-
Vorrichtung zum Reinigen von körnigen landwirtschaftlichen Produkten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von körnigen landwirtschaftlichen
Produkten mit senkrecht stehender Schnecke mit durch ein Sieb unterteiltem nach
der Mitte zu nach unten geneigtem Schraubengang.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die körnigen landwirtschaftlichen
Produkte nicht nur von Spreu od. dgl. zu befreien, sondern vornehmlich auch den
anhaftenden feinen Staub zu entfernen.
-
Die bekanntenReinigungsvorrichtungen fürkörnige landwirtschaftliche
Produkte arbeiten in der Regel mit Schüttelsieben und mit entgegen der Ablaufrichtung
des zu reinigenden Gutes geführten Luftströmen. Der Nachteil besteht darin, daß
zwar die gröberen Verunreinigungen, z. B. Spreu, mit diesen bekannten Vorrichtungen
entfernt werden können, nicht jedoch das Gut von dem feinen Staub befreit wird.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht darin, daß sie eine Großzahl
beweglicher Teile besitzen, die eine ständige Wartung -erfordern und außerdem dem
üblichen Verschleiß unterworfen sind. Diese Nachteile sollen durch die Erfindung
behoben werden.
-
Es sind weiter Reinigungsvorrichtungen für Kohlen bekannt, die das
Gestein und andere Verunreinigungen von der Kohle trennen. Bei diesen wird das zu
reinigende Gut von oben auf eine senkrecht stehende Schnecke aufgegeben, die einen
durch ein Sieb unterteilten nach der Mitte zu nach unten geneigten Schraubengang
besitzt. Dabei wird dem Schraubengang von einem mittleren zentralen Rohr aus Luft
in der Weise zugeführt, daß sie von unten durch das Sieb nach oben durchtritt und
das auf der Oberfläche des Siebes herabgleitende Gut bestreicht. Hierbei findet
eine Trennung der Kohle von den Verunreinigungen dergestalt statt, daß die leichteren,
schneller gleitenden Kohlen nach außen gelangen, während die schwereren Verunreinigungen
mehr im Innern des Schraubenganges in der Nähe der Achse der Schnecke bleiben. Die
von den Verunreinigungen getrennten Kohlen fallen sodann über einen Seitenrand in
einen dritten darunter verlaufenden Schneckengang mit verhältnismäßig hohem Rand,
in dem sie aufgefangen und abgeführt werden.
-
Diese bekannte Vorrichtung ist nicht geeignet, um die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe zu lösen, nämlich körnige landwirtschaftliche Produkte
nicht nur von Spreu od. dgl. zu befreien, sondern auch den anhaftenden feinen Staub
zu entfernen, ganz davon abgesehen, daß die bekannte Vorrichtung nicht zur Reinigung
von landwirtschaftlichen Produkten, sondern von Kohlen dient, somit also bereits
eine völlig andere Aufgabe hat und dementsprechend auch nicht die Reinigungsschnecke
in einem eingeschlossenen Gehäuse aufweist, sondern eine freiliegende Schnecke besitzt.
-
Bei einer weiter bekannten Reinigungsvorrichtung, die zum Reinigen
von landwirtschaftlichen Produkten, wie Kaffee, Reis u. dgl. dient, ist ebenfalls
eine nicht in einem Gehäuse eingeschlossene, sondern freiliegende Reinigungsschnecke
vorgesehen, bei der die Schnecke senkrecht steht und mit durch ein Sieb unterteiltem
Schraubengang versehen ist. Der Schraubengang der Schnecke ist aber nicht nach der
Mitte zu, sondern nach außen zu nach unten geneigt. Der Schraubengang ist wiederholt
unterbrochen und mit Absätzen versehen, wobei am Ende eines jeden Absatzes ein Abführungskanal
- für die gerade abgesiebten Verunreinigungen vorgesehen ist. Dieser Abführungskanal
ist ebenfalls nach außen geneigt und führt dorthin die Verunreinigungen ab. Außerdem
ist eine Rüttelvorrichtung vorgesehen, so daß es sich hierbei im wesentlichen um
die eingangs genannte Reinigungsvorrichtung handelt, die mit Schüttelsieben arbeitet,
wobei die Siebe in Schneckenform angeordnet sind. Auch diese Vorrichtung kann die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe nicht lösen, d. h. also die körnigen landwirtschaftlichen
Produkte nicht von dem feinen Staub, sondern nur von Spreu od. dgl. befreien.
-
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der die
Erfindung betreffenden Art vorgesehen, daß die Schnecke in einem Gehäuse eingeschlossen
und am unteren Ende mit einem Gut- und Druckluftzuführungskanal versehen ist, wobei
der durch die Schnecke in dem Gehäuse gebildete Schraubengang lediglich in zwei
Gängen durch das
Sieb unterteilt ist und die Schnecke einen zentralen
Abführungskanal aufweist, der das gereinigte Gut nach unten und Verunreinigungen
nach oben abführt.
-
Eine Vorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen ermöglicht erstmalig,
körniges landwirtschaftliches Gut einwandfrei von anhaftendem feinem Staub zu befreien.
Das Gut wird der Schnecke unten zugeführt und mittels eines von unten nach oben
gerichteten starken Luftstromes in dem Inneren und/oder oberhalb des Siebes gebildeten
Gang hochgeblasen und fällt sodann unter Wirkung der auftretenden Zentrifugal- und
Reibungskräfte unter Abscheidung der Verunreinigungen insbesondere Staub und feine
Teile, infolge seiner Schwerkraft durch das Sieb in den anderen Gang. Von hier wird
es durch den zentralen Abführungskanal nach unten abgeführt, während die abgeschiedenen
leichteren Verunreinigungen nach oben .abgeblasen werden. Das Gut wird während der
Behandlung stark durcheinandergewirbelt. Di einzelnen Körner scheuern sich vielseitig
gegenseitig, wodurch der Staub abgerieben wird. Gut und Staub werden sodann getrennt
voneinander abgeführt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die bisher üblichen
beweglichen Teile, wie Schüttelsieb, Antrieb, Wartung usw. vollkommen in Fortfall
geraten.
-
Neu und vorteilhaft sind auch die Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wie sie in den Unteransprüchen gekennzeichnet sind. Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung
besteht gegenüber dem bekannten dabei weiter darin, daß sie nicht nur mit einem
hohen Reinigungswirkungsgrad arbeitet, sondern auch in der Konstruktion einfach
ist, so daß ihre Herstellungskosten erheblich unter denen der bekannten Vorrichtungen
liegen.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in der beispielsweise zwei
Ausführungsformen der Vorrichtung dargestellt sind, nachfolgend im einzelnen erläutert.
Es zeigt Abb. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung mit geschnittenem Gehäuse,
Abb. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Abb. 1, Abb.3 wie Abb. 1, jedoch mit geschnittener
Schnecke, Abb. 4 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung mit geschnittener Schnecke.
-
Die zu reinigenden körnigen landwirtschaftlichen Produkte, wie z.
B. Getreide, Reis, Mais, Ölsaaten, Erdnüsse, Hülsenfrüchte, Feinsämereien, Rohkaffee
od. dgl., werden von einem starken Körnergebläse in Richtung des Pfeiles A über
einen Gutzuführungskanal 10 einer von einem Gehäuse 11 umschlossenen, senkrecht
stehenden Schnecke 12 am unteren Ende zugeführt. Die Schnecke 12 besitzt mindestens
einen nach der Mitte zu nach unten geneigten Schraubengang und einen zentralen Abführungskana114.
Der Schraubengang ist durch ein Sieb 15 in zwei Gänge 13 a, 13
b unterteilt. Der Abführungskanal 14 mündet an seinem unteren Ende in einen
Ablaufstutzen 16, der durch beispielsweise zwei Pendelklappen 17, die unter der
Belastung von Gewichten 18 stehen, verschlossen ist. Die Pendelklappen können auch
federbelastet sein.
-
Der Abführungskanal 14 mündet oben in einen offenen Abführungsstutzen
19.
-
Bei der ersten Ausführungsform nach den Abb. 1 bis 3 ist das Sieb
15 parallel zum Schraubengang 13 a, 13 b geführt. Bei der zweiten Ausführungsform
gemäß Abb. 4 verläuft das Sieb 15 zumindest teilweise parallel zum Schneckengehäuse
11 im Abstand von diesem. Dies kann, wie in Abb. 4 gezeigt, in der Weise geschehen,
daß der an den Abführungskanal 14 anschließende Teil des Siebes 15 zunächst parallel
zu dem Schraubengang 13a, 13b geführt ist und sodann das Sieb 15 in seinem nach
außen zur Gehäusewand hin liegenden Teil im Abstand von dieser nach oben abgebogen
und parallel zu der Gehäusewand 11 bis an die darüberliegende Schneckenwandung geführt
ist.
-
Das durch denGutzuführungskana110 derSchnecke 12 am unteren Ende zugeführte
Gut wird durch den in der Schnecke nach oben gerichteten, starken Luftstrom in eine
kreisende Bewegung durch die Gehäusewandung 11 abgelenkt und nunmehr in dem oberhalb
des Siebes 15 gebildeten Gang 13 a (Abb. 1 und 3) bzw. in dem inneren und oberhalb
des Siebes 15 gebildeten Gang 13 a (Abb. 4) hochgeblasen. Hierbei reiben sich die
Körner vielfach aneinander, so daß der .anhaftende Staub abgescheuert wird. Unter
Wirkung der auftretenden Zentrifugalkräfte werden die Verunreinigungen von den Körnern
getrennt, da letztere infolge ihres größeren spezifischen Gewichtes nach außen fliegen,
während erstere mehr im inneren Teil der Schnecke geführt werden. Die Körner fliegen
bei der Ausführungsform gemäß Abb. 4 im wesentlichen gegen den senkrecht hochgeführten
Teil 15 a
des Siebes 15, werden dadurch in ihrer kreisenden Bewegung gehemmt
und treten durch das Sieb hindurch. Sie fallen dort nach unten auf die darunter
befindliche Schneckenwandung und gleiten auf dieser zur Mitte und werden von hier
durch den zentralen Abführungskanal 14 nach unten auf die Pendelbleche 17 abgeführt,
wo sie sich sammeln. Die leichteren Verunreinigungen werden von dem nach oben gerichteten
Luftstrom mitgenommen und in Richtung des Pfeiles B über den Abführungsstutzen 19,
an den sich ein Abführungsrohr anschließen kann, abgeführt.
-
Die Vorrichtung gemäß der Ausführungsform der Abb. 1 bis 3 arbeitet
ganz analog, nur daß hier das körnige Gut zum Teil gegen die Gehäusewandung
11
fliegt, hier infolge Reibung in seiner kreisenden Bewegung gehemmt wird
und dann nach unten auf das Sieb 15 und durch dieses hindurch fällt, während der
andere Teil sofort auf das Sieb 15 prallt und von hier nach unten abgeführt wird.
-
Sobald sich eine größere Menge des gereinigten körnigen Gutes auf
den Pendelklappen 17 angesammelt hat, öffnen sich diese unter dem Gewicht des darauf
gelagerten Gutes, so daß dieses gegebenenfalls unter Absaugung abgeführt werden
kann. Die Pendelklappen schließen sich sodann automatisch wieder, so daß während
des Reinigungsverfahrens der Luftstrom in der Schnecke nur nach oben geführt wird,
nicht jedoch nach unten austreten kann.
-
Das zu reinigende Gut kann, wie in der Zeichnung dargestellt und beschrieben,
zusammen mit dem Luftstrom in die Schnecke eingeblasen werden. Es ist aber auch
genauso gut möglich, das Gut und den Luftstrom getrennt voneinander über jeweils
eigene Zuführungskanäle der Schnecke am unteren Teil zuzuführen, so daß das Gut
erst nach Einführung in die Schnecke von dem Luftstrom erfaßt und mit hochgerissen
wird.