DE114390C - - Google Patents

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DE114390C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 8/c.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Marmoriren von Leder in verschiedenen Farbentönungen, und zwar insbesondere von Leder, welches mit Theerfarbstoffen gefärbt werden soll.
Beim Färben von Leder mit Pflanzenabkochungen mufs die Lederoberfläche vorher mit Alkalien gebeizt werden, zu dem Zwecke, den im Leder enthaltenen Alaun zu zersetzen, damit das frisch ausgefällte Thonerderrydrat sich mit dem Farbstoff verbindet und dadurch eine Fixirung desselben bewirkt.
Will man hingegen zum Färben des Leders sich der Theerfarbstoffe bedienen, so genügt es im Allgemeinen, die Lösung der Theerfarbstoffe durch Eintauchen oder Bestreichen auf das gegerbte Leder aufzutragen, um es sofort gefärbt zu erhalten. Man braucht also das Leder nicht zu beizen, um den Farbstoff zu fixiren. Indessen kann man auf diese Weise nur,Leder in einer einheitlichen Farbe ausfärben. Wenn man jedoch bei dieser einheitlichen Färbung noch Schattifungen hervorrufen will, so dafs die Oberfläche gleichsam mit marmorirten Linien durchzogen erscheint, so mufs man ein anderes Verfahren einschlagen, welches den Gegenstand des vorliegenden Patents bildet.
Da die' Theerfarbstoffe ohne besondere Beizung auf der gegerbten Lederoberfläche haften, so mufs man gemäfs vorliegender Erfindung gewisse Stellen der Lederoberfläche mit Lösungen bestimmter Salze präpariren, damit sie bei der darauf folgenden Behandlung mit Theerfarbstoffen den Farbstoff nicht annehmen. Dies geschieht in folgender Weise:
Die Lederoberfläche wird mit Wasser angefeuchtet und der Ueberschufs der Feuchtigkeit durch Reiben mit einem trockenen Tuche u. s. w. entfernt. Sodann werden diejenigen Stellen der Oberfläche, welche am Schlüsse der Behandlung (also nach dem Färben) hell erscheinen sollen, mit Alaunlösung (oder Zinnchloridlösung) betupft, bespritzt oder bepinselt. Alsdann läfst man die Lederoberfläche bei gewöhnlicher Temperatur trocknen. Darauf überzieht man das Leder mit einer verdünnten Alkalilauge (Natronlauge, Kalilauge), was nur den Zweck hat, die Poren des Leders zu schliefsen. Dies ist aus dem Grunde wichtig, damit die später aufzutragende Farbe nicht in das Leder eindringt und schwarze Flecken hervorruft. Man nimmt sodann die überschüssige Alkalilauge durch Reiben fort und spritzt auf die feuchte Unterlage eventuell nochmals Alaunlösung (oder Zinnchloridlösung) auf, um die gewünschten hellen Stellen für die Marmorirung ganz besonders stark hervortreten zu lassen. Nachdem abermals die Lederoberfläche vollkommen trocken geworden ist, wird das Leder mit einer Lösung der betreffenden Theerfarbe überrieben. Die mit Alaunlösung bezw. Zinnchloridlösung gebeizten Stellen nehmen die Farbe nicht an, und bleiben demnach hell, wodurch eine Marmorirung in höchst effectvoller Weise erzielt wird.
Nicht selten ist die zu dekorirende Oberfläche mit den Contouren eines Bildes versehen, welches durch Lederschnittarbeit u. s. w. in das Leder eingezeichnet ist. Um das Bild zu schützen und von der vorstehend beschriebenen Behandlung auszuschliefsen, mufs man dasselbe
in üblicher Weise mit einer entsprechend zugeschnittenen Deckschablone bedecken. Man kann auch vorher oder nachher das Bild nach bekannten Methoden dekoriren und erhält auf diese. Weise ein Bild mit marmorirtem Hintergrunde.
Das obige Verfahren kann für gegerbtes Rind-, Kalb- oder Schaf leder Verwendung finden. Mehrere Versuche haben ergeben, dafs es mit folgenden Theerfarbstoffen (von der Actiengesellschaft für Anilinfabrikation, Berlin) vorzügliche Resultate liefert:
saure Farbstoffe: Chinolingelb,
Azo-Säuregelb,
Echtbraun G,
Mandarin G extra, Ponceau B O und
4RB,
Bordeaux B,
Guinea-Grün B,
Wasserblau R.
basische Farbstoffe:
Phosphin N,
Philadelphia-Gelb 2 R,
Au ramin II,
Philadelphia-Braun,
Havana-Braun I und II,
Direct-Tief braun G,
Chrysoidin,
Juchten-Roth,
Brillant-Safranin G,
Camelia B,
Cerise 2 B,
Methylviolett 2 R,
Methylenblau 2 B,
AethylgrUn,
Malachitgrün,
Eosin,
Erythrosin B,
Rhodamin B M.
In obiger Beschreibung ist bereits erwähnt worden, dafs man Alaunlösung oder Zinnchloridlösung anwenden kann. Es ist jedoch nicht gleichgültig, welche von beiden Lösungen man verwendet, und zwar hat die Erfahrung gelehrt, dafs man für die oben genannten basischen Farbstoffe Alaun oder Zinnchlorid benutzen kann, wogegen man für die sauren Farbstoffe nur Zinnchlorid anwenden darf, um das gewünschte Resultat zu erzielen.
Die hierbei zu verwendenden Lösungen besitzen eine verschiedene Concentration; diese richtet sich nach den gewünschten Farbnüancen. Für gewöhnlich nimmt man eine Lösung von etwa 60 g krystallisirtem Alaun im Liter oder eine Zinnchloridlösung, welche etwa 8 g Zinn im Liter enthält, und eine Alkalilauge von 2 bis 3° B.
Das auf diese Weise behandelte Leder kann zu den verschiedensten Gegenständen verarbeitet werden, als da sind: Albums, Schreibmappen , Galanteriewaaren im Allgemeinen, Leder zu Möbelzwecken u. s. w.
Auch gewisse andere Salze, wie z. B. Zinkchlorid, Aluminiumchlorid, Kupferchlorid u.s.w., bringen ähnliche Wirkungen wie Alaun und Zinnchlorid hervor, doch sind die durch Lösungen der ersteren Salze erzielten Effecte bei Weitem nicht so beständig, als diejenigen, welche mit Alaun oder Zinnchlorid erhalten werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Marmoriren von mit Theerfarbstoffen zu färbendem Leder in verschiedenen Farbenschattirungen, dadurch gekennzeichnet, dafs man diejenigen Stellen, welche aus der Lederoberfläche hell hervortreten sollen, mit gewissen Metallsalzen (Alaun, Zinnchlorid, Zinkchlorid u. s. w.) behandelt, worauf man die Oberfläche des Leders mit Alkalilauge überzieht und eventuell nochmals Alaun bezw. Zinnchlorid aufbringt und schiefslich nach dem Trocknen das Leder durch Bestreichen mit einer Theerfarbstofflösung ausfärbt, wobei die mit den Metallsalzen vorbehandelten Stellen keine Farbe annehmen und dadurch hell hervortreten.
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