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Vorrichtung zum Reinigen der Filze von Papier-, Karton- oder dergleichen
Maschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen der Filze
von Papier-, Karton- oder dergleichen Maschinen während des Betriebes.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Reinigungssubstanz unter
Druck einem oder auch mehreren quer zur Laufrichtung des Maschinenfilzes hin- und
herbewegten Gehäusen zugeführt und nach der Einwirkung auf den Filz über eine in
jedem Gehäuse vorgesehene Absaugkammer wieder abgeleitet wird. Die Reinigungssubstanz
dringt durch einen am Gehäuse vorhandenen Spalt in den Filz ein und löst so unerwünschte
Schmutzeinlagerungen, die, sofern sie nicht ständig ausgewaschen werden, die erforderliche
Entwässerungsfähigkeit des Filzes beeinträchtigen und dessen Gebrauchsdauer herabsetzen.
Der Reinigungsvorgang setzt sich aus zwei Bewegungen, dem Lauf des Maschinenfilzes
und dem Quertransport der Reinigungsvorrichtung, zusammen. Auf diese Weise gelangen
nach und nach alle Zonen des Filzes in den Wirkungsbereich der Vorrichtung. Bei
breiten Maschinen wendet man mitunter mehrere in einer Reihe angeordnete Vorrichtungen
an, die dann einzeln nicht über die gesamte Maschinenbreite, sondern nur über Teilstrecken
hin- und herbewegt werden. Die Querbewegung der Vorrichtung erfolgt mit einer sehr
geringen Geschwindigkeit, während die Laufgeschwindigkeit des Maschinenfilzes relativ
hoch ist. Da man üblicherweise den Spalt für den Durchtritt der Reinigungssubstanz
in der Bewegungsrichtung des Maschinenfilzes mit einer Ausdehnung von maximal 2
mm ausbildet, ergibt sich bei Berücksichtigung der hohen Filzlaufgeschwindigkeit
eine äußerst kleine Einwirkungszeit der Reinigungsvorrichtung.
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In der Erkenntnis dieses Nachteils ist man dazu übergegangen, fünf
oder sechs hintereinander angeordnete Spalte und ebenso mehrere Absaugestellen anzuwenden.
Mit dieser Maßnahme wurde ein gewisser Fortschritt erzielt, der aber nicht mit der
ständigen Steigerung der Filzumlaufgeschwindigkeit Schritt hält. Der erzielte Reinigungseffekt
ist unbefriedigend. Es besteht noch immer die Schwierigkeit, die Verschmutzungen,
insbesondere die aus der sich bildenden Faserstoffbahn ausgefällten Füllstoffe,
Bindemittel u. dgl. aus dem Filzgewebe zu lösen und zu entfernen. Die Gebrauchsdauer
der Filze ist so auf einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum beschränkt, weil die
Porosität mit zunehmender Verschmutzung schnell verlorengeht. Man ist gezwungen,
die Maschinenfilze häufig auszuwechseln, wobei unerwünschte Produktionsverluste
infolge des Maschinenstillstandes eintreten. Es sind noch andere Reinigungsvorrichtungen
für kontinuierlich im Betrieb bewegte metallische und textile Gewebe, so auch für
Papiermaschinenfilze u. dgl. bekanntgeworden. Man benutzt hierbei Waschtröge mit
einer darin gestauten, gegebenenfalls auch durch Zu- und Ablauf ständig aufgefrischten
Reinigungssubstanz. Maschinenfilze, die in dieser Weise stetig gereinigt werden,
müssen bei Berücksichtigung einer unvermeidbaren Umleitung durch das Reinigungsbad
zunächst eine zusätzliche Länge aufweisen. Es entstehen so erhöhte Anschaffungskosten.
Beim Durchlaufen des Bades wirkt nicht ein intensiver Strömungsdruck mit, sondern
allenfalls ein hydrostatischer, geringerer Druck, der von der Stauhöhe im Waschtrog
abhängig ist. Die Führung des Maschinenfilzes durch das Bad muß über Leitwalzen
erfolgen, die vielfach bereits gelöste und im Bad schwimmende Unreinheiten wieder
in den Filz hineinpressen. Beim Auftauchen aus dem Bad bleiben Unreinheiten an der
Oberfläche des Filzes haften. Es ist auch bei ständiger Auffrischung des Bades nicht
zu erreichen, daß nur frische Reinigungssubstanz in den Filz eindringt. Schließlich
besteht häufig aus räumlichen Gründen keine Möglichkeit, eine derartige Trogwäsche
in eine Papiermaschine einzubauen.
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Darüber hinaus sind für allgemeine Reinigungszwecke Vorrichtungen
bekanntgeworden, bei denen man die Reinigungssubstanz zur Steigerung des Reinigungseffektes
in Bewegung bringt. Es ist auch vorgeschlagen worden, Gewebe, insbesondere die Naßfilze
oder Siebe von Papiermaschinen in einem maschinenbreiten Waschtrog mit einer zwischen
15 und 150 Hz pulsierenden Reinigungsflüssigkeit zu behandeln, wobei sich jedoch
infolge der relativ
niedrigen Frequenz nur eine geringe Verbesserung
des Reinigungsvorganges ergab.
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Schließlich sind auch Trogwäschen bekannt, bei denen man Ultraschall-Erzeuger
zur Anwendung bringt, so daß die Reinigungssubstanz mit einer entsprechend hohen
Frequenz beschallt wird. Mit einer derartigen Vorrichtung wird bekanntlich ein hoher
Reinigungseffekt erzielt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Reinigen von Maschinenfilzen zu schaffen, die zur Vermeidung der den Trogwäschen
anhaftenden Nachteile ohne Trog arbeiten kann und für diesen speziellen Zweck von
an sich bekannten Maßnahmen Gebrauch macht. Die Lösung der Erfindungsaufgabe besteht
in der Kombination zweier im einzelnen bekannter Reinigungsprinzipe, im wesentlichen
durch die Vervollkommnung einer Vorrichtung, bei der eine stetig frisch zugeführte
Reinigungssubstanz unter Strömungsdruck und nun zusätzlich in hochfrequente Schwingungen
versetzt an den Maschinenfilz herangeführt, mit vereinigten Kräften in den Filz
eindringt und danach abgesaugt wird.
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Die Vorrichtung zum Reinigen der Filze von Papier, Karton- oder dergleichen
Maschinen mit wenigstens einem quer zur Laufrichtung des Filzes hin- und herbeweglichen,
das Reinigungsmedium unter überdruck zuführenden und anschließend mit Unterdruck
ableitenden Gehäuse ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in
einer Einströmkammer oder in einer Absaugekammer eines querbeweglichen Gehäuses
bzw. in einerebensobeweglichen einzelnen Einströmkammer oder Absaugekammer wenigstens
ein Ultraschall-Erzeuger nahe der Oberfläche ,des Filzes angeordnet ist, so daß
das einströmende Reinigungsmedium in einem zwischen dem Ultraschall Erzeuger und
dem Filz gebildeten, von dem letzteren abgedichteten Raum der Einwirkung sowohl
des Strömungsdruckes als auch des Ultraschalls unterworfen ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zeichnet sich diese dadurch
aus, daß der Ultraschall-Erzeuger und die Einströmkammer, bezogen auf den Lauf des
Filzes, vor der Absaugekammer in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind, dessen
Deckplatte den Filz berührt.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß der in der Einströmkammer vorgesehene
Ultraschall-Erzeuger in geringem Abstande von dem Filz und die Absaugekammer, deren
Deckplatte den Filz berührt, auf der gegenüberliegenden Seite des Filzes angeordnet
sind.
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Erfindungsgemäß weisen die Deckplatten Durchbrüche auf, die der Form
der Ultraschall-Erzeuger und der Saugkammern angepaßt sind.
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Beim Gebrauch einer derartigen Vorrichtung kann man Maschinenfilze
von Papier-, Karton- oder dergleichen Maschinen ohne Anwendung eines Waschtroges
und bei Verwendung der diesem anhaftenden Nachteile mittels einer stetig frischen
Reinigungssubstanz unter Strömungsdruck und gleichzeitiger hochfrequenter Beschallung
im Betrieb und bei beliebiger Lage des Filzes mit einem optimalen Effekt reinigen.
Die Filze behalten so eine verlängerte Gebrauchsdauer, ihr Austausch erfolgt in
größeren Zeitabständen. Die Maschinenstillstände werden verringert. Die Produktion
erfährt eine Steigerung. Abgesehen von dem verstärkten Einfluß der Reinigungssubstanz
auf den zu reinigenden Maschinenfilz ist auch deren Einwirkungsdauer verlängert.
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Die Erfindung ist an Hand einiger Ausführungsbeispiele dargestellt
und beschrieben. Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 die Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 1, ohne den Maschinenfilz,
Fig. 3 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach einem anderen
Ausführungsbeispiel, Fig. 4 die Ansicht einer das Reinigungsmedium zuführenden Düse
gemäß Fig. 3, Fig. 5 die Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der Fig. 3, Fig.
6 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 6, gesehen in der Laufrichtung des
Maschinenfilzes.
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In der Fig. 1 ist 1 der Ultraschall-Erzeuger, 2 die Einströmkammer,
3 die Absaugekammer, 4 der Maschinenfilz, 6 das Gehäuse, in dem die Einströmkammer
2 und die Absaugekammer 3 gemeinsam angeordnet sind. Als Abdeckung des Gehäuses
6 dient eine Deckplatte 7, die (vgl. Fig. 2) Durchbrüche 11 und 12 aufweist. Das
Reinigungsmedium wird der Einströmkammer 2 durch eine Leitung, vorzugsweise einen
Schlauch 13 zugeführt. Eine zweite, ebenfalls elastische Leitung 14 ist an die Absaugekammer
3 zur Ableitung des mit Schmutz vermischten Reinigungsmediums angeschlossen. Der
Maschinenfilz 4 gleitet in der gezeigten Pfeilrichtung mit seiner äußeren Fläche
A über die Deckplatte 7. Das unter Druck eingeführte Reinigungsmedium bildet über
dem Ultraschall-Erzeuger 1 einen Sumpf 15, dringt in die Poren des Maschinenfilzes
4 durch den Durchbruch 11 der Deckplatte 7 ein und wird danach durch den Durchbruch
12 über die Leitung 14 wieder abgesaugt. Der Ultraschall-Erzeuger 1 bringt hierbei
das Reinigungsmedium in hochfrequente Schwingungen, welche die am und im Maschinenfilz
haftenden Unreinheiten lösen und wegschwemmen. Wie die Fig. 2 erkennen läßt, bewegt
sich die Reinigungsvorrichtung im Sinne der Pfeilrichtung auf einer Gewindespindel
17 und einer Führungsstange 19 quer zur Laufrichtung des Maschinenfilzes
hin und her, so daß in an sich bekannter Weise, während des Reinigungsvorganges,
jede Zone des Maschinenfilzes nach und nach betroffen ist.
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In den Fig.3, 4 und 5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt.
Das Reinigungsmedium wird hier durch eine oder mehrere spaltartige Düsen 5 zugeführt,
die an der Innenfläche des Maschinenfilzes 4 wirken. Der Spalt dieser Düsen 5 kann
längs oder quer zur Laufrichtung des Maschinenfilzes 4 gerichtet sein. Die Düsen
5 können, wie die Fig. 3 zeigt, voreilend, d. h. so angeordnet sein, daß das Reinigungsmedium
am Anfang des Ultraschallfeldes in den Maschinenfilz 4 eindringt.
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Nahe der äußeren Fläche C, des Maschinenfilzes 4 ist eine Kammer 26
vorgesehen, in der sich ein Ultraschall-Erzeuger 1 befindet und die zur Absaugung
des mit Unreinheiten angereicherten Reinigungsmediums dient. Die Zuleitung erfolgt
über einen Schlauch 13, die Ableitung ebenso mittels des
Schlauches
14. Eine Deckplatte 8 mit Durchbrüchen 11 und 12 ist über der Saugkammer 26 angeordnet.
Die Düsen 5 sind in Haltern 16 befestigt. Die Fig.5 zeigt eine Draufsicht auf die
Absaub kammer 26 ohne den Maschinenfilz 4. Die außerhalb und innerhalb des Trums
vom Maschinenfilz 4 angeordneten Teile der Reinigungsvorrichtung werden (vgl. hierzu
die Fig. 7) auf Spindeln 17, 18 und Führungsstangen 19, 20 quer zur Laufrichtung
des Maschinenfilzes 4 hin- und herbewegt, wobei die Spindeln 17, 18 vorzugsweise
durch Kettenzüge 21 und Kettenräder 22, 23 synchron angetrieben werden. Der Maschinenfilz
4 bewegt sich in der dargestellten Pfeilrichtung (vgl. Fig. 3).
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Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Vorrichtung nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel weist eine nahe der Innenfläche des Maschinenfilzes 4 angeordnete
Einströmkammer 9 mit einem darin angeordneten Ultraschall-Erzeuger 1 auf. An der
Außenfläche @ des Maschinenfilzes 4 ist eine Absaugekammer 27 angeordnet. Das durch
den Schlauch 13 zugeführte Reinigungsmedium gelangt in der Einströmkammer 9 in hochfrequente
Schwingungen, die sich über den Sumpf 15, die öffnungen und Poren des Maschinenfilzes
4 bis in die Absaugekammer 27 fortsetzen, so die Unreinheiten lösen, ausschwemmen
und in die Absaugekammer 27 fördern. Das verbrauchte Reinigungsmedium wird schließlich
mittels des Schlauches 14 abgeleitet. Ähnlich wie nach der Fig. 3 werden die Teile
der Reinigungsvorrichtung außerhalb und innerhalb des Filztrums auf Gewindespindeln
17, 18 und Führungsstangen 19, 20 mittels eines Kettenzuges 21 und Kettenräder 22,
23 quer zur Laufrichtung des Maschinenfilzes 4 synchron hin-und herbewegt. Der Antrieb
kann über ein Kettenrad 24 mit einer Kette 25 erfolgen.