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Dichtungsstreifen zum lichtdichten Abschirmen schlitzförmiger Öffnungen
von Gehäusen Die Erfindung bezieht sich auf einen Dichtungsstreifen zum lichtdichten
Abschirmen schlitzförmiger öffnungen von Gehäusen, die lichtempfindliches Material
enthalten, insbesondere des Schlitzes für den Schieber von Filmkassetten.
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Es ist bekannt, zum lichtdichten Abschirmen derartiger schlitzförmiger
Öffnungen Textilgewebestreifen aus Wolle oder Baumwolle mit gerauhter Oberfläche,
beispielsweise Samt oder Filzstreifen, zu verwenden. Es hat sich nun gezeigt, daß
die aus solchem Material hergestellten Fasern der Dichtungsstreifen leicht Feuchtigkeit
aus der sie umgebenden Luft aufnehmen und verhältnismäßig schnell ihre Eigenelastizität
verlieren. Damit ist neben der Möglichkeit der übertragung der von einem solchen
Dichtungsstreifen aufgenommenen Luftfeuchtigkeit auf das lichtempfindliche Material
ein lichtsicheres Abschirmen des oder der öffnungsschlitze der das betreffende Material
aufnehmenden Gehäuse nicht mehr gewährleistet.
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Durch Verwendung eines Kunstfasergewebes als Dichtungsstreifen werden
die bisher bestehendenMängel hinsichtlich der geringen Elastizität und der leichten
Feuchtigkeitsaufnahme der bisher verwendeten Gewebefasern an sich vollständig vermieden,
da die Kunstfasern völlig glatte Oberflächen aufweisen. Diese Eigenschaft ergibt
jedoch den Nachteil, daß die zur lichtdichten Abschirmung vorgesehenen Faserbüschel
im Grundgewebe des Dichtungsstreifens nicht ausreichend festliegen, so daß bei stärkerer
Beanspruchung der Faserbüschel, beispielsweise durch das Einführen eines Kassettenschiebers,
sich ihre Lage gegenüber dem Grundgewebe verändert und damit die Faserbüschel nach
dem Entfernen des Kassettenschiebers nicht mehr in ihre für die lichtdichte Abschirmung
des Kassettenschlitzes erforderliche Ausgangslage zurückkehren.
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Zur Behebung dieses Nachteiles wird gemäß der Erfindung der von einem
Gewebe aus Kunstfasern, vorzugsweise aus Fasern der Polyestergruppe, gebildete Dichtungsstreifen
zumindest im Bereich seiner in den Kassettenschlitz ragenden Faserbüschel rückseitig
mit einer Leimschicht, beispielsweise mit einer solchen aus Zementleim, versehen.
Damit wird eine feste Haftung der Kunstfaserbüschel im Gewebe des Dichtungsstreifens
erzielt.
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Vorteilhaft wird zur weiteren Festigung des Dichtungsstreifens zumindest
sein die Faserbüschel aufweisender Teil der Einwirkung eines beheizten Körpers ausgesetzt,
der unter gegebenenfalls elastischem Druck an der Rückseite des Dichtungsstreifens
anliegt bzw. an der betreffenden Rückseite entlanggleitet, wobei die Kunstfaserbüschel
in das Grundgewebe des Dichtungsstreifens eingebügelt werden. Bei Verwendung von
Kunstfasern mit tiefer Schmelztemperatur wird hierbei außerdem ein zumindest stellenweises
Verschweißen der Kunstfaserbüschel mit den sie tra-Cr - und Querfäden des
Grundgewebes er-"enden Längs zielt. In der Zeichnung ist die Anordnung der Kunstfaserbüschel
im Grundgewebe, des Dichtungsstreifens wiedergegeben.
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Die Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Teil des
Dichtungsstreifens mit auf diesem gleitenden Kassettenschieber in stark vergrößerter
Darstellung. Wie hieraus ersichtlich ist, sind die U-förmig gebogenen Faserbüschel
1 jeweils um die Kreuzungspunkte eines Längsfadens 2 mit einem der diese
miteinander verbindenden Querfäden 3 des Grundgewebes 4 des Dichtungsstreifens
geschlungen. Die Faserbüschel 1
greifen dabei mit ihren beiden die U-förmigen
Schenkel bildenden Enden 1 a und 1 b sowohl vor als auch hinter die
jeweiligen Querfäden 3 des Grundgewebes. Sie werden damit in ihrer Lage jeweils
durch einen Längsfaden (beispielsweise den Faden 2), einen Querfaden (beispielsweise
den Faden 3) und die diesem unmittelbar benachbarten Querfäden gehalten.
Gemäß Fig. 1 bilden beispielsweise die beiden dem Querfaden 3 benachbarten
Querfäden, also der in der Zeichenebene vor ihm liegende, nicht dargestellte Faden
und der hinter ihm liegende Faden 3 b, die Halterung für die um die
einander parallelen Längsfäden 2 und den Querfaden 3 geschlungenen Faserbüschel
1.
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Beim Eindringen des Kassettenschiebers 5 in den Bereich des
Dichtungsstreifens 4 weichen die einzelnen
Faserbüschel
1 unter dem Druck des Kassettenschiebers in dessen Vorschubrichtung, gemäß
den Fig. 1
und 3 nach rechts, aus. Dabei werden die U-förmigen Faserbüschel
1 infolge der glatten Oberfläche der Kunstfaser um den sie aufnehmenden Längsfaden
2 des Grundgewebes 4 verschwenkt, wobei der an dem Längsfaden 2 anliegende Teil
des U-fönnigen Büschels sich gegenüber dem Fadenumfang verschiebt. Beim Zurückziehen
des Kassettenschiebers 5 aus dem Bereich des Dichtungsstreifens kehren sonach
die Faserbüschel 1, deren Lage sich gegenüber den Längsfäden 2 des Grundgewebes
insgesamt verändert hat, nicht mehr in ihre Ausgangslage gemäß Fig. 2 zurück. Eine
sichere Echtdichte Abschirmung des Kassettenschlitzes ist deshalb durch den Dichtungsstreifen
nicht mehr gewährleistet.
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Um das Verschwenken der Faserbüschel zu verrneiden, wird gemäß Fig.
4 die Rückseite des Dichtungsstreifens zumindest im Bereich der Faserbüschel
1
mit einer Leimschicht 6, beispielsweise aus Zementleim, versehen.
Hierbei dringt der Leim rückseitig in das Grundgewebe 4 ein und verbindet damit
die Faserbüschel 1 mit den sie aufnehmenden Längs- und Querfäden 2 und
3 des Grundgewebes. Die Faserbüschel 1 sind sonach durch die Leimschicht
6 gegenüber dem Grundgewebe 4 des Dichtungsstreifens festgelegt.
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Darüber hinaus kann das gesamte Gefüge des Dichtungsstreifens noch
dadurch gefestigt werden, daß an seiner Rückseite zweckmäßig nach dem Trocknen der
Leimschicht ein beheizter Körper unter Druck entlanggeführt wird. Durch diesen Bügelvorgang
wird das die Längs- und Querfäden 2 und 3 umschließende Mittelstück jedes
U-förnügen Faserbüschels 1 in das Grundgewebe 4 eingepreßt. Die durch das
Einbügeln flach verformten Mittelstücke der Faserbüschel 1
dringen dabei
- wie die Fig, 5 erkennen läßt - zu einem gewissen Teil in
die sie aufnehmenden Fäden 2 und 3 des Grundgewebes 4 ein und werden bei
Verwendung von Kunstfasern mit tiefem Schmelzpunkt stellenweise mit diesen verschweißt.
Damit ist auch eine forinschlüssige Festlegung der Faserbüschel im Grundgewebe des
Dichtungsstreifens gegeben.
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Durch die während des Bügelvorgangs auftretende starke Wärmeentwicklung
wird der lösliche Anteil des jeweils verwendeten Leims, beispielsweise der Schellack
im Zernentleim, wieder flüssig, wodurch die Leimschicht - unterstützt durch
den Bügeldruck -
insgesamt noch tiefer als bisher in das Grundgewebe 4 des
Dichtungsstreifens eindringen kann. Die Faserbüschel 1 sind sonach fest in
der Leimschicht 6 eingebettet und damit gegenüber den Längs- und Querfäden
2 und 3 unverrückbar im Grundgewebe 4 des Dichtungsstreifens gehalten. Sie
gewährleisten nunmehr infolge ihrer hohen Eigenelastizität und ihrer der Aufnahme
von Luftfeuchtigkeit entgegenwirkenden g glatten Oberfläche eine sichere und dauerhafte
lichtdichte Abschirmung des Kassettenschlitzes.