DE1140393B - Verfahren zur Bekaempfung von Schorf an Apfelbaeumen - Google Patents

Verfahren zur Bekaempfung von Schorf an Apfelbaeumen

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DE1140393B
DE1140393B DER28293A DER0028293A DE1140393B DE 1140393 B DE1140393 B DE 1140393B DE R28293 A DER28293 A DE R28293A DE R0028293 A DER0028293 A DE R0028293A DE 1140393 B DE1140393 B DE 1140393B
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Hans Peter Frohlich
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Rohm and Haas Co
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N33/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic nitrogen compounds
    • A01N33/02Amines; Quaternary ammonium compounds
    • A01N33/12Quaternary ammonium compounds

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung von Schorf an Apfelbäumen unter Anwendung an sich bekannter fungizider quaternärer Ammoniumverbindungen in wäßriger Lösung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Mittel erst nach Auftreten der Krankheitserscheinungen in einer Häufigkeit von einem Krankheitsherd je 100 bis 1000 Blätter in Konzentrationen von 12 bis 360 g pro 100 1 Wasser bis zur tropfenden Nässe aufbringt.
Man hat seit langem erkannt, daß der durch Venturia inaequalis hervorgerufene Schorf an Apfelbäumen zu großen qualitativen und quantitativen Verlusten an Äpfeln führt. Verletzungen an Blättern führen zu verminderter photosynthetischer Funktion und demzufolge zu Verlusten in der Nahrungsversorgung für das Leben des Baumes sowie zu Entwicklungsschäden und Gefährdung der Lebenskraft, wovon die Bildung von Fruchtknospen im folgenden Jahr und das normale Wachstum, das kommende Ernten beeinflußt, betroffen wird.
Die Methoden zur Behandlung des Schorfs waren bisher vorbeugender Art. Ertragreiche Apfelbaumkulturen in den Vereinigten Staaten werden z. B. bisher planmäßig zum Schütze mit organischen fungiziden Mitteln gespritzt.
Die ersten Spritzungen werden vorgenommen, wenn sich die Blattknospen öffnen, und hinterher werden weitere Spritzungen durchgeführt, ob nun eine Erkrankung eintritt oder nicht. Aufeinanderfolgende Spritzungen werden oft nach einem willkürlichen Zeitplan vorgenommen. Diese Methode läßt sich in keiner Weise mit den tatsächlichen Erfordernissen für einen Krankheitsschutz vereinbaren, und es werden auf diese Weise beträchtliche Mengen an fungiziden Mitteln nutzlos verbraucht. Darüber hinaus kann die häufige Sprühbehandlung eine nachteilige Wirkung auf die Wirtspflanze haben. Andererseits kann man, wenn man die bisherige vorbeugende Behandlung des Schorfs vor dem Auftreten der Krankheitserscheinungen versäumt hat, die bisher für diese Behandlung üblichen Mittel in dem Moment, wo ein Schorfbefall sichtbar wird, nicht mehr verwenden, weil die bisher verwendeten Mittel in diesem Stadium unwirksam sind.
Für die vorbeugende Behandlung des Schorfs findet seit langem Schwefel in verschiedener Form durch Bestäuben und Besprühen Verwendung. Die Verwendung dieser Mittel ist aber nicht sicher, sobald andere erwünschte Mittel, wie Öle, vorher aufgetragen wurden. Bei erhöhten Temperaturen kann eine Behandlung mit Schwefel ernstlich Schaden anrichten. Es sind andere vorbeugend wirkende Substanzen vorgeschlagen worden, die, besonders bei nassem Wetter, mehrmals Verfahren zur Bekämpfung von Schorf
an Apfelbäumen
Anmelder:
Rohm & Haas Company,
Phüadelphia, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, A.Hoeppener
und Dr. H. J. Wolff, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 15. Juli 1959 (Nr. 827 147)
Hans Peter Fröhlich, Churchville, Pa. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
angewendet werden müssen. Es sind bestimmte organische Quecksilberverbindungen als Vernichtungsmittel verwendet worden, doch weil dieselben stark giftig sind, sind sie praktisch nur beschränkt brauchbar und dürfen nur vor der Fruchtbildung aufgetragen werden.
Quaternäre Ammoniumverbindungen sind allgemein als fungizide Mittel bekannt. Sie sind aber auf Grund ihrer phytotoxischen Eigenschaften für die bisher übliche regelmäßige vorbeugende Bekämpfung von Apfelschorf durch häufige Sprühbehandlung nicht geeignet.
Venturia inaequalis überwintert an Blättern auf der Erde, und sobald im Frühling die richtigen Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse herrschen, werden die Sporen freigesetzt und durch Luftströmungen auf die Apfelbäume getragen. Es kann beobachtet werden, wie sich die Sporen entwickeln und auf den Blättern Schäden verursachen.
Nach Auftreten der Krankheitserscheinungen in einer Häufigkeit von einem Krankheitsherd je 100 bis 1000 Blätter, jedoch bevor die kranken Stellen altern und einen »korkartigen« Zustand erreichen, werden erfindungsgemäß die Bäume mit einer Lösung eines quaternären Ammoniumsalzes, das einen lipophilen N-Substituenten enthält, besprüht. Die Sprühbehandlung sollte vorzugsweise bis zur tropfenden Nässe erfolgen, um sicherzustellen, daß alle Flächen gründlich benetzt werden.
209 709/333
3 4
Binnen kurzem kann man beobachten, daß die in Wasser löslich ist, damit eine Spritzlösung hergestellt angegriffenen Stellen Aussehen und Farbe ändern. werden kann. So können am Quaternär-Stickstoff Das aufgesprühte quaternäre Ammoniumsalz bewirkt eine oder mehrere niedere Alkylgruppen vorhanden praktisch die Ausrottung der Schorf erreger und schützt sein, vor allem die Methyl- oder Äthylgruppe, Hydroxydann die besprühten Stellen in gewissem Grade. 5 äthylgruppe oder eine Benzylgruppe, und zwar nicht Bei für den Schorf Organismus günstigen Wachstums- nur die Benzylgruppe an sich, sondern auch Chlorbedingungen können nochmals Sporen auftreten, benzyl, Dichlorbenzyl, Trichlorbenzyl und niederes beispielsweise durch nicht ganz vernichtete Krankheits- Alkylbenzyl. In manchen Verbindungen kann eine herde oder durch nicht oder nur unvollkommen zweite lipophile Gruppe vorhanden sein, sofern die behandelte Bäume in dem Bestand. Diese Sporen io Löslichkeit in Wasser erhalten bleibt. Statt einzelner können neu angesetzte Teile oder Flächen, welche die N-Substituenten kann ein mehrwertiger Substituent zum Schütze notwendige Salzmenge nicht erhalten Verwendung finden, der mit dem Stickstoff eine oder sie wieder abgegeben haben, angreifen. Es können heterozyklische Verbindung bildet, wie in Morpholin, sodann neue Krankheitsherde auftreten. Wird etwas Pyrrolydin, Piperidin, Pyridin und in C-alkylierten dieser Art bemerkt, müssen die Bäume zur Beseitigung 15 Ringen dieser Art. der neuerlichen Infektion nochmals besprüht werden. Die meisten dieser Verbindungen können dargestellt
Durch die erfindungsgemäße Behandlung mit den werden durch die Formel: Apfelschorf vernichtenden quaternären Ammoniumsalzen nach Auftreten der Krankheitserscheinungen ^X\ ^ ^ erübrigt sich jedoch die bisher übliche häufige Sprüh- 20 ^N^ behandlung. R2 | R4
Die günstigste Ausführungsform der Methode X besteht darin, daß ein in Wasser lösliches quaternäres
Ammoniumsalz mit einem lipophilen N-Substituenten worin X ein Anion wie Chlor, Brom, Sulfat, Methylauf Apfelbäume aufgebracht wird, sobald Schorf- 25 sulfat, Acetat, Phosphat u. ä. bedeutet, und mindestens erkrankungen in einer Häufigkeit von einem Krank- eine R-Gruppe eine lipophile Gruppe wie Alkyl mit heitsherd je 100 bis 1000 Blätter auftreten, und zwar 10 bis 18 C-Atomen, Alkenyl mit 11 bis 18 C-Atomen, in solcher Menge und Konzentration, daß der Krank- Alkylbenzyl mit 15 bis 25 C-Atomen oder Alkylheitserreger in den vorhandenen, erkennbaren Krank- phenoxyalkyl [R-Phenyl (O C2HJtO—. wobei R eine heitsherden wirkungsvoll vernichtet wird, doch nicht 30 Alkylgruppe mit 8 bis 15 C-Atomen und m eine ganze mehr als ein halbes Prozent der Fläche nicht befallener Zahl von 1 bis 3 darstellt] bedeutet, und die anderen Blätter einen Schaden erfährt. Die Behandlung wird R-Gruppen ein niederes Alkyl, Hydroxyäthyl oder je nach Bedarf wiederholt. Benzyl darstellen, wenn sie einzeln betrachtet werden, Die Konzentration des quaternären Ammonium- und, wenn zwei oder mehr zusammengenommen sind, salzes wird so reguliert, daß die Erregerorganismen 35 gesättigte zweiwertige aliphatische Ketten mit 4 bis bekämpft werden, ohne daß sich nachteilige Folgen 5 Atomen wie in
durch Pflanzengifte ergeben. Das ist der Fall in einem _CH2CH2CH2CH2-,—CH2CH2CH2CH2CH2-
Bereich zwischen 12 und 360 g je 100 1 Spritzflüssig- . ,_ pn Γίτ r\rxx r-w keit, wobei Art und Große des Quaternarammonium-
moleküls ausschlaggebend ist. Es werden vorteilhaft 40 und ihre C-niederen Alkylderivate oder die dreiverhältnismäßig geringe Konzentrationen angewandt wertige Gruppe
und die Bäume gut und vollständig gespritzt. Es CHCH = CHCH = CH
werden vorzugsweise Konzentrationen von 30 bis
120 g je 1001 Spritzflüssigkeit angewendet, da in sowie niedere alkylsubstituierte Derivate derselben
diesem Falle die für die Krankheitsherde verantwort- 45 darstellen. Als typisch für Quaternär-Ammoniumsalze
liehen Erreger ausgerottet, doch die nicht angegriffenen nach der obigen Formel sind zu nennen
Teile der Wirtspflanze nicht geschädigt werden. Die Dodeeyltrimethylammoniumbromid,
günstigste Konzentration hängt von der jeweiligen Dodecyldimethylbenzylammoniumchlorid,
quaternären Ammoniumverbindung ab. Dodecyltriäthylammoniumchlorid,
Es kann eine große Anzahl von Quaternär- 50 _ J J . , T .,
Ammoniumsalzen verwendet werden. Wichtig ist, daß Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid,
diese in Wasser löslich sind und einen lipophilen Octadecyldimethylhydroxyathylammonmmacetat,
N-Substituenten enthalten. Dadurch wird erforderlich, Myristyldimethylchlorbenzylammoniumchlorid,
daß eine langkettige Gruppe vorhanden ist, z. B. eine Dodecyldimethylphenoxyäthylammoniumchlorid,
Alkylgruppe mit etwa 10 oder 12 C-Atomen bis 55 Dodecylmethylpiperidmiumchlorid,
18 C-Atomen oder eine Alkylbenzylgruppe mit etwa Decylbutylpyrrolidiniumchlorid,
15 bis 25 C-Atomen oder andere arylaliphatische Cetylhydroxyäthylmorpholiniumacetat,
Gruppen, z. B, Alkylphenoxyäthyl oder Alkylphen- Octadecylhydroxyäthyl-3-methyl-
oxyäthoxyäthyl oder Alkylphenoxyäthoxyäthoxy- morpholiniumphosphat,
äthyl wobei die Alkylgruppe so groß ist, daß bei 60 Cetylpyridiniumbromid,
dem N-Substituenten der lipophile Charakter gesichert Octylbenzyltriathylammoniumchlorid,
ist, beispielsweise Octyl über Dodecyl zu Pentadecyl ., ', J t,. I1 „, ■ ., · ■■
oder Alkenyl von Undecenyl zu Oleyl oder auch Nonylbenzyldimethyftenzylammomumchlond,
Alkoxyalkyl, wie Octyloxymethyl, Dodecyloxy- (DodecylbenzylJ-methylmorpholmiumchlorid,
methyl, oder Octadecyloxymethyl. 65 Nonyl-(methyl)-benzyldimethyl-(dichlorbenzyl)-
Es ist augenscheinlich nicht von besonderer Bedeu- ammoniumchlorid,
tung, wie die anderen N-Substituenten beschaffen Dodecenyldimethylchlorbenzylammoniumchlorid,
sind, solange nur die Verbindung zumindest so weit Didodecenyldimethylammoniumchlorid,
Oleyldimethylchlorbenzylammoniumchlorid,
Undecenylbutylbenzylpiperidiniumchlorid,
Octylphenoxyäthoxydimethylbenzylammonium-
chlorid,
Octyl-(methyl)-phenoxyäthoxyäthyltrimethyl-
ammoniumchlorid,
Dodecylphenoxyäthoxyäthoxyäthyldimethyl-
chlorbenzylammoniumchlorid,
Nonylphenoxyäthoxyäthyldimethyl-
(phenoxyäthyl)-ammoniumbromid,
Nonylphenoxyäthoxyäthyl-(äthyl)-morpholinium-
chlorid
oder Octadecyloxymethyldimethylbenzyl-
ammoniumchlorid.
Es ist festgestellt worden, daß die vernichtende Wirkung der Quaternär-Ammoniumsalze mit einem lipophilen N-Substituenten stärker wird, wenn man von den Octadecyl- oder Dodecylbenzylgruppen zu den Dodecyl- oder Octylbenzylgruppen übergeht. Andererseits steigt die Sicherheit der einzelnen Salze, wenn man von den letztgenannten Gruppen zu ersteren übergeht. Mit Hilfe dieser Beobachtungen läßt sich die Wirksamkeit von Mischungen leichter erklären. So zeigt ein Gemisch von 20 bis 30% decyl-, dodecyl- oder tetradecylhaltigen Quaternär-Ammoniumsalzen mit 80 bis 70% cetyl- und/oder stearylhaltigen Salzen eine hohe Wirksamkeit als Vernichtungsmittel und ist dennoch gegenüber dem Laub in allen Entwicklungsstadien relativ harmlos, wobei das Mittel außerdem lange haftenbleibt.
Weitere Einzelheiten finden sich in den folgenden Beispielen, welche der Erläuterung, doch nicht zur Begrenzung dienen sollen.
Beispiel I
Es wurden Feldversuche mit vielen Quaternär-Ammoniumsalzen an kleinen Apfelbäumen der Sorte Mclntosh, Red Delicious sowie Golden Delicious vorgenommen. Die Witterung zur Zeit dieser Versuche war naß und verhältnismäßig kühl, womit die Bedingungen für eine ausgezeichnete Entwicklung von Schorf gegeben waren. Es wurden in Zwischenräumen von 1 bis 3 Wochen Verbindungen in Form von Spritzlösungen aufgebracht. Alle Bäume waren einer Besprühung mit latentem Öl unterzogen worden, und dem Bedarf entsprechend wurden Insektenbekämpfungsmittel verwendet.
Eine vollauf zufriedenstellende Schorfbekämpfung erzielte man mit folgenden Verbindungen in der angegebenen Konzentration:
1. Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, bei welchem der Alkylanteil aus einem Gemisch von Gruppen mit 12, 14 und 16 C-Atomen bestand, in einer Konzentration von 60 und 30 g je 100 1.
2. tert. - Octylphenoxyäthoxyäthyl - ρ - chlorbenzyldimethylammoniumchlorid in einer Konzentration von 90 g je 100 1 bei allen Sorten und 45 g je 1001 bei Golden Delicious.
3. tert.-Octylphenoxyäthoxyäthyl-S^-dichlorbenzyldimethylammoniumchlorid, 90 g je 100 1.
4. Dodecylbenzyldodecenyldimethylammoniumchlorid, 90 g je 1001.
5. Stearyldimethylbenzylammoniumchlorid, 90 g je 1001.
Das von diesen Bäumen geerntete Obst war im Aussehen genauso gut wie von solchen Bäumen, die nach dem normalen Bekämpfungsverfahren behandelt worden waren.
Beispiel II
Es wurden Feldversuche in einer Baumkultur vom Red Delicious in Virginia vorgenommen. Die Bäume waren sehr stark angesteckt und können nicht als
ίο typisch für normalerweise auf Apfelschorf behandelte Bäume angesprochen werden, denn die Infektion hatte sich schon stark ausgebreitet. Normalerweise lassen Obstanbauer die Ansteckung von Bäumen nicht so weit kommen, ehe sie solch wirksame Vernichtungsmittel wie die der Erfindung anwenden, da das Obst auf diese Weise nicht mehr zum Verkauf geeignet wäre und sogar die Bäume selbst einen dauernden Schaden erleiden könnten. In diesem Versuch hatte man es also mit weit härteren und strengeren Bedin-
ao gungen zur Bekämpfung zu tun als unter normalen Umständen. Es muß also jegliche sichtbare Vernichtung unter diesen harten Umständen einen ausgezeichneten Grad vernichtender Wirkung anzeigen, wenn eine von den angegebenen Quaternär-Ammoniumverbindungen bei frischem Krankheitsbefall verwendet wird.
Die Versuche wurden so durchgeführt, daß die Bäume mit Lösungen von je einem bestimmten Quaternär-Ammoniumsalz in bestimmter Konzentration gespritzt wurden. Die Bäume wurden so stark gespritzt, daß die Lösung herabrann. Nach 8 Tagen wurden wahllos fünf Blätter ausgelesen und mikroskopisch untersucht. Die kranken Stellen wurden an Ober- und Unterseite bestimmt. Es wurden nur solche erkrankte Stellen als »ausgerottet« gerechnet, die vollständig und ganz offensichtlich getötet waren. Hatte es den Anschein, als sei auch nur ein winziger Teil des Krankheitsherdes nicht vernichtet, so wurde der Krankheitsherd unter »nicht ausgerottet« eingereiht. Die prozentuale Vernichtung in der hierin wiedergegebenen Aufstellung ist also ein sehr vorsichtig errechneter Wert, denn alle infizierten Stellen waren zumindest teilweise getötet worden. Wiederum wurden nach 23 Tagen. Zählungen vorgenommen.
a) Nonylbenzyldimethylbenzylammoniumchlorid wurde in Konzentrationen von 180, 120 und 60 g je 100 1 verwendet. Die prozentuale Vernichtung (nach obiger Definition) betrug 92, 80 bzw. 51 %.
b) Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid wurde in Konzentrationen von 180, 120 und 60 g je 1001 verwendet. Man stellte eine Vernichtung bis zu 88 % fest. Die »Alkylgruppe« bestand hier aus einem Gemisch von C12-, C14- und C16-Gruppen.
c) Es wurde ein Gemisch (9D-209) verwendet (179,75 g je 1001), welches aus 57% Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, bei dem die Alkylgruppe hauptsächlich C14H29 war, sowie aus 43 % Alkyldimethylchlorbenzylammoniumchlorid bestand, bei dem die Alkylgruppe hauptsächlich C12H25 war. Es wurde »Vernichtung« bis zu 65% festgestellt.
d) Octylphenoxyäthoxyäthyldimethylbenzylammoniumchlorid fand in einer Konzentration von 180 g je 1001 Verwendung, Es wurde »Vernichtung« bis zu 61% festgestellt.
e) Dodecylbenzyldimethylchlorbenzylammoniumchlorid wurde in einer Konzentration von 180 g je 100 1 verwendet. Zählungen ergaben eine mehr als 50%ige Vernichtung nach der obigen Definition.
f) Stearyldimethylbenzylammoniumchlorid wurde in einer Konzentration von 180 g je 100 1 verwendet. Zählungen ergaben eine Vernichtung von mehr als 50%.
g) Dodecyldimethylbenzylammoniumchlorid fand in einer Konzentration von 180 g je 100 1 Verwendung. Zählungen ergaben eine Vernichtung von 47 % nach 8 Tagen und von 54 % nach 23 Tagen.
h) Octyltolyldimethylbenzylammoniumchlorid fand in einer Konzentration von 180 g je 1001 Verwendung. Zählungen ergaben eine durchschnittliche 40%ige Vernichtung.
Beispiel III
20
In einer 30jährigen Baumkultur der Sorte Mclntosh wurde an nicht gespritzten Bäumen zur Zeit des Blütenfalls Schorf infektion festgestellt. Die Infektion war noch verhältnismäßig gering, wenn auch bei normaler Schutzbehandlung bereits drei hintereinanderfolgende Spritzungen nötig gewesen wären. Die Infektion wurde nach 1,2 sichtbaren sporenbildenden erkrankten Stellen auf 500 Blätter festgestellt, und zu diesem Zeitpunkt wurden die Bäume mit jeder einzelnen von im ganzen acht quaternären Ammoniumverbindüngen bis zu triefender Nässe gespritzt. Die Konzentration jeder zur Verwendung kommenden Quaternär-Ammoniumverbindung wurde entsprechend gewählt, so daß in jedem Falle die Krankheitserreger in vorhandenen kranken Stellen wirksam vernichtet und hinterher ein wahrnehmbarer Grad an Schutz gegen spätere Wiederansteckung vermittelt wurde; doch in keinem Falle war die Konzentration so hoch, daß die verbleibenden nicht infizierten Pflanzenteile Schaden erlitten. In jedem Falle wurde eine Spritzbehandlung nur dann wiederholt, wenn eine neuerliche Ansteckung auftrat, und diese Neuinfektion wurde ebenfalls definiert als ein vorhandener neuer, junger Krankheitsherd mit erkennbarer Sporenbildung auf 100 bis 1000 Blätter. Die Ergebnisse waren wie folgt.
A. Nonylbenzyldimethylbenzylammoniumchlorid vernichtete wirksam alles von den 1,2 sporenerzeugenden Krankheitsherden je 500 Blätter, und keine neuen kranken Stellen wurden beobachtet, bis 25 Tage verstrichen waren. Die neuen Krankheitsherde wurden wieder gespritzt, und man konnte vollständige Abtötung feststellen. Anschließend wurde nach einem Zeitraum von 21 Tagen eine neue Ansteckung festgestellt; denn wiederum beobachtete man mehr als einen Krankheitsherd auf 1000 Blättern. Es wurde wiederum die Behandlung vorgenommen und festgestellt, daß die kranken Stellen vollkommen abgetötet wurden. Danach kam die Krankheit wegen eines relativ trockenen, heißen Sommers zum Stillstand, und für diese betreffende Krankheit brauchten keine weiteren Spritzungen durchgeführt zu werden. Eine dreimalige Verwendung dieses Stoffes während des ganzen Sommers genügte für eine sehr wirksame Bekämpfung. 6g Das empfohlene Spritzschutzbehandlungsschema sah zumindest zehn aufeinanderfolgende Spritzungen vor.
B. In ähnlicher Weise wurde Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, ein Salzgemisch mit C12-, C14- und Cjg-Alkylgruppen, in einer Konzentration von 120 g je 100 1 in der gleichen Obstbaumkultur zu dem Zeitpunkt angewendet, als durchschnittlich eine kranke Stelle je 500 Blätter festgestellt wurde. Durch diese Behandlung wurden auch alle Krankheitserreger an den vorhandenen kranken Stellen vernichtet, und man stellte erst 28 Tage später neue Krankheitserreger fest. Zu diesem Zeitpunkt erreichte die Zahl neuer, junger erkennbarer Krankheitsherde mit Sporenbildung wiederum einen Durchschnitt von einer kranken Stelle auf 1000 Blätter, und die Behandlung wurde wiederholt. Wie vorher auch, wurden die zum Zeitpunkt der Behandlung vorhandenen Krankheitsherde mit deutlicher Sporenbildung voll und ganz vernichtet, und vor 24 Tagen trat keine neue Infektion ein. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine neuerliche Behandlung durchgeführt, wobei anschließend wegen des trockenen, heißen Sommers keine weitere Behandlung erforderlich war.
C. Das oben mit 9D-209 bezeichnete Gemisch wurde mit einer Konzentration von 120 g je 1001 auf ähnliche Bäume in derselben Pflanzung aufgebracht, sobald sich die ersten Anzeichen einer Infektion zeigten. Zu diesem Zeitpunkt kam durchschnittlich ein Krankheitsherd mit aktiver Sporenbildung auf 600 Blätter. Durch Behandlung mit diesem Stoff wurden im Durchschnitt 80% der Krankheitserreger an zur Zeit der Behandlung vorhandenen kranken Stellen vollkommen vernichtet. Die verbleibenden kranken Stellen wurden teilweise, jedoch nicht ganz getötet. Eine neuerliche Ansteckung zeigte sich 15 Tage nach der ersten Spritzung, und die betreffenden Bäume wurden zu diesem Zeitpunkt nochmals behandelt. Es wurde eine 72%ige Vernichtung der Krankheitserreger an vorhandenen kranken Stellen beobachtet, und die verbleibenden und/oder neuen Krankheitsherde wurden durch teilweise Tötung der Krankheitserreger unwirksam gemacht. Zwei Wochen nach der zweiten Spritzung trat neuerliche Infektion ein, und die darauf vorgenommene Behandlung ergab eine Vernichtung von 88%. 18 Tage nach der dritten Spritzung trat eine weitere Infektion auf, und eine neuerliche Behandlung führte zu einer 83%igen Vernichtung Wie oben kam der Schorf durch den heißen, trockenen Sommer zum Stillstand, wodurch weitere Behandlungen unnötig wurden. Bei Verwendung dieses Stoffes waren also zur wirksamen Bekämpfung der Krankheit vier aufeinanderfolgende Spritzungen erforderlich. D. In der gleichen Versuchsreihe wurde Octylphenoxyäthoxyäthyldimethylbenzylammoniumchlorid verwendet, sobald sich bei durchschnittlich einem Krankheitsherd je 100 Blätter die ersten erkennbaren Anzeichen einer Ansteckung zeigten. Das Material fand in einer Konzentration von g je 1001 Verwendung. Durch diese Behandlung wurden 50% der Krankheitserreger an vorhandenen, sporenbildenden Krankheitsherden vernichtet und die Krankheitserreger des verbleibenden kranken Stellen teilweise getötet. Nach 14 Tagen zählte man wiederum durchschnittlich einen Krankheitsherd je 500 Blätter. Als
9 10
Folge einer neuerlichen Behandlung wurden die Verbindung wurden vier Pflanzen als Vergleichs-Krankheitserreger wiederum teilweise abgetötet, pflanzen benutzt. Die geimpften Pflanzen wurden doch weitere Behandlungen waren nach 10, 8 so- 48 Std. lang der Inkubation in einem feuchten Raum wie 14 Tagen nötig. Bei Verwendung dieses bei etwa 21,110C unterworfen und dann 8 Tage lang Stoffes waren also zur wirksamen Bekämpfung 5 in das Gewächshaus gestellt. Zu diesem Zeitpunkt der Schorfinfektion während der Saison fünf auf- wurde bestimmt, welcher Prozentsatz der oberen einanderfolgende Spritzungen nötig. Blattflächen eine Infektion aufwies. Die Blätter wurden
E. Zu dem gleichen Versuch wie oben wurde anfangs sodann mit einem bestimmten Prüf stoff bis zu tropf enzur gleichen Zeit wie die anderen Stoffe Dodecyl- der Nässe besprüht. Die Vergleichspflanzen wurden benzyldimethylchlorbenzylammoniumchlorid in 10 auch mit Wasser besprüht. Die gespritzten Pflanzen einer Konzentration von 120 g je 1001 ange- beließ man 4 Tage im Gewächshaus, und danach wendet. Bei jeder Spritzbehandlung wurden 40 bis wurde prozentual abgeschätzt, wie weit der Schorf 600I0 der Krankheitserreger an vorhandenen auf der infizierten Blattfläche vernichtet war. Die durch jungen Krankheitsherden mit erkennbarer Sporen- die betreffenden Verbindungen erzielten Ergebnisse bildung getötet, und zur wirksamen Bekämpfung *5 sind im folgenden zusammengestellt:
der Krankheit waren fünf aufeinanderfolgende Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, bei welchem
Spritzungen mit diesem Stoff erforderlich. Die die Alkylgruppe 12 bis 16 C-Atome aufweist, in einer
Zeit zwischen den einzelnen Spritzungen nach Konzentration von 90 g je 1001 ergab eine Bekämpfung
der ersten Spritzbehandlung lag zwischen 7 und von 98 %, und bei einer Konzentration von 60 g je
16 Tagen. *° 100185%.
F. In der selben Versuchsreihe wurde Stearyldi- Bei der Verbindung tert-Octylphenoxyäthoxyäthylmethylbenzylammoniumchlorid in einer Konzen- p-chlorbenzyldimethylammoniumchlorid ergab sich tration von 120 g je 1001 in gleicher Weise wie die bei einer Konzentration von 90 g je 1001 94%ige obigen Stoffe verwendet. Diese Behandlung Bekämpfung, bei einer Konzentration von 30 g je mußte viermal vorgenommen werden, wobei durch 25 100 leine 14%ige Bekämpfung.
jede Behandlung etwa 70% der Krankheits- 0J6, Verbindung tert.-Octylphenoxyäthoxyäthyl-
erreger an vorhandenen kranken Stellen mit 3,4-dichlorbenzyldimethylammoniumchlorid in einer
aktiver Sporenbildung getötet wurden. Der Zeit- Konzentration von 120 g je 1001 bewirkte 93%ige
raum zwischen den einzelnen Spritzungen betrug Bekämpfung, bei einer Konzentration von 90 g je
13 bis 18 Tage. 3° 1001 betrug die Bekämpfung 70%.
T j -ι · ι ' tiT · j-j 11. tr Bei der Verbindung Dodecylbenzyl-S^-dichlor-
G. In der gleichen Weise wurde rn derselben Ver- hexayläimemammoOi°mchlondietmgaei; Grad der
benutzt; zur wirksamen Bekämpfung der Krank- · loni
heit waren fünf aufeinanderfolgende Spritzungen 35 ->e d Verbindung Dodecylbenzyl-p-chlorbenzyl-
notwendig, da die Vernichtung der Krankherts- dimethylammoi]iumchforid be y trug yJ Grad /er
SSSSSSS ?
zwischen 8 und 13 Tagen. 4° je l L
H. In derselben Versuchsreihe wurde Octyltolyldi- Beispiel V
methylbenzylammoniumchlorid in einer Konzen- wiederholt wurden drei an verschiedenen Sorten
tration von 120 g je 1001 verwendet. Doch bei yon ZwergapMbäumen in einer Obstplantage Tests tV^f^den^ Bf;andlunSen zeigte sich daß 45 durchgeführt. Erstj als sich eine kranke SteUe auf 20 bis 35 % der Krankheitserreger an vorhandenen 100 bis 1000 Blätter in verschiedeneri Teiien der Pian. jungen Krankheitsherden mit Sporenbildung ge- zd t ^^ erste Spritzungen mit quaternären
tötet wurden. Weitere Behandlungen dieser Ammoniumsalzen vorgenommen. Zu dem Zeitpunkt, speziellen Baume waren wahrend eines Gesamt- als die Spritzurigen wirklich durchgeführt wurden, Zeitraumes von 49 Tagen siebenmal erforderlich. 50 kann an einze]nen Bäumen wohl stärkerer Befall als Der Zeitraum zwischen den einzelnen Spritzungen um vorhanden gewesen sein. Die Zahiungen bebetrug5bisl0Tage Durch den heißen trockenen en 4 T nach Aufbringung der Spritzlösung
Sommer kam danach die Infektion vollkommen md bestanden darin daß die Krankheitsflächen zum Stillstand so daß weitere Behandlung nicht sowohl an der Ober. ^8 auch an der Unterseite der mehr erf orderhch war. 55 Blätter sowie die Flächerij auf weichen der Krankheits
erreger getötet wurde, bestimmt wurde.
Beispiel IV Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid (die Alkyl
gruppe enthielt 12 bis 16 C-Atome), in einer Konzen-
Die Wirksamkeit einer Reihe von quaternären tration von 90 g je 1001 ergab einen Grad an Ver-Ammoniumsalzen in bezug auf die Vernichtung von 6o nichtung wie folgt: an Golden Delicious 96%, an Schorf wurde an jungen Apfelbaumpflanzen im Ge- Red Delicious 95 % und an Mclntosh 97 %.
wächshaus untersucht. Die Pflanzen wurden in Topfen Die Verbindung tert.-Octylphenoxyäthoxyäthyl-
aus Samen gezogen, waren normalerweise 12,70 bis 3,4-dichlorbenzyldimethylammoniumchlorid in einer 15,24 cm hoch und hatten mindestens drei voll- Konzentration von 120 g je 1001 bewirkte einen Grad entwickelte Blätter, als die Untersuchungen durch- 65 von Bekämpfung wie folgt: an Golden Delicious geführt wurden. Die obere Fläche der drei am besten 77%, an Red Delicious 82% und an Mclntosh 81 %· entwickelten Blätter wurde mit einer Konidium- Einen Monat nach obiger erster Spritzung wurden
suspension von Venturia inaequalis besprüht; für jede die Bäume mit den gleichen Verbindungen in gleicher

Claims (1)

11 12
Bemessung gespritzt. Wiederum begann man 4 Tage stimmtes Quaternär-Ammoniumsalz bei einer oder danach mit den Zählungen. Es ist zu beachten, daß mehreren Spritzungen zum Schutz der Apfelbäume während dieser Jahreszeit das Wachstum an den gegen Insekten, Milben und anderen Krankheiten be-Spitzen recht stark war. Da in der Plantage nicht nutzt werden; aber die quaternären Ammoniumbehandelte Bäume vorhanden waren, welche infi- 5 verbindungen brauchen nur gelegentlich benutzt zu zierend wirken konnten, entstanden neuerlich In- werden.
fektionen an den neuen Flächen. Auch setzte gleich Ein besonders günstiges Gemisch besteht aus einem
nach der Baumspritzung ein ungewöhnlich starker Quaternär-Ammoniumsalz und einem unlöslichen Di-Regenschauer ein. thiocarbamat, beispielsweise Zineb, Ziram oder Fer-Zu dieser Jahreszeit und unter den bestehenden io bam. Die Dithiocarbamate schützen zusätzlich gegen Verhältnissen bewirkte das Alkyldim^thylbenzylammo- Zedernapfelrost sowie gegen im Spätsommer aufniumchlorid eine Vernichtung in folgender Höhe: an tretende Krankheiten. Sie schützen auch gegen Apfel-Golden Delicious 77%, an Red Delicious 95% und schorf und bleiben eine recht lange Zeit auf den an Mclntosh 89 %· Blättern, da sie ja unlöslich sind. Unlösliches Dithio-Zu dieser Jahreszeit und unter den bestehenden ig carbamat kann in einer Konzentration von 30 bis
Verbältnissen bewirkte tert.-Octylphenoxyathoxyäthyl- 240 g je 1001 Wasser, vorzugsweise 30 bis 120 g je 3,4-dichlorbenzyldimethylammoniumchlorid eine Ver- 1001 in Verbindung mit 12 bis 60 g quaternärem
nichtung in folgender Höhe: an Golden Delicious Ammoniumsalz verwendet werden. 82%. an Red Delicious 83% und an Mclntosh 69%. Statt der oben angegebenen Dithiocarbamate kann
Die Spritzungen brauchen nicht auf den Zeitraum 20 auch das Ferro- oder Ferrisalz von Äthylenbisdithio-
beschränkt zu bleiben, wenn das Blattwerk voll ent- carbaminsäure, Kupferäthylenbisdithiocarbamat oder
wickelt ist. In manchen Gegenden und zu gewissen ein Gemisch von Zineb und dem durch Oxydation von
Zeiten erscheinen die Sporen verhältnismäßig früh im Äthylenbisdithiocarbaminsäure oder ihren Salzen ge-
Wachstumszyklus der Apfelbäume. Vor allem unter bildeten Thiuramsulfid oder -polysulfid benutzt wersolchen Verhältnissen dürfte es zu empfehlen sein, 25 den.
eine Spritzung gegen Apfelschorf vor der Blüte vor- Gegebenenfalls können fertige Gemische von quater-
zunehmen. Zu diesem Zeitpunkt kann das quaternäre närem Ammoniumsalz und Dithiocarbamat in Form
Ammoniumsalz in bedeutend höherer Konzentration fester Stoffe, Pasten oder Suspensionen hergestellt
Verwendung finden. Es kann beispielsweise ein Alkyl- werden. Das Verhältnis von Salz zu Dithiocarbamat
dimethylbenzylammoniumchlorid benutzt werden, bei 30 kann zwischen 1:10 und 4:1 schwanken. Das Gemisch
welchem die Alkylgruppe 12 bis 18 C-Atome aufweist, kann mit einem feinzerteilten inerten Feststoff oder
und zwar in einer Konzentration von 60 bis 120 g je Feststoffträger wie Talkum, Calciumsilikat, Diato-
1001. Weitere quaternäre Ammoniumverbindungen meenerde oder Ton gestreckt werden. Ein nicht-
außer den oben beschriebenen können in ähnlicher ionisches Naß- und Dispergiermittel kann zugegeben
Weise angewendet werden. Diese Spritzung sollte 35 werden,
möglichst kurz vor der Blüte erfolgen. Eine charakteristische Zusammensetzung wird her-
Haben sich die Blätter entwickelt, so wird eine gestellt, indem 30 Gewichtsteile tert-Octylphenoxy-
Spritzung mit quaternärem Ammoniumsalz, jetzt in äthoxyäthyldimethylbenzylammoniumchlorid mit 70
verhältnismäßig niedriger Konzentration, vorgenom- Teilen Zineb gemischt werden. Diese Zusammen-
men, sobald Anzeichen einer Infektion festgestellt 40 Setzung wird in einer Konzentration von 120 g je 1001
werden. So ist etwa bei den Alkyldimethylbenzyl- auf Apfelbäume aufgebracht.
ammoniumchloriden eine Konzentration von 24 bis In ähnlicher Weise können Gemische von ein oder
60 g je 1001 geeignet. Eine Spritzung dieser Art kann mehreren der oben beschriebenen quaternären Am-
ein- bis dreimal wiederholt werden. Es ist dies zu moniumverbindungen mit einem Schutzmittel wie
empfehlen, weil das neue Wachstum zart und deshalb 45 Trichlormethylthiotetrahydrophthalimid, bekannt als
für Ansteckung leicht empfänglich ist. In jedem Falle Captan, oder Trichlormethylthiophthalimid oder
aber verringert sich die Anzahl von zur Sicherstellung 2-Heptadecylglyoxalidinacetat, bekannt als Glyodin,
eines angemessenen Baumschutzes erforderlichen oder Dodecylguanidinacetat hergestellt werden. Es
Spritzungen beträchtlich. werden 24 bis 120 g Quaternär-Ammoniumsalz auf
Als interessante Nebenwirkung sei erwähnt, daß bei 50 30 bis 90 g von dem Schutzmittel verwendet. Ebenso
Verwendung von Quaternär-Ammoniumsalzen der können fertig gemischte Zusammensetzungen in Ver-
Milbenbefall stark eingedämmt wird. Im Mai und bindung mit Dithiocarbamatqn hergestellt werden,
Juni ist beobachtet worden, daß gegenüber 10 bis wie im wesentlichen oben ausgeführt wurde. Diese
50 Milben je Blatt, die an zum Vergleich dienenden Kombinationen bieten für einen günstigen Zeitraum
Bäumen gezählt wurden, auf Bäumen, welche mit 55 gute Wirkung als Vernichtungs- und Schutzmittel
Quaternär-Ammoniumsalzen gespritzt wurden, weniger und erlauben die Verwendung von Quaternärsalz und
als eine Milbe je Blatt gezählt wurde. Schutzmittel in geringerer Konzentration, als es mit
Die oben beschriebenen quaternären Ammonium- den einzelnen Stoffen möglich ist. Damit erreicht man,
salze können in Verbindung mit vielen Insekten- daß die Gefahr für die Wirtspflanzen noch verringert
bekämpfungsmitteln und anderen Pilzbekämpfungs- 60 wird,
mitteln Verwendung finden. Natürlich ist zu beachten,
daß sich die Ansätze, in welchen solche Gemische
angewendet werden, mit den kationaktiven Quaternär- PATENTANS PRUCH.
salzen vertragen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß nichtionische oberflächenwirksame Mittel 65 Verfahren zur Bekämpfung von Schorf an ohne Gefahr in Verbindung mit den Quaternär-Salzen Apfelbäumen unter Anwendung an sich bekannter und Mischungen mit anderen Schädlingsbekämpfungs- fungizider quaternärer Ammoniumverbindungen mitteln verwendet werden können. So kann ein be- in wäßriger Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß
13 14
man die Mittel erst nach Auftreten der Krankheits- In Betracht gezogene Druckschriften:
erscheinungen in einer Häufigkeit von einem Deutsche Patentschriften Nr. 676 853, 693 827,
Krankheitsherd je 100 bis 1000 Blätter in Konzen- 955 417;
trationen von 12 bis 360 g je 1001 Wasser bis zur französische Patentschriften Nr. 728 809, 1 041 189;
tropfenden Nässe aufbringt. 5 USA.-Patentschriften Nr. 2 666 009, 2 666 010.
© 209 709/333 11.62
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