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Schaltungsanordnung zum Bestimmen der zu den Aderanschlüssen am Anfang
eines insbesondere langen, vieladrigen Kabels gehörenden Aderanschlüsse am Kabelende
Beim Verlegen von Kabeln mit vielen Adern wird die Prüfung der einzelnen Adern auf
Durchgang und die gegenseitige Zuordnung der Adern an den Kabelenden mühsam und
langwierig. Diese Schwierigkeiten treten bei sehr langen Kabeln in erhöhtem Maße
auf, bei denen nach dem Verlegen die Verständigung der Kabelprüfer telefonisch erfolgen
muß. Man hat sich bisher durch eine besondere Kennzeichnung der einzelnen Adern
zu helfen gesucht, indem man etwa die Isolierung der Adern in verschiedenen Farben
hielt.
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Enthalten die Kabel sehr viele Einzeladern, so reicht dieses Ordnungsmittel
allein nicht mehr aus; man umgab deshalb auch innerhalb des Kabels die Adern mit
verschiedenfarbigen Umhüllungen. Die geschilderte Art der Kennzeichnung ist jedoch
aufwendig und wird bei einer größeren Anzahl von Adern unübersichtlich. Außerdem
muß in einem besonderen Plan vermerkt sein, welche Farbe oder Kennzeichnung die
in den Schaltplänen aufgeführten Leitungen haben.
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Wird auf eine besondere Kennzeichnung der einzelnen Adern verzichtet,
so sind zur Prüfung und Zuordnung der Adern zwei Personen erforderlich, deren Verständigung
bei langen Kabeln umständlich und unzuverlässig wird.
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Es ist ein Verfahren zum Feststellen der einzelnen in einer Gruppe
bzw. einem Bündel nebeneinanderlaufenden Leitungen bekanntgeworden, bei dem an einem
Ende des Kabels die einzelnen Adern durch große Widerstände miteinander verbunden
werden, während die Verbindungsleitung geerdet wird. Am anderen Ende des Kabels
wird eine ebenfalls geerdete Stromquelle der Reihe nach mit den einzelnen Adern
verbunden. An dem Ausschlag eines Strommessers sind dann die einzelnen Adern zu
erkennen. Das bekannte Verfahren erfordert, wenn die Bestimmung der einzelnen Adern
durch einen Prüfer erfolgen soll, einen fernbetätigten Umschalter an dem freien
Ende des Kabels. Ferner ist eine Erdung bzw. Hilfsleitung erforderlich. Schließlich
können ungleiche Übergangswiderstände Fehler verursachen.
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Es ist ferner bekannt, zur Prüfung der Einzeladern von Kabelbäumen
auf Drahtbruch, Erdschluß und 1 oder Leitungsvertauschungen Differentialrelais vorzusehen.
Ein Zweig dieser Differentialrelais wird dabei unmittelbar, der andere über die
zu prüfende Leitung an die Stromquelle angeschlossen. Eine Auswahleinrichtung verbindet
dann die Einzeladern nacheinander mit der Prüfanordnung. Bei einem ersten Auswahlzyklus
der Auswahleinrichtung werden die fehlerhaften Einzeladern durch von den Differentialrelais
betätigte Anzeigemittel angezeigt, bei einem
zweiten Auswahlzyldus werden durch besondere
Fehlerrelais zweite Anzeigemittel betätigt.
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Die bekannte Anordnung ist jedoch insbesondere wegen der Verwendung
zahlreicher Differentialrelais und einer komplizierten Prüfanordnung aufwendig.
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Es ist schließlich eine Auswahleinrichtung zur beliebigen wahlweisen
Verbindung zwischen einem Ausgang aus einer Anzahl von Ausgängen und einem Eingang
aus einer Anzahl von Eingängen bekanntgeworden, bei der die die Verbindung bewirkenden
Schaltmittel in einer der Zahl der Eingänge entsprechenden Anzahl von Gruppen angeordnet
und innerhalb dieser Gruppen in einer der Zahl der Ausgänge entsprechenden Anzahl
von Untergruppen zusammengefaßt sind, wobei jedem der Schaltmittel eine Anreiz-
und eine Sperrleitung zugeordnet ist.
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Dabei ist jeweils der Gesamtheit der zu einer solchen Anordnung zusammengefaßten
Leitungen ein gemeinsames Schaltmittel zugeordnet, das nur dann betätigt wird, wenn
die jeweils der Kennzeichnung einer Leitung entsprechende Anzahl von Kennzeichnungsschaltmitteln
in jeder Gruppe angesprochen hat. Der Zwedk der bekannten Anordnung besteht darin,
daß auch bei schadhaften Leitungen stets eine einwandfreie Codebildung erreicht
wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Bestimmen
der zu den Aderanschlüssen am Anfang eines insbesondere langen, vieladrigen Kabels
gehörenden, jeweils paarweise über einen Widerstand miteinander verbundenen und
mittels einer Schalteinrichtung mit Gleichstrom beaufschlagten Aderanschlüsse am
Kabelende und bezweckt eine
einfache und zuverlässige Auffindung
der einzelnen Aderanschlüsse am Anfang und Ende des Kabels.
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Erfindungsgemäß erreicht man dies dadurch, daß jeweils zwei am Kabelende
über einen Gleichrichter und einen Widerstand verbundene Adern in eine Brückenschaltung
über eine Signaleinrichtung und einen die Polarität der der Brücke zugeführten Gleichspannung
ändernden Umschalter geschaltet sind und die Brüdke einen in Stufen veränderbaren
Widerstand enthält, dessen verschiedene Werte mit den abgestuften Widerstandswerten
am Kabelende jeweils ein konstantes Produkt bilden und bei abgeglichener Brücke
die in die Brücke geschalteten Adern kennzeichnen.
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Zweckmäßigerweise werden die Adern am Anfang des Kabels über eine
Schleifkontaktanordnung in die Brüdkenschaltung eingeschaltet. Hierfür können zwei
Schleifer vorgesehen werden, durch die die Adern am Anfang des Kabels nacheinander
über zwei Sammelt schienen in die Brücke geschaltet werden. Dabei wird bei jeder
Weiterbewegung des zwischen den Schleifkontakten und einer Sammelschiene geführten
Schleifers die Polarität der den beiden Adern zugeführten Spannung umgeschaltet.
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Als einfache Brückenschaltung kann eine Wheatstonebrücke vorgesehen
werden.
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Die Widerstandswerte des veränderbaren Widerstandes der Brückenschaltung
werden mittels eines zwischen Schleifkontakten der verschiedenen Widerstandsstufen
und einer Sammelschiene verschiebbaren Schleifers eingestellt.
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Wird der Schleifer des veränderbaren Brückenwiderstandes aus seiner
Ruhelage verschoben, so wird durch Öffnerkontakte die unmittelbare Verbindung zwischen
Stromquelle und Sammelschienen unterbrochen.
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Durch die Erfindung wird es möglich, auch Kabel mit vielen Einzeladern
von einem Prüfer mit einer einfach aufgebauten Einrichtung schnell und zuverlässig
prüfen zu lassen. Als Stromquelle ist lediglich eine Gleichstromquelle erforderlich,
wozu sich in tragbaren Einrichtungen Batterien eignen. Wechselstrom generatoren,
wie sie für Suchspulensysteme benötigt werden, entfallen. Ferner erübrigt sich eine
Telefonanlage auch bei langen Kabeln. Eine Erdung der Adern oder die Benutzung des-
Kabelmantels als Leiter ist nicht mehr erforderlich. Schließlich wird eine sichere
Kontaktgabe zwischen den Adern und der eigentlichen Meßeinrichtung gewährleistet,
die jetzt nicht mehr von der Zuverlässigkeit des Prüfers abhängt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Jeweils zwei beliebige Adern der Adern A1 . . . A24 des Kabels K
werden am Kabelende k2 miteinander über die Widerstände R1,2 ... R23 24 und die
Gleichrichter Gel,2 ... Gel23,24 verbunden, so daß insgesamt zwölf Schleifen gebildet
werden. Jede Schleife besitzt einen Widerstand, einen Gleichrichter und zwei Anschlußklemmen.
Die Adern .... . A24 werden zweckmäßigerweise mit den Nummern der Widerstände gekennzeichnet.
Auf der anderen Seite kl des Kabels K werden die Adern ..... . A240 in beliebiger
Reihenfolge mit den Kontakten s1 ... s24 einer Schleifkontaktreihe verbunden. Zwei
Schleifer b und c sind zwischen den Sammelschienen S1 bzw. S2 und der Kontaktreihe
51 s24 verschiebbar angeordnet.
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Die Sammelschienen S1 und S, sind einmal so mit
einer Brückenschaltung
nach W h e a ts tone verbunden, daß je zwei miteinander verbundene Adern als Widerstände
in der Brücke liegen, zum anderen sind sie über einen Öffner f, den Umschalter e
und die Signaleinrichtung H, die optischer und 1 oder akustischer Art sein kann,
mit der Gleichspannungsquelle B verbunden. Der Umschalter e wird jedesmal betätigt
und wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt, wenn der Schleifer c einen Kontakt
weitergeschoben worden ist; damit wird die Polarität der an den Schleifkontakten
liegenden Spannung der Spannungsquelle B geändert. In der Brücke befinden sich ferner
die konstanten Widerstände y und z sowie der veränderbare Widerstand x, an dessen
als Schleifkontaktreihe ausgebildeten Anzapfungen bs2 . . . b23.,4 verschiedene
Widerstandswerte mittels des Schleifers a, der außerdem an der Sammelschiene S3
schleift, eingestellt werden können. Ein Galvanometer G zeigt den Abgleich der Brücke
an.
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Die Prüfung des Kabels wird folgender Weise vorgenommen: Der Prüfer
verbindet am Anfang kt und am Ende k2 des Kabels K die Adern in der oben geschilderten
Weise, wobei die Adern am Kabelende k2 gekennzeichnet, z. B. numeriert werden können;
zweckmäßigerweise gibt man ihnen dieselben Ordnungsnummern wie den zugehörigen Widerständen.
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Der Prüfer stellt sodann den Schleifer b auf den ersten Kontakt s1
der Schleifkontaktreihe und verschiebt den Schleifer c. Dabei wird bei jedem Weiterschieben
des Schleifers c der Umschalter e betätigt, um die Richtung der Spannung der Spannungsquelle
B umzukehren und damit zu gewährleisten, daß ein Strom fließen kann, der durch die
Signaleinrichtung H angezeigt wird und den Prüfer davon in Kenntnis setzt, daß zwei
miteinander verbundene Adern über die Schleifer b und c mit der Brücke verbunden
sind. In dem dargestellten Beispiel sei angenommen, daß der Schleifer b bei Stromdurchgang
auf Kontakt sj, der Schleifer c auf Kontakt s6 steht. Um festzustellen, welchen
Nummern der Adern A am Ende des Kabels die am Anfang des Kabels erfaßten Adern Aia
und A6a entsprechen, verschiebt der Prüfer den Schleifer a, bis er zu dem Widerstandswert
von x kommt, bei dem die Brücke abgeglichen ist. Es gilt dann xr Rr = y- z = const.
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Wenn in dem gegebenen Fall der Prüfer den Schleifer a bis zur Anzapfung
b1,8 verschieben muß, um den Abgleich zu erreichen, so weiß er, daß die Adern A7
und A8 an der Brücke liegen, und ersieht aus der Richtung des Stromes, daß der Kontakt
sl und damit der Aderanschluß A zum Aderanschluß A7, der Kontakt s6 und damit der
Aderanschluß A zum Aderanschluß A8 gehört. Er kann nun die entsprechenden Adern
am Anfang der Leitung kennzeichnen.
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Zur Fortsetzung der Prüfung wird der Schleifera in seine Ruhelage
zurückgeschoben, wodurch der Öffner f wieder schließt, der Schleifer b auf den Kontakt
s2 geschoben und mit dem Schleifer c die Kontaktreihe Sg . . . s24 abgefahren.
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Die Größe der Widerstände R richtet sich nach den Widerstands stufen
des Widerstandes x, wobei die Gleichung xr Rr = Y Z = const. enzzuhalten ist. Um
den Einfluß der Aderwiderstände auszuschalten, müssen diesen gegenüber die Widerstände
R groß sein.
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Auf diese Weise können sämtliche Adern rasch und systematisch durchgeprüft
und einander zugeordnet
werden, wobei Adern ohne Durchgang am Ende
der Prüfung ebenfalls festgestellt werden.
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Die Schleifkontakte s1 ... zu zu s24 und bo ... zu zu b23 24 wie
die Kontakte zur Verbindung von je zwei Adern am Ende des Kabels brauchen natürlich
nicht auf einer Geraden zu liegen, sondern können kreisförmig angeordnet sein. Das
gleiche gilt für den Widerstand x.