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Fördervorrichtung zum Verteilen von Preßgutmatten auf mehrere übereinander
angeordnete Förderbänder bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl.
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Zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. wird das Preßgut
bekanntlich mittels Streumaschinen auf Beschickbleche gestreut und auf diesen der
Etagenpresse über eine Vorpresse und ein Beschickgestell zugeführt. Die Beschickbleche,
die gleichzeitig die Transportmittel für die Preßgutmatten darstellen, werden dabei
in Umlauf geführt, wobei die verhältnismäßig langen Preßzeiten des Gutes lange Umlaufzeiten
der Transportmittel und nach dem Pressen und dem Trennen der Transportmittel vom
Preßgut eine Rückführung der einzelnen Beschickbleche zurück zur Streumaschine zulassen.
Die Beschickbleche werden dabei von der Streumaschine zur Etagenpresse und zurück
zur Füllmaschine auf Rollgängen geführt.
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Zur Beschleunigung der Herstellung derartiger Platten ist ein Verfahren
vorgeschlagen worden, bei welchem die Beschickbleche in Etagenförderwagen angeordnet
und die vorgepreßten Preßgutmatten den Etagen der Etagenförderwagen und damit den
Beschickblechen aufgegeben werden. Die Etagenförderwagen werden dabei im Umlauf
um die Etagenpresse herumgeführt. Das Gut wird mit den Beschickblechen in die Presse
eingeführt und nach dem Pressen von den Beschickblechen getrennt. Die Beschickbleche
verbleiben in den Etagenförderwagen und werden gegebenenfalls über eine Kühlstation
zur erneuten Aufnahme der Preßgutmatten zurückgeführt. Bei diesem Verfahren wird
das Preßgut nicht auf Beschickbleche, sondern auf Förderbänder aufgestreut, auf
diesen zu Preßgutmatten vorverdichtet, mittels Förderbänder bis zu den Etagenförderwagen
geführt und erst in diesen auf die Beschickbleche aufgelegt. Ein besonderes Problem
ist das Aufteilen des zunächst auf eine einfache Förderbandstraße aufgegebenen Gutes
auf die einzelnen Etagen der Etagenpresse bzw. die vorgeschalteten Etagenförderwagen.
Grundsätzlich kann dies unmittelbar oder unter Zwischenschaltung von Hilfseinrichtungen,
wie Zwischenspeicher und/oder eines Hubkorbes erfolgen.
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Wenn das Gut mittels kontinuierlich laufender Förderbänder gefördert
werden und von solchen in unterschiedliche Etagen eingeleitet werden soll, sind
Abstände zwischen den einzelnen Preßgutmatten erforderlich, um Zeit für das Einstellen
der Förderbänder oder der zwischengeschalteten Hilfsmittel, wie Schwenkbühnen, auf
die unterschiedlichen Etagen zu erhalten. Diese Abstände zwischen den einzelnen
Preßgutplatten hat man bei den einleitend beschriebenen, bekannten Verfahren durch
Einzeleinformung in Beschickbleche mit entsprechenden Rahmen mittels Zwischen- oder
Abstandrahmen oder mittels
Herausschneiden eines entsprechend breiten Stückes aus
einem kontinuierlichen Preßgutband erreicht.
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Diese Maßnahmen eignen sich mangels Beschickbleche und wegen der Unmöglichkeit,
mit Zwischen-oder Abstandrahmen zu arbeiten, und wegen zu großer Fördergeschwindigkeit
des Gutes auf den Förderbändern nicht für das zuletzt beschriebene Verfahren der
Spanplattenherstellung.
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Bei der Ausbildung einer Verteileinrichtung ist zu beachten, daß
Preßgutmatten der beschriebenen Art außerordentlich empfindlich sind in bezug auf
Längungen und Stauchungen. Stauchungen bedingen Verwerfungen, die in der Presse
zu unterschiedlichen Stärken des gepreßten Gutes oder unterschiedlichen Dichten
desselben führen. Umgekehrt bedingen auch Zerrungen und Längungen Gefügeveränderungen,
die im Ergebnis die Festigkeit beeinträchtigen. Es ist also von großer Bedeutung,
die Manipulation derartiger Preßgutmatten und insbesondere ihre Übergabe auf mehrere
Etagen so durchzuführen, daß auf dem Wege zwischen der Streustation, in denen die
Preßgutmatten hergestellt werden, und der Presse keine Stauchungen oder Längungen
auftreten. Das ist der Grund, warum die Probleme der Übergabe von derartigen Preßgutmatten
auf unterschiedliche Etagen nicht mit einem Zwischenförderer gelöst werden können,
der ein Bandförderer ist. Solch ein Zwischenförderer, der zur Verteilung von Blechen
u. dgl. bekannt ist, kann entweder die Geschwindigkeit des abgegebenen Bandes oder
die Geschwindigkeit des aufnehmenden Bandes besitzen oder in Abweichung davon schneller
oder langsamer als das eine oder das andere Band laufen. An der Übergabestelle liegen
die Preßgutmatten folglich auf Förderern unterschiedlicher
Geschwindigkeiten,
was, da ein Gleiten des Gutes auf Förderbändern im allgemeinen nicht möglich ist,
zu den erwähnten nachteiligen Zerrungen oder Stauchungen führen würde.
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Zum Verteilen von auf einem Förderband ankommenden Stückgütern, z.
B. Säcken auf mehrere Aufnahmeförderbänder, ist es bekannt, zwischen dem Zuförderer
und den Entnahmeförderbändern eine schwenkbare, geneigte Gleitfläche anzuordnen.
Bei einer bekannten Verteilvorrichtung dieser Art ist vorgesehen, das Verstellen
der Gleitfläche vom Gut selbst zu steuern. Die erwähnten Probleme, die bei Preßgutmatten
auftreten, treten hier nicht auf. Ihre Lösung ist daher von diesen bekannten Maßnahmen
auch unbeeinflußt geblieben.
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Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung zum Verteilen von auf
einem Abgabeförderband ankommenden Preßgutmatten auf mehrere übereinander angeordnete
Aufnahmeförderbänder bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung zu schaffen, bei
der die Verteilung ohne Zerrungen oder Stauchungen erfolgt. Sie verwendet hierzu
die an sich bekannte schwenkbare Gleitfläche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Abgabeförderband und den Aufnahmeförderbändern eine geneigte, als Gleitfläche
ausgebildete Schwenkbühne angeordnet ist und daß die Aufnahmeförderbänder mit einer
höheren Geschwindigkeit angetrieben werden als das Abgabeförderband.
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Im Rahmen der Erfindung erfüllt die geneigte Gleitfläche eine ganz
neue Funktion, nämlich die einer Geschwindigkeitsausgleichsvorrichtung. Das Gut
wird dabei mit der Geschwindigkeit des Abgabeförderbandes auf die schiefe Ebene
aufgeschoben und mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Aufnahmeförderbänder abgezogen,
wobei das Gut keine nachteiligen Zerrungen oder Stauchungen erfährt, wenn die Gleitfläche
in üblicher Weise mit möglichst gut gleitender, z. B. polierter Oberfläche ausgeführt
wird.
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Die Erfindung wird an Hand von lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen ausführlicher erläutert; es zeigt Fig. 1 schematisch eine
Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl., Fig. 2 einen vergrößerten
Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1.
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Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Anlage zur Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. wird das Gut von einer Streumaschine 1 auf
ein Förderband 2 aufgegeben, einer Vorpresse 3 zugeführt und von der Vorpresse 3
als Preßgutmatte 6 mit einem Förderband 4 einer Zwischenspeichervorrichtung 5 aufgegeben.
Die Zwischenspeichervorrichtung 5 besitzt im Beispiel zwei Etagen und schließt an
einem Hubkorb 21 an, der seinerseits dazu dient, die Preßgutmatten 6 dem Sammelgestell
7 zuzuführen. Von hier aus werden sie z. B. über einen Etagenförderwagen 8, der
in der Figur angedeutet ist, einer Etagenpresse 9 zugeführt. Die Etagenförderwagen
8 werden im Umlauf um die Presse geführt, wobei die Preßgutmatten mit den Beschickblechen
10, die sich auf dem Wagen 8 befinden, in die Presse 9 eingeführt und an der Station
11 einem Trenngestell 12 aufgegeben werden, während die Beschickbleche 10 in den
Etagenförderwagen 8 verbleiben, die über eine Kühlstation 13 zum Sammelgestell 7
zurückgeführt wer-
den. Unter Berücksichtigung der kurzen Preßzeit wird der Zwischenspeicher
5 entsprechend schnell beschickt, die Preßgutmatten 6 in diesem gesammelt und je
zwei Matten gleichzeitig in das Sammelgestell 7 weiterbefördert. Die Etagenzahl
von Hubkorb 21 und Sammelgestell 7 entspricht der Anzahl der Pressenetagen. Vom
Sammelgestell 7 wird das Gut in den erwähnten Etagenförderwagen 8 übernommen.
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Erst hierbei werden die Preßgutmatten auf die Beschickbleche 10 aufgelegt.
Die Übergabe erfolgt zweckmäßig für alle Preßgutmatten gleichzeitig, und zwar so,
daß die Beschickbleche 10 unter die Förderbänder 7 a des Sammelgestells 7 geschoben
werden und die Rückzugsgeschwindigkeit der Beschickbleche TO der Bandgeschwindigkeit
der Förderbänder 7 a entspricht. Auf diese Weise wird eine schonende Behandlung
der Preßgutmatten 6 gewährleistet.
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Die Aufteilung der Preßgutmatten 6 von der einfachen Förderbandstraße
auf die beiden Etagen des Zwischenspeichers, die in den Einzelheiten aus der Fig.
2 zu erkennen ist, ist Gegenstand der Erfindung.
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In Fig. 2 ist das Abgabeförderband mit 14 bezeichnet worden. Die
Preßgutmatten 6 kommen auf dem Abgabeförderband 14 an und gelangen von diesem auf
eine abwärts geneigte, als Gleitfläche ausgebildete Schwenkbühne 15, die um den
Punkt 16 schwenkbar ist. An die Schwenkbühne 15 schließt an jeder Etage des Zwischenspeichers
5 eine Aufnahmebühne 17 an, auf welche die Preßgutmatten beim Verlassen der Schwenkbühne
15 auflaufen. Auf der Schwenkbühne 15 ist die Vorschubgeschwindigkeit der Preßgutmatten
6 praktisch gleich der Geschwindigkeit des Förderbandes 14. Haben jedoch die Preßgutmatten
6 das Förderband 18 des Zwischenspeichers erreicht, so werden sie mit der Geschwindigkeit
dieses dort angeordneten Förderbandes 18 von der Schwenkbühne abgezogen. Die Geschwindigkeit
dieses Förderbandes 18 ist nach der Erfindung größer als die des Abgabeförderbandes
14. So bildet sich aus dem schmalen Spalt 19 zwischen den Preßgutmatten 6 ein breiter
Spalt 20, der erforderlich ist, damit in dem Augenblick, in dem das Ende der Preßgutmatte
6 die Auflaufbühne 17 erreicht hat, die Schwenkbühne 15 geschwenkt und auf eine
andere Etage des Zwischenspeichers eingestellt werden kann.
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Im allgemeinen wird man den Neigungswinkel. der Schwenkbühne 15 so
wählen, daß er für jede seiner möglichen Stellungen größer ist als der Reibungswinkel
des Gutes auf der Schwenkbühne 15. Die Verstellung der Schwenkbühne 15 ist im einzelnen
nicht beschrieben. Sie erfolgt jedoch zweckmäßig automatisch und wird von dem Abgabeförderband
14 oder auch von dem Spalt 19 zwischen zwei dicht aufeinanderfolgenden Preßgutmatten
6 gesteuert. Die beschriebene Einrichtung ist selbstverständlich auch zum Verteilen
von Preßgutmatten auf mehr als zwei Etagen oder zur Übergabe der Preßgutmatten unmittelbar
an den Hubkorb 21 oder auch an das Sammelgestell 7 geeignet.