DE1176355B - Anlage zur Beschickung und Entleerung von Etagenpressen fuer die Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten u. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 29 j

Deutsche KL: 39 a7-5/04

Nummer: 1176 355

Aktenzeichen: S 764211 c / 39 a7

Anmeldetag: 25. Oktober 1961

Auslegetag: 20. August 1964

Bei der Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl. geschieht die Pressung bekanntlich in Etagenpressen mit verhältnismäßig langen Preßzeiten. Dazu wird das Preßgut auf Beschickbleche gestreut und den Etagenpressen über Vorpresse und Beschickgestell zugeführt, wobei das Ein- und Ausfahren der Beschickbleche mit dem Gut mittels Ein- und Ausfahrarm erfolgt. Die verhältnismäßig langen Preßzeiten gestatten es, daß die leeren Beschickbleche nach dem Pressen und dem Trennen vom Gut im Trenngestell einzeln über Rollgänge der Streumaschine wieder zugeführt werden. Es ist zwar bekannt, die Beschickbleche mit dem Preßgut zwischen Füllstelle und Vorpresse bzw. Vorpresse und Beschickgestell in zwei Etagen zu fördern, um die Geschwindigkeiten herabzusetzen, mit denen die mit Gut beladenen Beschickbleche auf den Rollgängen gefördert werden, die Umlaufzeiten für die Beschickbleche sind jedoch im ersteren und im letzteren Falle so groß, daß die bekannten Maßnahmen für die Herstellung von solchen Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl., die wesentlich kürzere Preßzeiten als bisher zulassen oder verlangen, nicht geeignet sind.

Um bei der Beschickung und Entleerung von Etagenpressen den Beschick- und Entleervorgang zu vereinfachen, so daß der Fertigungsablauf beschleunigt und mit wesentlich kürzeren Preßzeiten gearbeitet werden kann, betrifft die Erfindung nach dem ersten Zusatzpatent (Zusatzpatentanmeldung S 60328 Ic/39a⁷) ein Verfahren zur Beschickung und Entleerung von Etagenpressen für die Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl., wobei das Gut auf Beschickbleche aufgelegt und diese im Umlauf geführt werden und wobei die Kennzeichnung darin besteht, daß die Beschickbleche in Etagenförderwagen angeordnet und die Preßgutmatten den Etagen der Etagenförderwagen und dabei den Beschickblechen aufgegeben sowie die Etagenförderwagen dem Umlauf um die Etagenpressen herumgeführt werden, wobei die Preßgutmatten mit den Beschickblechen in die Presse eingeführt und nach dem Pressen wieder von dem Etagenförderwagen aufgenommen werden und danach das Preßgut von den Beschickblechen getrennt wird. Die Etagenförderwagen besitzen dabei die gleiche Etagenzahl wie die Etagenpresse. Auch arbeitet man bei dem Verfahren nach dem ersten Zusatzpatent im allgemeinen so, daß das Gut zunächst ohne Beschickbleche zu Preßgutmatten vorgeformt und dann mit Hilfe von besonderen Etagenbeschickgestellen den Beschickblechen in den Etagenförderwagen aufgegeben wird. Nach dem ersten Zusatzpatent werden so offenbar Anlage zur Beschickung und Entleerung
von Etagenpressen für die Herstellung von
Spanplatten, Hartfaserplatten u. dgl.

Zusatz zur

Zusatzanmeldung: S 60328 I c / 39 a7 —

Auslegeschrift 1172 846

Anmelder:

Eugen Siempelkamp,

Krefeld, Hohenzollernstr. 69

die Beschickbleche in Stapeln, deren Etagenzahl der Etagenzahl der Etagenpresse entspricht, um die Etagenpresse herumgeführt, wobei man sich der genannten Etagenförderwagen bedient.

Die Erfindung geht demnach aus von einer Anlage zur Beschickung und Entleerung von Etagenpressen für die Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl., wobei nach dem· ersten Zusatzpatent das Gut auf Beschickbleche aufgelegt und diese im Umlauf geführt werden, in dem das zu pressende Gut in Förderwagen mit der Anzahl der Pressenetagen der Etagenpresse entsprechender Etagenzahl auf in den Etagen befindliche Beschickbleche aufgelegt wird und unter Übergabe des auf den Beschickblechen befindlichen Gutes an die Pressenetagen und unter Wiederaufnahme von gepreßtem Gut mit Beschickblechen hinter der Etagenpresse sowie unter Abgabe des gepreßten Gutes ohne die Beschickbleche an ein Trenngestell ein Förderwagen im Umlauf zur Gutauflage zurückgeführt wird. Die Erfindung besteht nun darin, daß als Förderwagen ein hin- und herfahrender Beschickwagen vor der Presse und ein hin- und herfahrender Aufnahmewagen hinter der Presse vorgesehen sind und zwischen beiden Wagen eine Vorrichtung zur Überführung der leeren Beschickbleche vom Aufnahmewagen in den Beschickwagen angeordnet ist. Nach einer bevorzugten Ausführungsforai ist dabei die Vorrichtung zur Rückführung der Beschickbleche zugleich als Kühlvorrichtung ausgebildet. Dabei besteht die Möglich-

409 657/436

keit, zwei parallele Vorrichtungen zur Rückführung der Beschickbleche vorzusehen und auch diese als Kühlvorrichtung auszubilden.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind gegenüber dem ersten Zusatzpatent vor allem darin zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Anlage ein Förderwagenumlauf um die Etagenpresse herum nicht mehr erforderlich ist, daß vielmehr ein Wagenumlauf in zwei gerade oder im wesentlichen gerade Teilstücke mit darauf angeordneten Beschickwagen und Aufnahmewagen gelöst ist. Der Arbeitsrhythmus läßt sich auf diese Weise beachtlich vereinfachen.

Die von der üblichen Formstraße angelieferten, vorgepreßten Preßgutmatten werden in an sich bekannter Weise in ein Bandgestell eingefahren. In ebenfalls bekannter und im ersten Zusatzpatent beschriebener Weise werden dann die Matten von den Bändern auf die Beschickbleche, und zwar auf sämtliche Bleche gleichzeitig abgelegt. Gleichzeitig mit dem Ablegen werden die Bleche in den Beschickwagen eingefahren. Nach dem Einfahren der Bleche in den Beschickwagen verfährt dieser Beschickwagen in Richtung Presse. Er hält dann vor der Presse, und anschließend daran werden sämtliche Bleche mit Hilfe eines Fahrarmes in die Presse eingeschoben. Nach dem Einschieben fährt der Einfahrarm zurück, und der Beschickwagen fährt wieder in die Ausgangsstellung, um hier leere Beschickbleche zu übernehmen. Nachdem der Beschickwagen diese leeren Beschickbleche übernommen hat, beginnt der beschriebene Zyklus von neuem. Auf der Entleerseite der Presse fährt der Aufnahmewagen. Dieser Aufnahmewagen fährt zunächst vor die Presse und erhält in dieser Position mit Hilfe des Fahrarmes die Bleche mit den daraufliegenden fertiggepreßten Platten.

Der Wagen mit den Blechen und den fertiggepreßten Platten fährt daraufhin vor das Trenngestell. Hier wird in bekannter Art und Weise eine Trennung der fertiggepreßten Platten von den Blechen durchgeführt. Die fertiggepreßten Platten wandern in das Trenngestell, während die Bleche liegenbleiben. Der Wagen fährt hierauf aus dieser Position vor die Überführungsvorrichtung. In dieser Position werden die Bleche aus dem Wagen herausgeschoben und in den Beschickwagen wieder eingeschoben. Die Bleche werden also aus dem Aufnahmewagen über die Überführungsvorrichtung in den Beschickwagen, der sich gerade in der entsprechenden Stellung befindet, weitergegeben. Es ist hierbei ohne weiteres möglich, daß die Bleche in der Überführung eine gewisse Zeit verbleiben, wobei dieses Verbleiben der Bleche gleichzeitig dazu ausgenutzt wird, um mittels einer starken Luftdusche die Bleche abzukühlen. Die abgekühlten Bleche wandern dann in der beschriebenen Weise zum Beschickwagen.

Die Erfindung wird an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt

Fig. 1 die Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Anlage,

F i g. 2 die Ansicht eines Wagens vor der Aufnahme von Preßgutmatten.

Die in der Zeichnung dargestellte Anlage dient zur Durchführung des Verfahrens zur Beschickung und Entleerung von Etagenpressen für die Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl. nach dem ersten Zusatzpatent. Dabei ist zunächst grundsätzlich zu beachten, daß das zu pressende Gut 3 zunächst vorgeformt und auf Beschickbleche 5 aufgelegt wird. Die Vorformung findet an geeigneter Stelle statt und ist in das Schema nach F i g. 1 nicht eingezeichnet worden. Die Beschickbleche 5 sind im Beschickwagen 4a angeordnet, und die Preßgutmatten 3 werden den Etagen der Beschickwagen 4 a vor der Presse 7 und dabei den Beschickblechen 5 aufgegeben sowie mit Hilfe der Beschickwagen 4 a durch die Etagenpresse 7 hindurch und dann zurückgeführt. Die Preßgutmatten 3 werden dabei mit den Beschickblechen 5 in die Presse 7 eingeführt und nach dem Pressen als Platten wieder von dem Aufnahmewagen 4 b hinter der Presse 7 aufgenommen, wobei dann bei 9fl die Platten 3 von den Beschickblechen 5 getrennt werden. Aufgabe und Abgabe des Preßgutes 3 auf die Beschickbleche 5 und das Einfahren derselben in die Presse 7 erfolgt in der beim ersten Zusatzpatent beschriebenen Weise und bedarf hier nicht der näheren Erläuterung. Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Anlage ist, daß kein Etagenförderwagenumlauf vorgesehen ist, daß vielmehr zwei im Ausführungsbeispiel gerade Teilstücke aus Schienen 8 a und 8 b vorgesehen sind mit einem hin- und herfahrenden Beschickwagen 4 a vor der Presse und einem hin- und herfahrenden Aufnahmewagen 4 b hinter der Presse. Zwischen beiden Wagen 4 a und 4 b befindet sich eine gegebenenfalls auch als Kühlvorrichtung 10 a ausgebildete Vorrichtung 10 zur Überführung der Beschickbleche 5 vom Aufnahmewagen 4 b wieder zurück auf den Beschickwagen 4 a, wo die Bleche nunmehr erneut mit Preßgut beschickt und dann in der im ersten Zusatzpatent beschriebenen Weise in die Presse 7 eingeführt werden. Die Vorrichtung 10 zur Rückführung der Beschickbleche 5 kann auch doppelt, parallel nebeneinanderliegend vorgesehen und als Kühlvorrichtung 10 a ausgebildet sein.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Anlage zur Beschickung und Entleerung von Etagenpressen für die Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten od. dgl., wobei das Gut auf Beschickbleche aufgelegt und diese im Umlauf geführt werden, in dem das zu pressende Gut in Förderwagen mit der Anzahl der Pressenetagen der Etagenpresse entsprechender Etagenzahl auf in den Etagen befindliche Beschickbleche aufgelegt wird und unter Übergabe des auf den Beschickblechen befindlichen Gutes an die Pressenetagen und unter Wiederaufnahme von gepreßtem Gut mit Beschickblechen hinter der Etagenpresse sowie unter Abgabe des gepreßten Gutes ohne die Beschickbleche an ein Trenngestell ein Förderwagen im Umlauf zur Gutauflage zurückgeführt wird, nach Zusatzpatentanmeldung S 60328 Ic/39a⁷, dadurch gekennzeichnet, daß als Förderwagen ein hin- und herfahrender Beschickwagen (4a) vor der Presse (7) und ein hin- und herfahrender Aufnahmewagen (4 b) hinter der Presse vorgesehen sind und zwischen beiden Wagen eine Vorrichtung (10) zur Überführung der leeren Beschickbleche (5) vom Aufnahmewagen auf den Beschickwagen angeordnet ist.

5 6

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch ge-

3. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dakennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) zur durch gekennzeichnet, daß zwei parallele VorRückführung der leeren Beschickbleche (5) richtungen (10) zur Durchführung der leeren zugleich als Kühlvorrichtung (10 a) ausge- Beschickbleche (5) vorgesehen und als Kühlbildet ist. 5 Vorrichtung (10 a) ausgebildet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 657/436 8.64 © Bundesdruckerei Berlin