bandes keinerlei Querschnittsänderung ein. Das Charakteristikum des Erfindungsgegenstandes
besteht demnach in einem fortgesetzt sich verändernden Verlauf der Krümmungskurve
des Bremsbandes. Diese Maßnahme läßt sich mit den denkbar einfachsten technischen
Mitteln praktisch erreichen. Die Vorteile bestehen in der Hauptsache darin, daß
das Band im wesentlichen gleichzeitig am gesamten Umfang der Trommel angreift. Infolge
des gleichbleibenden Kontaktes findet eine Erhöhung der Drehmomentaufnahmekapazitäten
des Bremsbandes statt, und es ist kein besonderer zusätzlicher Kraftaufwand erforderlich,
um das Band zur Erzielung eines gleichbleibenden Kontaktes an die Bremstrommel zu
drücken.
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Bremsbänder zum Bremsen von drehbaren Trommeln von Reibungsbremsen
werden bisher aus einem etwa kreisförmig gebogenen Band hergestellt. Zuerst wird
ein Streifen aus biegsamem Material, dessen Enden miteinander verbunden werden,
um ein ausdehnbare Profilierscheibe gelegt. Die im wesentlichen kreisförmige Profilierscheibe
wird dann ausgedehnt, um ihre Kreisform auf das Band zu übertragen. Wenn das Band
aufgeschnitten wird, dehnt es, sich aus und nimmt eine im wesentlichen kreisförmige
Gestalt an. Wenn dann Kräfte auf die Enden des ausgedehnten Bandes zur Einwirkung
gebracht werden, um das Band auf seine Arbeitsform zusammenzuziehen, bleibt das
Band nicht kreisförmig, sondern wird infolge des Biegemomentes verzogen, das von
den Kräften herrührt, die auf die Enden des Bandes zur Einwirkung gebracht werden
müssen, um das Band an die Bremstrommel anzulegen. Dieses Biegemoment ist am Mittelpunkt
des Bandes am größten und nimmt zu den Bandenden hin allmählich auf Null ab. Es
erfolgt also eine stärkere Biegung am Mittelpunkt des Bandes, so daß infolgedessen
das Band in seiner Arbeitsstellung keine Kreisform hat. Wenn der Bremsbelag auf
die Innenfläche des Bandes aufgebracht wird, ist das erwähnte Verziehen so groß,
daß eine wesentliche Abweichung in der Bremsbelagdicke entsteht, wenn der Bremsbelag
anschließend ausgebohrt wird, um eine kreisrunde Innenfläche zu schaffen, die sich
beim Bremsen an die Trommel anlegt. Infolge dieser Dickenänderung des Bremsbandbelages
wird die
Verwendungsdauer des Belages beträchtlich verkürzt. Da
das erfindungsgemäße Bremsband nach seinem Zusammenziehen in Arbeitsstellung im
wesentlichen kreisförmig ist, muß der Bremsbelag nach seinem Aufkleben auf das Band
nicht ausgebohrt werden, und da die Bremsbelagdicke auf den ganzen Umfang im wesentlichen
gleich stark ist, ist die Verwendungsdauer des Bremsbelages wesentlich höher.
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Verfahrensgemäß wird dabei nun in. der Weise vorgegangen, daß ein
auf eine etwa zylindrische Form gebrachter Metallstreifen; dessen Enden durch einen
Metallklotz fest miteinander verbunden sind, auf eine ausdehnbare Profilierscheibe
gelegt wird, die an allen Stellen ihres Umfanges eine Dehnung um den gleichen Betrag
erfährt. Alsdann überträgt man die Form der Profilierscheibe auf den Streifen und
zertrennt den die Metallstreifenenden zusammenhaltenden Metallklotz. Dabei tritt
eine Entspannung des Metallstreifens ein, und es kann der Abschnitt des zertrennten
Metallklotzes an jedem Ende des Streifens bei Betätigung der Bremse zur Kraftaufnahme
benutzt werden.
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Nachdem das Bremsband mittels der ausgedehnten Profilierscheibe geformt
worden ist; wird es auf seinem Innendurchmesser gerauht, und der Bremsbelag wird
auf das Band aufgekittet. Die Konsole oder der Halter wird dann durchgeschnitten,
so daß das Band seine freie Form annimmt. Die Form des freien Bandes entspricht
etwa der Form der ausgedehnten Profilierscheibe, jedoch ist der Durchmesser etwas
größer. Wenn dann das Band auf seine Arbeitsform mittels Druckkräften, die an beiden
Enden der Konsolen zur Einwirkung gebracht werden, zusammengedrückt wird, nimmt
es die Form eines Kreises an, so daß ein Ausbohren des Bremsbelages nicht notwendig
ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf wirtschaftlich günstigem
Wege ein kaltgearbeitetes Bremsband hoher Festigkeit geschaffen. Beim Ausdehnen
des Bandes mittels der ausdehnbaren Profilierscheibe wird die Festigkeit der zwischen
der Konsole und den Enden des Bandes vorhandenen Schweißnaht wirksam geprüft. Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine weniger große Genauigkeit beim anfänglichen
Formen des Bandes, ehe die Konsole an ihrer Stelle befestigt ist. Daher ist die
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bänder notwendige Vorrichtung verhältnismäßig
billig. Da teure Bearbeitungsvorgänge zur Regelung der Bandgröße nicht notwendig
sind, wird mit der Erfindung ein Bremsband geschaffen, das billig herzustellen ist
und eine lange Verwendungsdauer hat.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt:
Es zeigt Fig: 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße, ausdehnbare Profilierscheibe,
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die die Lage der Mittelpunkte der verschiedenen
Abschnitte der in Fig. 1 dargestellten Profilierscheibe zeigt, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie 3-3 der Fig. 1 durch die Profilierscheibe, Fig.4 ein unbelegtes Bremsband,
das über eine Konsole zu einem Ring geschlossen und über eine ausgedehnte Profiherscheibe
der in Fig. 1 dargestellten Art gestreckt ist, Fig. 5 die Ansicht des Bandes mit
auf der Innenfläche aufgebrachtem Bremsbelag, Fig. 6 die Ansicht des Bandes nach
dem Durchschneiden; Fig.7 die Ansicht des in kreisföriniger Arbeitsstellung befindlichen
zusammengedrückten Bandes, und Fig. 8 und 9 zeigen Skizzen, die beim Berechnen der
Form der ausdehnbaren Profilierscheibe verwendet werden.
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In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
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In den Fig. 1 und 3 ist eine nicht runde, ausdehnbare Profilierscheibe
10 dargestellt, die aus drei einzelnen Segmenten 11, 12 und 13 zusammengesetzt
ist, von denen jedes Segment ungefähr einen Bogen von 120° einnimmt. Jedes Segment
11, 12 und 13 hat eine Schulter 14 zum Aufsetzen eines Bremsbandes 15 um die Profilierscheibe.
Der Innenumfang jedes Segmentes 11, 12 und 13 ist kegelförmig und nimmt einen
komplementär geformten kegeligen Spreizdorn 16 auf. Wenn der Spreizdorn 16 nach
unten getrieben wird (Fig. 3), werden die Segmente 11, 12 und 13 nach außen gepreßt;
so daß sie sich an das Band 15 anlegen, bis das Band im wesentlichen die Form des
Umfanges der Scheibe 10 hat.
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In Fig. 8 ist ein Band dargestellt, das in seinem zusammengepreßten
Zustand einen Kreis bildet. Fig. 9 zeigt das Band in seiner ausgedehnten Stellung.
Im zusammengepreßten Zustand befindet sich der Mittelpunkt bei O, und das Band hat
einen gleichbleibenden Radius r. In der freien Stellung des Bandes befindet sich
der Mittelpunkt immer noch bei O, jedoch ist sein Radius jetzt r+u, wobei
u eine Veränderliche ist. F ist die Kraft, die auf jedes Bandende zur Einwirkung
gebracht werden muß, um das Band in seine zusammengepreßte Stellung zu bringen.
Das Biegemoment an jedem Punkt P des Bandumfanges ist daher Fx. Aus Fig. 8 ist jedoch
ersichtlich, daß x = r (1+cos O) und daß daher das Biegemoment M gleich ist
M = Fr (1 -I- cos (9). (1) Die Differentialgleichung eines gebogenen
Strahles oder eines gebogenen Bandes, bei dem E der Elastizitätsmodul und I das
Trägheitsmoment eines Abschnittes des Strahles ist, ist
Die Lösung dieser Gleichung nach den Regeln der Differentialgleichungen ist
Die Konstanten A und B hängen nur davon ab, wo der Mittelpunkt O in bezug auf den
zusammengepreßten Ring angenommen wird. Da die Linie 0A eine Symmetrieachse ist,
hat u denselben Wert, wenn 0 = 0 und 0 = n ist. Daher ist
Da also u denselben Wert für D = 0 und O = n hat,
ist A = 0. Wenn das Band seine zusammengepreßte Stellung einnimmt, hat es die Form
eines Kreises. Unter diesen Verhältnissen ist u = 0 auf dem ganzen Umfans des Bandes,
und daher ist
Wenn in dieser Gleichung 0 = 0 ist, dann ist d u = Bund infolgedessen
B = 0. Die Lösung für äƒ Gleichung (3) ist also
Da jedoch F, r, E und I Konstanten sind, kann diese Gleichung auch wie folgt geschrieben
werden:
Diese Gleichung stellt daher die Form des Bandes dar, wenn es seine freie Stellung
einnimmt. Da hierbei das Band im wesentlichen die gleiche Form annimmt wie die ausgedehnte
Profilierscheibe, selbst wenn das freie Band einen etwas größeren Radius hat, so
gibt diese Gleichung auch die Form der ausgedehnten Profilscheibe an, die notwendig
ist, um das Band so zu formen, daß es im zusammengedrückten Zustand oder beim Anliegen
an der Trommel die Form eines Kreises annimmt.
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Durch Annahme von zweckdienlichen Werten von F, r, E und 1
kann die Form der Profilierscheibe berechnet werden. Der geometrische Ort, der der
Form der Profilierscheibe entspricht, kann dann auf einem Zeichenblatt in vergrößertem
Maßstab aufgezeichnet werden, um den gewünschten Genauigkeitsgrad zu erhalten. Der
geometrische Ort kann dann annähernd durch Kreisbogen ersetzt werden. Wenn der geometrische
Ort durch Kreisbogen dargestellt werden kann, läßt sich natürlich die Bearbeitung
der Profilierscheibe sehr vereinfachen und erleichtern. Erfahrungsgemäß wurde festgestellt,
daß bei einem Durchmesser der Profilierscheibe von etwa 150 mm drei im wesentlichen
gleiche Bogen für einen Winkel von 0 bis 180° genügen. Da die Kurve symmetrisch
ist, kann der Winkelbereich von 180 bis 360° durch Umkehrung erhalten werden. Dieses
Verfahren der graphischen Konstruktion der Profilierscheibenform ist auf den gewünschten
Genauigkeitsgrad etwas schwierig auszuführen, so daß daher das nachstehend beschriebene
rechnerische Verfahren, mit dem die Form der Profilierscheibe erhalten wird, vorzuziehen
ist.
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Bei dem rechnerischen Verfahren oder analytischen Verfahren zur Bestimmung
der Form der Profilierscheibe werden zuerst die X- und Y-Koordinaten an den Punkten
der von dem Umfang der Profilierscheibe gebildeten Kurve für die Werte 0 = 0, 30,
60, 90, 120, 150 und 180° berechnet. Diese X- und Y-Koordinaten werden durch Lösen
der Gleichung (4) oder (4 a) für den Wert von u entsprechend den verschiedenen
Wird die Gleichung (3) mit Bezug auf 0 integriert, dann ist Werten von 0 bestimmt.
Dann wird die X-Koordinate bestimmt aus der Gleichung x=(r+u)cos 0, 15 und die Y-Koordinate
wird bestimmt durch die Gleichung
y = (r -f-
u) sin 19. Auf diese
Weise werden die X- und Y-Koordinaten für jeden Punkt im Abstand von 30° auf dem
Umfang der Profilierscheibe berechnet. Die nächste Stufe besteht darin, den Mittelpunkt
jedes Kreisbogens von 60° von 0 = 0 bis 180° zu bestimmen.. Drei Punkte auf jedem
dieser Kreisbogen sind bereits berechnet worden. Aus der analytischen Geometrie
ist bekannt, daß die Gleichung für einen Kreis durch drei Punkte mit X- und Y-Koordinaten
gleich (Xo, Y,) bzw. (X1, Y1) bzw. (X2, Y2) und mit einem Mittelpunkt, dessen Koordinaten
h, k sind, lauten (xo-h)2 + (Yo-k)2 = r2, (x1 - h)2 + (Yi
- k)2
= r2
, (5)
(x2
- h)1 + (Y2 -- 1c)
2 = r2. Wenn diese
drei Gleichungen zusammengefaßt und für die Werte von
h und
k berechnet
werden, ergibt sich, daß
ist, in denen A1 = x12 - x02; A2 = x, - x,; Bi = Y12 - Y02; B2
= Y, -Yo;
Cl = x22 - X12; C2 = x2 - xi ; D, = Y22_y12; D2 = Y2 - Yi Aus diesen Gleichungen
können die Koordinatenh,k berechnet werden, die die Mittelpunkte des Bogens durch
die Punkte 0 = 0, 30 und 60° darstellen. Dasselbe Verfahren kann zur Bestimmung
der Mittelpunkte der Bogen verwendet werden, die durch die Punkte 0 = 60, 90 und
120° und durch die Punkte 0 = 120, 150 und 180° gelegt sind. Die zweite Hälfte des
Umfanges der Profilierscheibe ist symmetrisch zur ersten Hälfte ausgebildet. Wenn
die Koordinaten
h, k
für den Mittelpunkt jedes Bogens festgelegt worden sind,
kann, da die Koordinaten
h, k für jeden Punkt auf jedem Bogen bekannt sind,
der Radius jedes Bogens leicht aus der folgenden Gleichung berechnet werden:
Die in Fig. 1 dargestellte Profilierscheibe 10 hat, wie bereits beschrieben, drei
Segmente 11, 12 und 13.
Jedes Segment ist in zwei Abschnitte von
ungefähr 60° geteilt, wobei die Umfänge jedes Abschnittes Mittelpunkte haben, die
den Punkten 1 bis 6 (Fig. 2) entsprechen. Der mittlere Radius der Profilierscheibe
10 (Fig. 1) beträgt 3,173 Zoll, und jeder 30°-Punkt der Profilierscheibe wird entsprechend
dem analytischen Verfahren berechnet. Jeder 60°-Abschnitt der Profilierscheibe 10
ist in Fig. 1 mit den Nummern 1 bis 6 bezeichnet, und die Krümmungsmittelpunkte
aller Abschnitte sind mit den entsprechenden Nummern 1 bis 6 (Fig. 2) iedentisch:
In den Fig. 1 und 2 erstreckt sich die positive X-Achse vom Mittelpunkt der Figur
nach rechts längs der Waagerechten, und die positive Y-Achse erstreckt sich vom
Mittelpunkt der Figur nach oben längs der Lotrechten. Die Koordinaten
h, k,
die die Mittelpunkte der verschiedenen Abschnitte darstellen, und die
Radien für alle Abschnitte werden in Zoll in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Ab- Mittelpunkt Radius |
schnitt h k |
1 0;046 0,002 3,197 |
2 0,030 0,024 3,166 |
3 0,025 0,075 3,125 |
4 0,025 0,075 3,125 |
5 0;030 0,024 3,166 |
6 0,046 0,002 3,197 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der Umfang der Profilierscheibe 10 kein Kreis
ist. Jeder Abschnitt 1 bis 6 hat jedoch eine kreisbogenförmige Krümmung. Dies erleichtert
die Bearbeitung der Profilierscheibe. Tatsächlich nähert sich der Umfang der ausgedehnten
Profilierscheibe
10 einem Bremsband, das von der in Fig. l dargestellten
Profilierscheibe geformt ist und das die Form eines Kreises annimmt, wenn seine
Enden zusammengedrückt werden, um das Bremsband an eine runde Trommel anzulegen.
Offensichtlich ist der Umriß der Profilierscheibe 10 und des Bremsbandes 15 im wesentlichen
kardioidisch oder herzkurvenförmig.
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Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Profilierscheibe
zuerst zusammengezogen. Das Bremsband 15, dessen Enden 17 und
18
mittels einer beispielsweise durch Schweißen aufgebrachten Konsole 19 miteinander
vereinigt sind und das eine ungefähr zylindrische Form hat, wird auf die Profilierscheibe
10 aufgelegt. Der Spreizdorn 16 wird dann nach unten getrieben, so
daß sich die Segmente 11, 12 und 13 ausdehnen und sich an das Band 15 anlegen. Die
kardioidische oder herzkurvenförmige Form der Profilierscheibe 1O wird auf diese
Weise auf das Bremsband 15 übertragen. Die nächste Verfahrensstufe, die in Fig.
5 dargestellt ist, besteht darin, daß ein Bremsbelag 20 auf dem Innenumfang des
Bandes 15 befestigt wird. Der Bremsbelag 20 kann am Band mittels Kitt oder mittels
anderer Mittel befestigt werden.
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Die nächste Verfahrensstufe besteht darin, die Konsole 19 zu zerschneiden,
so daß zwei Henkel 19a und 19b entstehen, an denen die Druckkräfte der Bremsbetätigungseinrichtung
zur Einwirkung kommen. Beim Zerschneiden der Konsole 19 dehnen sich das Band 15
und der Bremsbelag 20 auf die in Fig: 6 dargestellte Stellung aus. Das ausgedehnte
oder freie Band 15 behält seine herzkurvenförmige Form bei, selbst wenn sein mittlerer
Radius etwas größer ist als der mittlere Radius der ausgedehnten Profilierscheibe
10. Werden die Kräfte F in gerader Linie gegeneinander gegen beide Henkel 19a und
19b des Bremsbandes 15 gerichtet, dann wird das Bremsband 15 zusammen mit dem Bremsbelag
20 zusammengepreßt und nimmt eine runde Form zum Eingriff' mit der Bremstrommel
an. Infolge der Kreisform des Bandes und des Bremsbelages braucht der Bremsbelag
20 nicht ausgebohrt zu werden, damit er sich an eine runde Bremstrommel an allen
Stellen des Umfanges anlegt. Der Grund dafür, daß das Band 15 eine im wesentlichen
kreisförmige Gestalt beim Zusammenpressen mittels der Druckkräfte F annimmt, ist
darin zu sehen, daß der Mittelpunkt 21 den größten Krümmungsradius hat und daß der
Krümmungsradius nach beiden Enden 17 und 18 des Bandes 15 allmählich abnimmt. Da
das Biegemoment an jedem Punkt des Bandumfanges gleich der Kraft F multipliziert
mit dem Abstand zwischen diesem Punkt und der Einwirkungslinie der Kraft F ist,
ist das Biegemoment am Mittelpunkt 21
des Bandes 21 am größten und nimmt allmählich
zu den Enden 17 und 18 des Bandes 15 ab. Infolge des größeren Krümmungsradius der
Mittelabschnitte des Bandes müssen diese Abschnitte stärker gebogen werden, damit
sie sich einem Kreis nähern. Da das Biegemoment vom Ende des Bandes bis zum Mittelpunkt
des Bandes immer größer wird, werden infolgedessen die Abschnitte des Bandes, die
den größeren Krümmungsradius haben, stärker gebogen, so daß das gesamte Band auf
eine im wesentlichen kreisförmige Arbeitsstellung zusammengedrückt wird.
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Bei der Beschreibung des Verfahrens zur Herstellung des Bremsbandes
ist erwähnt worden, daß der Belag 20 am Bremsband befestigt wird, nachdem das Band
ausgedehnt und von der Profilierscheibe geformt worden ist. Der Belag kann aber
auch vor dem Bandformvorgang am Band befestigt werden und wird bei diesem Formvorgang
nicht verzerrt. Diese Ausführungsform des Verfahrens ist besonders bei Bimetallbändern
anwendbar, bei denen das eine Metall als Belag dient, da die beiden Metalle leichter
miteinander vor dem Formvorgang verbunden werden können.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte und beschriebene Ausführung
begrenzt, sondern es kann eine Profilierscheibe verwendet werden, die aus jeder
beliebigen Anzahl von Abschnitten besteht, von denen jede entweder im wesentlichen
die gleiche Winkelgröße hat oder einige Abschnitte oder alle Abschnitte verschiedene
Größen aufweisen.
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Wenn. die zum Formen des Bandes dienende Profilierscheibe ausgedehnt
wird, haben diejenigen Abschnitte des Bandumfanges, die über den zwischen benachbarten
Abschnitten vorhandenen Abständen liegen, das Bestreben, eine gerade Linie zu bilden.
Wenn diese Abstände jedoch schmal sind, kann dieses Bestreben vernachlässigt werden.
Die Größe der zwischen benachbarten Abschnitten vorhandenen Abstände ist bei ausgedehnter
Profilierscheibe umgekehrt proportional der Zahl der in -der Profilierscheibe befindlichen
Abschnitte, so daß es daher manchmal erwünscht ist, die Zahl der Abschnitte auf
irgendeine Zahl, die größer als Drei ist, zu erhöhen, um die Größe der Zwischenräume
zu verkleinern. Auch wenn die Profilierscheibe aus mehr als drei Abschnitten besteht,
erzeugt sie ein völlig zufriedenstellendes Band, wenn die Gesamtform der Profilierscheibe
gleich der Ge-
Samtform der drei hier beschriebenen Profilierscheibenabschnitte
ist. Soll die Form der ausgedehnten Profilierscheibe sich mehr der Gleichung (4)
oder (4a) nähern, so kann der Umfang der Profilierscheibe aus einer beliebigen Zahl
von zylindrischen Segmenten gebildet werden.
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Mit der Erfindung wird also ein Bremsband gebildet, das nach seiner
Bewegung in Arbeitsstellung die Form eines Kreises annimmt. Das Bremsband legt sich
also an allen Punkten seines Umfanges an die Bremstrommel an. Infolge dieser gleichförmigen
Anfangsberührung ist die Drehmomentaufnahmekapazität dieses Bremsbandes höher als
die Kapazität eines Bandes, das in freier Stellung im wesentlichen kreisförmig ist.
Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß die zusätzliche Kraft, die erforderlich
ist, um das übliche Bremsband an die Trommel anzulegen, von der Kraft abgezogen
werden muß, die zum Bremsen zur Verfügung steht.