DE1792456A1 - Jodophore als Bakterizide zum Schutze mehrjaehriger Pflanzen - Google Patents
Jodophore als Bakterizide zum Schutze mehrjaehriger PflanzenInfo
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Description
CIBA AKTIENGESELLSCHAFT, BASEL (SCHWEIZ)
Case 6266/E
"Jodophcre als Bakterizide zum Schütze mehrjähriger Pflanzen"
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Jodophoron zur Bekämpfung von Pseudomonas morsprunorum
Wormald, dem Erreger des Bakterienbrandes der Kirschbäume.
Unter Jodophoren versteht man Anlagerungskomplexe aus höhermolekularen, oberflächenaktiven Detergentien, die in der Lage
sind, Jod odor 3r/S& so zu stabilisieren, dass es Mikroorganismen
wie freies Jod abzutöten vermag.
109846/1764
11S2456
Die Bekämpfung von Pflanzenbakterien, insbesondere von
Pseudomonas morsprunorum ist bisher noch nicht befriedigend gelöst
worden. Handelsübliche Fungizide oder Bakterizide vermögen einen Befall nicht dauerhaft zu verhüten., Ia neuerer Zelt haben
Versuche eingesetzt, den meistens verwendeten lupferkalk (wBordeauicbrühe")
ganz oder teilweise durch ÄiitiMotika, in erster φ Linie Streptomycin zu ersetzen ohne indessen eine vollständige
Vernichtung der Erreger zu erzielen. (Vgl. Chem, Abstracts ^l,
14 188c und 15 861 e).
Bakterizide Mittel, deren Wirkung auf Redox-EIgenschaften
beruht, verbieten sich erfahrungsgemäss auf Grund ihrer phytotoxischen
Wirkung im Pflanzenschutz. Zu diesen sind Jodophore zu rechnen, deren pflanzenschädigende Wirkung durch die Anwesenheit
meist mikrobizid wirkender Detergentien stark erhöht wird.
fe Für die in erster Linie gedachten Desinfektion- und Reinigungszwecke
dieser Mittel sind die nichtselektiven mikrobiziden Eigenschaften bei der Anwendung in Krankenhäusern, Lebensmittelbetrieben,
Brauereien usw. hocherwünscht und von grosser Bedeutung.
Für die Praxis stellen diese Jcdophore wässrige, beliebig verdünnbare Lösungen dar, mit einem Gehalt von 1-2,5$ aktivem Jod
und 10-40$ eines Netzmittels (Deter^ens) oder eines Netzmittelgemisches,
das gleichzeitig den Jodträger darstellt.
BAO OBIGINAL 109846/
Unter dem Begriff Jodträger sind alle Detergentien zu verstehen, die der obengenannten Bedingung gehorchen, Jod
ohne nennenswerte bakterizide Wirkungsminderung zu stabilisieren. Dazu rechnen sowohl anionische, kationische wie auch nichtio"
nische Kondeusationsprodukte.
Im folgenden seien als Erläuterung einige wichtige Vertreter genannt, ohne dass diese Aufzählung Anspruch auf Vollständigkeit
erhebt: Alkylarylsulfonate, Alkanoyltaurate, PoIy-(N-vinyl-2-pyrrolidon)
[D.B.P. 902 170], Polyalkylenoxyd-Kondensate [USP. 2 931 777] Alkylphenol-Alkylenoxyd-Kondensate, Alkoxypolypropoxy-polyäthoxyäthanol,
Kondensate aus C,p - Cp0 - Alkoholen
oder - Fettsäuren mit Alkylenoxyd, aethoxylierte tertiäre Amine [USP. 2 5^7 956] [Vgl. auch DAS. 1 025 419, USP. 2 759 869.
usp. 3 028 299].
Ueberraschend wurde nun gefunden, dass Jodophore in sehr
niedrigen Konzentrationen von 0,1 - 2,5$iger wässriger Lösung
mit0,002 bis 0",04# aktivem Jod und 0,01 bis 1% Detergens-Gehalt
bei mehrjährigen Pflanzen ohne nachteilige phytotoxische Wirkung verwendet werden können, wenn die Anwendungszeit Spätsommer bis
Herbst, im Winter oder im zeitigen Frühjahr liegt, wenn also die direkte Zeit der Blüte, des Austriebs und des Fruchtansatzes bis
zur Reife ausgespart wird. Es hat sich gezeigt, dass der Bakter rienbrand der Kirschbäume, der von Anfangsstadium des BlattDefalls
über die Infizlerung der Rinde bis zur Abtötung einzelner
Zweige und des ranzen Baumos führt, erfolgreich und dauerhaft
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im Spätsommer bereits kurz vor der beginnenden Entlaubung der Bäume bekämpft werden kann.
Bei der Anwendung können den jodophoren Mitteln weitere
Wirkstoffe zugesetzt sein, von denen in erster Linie Insektizide und Aphiside sowie weitere Fungizide oder Bakterizide zu nennen
sind.
Im folgenden Beispiel wird die bisherigen Bekämpfungsmethoden
überlegene Wirkung der erheblich kostensparenden Anwendung von Jodophoren gezeigt.
In einer mit Pseudomonas morsprunorum verseuchten Kirschen-Plantage
der Sorte "Zweitfrühe" wurden alle befallenen Bäume markiert und für den Versuch ausgewählt. Die bereits dürren
Aeste wurden vor der Behandlung ausgeschnitten. Mehrere Bäume wurden Ende September mit einer 1-prozentigen Lösung von
WESCODYNE (Handelsmarke) mit 0,0l6# aktivem Jod und 0,lS# Detergens
zur Zeit des beginnenden Blattfalles der Kirschbäume gespritzt. Eine zweite Spritzung erfolgte nach 2 Wochen gegen Ende
des Blattfalles der Kirßchbäume, die dritte Anfang April des darauffolgenden Jahres.
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BAD
Bonitlerungen Ende Juni und Mitte Juli ergaben keinen
sichtbaren Bakterienbefall auf den mit Wescodyne behandelten Bäumen, während auf den Kontrollbäumen (unbehandelt) je etwa
ein Viertel der Aeste Brandsymptome aufwies.
In einer mit Bakterienbrand verseuchten etwa zehnjährigen Kirschenpflanzung
in Obermumpf/Nordwestschweiz wurde 1967/68 die Wirkung
von WESCODYNE mit der des Standardpräparates Bordeauxbrühe gegen den Erreger dieser Krankheit (Pseudomonas morsprunorum) verglichen.
Mehrere Baume wurden ab Mitte September I967 - bei beginnendem
Blattbefall - viermal mit l4tägigen Intervallen mit einer l^igen Lösung sowie zusätzlich im April I968 - vor Beginn
des Austriebes - einmal mit einer 0,5$igen Lösung von WESCODYNE
gespritzt.
Mitte Juli 1968 zeigten die so behandelten Bäume schwache
bis massige Befallssymptome auf den Blättern, sowie vereinzelte BrandSymptome auf der Rinde. Die mit Bordeauxbrühe nach Vorschrift
gespritzten Bäume und die unbehandelten Kontrollen wiesen einen starken bis sehr starken Blattbefall und deutliche Rindensymptome
auf.
Claims (4)
1.· Mittel zur Bekämpfung von Bakteriosen an mehrjährigen
Pflanzen, enthaltend als aktive Substanz 0,1 - 2,5#ige wässrige
Lösung von Jodophoren, aus Anlagerungskomplexen von J? oder
J2/Je-Gemisehen mit 0,002 bis 0,04# aktivem Jod und 0,01 bis
bezogerv auf die Gesamtlösung \% stabilisierend wirkenden Detergentien/,gegebenenfalls unter
Zusatz weiterer Insektizide, Aphizide, Fungizide,Bakterizide
oder anderer, den Pflanzenwuchs fördernder oder schützender oder die Benetzbarkeit und Haftfähigkeit der Lösung begünstigender
Mittel.
2. Mittel gemäss Anspruch 1 zur Bekämpfung von Pseudomonas
morsprunorum an Kirschbäumen, enthaltend als aktive Substanz 0,5 - Ij5$ige wässrige Lösung von Jodophoren mit 0,008 bis
0,025$ aktivem Jod und 0,05 bis 0,6$ Detergens-Gehalt, bezogen
auf die Gesamtlösung.
3· Verwendung von Jodophoren auf der Basis von Jod oder Jp
/J -Gemischen mit durch Anlagerungskomplexbildung stabilisierenden Detergentien in 0,1 - 2,5#iger wässriger Lösung mit 0,002
bis 0,04$ aktivem Jod und 0,01 bis 1% Detergens-Gehalt zur Bekämpfung
von Bakteriosen bei mehrjährigen Pflanzen, gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Insektizide, Aphizide, Fungizide,
T/92456
Bakterizide oder anderer, den Pflanzenwuchs fördernder oder
schützender oder die Benetzbarkeit und Haftfähigkeit der Lösung begünstigender Mittel.
4. Verwendung von Jodophoren gemäss Anspruch 3 in 0,5 bis
l,5#iger wässriger Lösung mit 0,008 bis 0,025/6 aktivem Jod und
0,05 bis 0,6 % Detergens-Gehalt zur Bekämpfung von Fbeudomonas
morsprunorum an Kirschbäumen.
109846/1764
Ϊ Ar" .*:·»;; CV- η.
Applications Claiming Priority (1)
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CH1280967A CH485416A (de) | 1967-09-13 | 1967-09-13 | Verwendung einer Jod enthaltenden, wässrigen Lösung zur Bekämpfung von Bakteriosen an mehrjährigen Pflanzen |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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