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Insektenvertfigungsmittel Es ist schon vorgeschlagen worden, als Räuchermittel
Mischungen zu benutzen, die man durch Verestern der niederen aliphatischen Alkohole
mit Monochloressigsäure erhalten kann. Versucht man nun, derartige Mischungen als
Insektenvertilgungsmittel zu verwenden, und zwar in der üblichen Weise, wie etwa
Pyrethrura- oder Chrysanthemumblüten verwendet werden, so stellt man fest, daß diese
Mischungen so schädlich auf die Augen und die Schleimbäute höherer Lebewesen einwirken,
daß ihre praktische Verwendung unmöglich ist.
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Es ist nun gefunden worden, daß dieser schädliche Einfluß eine Wirkung
des Dampfdrucks in der benutzten Mischung ist und daß sehr wertvolle Insektenvertilgungsmittel
hergestellt werden können, wenn man Monochloracetatmischungen bildet, die einen
Dampfdruck haben, der niedriger ist als der der Butylmonochloracetate und zweckmäßig
niedriger als der der Amylmonochloraceta-te. Solche Mischungen sind nicht leicht
flüchtig und haben daher wenig oder gar keinen Wert als Räuchermittel, aber sie
können als Vertilgungsmittel in Form von flüssigen Zerstäubungen, Emulsionen, Pulver
u. dgl. verwendet werden.
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Es können für bestimmte Zwecke ausreichende Ergebnisse erhalten werden,
wenn man die Monochloracetylmischungen der höherwertigen Alkohole als Butylalkohol
verwendet; aber es ist zweckmäßig, solche Mischungen zu bilden, die einen höheren
Prozentsatz der toxischen Gruppen in dem Molekül haben. Dies kann durch Verwendung
einer verhältnismäßig einfachen Basis wie Natrium geschehen, die mit der Monochloracetylgruppe
vereinigt ist, oder es kann mehr als eine toxische Gruppe in einen Al-
kohol
eingeführt oder mit ihm verbunden werden. Z. B. können zu Alkoholen, die ein Atom
Wasserstoff enthalten, zusätzliche Chloratome hinzugefügt werden, um Mischungen,
wie Dichlorisopropylmonochloracetat (welches einen niedrigerenDampfdruck als Butylinonochloracetat
hat), zu bilden, oder man kann mehrwertige Alkohole in Verbindung mit zwei oder
mehr Monochloracetylgruppen benutzen.
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Außerdem können zusätzlich noch andere organische, die Monochloracetylgruppe
enthaltende Mischungen, die fest oder flüssig mit niedrigem Dampfdruck sind, benutzt
werden, wie aus den folgenden Beispielen ersichtlich ist, wobei alle in derselben
Weise, wie etwa Pyrethrumblüten, als Insektenvertilgungsmittel für häusliche Zwecke
entweder in Form von flüssigen Zerstäubungen, Pulvern, Emulsionen oder staubförmigen
Pulvern benutzt werden können, ohne daß die Dewohner der betreffenden Räume, in
denen die Mittel verwendet werden, geschädigt werden. Beispiel i Eine Lösung mit
einer Konzentration von '/", Mol. Glyzeryltrimonochloracetat in einer Kohlenwasserstoffmischung
oder einem anderen Lösungsmittel tötet Hautfresser (Dermestes vulpinus), Schnaken,
Fliegen, Ameisen und Blattläuse.
Beispiel .2 Eine Emulsion mit einer
Konzentration von 1/", Mol. Cyklohexanolmonochloracetat in einer Seifenlösung tötet
Dermestes vulpinus, Blattläuse, japanische Käfer und Schwaben.
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Beispiel 3
Die Dämpfe. von Äthylenglykoldinionochloracetat töten
Hausfliegen in einem geschlossenen Raum von etwa 6501 Inhalt, wenn man 15
bis 2o cms gereinigtes Petroleum, das "/4g Ätliylenglykoldimowehloracetat enthält,
in 'den Raum einspritzt.
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Beispiel 4 Dermestes vulpinus, die in ungelöstem ßßl#-Dichlorisopropylmonochloracetat
eingetaucht oder mit demselben besprengt werden, werden sofort getötet.
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Beispiel 5
Eine ";/""prozentige Wasserlösung des neutralen Natriummonochloracetats
tötet Blattläuse und eine "/",prozentige Wasserlösung desselben Salzes, tötet Dermestes
vulpinus, Beispiel 6
Ein Pulver aus 331/,-'b N-Monochloracetylanilin und 6621,'/,
eines inerten Lösungsmittels, wie kohlensaurer Kalk oder Siliciumdioxyd usw., das
auf Blattella germanica geblasen oder auf eine andere Weise mit ihnen in Berührung
gebracht wird, tötet diese Insekten.
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Beispiel 7
Eine ioprozentige Mischung von ß#-Chloräthylmonochloracetat
in irgendeinem die Insekten anziehenden Nahrungsmittel, wie Fleischextrakt oder
einem anderen Eiweißstoff, wirkt nicht abstoßend auf Dermestes vulpinus, sondern
tötet diese nach dem Einnehmen.
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Beispiel 8
Eine Lösung mit einer Konzentration von 1/", Mol.
Äthylenglykoldimonochloracetat in einer Mischung von Petroleum und Naphtha verhütet,
wenn dieses Mittel auf frisch gelegte Eier von Musea domestica in ihrer natürlichen
Umgebung, nämlich im Pferdedung, aufgespritzt wird, das Ausschlüpfen der Tiere aus
ihren Eiern. .
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Beispiel 9
Eine Lösung mit einer Konzentration von 1/10 Mol.
Trimethylglykoldiulonochloracetat in Wasser tötet die Larven von Dermestes vulpinus
und von Muscadomestica, wenn diese Larven mit dem Mittel bespretigt werden.
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Beispiel io Eine Lösung mit einer Konzentration von 1/" Mol. Triinethylenglykoldimonochleracetat
in einer Mischung von Petroleum und Naphtha verhütet das Heraustreten der ausgebildeten
Tiere von Musca domestica aus ihren Puppen.
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Beispiel ii 24 Stunden nach der Anwendung einer iprozentigen Emulsion
von Cyklohexylmonochloracetat in Wasser auf einen Stoff, der Spüren--von -Aspergillus:flavas
enthält, konnte kein Wachsen dieser Gattung beobachtet werden.
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Beispiel 12 2,4 Stunden nach dem Aufbringen einer iprozentigen Emulsion
von Isoamylmonochloracetat in Wass-er auf einen Stoff, der Spüren- von As eillus
fla-vus enthielt, perg ,
konnte kein Wachsen festgestellt wer-den; Be,ispiel
13 Eine Lösung mit einer Konzentration von '/", Mol. Orthometadichloroniegachloracetaphenon
in einem Kohlenwasserstofföl, die in einen Raum eingespritzt wurde, tötete Musca
dornestica, Dermestes vulpinus und Schwaben.