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Es sind in Längs- und Querrichtung elastische Kettengewirke bekannt, bei welchen die Elastizität durch
Verwendung von Fäden aus gummielastischem oder elastomerem Material erreicht wird. Bei diesen bekannten
Gewirken sind die Fäden des gummielastischen oder elastomeren Materials über eine Nadel gelegt, wodurch die
Elastizität in der Querrichtung begrenzt ist. Bei den bekannten elastischen Gewirken werden meist Fäden aus gummielastischem oder elastomerem Material verwendet, welche mit Fäden aus unelastischem Material umsponnen sind. So ist beispielsweise aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 149, 032 ein elastisches Kettengewirke mit einem Gummifaden bekanntgeworden, bei welchem die Grundbindung über drei Nadeln reicht und der
Gummifaden in Futterlegung eingelegt ist und über zwei oder drei Nadeln reicht.
Bei einer solchen Bindungsart hat der Gummifaden nur dann einen entsprechenden Halt, wenn er umsponnen ist. Aus der franz. Patentschrift
Nr. 859. 719 ist die Verwendung von Gummifäden in nackter oder umsponnener Form bekanntgeworden. Die nackten Fäden konnten aber bisher nicht in genügender Weise im Gewirke fixiert werden. Wenn ein solcher
Faden angeschnitten wird, was selbstverständlich bei der Konfektion des Gewirkes der Fall ist, so springen die gummielastischen Fäden infolge der mangelnden Fixierung in ihre ungedehnte Lage zurück. Diese Stellen sind aber im Gewirke sichtbar.
Es mussten daher bisher gummielastische oder elastomere Fäden in umsponnener Form verwendet werden, um ein einwandfreies Aussehen des konfektionierten Gewirkes zu gewährleisten, jedoch sind solche umsponnene gummielastische oder elastomere Fäden unverhältnismässig teuer und erhöhen daher den Preis der gewirkten Ware beträchtlich.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein in Längs- und Querrichtung elastisches Kettengewirke mit einer mindestens über zwei Nadeln reichenden Grundbindung und in Futterlegung eingelegten gummielastischen oder elastomeren Fäden und besteht im wesentlichen darin, dass die gummielastischen oder elastomeren Fäden in nackter Form mit einem Bremsfaden zusammen verlegt sind und dass eine zweite ebenfalls über mindestens zwei
Nadeln reichende Grundbindung vorgesehen ist, deren Verlegungsart von der anderen Grundbindung unterschiedlich ist. Dadurch, dass den Fäden aus gummielastischem oder elastomerem Material ein Bremsfaden aus textilem Material beigelegt ist, wird dieser gummielastische oder elastomere Faden, trotzdem er nicht umsponnen ist, gebremst und in seiner Lage gehalten.
Ein solches Gewirke wird in üblicher Weise in gedehntem
Zustand hergestellt, in welchem der gummielastische oder elastomere Faden voll gedehnt ist und der textile
Bremsfaden gestreckt liegt. Wenn nun das Gewirke einspringt und sich in der Gebrauchslage befindet, liegt der textile Bremsfaden in Wellenlinien und dadurch wird die Bremsung des Fadens aus gummielastischem oder elastomerem Material erreicht, wodurch dieser Faden aus gummielastischem oder elastomerem Material in seiner
Lage fixiert wird und auch beim Anschneiden bei der Konfektionierung nicht zurückspringt.
Durch diese
Fixierung des nackten gummielastischen oder elastomeren Fadens mittels des Bremsfadens wird ermöglicht, den gummielastischen oder elastomeren Faden über mehrere Nadeln zu legen, ohne dass die Gefahr eines
Zurückspringens besteht und dadurch wird wieder die Elastizität des Gewirkes in Längs- und in Querrichtung erhöht. Die sich auf den nackten gummielastischen oder elastomeren Faden auswirkende Bremswirkung des unelastischen Beifadens kann aber nur dann voll ausgenützt werden, wenn eben zwei Grundbindungen, welche mindestens über zwei Nadeln reichen, in unterschiedlicher Verlegungsart vorgesehen werden. Nur auf diese Weise werden Bremsfaden und gummielastischer oder elastomerer Faden so aneinandergedrückt, dass die Bremswirkung des Bremsfadens auf den gummielastischen oder elastomeren Faden gewährleistet wird.
Wenn nur eine Grundbindung vorgesehen ist, wird dieser Effekt nicht erreicht, da der gummielastische oder elastomere Faden und der Bremsfaden nur locker nebeneinander liegen. Wenn beide Grundbindungen in gleicher Verlegungsart vorgesehen sind, wird auch der erwünschte Effekt nicht erzielt. Erst durch die unterschiedliche Verlegungsart der beiden Grundbindungen wird das Gewirke so dicht, dass Bremsfaden und gummielastischer oder elastomerer Faden aneinandergedrückt werden, so dass der Bremsfaden seine Bremswirkung auf den gummielastischen oder elastomeren Faden ausüben kann und die Verwendung nackter gummielastischer oder elastomerer Fäden ermöglicht wird, ohne dass beim Konfektionieren die Gefahr eines Zurückspringens des gummielastischen oder elastomeren Fadens in Kauf genommen werden muss. Ein solches dichtes Gewirke hat auch den Vorteil einer guten Warmhaltung.
Das erfindungsgemässe Gewirke ist mit besonderem Vorteil für die Herstellung von Unter- und Oberbekleidung, Freizeit- und Badebekleidung sowie Skihosen verwendbar.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Fig. 1 zeigt die Struktur des Gewirkes, Fig. 2, 3 und 4 zeigen die einzelnen Kettsysteme voneinander getrennt, t
Das Gewirke besteht aus zwei Grundbindungen--l und 2--und Fäden--3--aus gummielastischem oder elastomerem Material, wie beispielsweise Gummi oder Kunststoff, mit einem strichliert dargestellten Bremsfaden--4--aus textilem Material. Die Grundbindung-l-- (siehe auch Fig. 2) ist über zwei Nadeln gelegt. Die Grundbindung--2-- (siehe auch Fig. 3) ist über drei Nadeln gelegt.
Die elastischen Fladen--3- sind über zwei Nadeln gelegt und der Beifaden--4--aus unelastischem Material ist gemeinsam mit dem Faden --3-- aus gummielastischem oder elastomerem Material gelegt, u. zw. gleichfalls über zwei Nadeln (siehe auch Fig. 4).