DE1176839B - Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 29 j

Deutsche KL: 39 a7-5/04

Nummer: 1176 839

Aktenzeichen: S 807951 c / 39 a7

Anmeldetag: 7. August 1962

Auslegetag: 27. August 1964

Anlagen zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl., in denen das zu pressende Gut in Streustationen auf Beschickbleche aufgestreut und auf diesen in Etagenpressen gepreßt wird, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Die Etagenpressen sind im allgemeinen mit einer Beschickeinrichtung gekoppelt, wobei es insbesondere bekannt ist, die Beschickeinrichtung als Hubkorb auszuführen. Außerdem gehört zu solchen Anlagen eine Kühlstation für die zur Streustation zurückzuführenden Beschickbleche, da das zu pressende Gut nicht auf heiße Beschickbleche aufgestreut werden kann. Im übrigen sind Fördervorrichtungen zwischen Etagenpresse und Streustation vorgesehen, die über die Kühlstation geführt sind. Bei derartigen Anlagen zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl. ist der Aufwandfür die notwendige Kühlung erheblich, z. B. ist es bekannt, die Beschickbleche in besonderen Wagen oder mit besonderen Fördergängen in die Kühlstationen einzufahren oder um die Presse herumzuführen, wobei sich hinter der Presse die Kühlstation befindet. Neben den erheblichen Aufwand treten funktionelle Probleme, wenn es sich bei derartigen Anlagen um Kleinanlagen handelt; hier muß nämlich mit einem Minimum an umlaufenden Beschickblechen gearbeitet werden, aber gleichzeitig genügend Zeit bleiben, um die Bleche nach der Pressung zu kühlen. Bei derartigen Anlagen scheidet ein Beschickblechumlauf um die Presse herum aus Kostengründen aus. Man ist also gezwungen, gleichsam in einem einzigen Strang für die Förderung der Beschickbleche zwischen Etagenpresse und Streustation zu arbeiten, wobei bisher noch keine hinreichende Lösung für eine einwandfreie Kühlung der Bleche besteht. Insbesondere ist hierbei nachteilig, daß Kühlstationen, die mit Luft arbeiten, aber auch solche, die mit Wasser arbeiten, in ihrer Umgebung eine starke Luftbewegung erzeugen, die auf die in diesem Fall direkt daneben angeordneten Streustationen einen sehr ungünstigen Einfluß hat.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere für den letzterwähnten Fall der Kleinstationen, aber auch allgemein, eine Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl. zu schaffen, bei der die Kühlung auf einfachste Weise und mit geringstem Aufwand möglich ist.

Die Erfindung bezieht sich somit auf eine Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl., wobei das zu pressende Gut in Streustationen auf Beschickbleche aufgestreut und auf diesen gepreßt wird, bestehend aus Etagenpresse mit als Hubkorb ausgeführter Beschickeinrichtung, Kühlsta-Anlage zur Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten od. dgl.

Anmelder:

G. Siempelkamp & Co.,

Krefeld (RhId.), Benrader Str. 75

tion für die zur Streustation zurückzuführenden Beschickbleche und Fördervorrichtung zwischen Etagenpresse und Streustation. Die Erfindung besteht darin, die Kühlstation der Beschickeinrichtung zuzuordnen und die zu kühlenden Beschickbleche durch den Hubkorb der Beschickeinrichtung in die Kühlstation ein- oder dieser zuzuführen. Dabei soll die Kühlstation grundsätzlich irgendwo und irgendwie in unmittelbarer Nähe der Beschickeinrichtung angeordnet sein. Aus kinematischen Gründen empfiehlt es sich jedoch, die Kühlstation oberhalb oder unterhalb der Beschickeinrichtung anzuordnen, so daß der Hubkorb durch bloßes Heben oder Senken über das bei bekannten Hubkörben übliche Maß hinaus seine zusätzliche Aufgabe erfüllen kann. Zweckmäßig besitzt der Hubkorb dabei die doppelte Etagenzahl der Etagenpresse und auch mehr, so daß er dadurch zur gleichzeitigen Aufnahme von Beschickblechen mit zu pressendem Gut und zu kühlendenBeschickblechen eingerichtet ist. Insbesondere soweit es sich um Kleinanlagen handelt, bei denen die in Kühlstationen herrschende Luftbewegung stört, geht ein weiterer Vorschlag dahin, die Kühlstation mit einem geschlossenen Mantel zu versehen, wobei in bekannter Weise Einrichtungen zur Luft- und/oder Wasserkühlung vorgesehen sein können. Dabei können diese Kühleinrichtungen so angeordnet sein, daß sie die zu kühlenden Bleche im Hubkorb kühlen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Kühlstation, die ein- oder mehretagig ausgeführt sein kann und auch so, daß mehrere Beschickungsbleche hintereinander in jeder Etage liegen können, mit einem Fördermittel zu versehen, das die zu kühlenden Beschickbleche aus dem Hubkorb heraus nimmt, der Kühlung zu und wieder zurückführt.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Anlage der Aufwand für die Kühlung der zu kühlenden Beschickbleche wesentlich geringer ist als bei den bekannten Ausführungsformen. Darüber hinaus werden insbesondere für Kleinanlagen wesentliche funktioneile Vorteile erreicht, wie im folgenden

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an Hand der Zeichnungen, die auch die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anlage veranschaulichen, ausführlicher dargelegt wird.

F i g. 1 bis 8 zeigen in schematischer Darstellung in Seitenansicht eine erfindungsgemäße als Kleinanlage ausgeführte Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl.

Die in den Zeichnungen dargestellte Anlage dient zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl., wobei das zu pressende Gut G in Streustationen 1 auf Beschickbleche 2 aufgestreut und über Fördergänge 3 und eine Beschickeinrichtung 4 in die Etagenpresse 5 eingeführt und in der Etagenpresse 5 auf diesen Beschickblechen 2 gepreßt wird. Danach wird das zu Platten/¹ gepreßte Gut von den Beschickblechen2 getrennt, und die Beschickbleche werden nach Kühlung zur Streustation 1 zurückgeführt. Die Anlage besteht folglich im ganzen aus der schon erwähnten Etagenpresse 5 mit als Hubkorb 4 ausgeführter Beschickeinrichtung, wobei der Hubkorb in Richtung des Pfeiles 6 heb- und senkbar ist, und der Kühlstation 7 für die zur Streustation 1 zurückführenden Beschickbleche 2 sowie einer hin- und hergehenden Fördervorrichtung zwischen Etagenpresse 5 bzw. Beschickeinrichtung 4 und Streustation 1. Dabei ist die Kühlstation 7 der Beschickeinrichtung 4 zugeordnet, und die zu kühlenden Beschickbleche 2 sind durch den Hubkorb 4 in die Kühlstation 7 ein- oder genauer, dieser zuführbar.

Im Ausführungsbeispiel befindet sich die Kühlstation 7 unterhalb der erwähnten Beschickeinrichtung 4, so daß der Hubkorb 4 durch Absenken seine zusätzliche Aufgabe erfüllen kann. Diese Kühlstation 7 kann aber auch über der Beschickeinrichtung oder neben dieser angeordnet sein. Fernerhin besitzt im Ausführungsbeispiel der Hubkorb 4 die doppelte Etagenzahl der Etagenpresse S oder mehr, so daß er dadurch zur gleichzeitigen Aufnahme von Beschickblechen 2 mit zu pressendem Gut G und zu kühlenden Beschickblechen 2 eingerichtet ist. Die Kühlstation 7 selbst besitzt im übrigen einen geschlossenen Mantel 8, in dem bekannte Einrichtungen 9 zur Luft- und/oder Wasserkühlung vorgesehen sind. Im Ausführungsbeispiel ist ein Fördergang 10 vorgesehen, das die zu kühlenden Bleche 2 aus dem Korb 4 in die eigentliche Kühlstation 7 einführt. Man kann die Anordnung jedoch auch so treffen, daß die Kühleinrichtungen 9 die Bleche 2 kühlen, wenn sie sich in dem Hubkorb 4 befinden.

Der Arbeitsablauf geht, wie im folgenden beschrieben, vor sich, wobei die Beschickbleche 2 zur Erläuterung durch römische Zahlen unterschieden sind:

In dem Zustand, der in F i g. 1 dargestellt ist, werden gerade die Bleche III und IV aus der Etagenpresse 5 herausgezogen, wobei gleichzeitig durch einen (nicht gezeichneten) Fahrarm die daraufliegenden, fertiggepreßten Spanplatten P auf die gegenüberliegende Seite der Presse 5 hinausgedrückt und durch zwei (nicht gezeichnete) Förderwalzenpaare auf der gegenüberliegenden Seite abbefördert werden.

Wie Fig. 2 zeigt, senkt sich im Anschluß daran der Hubkorb 4 der Beschickeinrichtung und die Beschickbleche I und II, auf denen zu pressendes Gut G liegt, wandern in die Etagenpresse 5. Während dieses Vorgangs befindet sich das Blech V in der Kühlstation 7 und wird dort gekühlt.

In dem Arbeitszustand, der in F i g. 3 dargestellt worden ist, werden die Bleche I und II mit dem daraufliegenden Gut G in der Etagenpresse 5 unter Druck gesetzt. Der Hubkorb 4 senkt sich weiter ab und das in der Kühlstation 7 befindliche Blech V wandert aus der Kühlstation heraus in den Hubkorb 4.

In F i g. 4 befinden sich die Bleche I und II weiterhin in der Presse 5, das gekühlte Blech V wird durch Anheben des Hubkorbes 4 auf den Fördergang 3 gebracht und bewegt sich nun in Richtung auf die Streustation 1. Gleichzeitig wird das Blech III, das heiß aus der Etagenpresse 5 gekommen ist, in die Kühlstation 7 eingeführt.

In F i g. 5 befinden sich nach wie vor die Bleche I und II in der Presse 5. Das Blech V ist inzwischen in der Streustation 1 mit zu pressendem Gut G beschickt worden und wandert zurück in den Hubkorb 4 der Beschickeinrichtung. Gleichzeitig wird das Blech III, das inzwischen gekühlt wurde, in den Hubkorb 4 zurückgefördert.

Wie Fig. 6 darstellt, wird das Blech III nach dem Anheben des Hubkorbes 4 auf die Höhe des Förderganges 3 gebracht, es wandert dann in Richtung auf die Streustation 1, um beschickt zu werden. Gleichzeitig wandert das Blech IV in die Kühlstation 7 und wird dort gekühlt.

Wie F i g. 7 zeigt, wandert das Blech III mit zu pressendem Gut G versehen zurück in den Hubkorb 4 der Beschickeinrichtung, der abgesenkt wurde, so daß das Blech in der obersten Etage zu liegen kommt. Zwischenzeitlich befindet sich das Blech IV in der Kühlstation 7.

Wie F i g. 8 zeigt, fährt der Hubkorb 4 im Anschluß daran in die Höhe, so daß nach öffnen der Etagenpresse 5 die Bleche I und II in die unteren Etagen des Hubkorbes 4 eingefahren werden können. Hierdurch ist der Zyklus geschlossen und der Vorgang kann erneut erfolgen.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten od. dgl., wobei das zu pressende Gut in Streustationen auf Beschickbleche aufgestreut und auf diesen gepreßt wird, bestehend aus Etagenpresse mit als Hubkorb ausgeführter Beschickeinrichtung, Kühlstation für die zur Streustation zurückzuführenden Beschickbleche und Fördervorrichtung zwischen Etagenpresse und Streustation, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlstation (7) der Beschickeinrichtung (4) zugeordnet und die zu kühlenden Beschickbleche (2) durch den Hubkorb der Beschickeinrichtung in die Kühlstation ein oder dieser zufuhrbar sind.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kühlstation (7) oberhalb oder unterhalb der Beschickeinrichtung (4) befindet und der Hubkorb durch bloßes Heben oder Senken seine zusätzliche Aufgabe erfüllen kann.

3. Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubkorb der Beschickeinrichtung (4) die doppelte Etagenzahl der Etagenpresse (5) oder mehr aufweist und dadurch zur gleichzeitigen Aufnahme von Beschickblechen (2) mit zu pressendem Gut (G) und zu kühlenden Beschickblechen eingerichtet ist.

4. Anlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlstation (7) einen geschlossenen Mantel (8) aufweist und in bekannter

Weise mit Einrichtungen (9) zur Luft- und/oder
Wasserkühlung eingerichtet ist.

5. Anlage nach Ansprach 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtungen (7) so
angeordnet sind, daß die zu kühlenden Bleche (2)
in dem Hubkorb der Beschickeinrichtung (4)
kühlbar sind.

6. Anlage nach Ansprach 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlstation (7), ein- oder mehretagig ausgeführt, Fördermittel (10) aufweist, durch welche die zu kühlenden Bleche (2) aus dem Hubkorb der Beschickeinrichtung (4) in die Kühlstation ein- und wieder zurückführbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

658/422 8. 64

ι Bundesdruckerei Berlin