DE1138584B - Treibstoff-Schmieroelgemisch fuer Zweitakt-Vergasermotoren - Google Patents

Description

• Treibstoff-Schmierölgemisch für Zweitakt-Vergasermotoren Die Schmierung von Zweitakt Vergasermotoren erfolgt normalerweise mit Öl-Treibstoff-Gemischen im Volumenverhältnis 1:15 bis 1:40. Wird die Schmierölmenge im Gemisch darüber hinaus noch weiter reduziert, so ist ein einwandfreies Arbeiten des Motors infolge mangelhafter Schmierung und damit verbundenen Fressens des Kolbens nicht mehr gewährleistet. Erfahrungsgemäß werden vom Schmieröl etwa nur 20'% als Schmiermittel im Motor wirksam, während der Rest zusammen mit dem Treibstoff verbrennt, ohne am Schmiervorgang teilzunehmen. Die für den Schmiervorgang erforderliche, verhältnismäßig große Menge an Schmieröl ist nachteilig, weil die unvollkommen verbrannten Ölanteile qualm- und geruchsbildend wirken.
• Die Erfindung beruht nun auf der Überlegung, daß dieser Übelstand behoben werden könnte, wenn es gelänge, den Anteil des Schmieröls in dem Treibstoff-Schmieröl-Gemisch auf ein Volumenverhältnis von Öl zu Treibstoff von weniger als 1:100 herabzusetzen. Zu diesem Zweck müssen aber an das Schmieröl besonders hohe Anforderungen gestellt werden, die die bisher in Zweitaktmotoren verwendeten Schmieröle nicht erfüllen. Zu diesen Anforderungen gehören: 1. hohe Schmierfähigkeit, 2. hohe Wärmebeständigkeit, 3. nichtkorrosive Eigenschaften und 4. gutes Ausfallverhalten aus dem Treibstoff-Luft-Gemisch.
• Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, dem Schmieröl die gewünschten Eigenschaften zu verleihen, wenn man ihm ein als Schmierölzusatz an sich bekanntes Zinkdialkyldithiophosphat, ein Umsetzungsprodukt von Phosphorsulfiden, wie P. S5, mit höheren gesättigten oder ungesättigten Alkoholen, entweder in saurer Form oder nach Neutralisation mit einem Metalloxyd in einer Menge von 25 bis 79 Gewichtsprozent, bezogen auf Schmieröl -I- Zusatz, zugibt.
• Als Schmierölbasis dient dabei, wie üblich, ein Mineralschmieröl der Typen SAE 20 bis 40. Außerdem kann die Schmierölkomponente noch andere, an sich bekannte Zusätze, z. B. Detergentien, enthalten.
• Bei Verwendung eines derart zusammengesetzten Schmieröls ist es möglich, mit der Schmierölmenge in der Zweitaktermischung auf ein Volumenverhältnis von Schmierölgemisch zu Treibstoff von weniger als 1 : 100 zurückzugehen, wobei immer noch eine einwandfreie Schmierung gewährleistet ist. Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt besteht nicht nur in einer erheblichen Verminderung der erforderlichen Schmierölmenge, sondern auch in dem völligen Verschwinden des bisher in den Auspuffgasen von Zweitaktmotoren auftretenden Qualms und in einer merklichen Verminderung des Abgasgeruchs.
• Die Verwendung der Umsetzungsprodukte von Phosphorsulfid mit Alkoholen bietet noch den zusätzlichen Vorteil, daß keine Schwierigkeiten infolge Brückenbildung an den Zündkerzen auftreten.
• Die bekannten schwefelhaltigen Schmierölzusätze, wie z. B. Bariumsalze geschwefelter Alkylphenole, wurden den Schmierölen, auch im Falle von Treibstoff-Schmieröl-Gemischen für Zweitaktmotoren, nur in viel geringeren Mengen, z. B. von 4 Gewichtsprozent, bezogen auf das Schmieröl, beigegeben. Bei derart geringen Zusatzmengen konnte man mit der Schmierölmenge in dem Treibstoff-Schmierölgemisch nicht unter 2 Gewichtsprozent heruntergehen. Der ungewöhnlich hohe Gehast des Schmieröls an dem phosphor- und schwefelhaltigen Zusatz im Sinne der Erfindung schafft erst die Möglichkeit, den Schmierölgehalt des Treibstoff-Schmieröl-Gemisches auf weniger als 1 Volumprozent zu bemessen, was wiederum die Erzielung des oben angegebenen technischen Fortschritts bedingt.
• Die folgenden Untersuchungen im Vierkugelgerät zeigen, daß die erfindungsgemäß zusammengesetzten Treibstoff-Schmieröl-Gemische trotz ihres äußerst geringen Schmierölgehaltes ein mindestens ebenso gutes Schmiervermögen besitzen wie die bisher üblichen Gemische mit hohen Schmierölgehalten.

  Volumenverhältnis Verschleißprüfung

  Zusammensetzung des Schmieröls, Schmieröl bew. im Vierkugelgerät,

  Gewichtsprozent Schmierölgemisch Kalottendurch-

  zu Treibstoff messer der Kugeln

  Bestandteil Öl l I Ö12 I (513 mm

  Schmieröl SAE 40 . . . . . . .- : . . . . . : . . . . . . . . 100 1: 25 - 0,615

  Schmieröl SAE 40 . . : . . . . . : : . . . 100 1:40 0;645

  Schmieröl SAE 40 . . . . . . . . . . : . . . . . . ..... 10

  Bariumsulfonat ............ . ............ 11 1:150 0,415

  Zinkdioleyldithiophosphat (Zinkgehalt unter

  1 Gewichtsprozent) .................... 79

  Schmieröl SAE 40 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . : . . 53

  Bariumsulfonat ......................... 7

  Umsetzungsprodukt von 1 Mol P2 S5 mit 1 :150 - 0,638

  4 Mol technischen C12 bis C2. -Alkoholen,

  vorzugsweise Oleylalkohol .:. .. . . ... . .. 40

  Motorische Versuche wurden in einem thermisch hochbelasteten, luftgekühlten 1-Zylinder-Zweitaktmotor unter Vollbelastung durchgeführt. Hierbei zeigte sich, daß mit den erfindungsgemäß zusammengesetzten Treibstoff-Schnüeröl-Gemischenüberlängere Laufzeiten keinerlei schmiertechnische, Störungen auftraten.
• Fahrversuche in einem 3-Zylinder-Zweitaktmotor ergaben über längere Fahrstrecken ebenfalls einwandfreie Schmierung. Bemerkenswert war die außerordentliche Sauberkeit des Motors (Ringzone, Kolben, Auslaßwege). Eine Qualmbildung konnte praktisch nicht mehr beobachtet werden, während die Geruchsintensität der Verbrennungsgase geringer war.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Treibstoff-Schmieröl-Gemisch für Zweitakt-Vergasormotoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierölkomponente ein Gemisch auf der Basis eines Mineralschmieröls der Typen SAE 20 bis 40 ist; welches ein als Schmierölzusatz an sich bekanntes Zinkdialkyldithiophosphat, ein Umsetzungsprodukt von Phosphorsulfiden mit höheren gesättigten oder ungesättigten Alkoholen oder ein Metallsalz eines solchen Umsetzungsproduktes in einer Menge von 25 bis 79 Gewichtsprozent, bezogen auf das Schmierölgemisch, enthält, und das Volumenverhältnis von Schmierölkomponente zu Treibstoff weniger als 1:100 beträgt.
2. 2. Treibstoff-Schmieröl-Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es noch andere, an sich bekannte Zusätze enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1030 494.