DE1138032B - Verfahren zur Herstellung von diuretisch wirksamen 3-Sulfamid-benzoesaeureamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von diuretisch wirksamen 3-Sulfamid-benzoesaeureamidenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C311/00—Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
- C07C311/15—Sulfonamides having sulfur atoms of sulfonamide groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1138 032
G26532IVb/12o
ANMELDETAG: 3. MÄRZ 1959
BEKANNTMACHUN G
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 18. OKTOBER 1962
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 18. OKTOBER 1962
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen diuretisch wirksamen 3-Sulfamidbenzoesäureamiden.
Es wurde gefunden, daß 3-Sulfamid-benzoesäureamide der allgemeinen Formel
H2N-O2S
in der Rj einen niedermolekularen Alkyl- oder
Alkenylrest, den Benzylrest oder einen gegebenenfalls durch Chloratome oder niedermolekulare Alkyl-
oder Alkoxygruppen substituierten Phenylrest, R2 ein Wasserstoffatom oder einen niedermolekularen
Alkylrest und X ein Halogenatom bedeutet, eine vorzügliche diuretische Wirksamkeit, z. B. bei peroraler
Verabreichung, ausüben. Da sie sowohl eine erhöhte Ausscheidung von Natriumionen wie auch
von Chlorionen bewirken, bleibt dabei das Elektrolytgleichgewicht des Körpers erhalten.
Im Vergleich zu dem bekannten, als Diureticum im Handel befindlichen Diphenylmethan-4,4'-disulfonamid
bewirken die nach der Erfindung herstellbaren Verbindungen beim Hund in der diuretischen
Prüfung eine ungefähr zweieinhalb bis vierfach gesteigerte Natriumausscheidung bei ungefähr
gleicher Toxizität.
Man stellt die oben gekennzeichneten Verbindungen nach einer ersten Verfahrensweise in
an sich bekannter Weise her, indem man ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat, besonders ein Halogenid
oder einen Ester, einer substituierten 3-Sulfamid-benzoesäure der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung von
diuretisch wirksamen
3-Sulfamid-benzoesäureamiden
3-Sulfamid-benzoesäureamiden
Anmelder:
J. R. Geigy A.-G., Basel (Schweiz)
J. R. Geigy A.-G., Basel (Schweiz)
ίο Vertreter: Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann und
Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 4. März 1958 (Nr. 56 601)
Dr. Wilfried Graf, Birsfelden, Dr. Erich Schmid und Dr. Willy G. Stoll, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
H2N-O2S
in der X die vorstehende Bedeutung hat, mit einem Amin der allgemeinen Formel
Η —Ν
in der R1 und R2 die vorstehend genannte Bedeutung
haben, umsetzt.
Chloride und Bromide von 3-Sulfamid-benzoe-
Chloride und Bromide von 3-Sulfamid-benzoe-
säuren der allgemeinen Formel II lassen sich mit zahlreichen Aminen der allgemeinen Formel III
in An- oder Abwesenheit geeigneter inerter organischer Lösungsmittel, wovon als Beispiele Chloroform,
Äther und Benzol genannt seien, und säure-
bindender Mittel, z. B. überschüssiges Amin oder Pyridin, Trialkylamine, Alkali- und Erdalkalihydroxyde
und -carbonate, leicht umsetzen. Ester, z.B. die Methylester oder Äthylester von Carbonsäuren
der allgemeinen Formel Π, können beim
Erwärmen in An- oder Abwesenheit organischer Lösungsmittel ebenfalls mit den oben bezeichneten
Aminen reagieren.
Carbonsäuren der allgemeinen Formel II erhält man in verschiedener Weise, beispielsweise durch
Chlorsulfonierung von entsprechend substituierten Benzoesäuren, gefolgt von der Umsetzung der
3-Chlorsulfonyl-benzoesäuren mit Ammoniak oder
durch die Nitrierung von entsprechend substituierten Benzoesäuren, Reduktion der erhaltenen substi-III
50 tuierten 3-Nitrobenzoesäuren, Diazotierung der er
haltenen substituierten 3-Aminobenzoesäuren, Zersetzung der Diazoniumchloride mit Schwefeldioxyd
209 677/325
II
in Gegenwart von Kupferchlorid und Umsetzung der erhaltenen 3-Chlorsulfonylbenzoesäuren mit Ammoniak.
Als Beispiele substituierter 3-Sulfamidbenzoesäuren der allgemeinen Formel II seien die
S-SulfarmcM-chlor-benzoesäuren, F. = 2600C, und
die S-Sulfamid^-brom-benzoesäure, F. = 2020C,
genannt.
Zur Umsetzung mit reaktionsfähigen funktionellen Derivaten der vorgenannten und weiterer 3-Sulfamid-benzoesäuren
eignen sich als primäre Amine der allgemeinen Formel!!! Methylamin, Äthylamin,
n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, Isobutylamin, sekundäres Butylamin, n-Amylamin,
Isoamylamin, n-Hexylamin, Allylamin, Methallylamin, Anilin, o-, m- und p-Toluidin, p-Isopropylanilin,
o-, m- und p-Anisidin, p-Phenetidin, o-, m- und p-Chloranilm, 2,4-Dichloranilin, 3,4-Dichloranilin,
2,5-Dichloranilin, Benzylamin und als sekundäre Amine, ζ. B. Dimethylamin, Diäthylamin,
Di-n-propylamin, Di-n-butylamin sowie N-Methyl-,
N-Äthyl- und N-n-Butylderivate der vorgenannten primären aromatischen Amine und des Benzylamins.
Nach einer weiteren Verfahrensweise kann man die 3-Sulfamid-benzoesäureamide der allgemeinen
Formel I auch herstellen, indem man in an sich bekannter Weise ein 3-Halogensulfonyl-benzoesäureamid
der allgemeinen Formel
Ferner kann man Verbindungen der allgemeinen Formel I auch herstellen, indem man in an sich bekannter
Weise ein S-Sulfamid^-amino-benzoesäureamid
der allgemeinen Formel
H2N-O2S
in ein Diazoniumchlorid oder -bromid oder ein anderes Diazoniumsalz überführt und dieses mit
dem entsprechenden Kupferhalogenid und Wasser bis zur Abspaltung von 1 Mol Stickstoff zersetzt.
Die Überführung der Verbindungen der Formel V in ein Diazoniumsalz kann in üblicher Weise, z. B.
mit einem Alkalinitrit und einer verdünnten Mineralsäure, erfolgen.
Als Beispiele von Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel V seien das 3-Sulfamid-4-amino-benzoesäurediäthylamid,
-N-methylanilid und -N-äthyl-p-toluidid
genannt.
Für die Herstellung der Ausgangsstoffe wird im Rahmen dieser Erfindung Schutz nicht begehrt.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der neuen Verbindungen näher. Teile
bedeuten darin Gewichtsteile, diese verhalten sich zu Volumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter.
Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Hai — O2S
in der Hai ein Chlor- oder Bromatom bedeutet und Ri, R2 und X die vorstehend genannte Bedeutung
haben, mit Ammoniak umsetzt. Die 3-Sulfonsäurehalogenide der vorstehend angegebenen allgemeinen
Formel IV reagieren meist schon in der Kälte leicht mit Ammoniak, das sich dabei in wäßriger Lösung
befinden kann, während das Säurechlorid z. B. in Chloroform, Äther oder Benzol gelöst sein kann.
Gegebenenfalls kann noch ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, wie Alkohol oder Aceton,
zugefügt werden.
Substituierte 3-Chlorsulfonyl-benzoesäureamide
der allgemeinen Formel IV erhält man in verschiedener Weise, beispielsweise durch Chlorsulfonierung
von in der Amidgruppe und im aromatischen Ring entsprechend substituierten Benzoesäureamiden
sowie durch Nitrierung und Reduktion der auf diesem oder einem anderen Wege erhaltenen
substituierten 3-Nitro-benzoesäureamide, gefolgt von Diazotierung und Zersetzung der Diazoniumchloride
mit Schwefeldioxyd, ferner auch durch Sulfonierung entsprechend substituierter Benzoesäureamide und
Umwandlung der erhaltenen substituierten 3-Sulfobenzoesäureamide in die Halogensulfonylverbindungen
in bekannter Weise, z. B. mit Chlorsulfonsäure, Phosphoroxychlorid oder Phosphortribromid.
Als Beispiele der nach dem Verfahren der Erfindung verwendbaren substituierten 3-Halogensulfonyl-benzoesäureamide
der allgemeinen Formel IV seien die Dimethylamide und Diäthylamide der 3-Chlorsulfonyl-4-chlor-benzoesäure
und 3-Chlorsulfonyl-4-brom-benzoesäure
genannt.
23,6 Teile 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure werden mit 110 Teilen Thionylchlorid und 0,5 Teilen Pyridin
3 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, wobei eine gelbe Lösung entsteht. Das überschüssige
Thionylchlorid wird hierauf im Vakuum abdestilliert und der Rückstand nach Zugabe von 100 Volumteilen
Chloroform nochmals zur Trockne eingedampft. Das als Ausgangsstoff dienende kristalline
4-Chlor-3-sulfamid-benzoylchlorid vom Schmelzpunkt 158 bis 160° wird in 70 Volumteilen warmem
Chloroform gelöst und unter Außenkühlung in 120 Teile einer 40%igen wäßrigen Dimethylaminlösung
eingetragen und das Ganze V2 Stunde gerührt. Das Chloroform und das überschüssige Dimethylamin
werden im Vakuum abgedampft und das zuerst ölig abgeschiedene 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäuredimethylamid
aus Eisessig kristallisiert. Schmelzpunkt 144°.
In analoger Weise werden aus dem vorstehend genannten Säurechlorid und dem entsprechenden Amin hergestellt:
In analoger Weise werden aus dem vorstehend genannten Säurechlorid und dem entsprechenden Amin hergestellt:
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäurediäthylamid,
F. = 180° (aus Äthanol); 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäureäthylamid,
F. = 210°, und
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-n-butyIamid,
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-n-butyIamid,
F. = 178°.
Das nach Beispiel 1. erhaltene rohe 4-Chlor-3-sulfamid-benzoyIchlorid
wird in 100 Volumteilen Chloroform gelöst und bei 40° in 80 Teile Anilin
eingetropft. Nach 15 Minuten währendem Rühren bei 40° wird das Umsetzungsgemisch mit 160 Teilen
30%iger Salzsäure angesäuert und das kristallin abgeschiedene 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäureanilid
abfiltriert. Nach mehrmaligem Umkristallisieren aus Äthanol erhält man es als farblose, bei 250°
schmelzende Substanz.
In analoger Weise werden unter Verwendung desselben Säurechlorids mit dem entsprechenden
Amin hergestellt:
4-Chlor-3-sulfamid-4'-chlor-benzoesäureanilid,
F. = 238°, und
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-p-anisidid,
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-p-anisidid,
F. = 213°.
Eine Lösung von 25,7 Teilen 4-Chlor-3-sulfamidbenzoylchlorid in 100 Volumteilen warmem Chloroform
wird unter Außenkühlung mit Eiswasser zu 100 Volumteilen wäßriger, 35%iger Methylaminlösung
gegeben. Man erwärmt das Gemisch 15 Minuten auf 40° und dampft es anschließend im
Vakuum zur Trockne ein. Das zurückbleibende rohe 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-methylamid wird aus
Butanol umkristallisiert und schmilzt dann bei 232°.
Eine Lösung von 25,7 Teilen 4-Chlor-3-sulfamidbenzoylchlorid in 200 Volumteilen Chloroform wird
unter Außenkühlung mit Eiswasser langsam zu einer Mischung von 10,2 Teilen n-Hexylamid und
12 Teilen Triethylamin in 100 Volumteilen Chloroform
zugefügt, das Gemisch 15 Minuten auf 40° erwärmt und hierauf im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wird in Wasser aufgenommen, die Lösung angesäuert, der Niederschlag
abgesaugt und das Filtergut aus verdünnter Essigsäure umkristallisiert. Das erhaltene 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-n-hexylamid
schmilzt bei 132° (aus 10% Essigsäure).
Eine Lösung von 25,7 Teilen 4-Chlor-3-sulfamidbenzoylchlorid in 200 Volumteilen warmem Chloroform
wird langsam unter Außenkühlung mit Eiswasser zu einer Mischung von 40 Teilen Benzylamin
und 60 Volumteilen Chloroform gegeben, das Gemisch 15 Minuten auf 40° erwärmt, und wie im
Beispiel 9 aufgearbeitet. Das Rohprodukt wird aus 10%iger Essigsäure umkristallisiert, wobei man
das 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-benzylamid vom Schmelzpunkt 193° erhält.
25 Teile 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-methylester
werden mit 200 Volumteilen trockenem Diäthylamin versetzt, worauf das Gemisch im Druckgefäß
15 Stunden auf 70° erhitzt wird. Man läßt die Mischung abkühlen, konzentriert die entstandene
Lösung im Vakuum und arbeitet das Diäthylamid in üblicher Weise auf. Nach einmaligem Umkristallisieren
aus Äthanol erhält man das 4-Chlor-3 - sulfamid - benzoesäure - diäthylamid mit einem
Schmelzpunkt von 178,5 bis 180,5°.
In analoger Weise lassen sich ebenfalls herstellen:
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-allylamid,
F. = 198 bis 203°;
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-isopropylamid,
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-isopropylamid,
F. = 224 bis 227°;
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-tertiär-butyl-
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-tertiär-butyl-
amid, F. = 162 bis 165°;
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-(2',6'-dimethyl)-
4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-(2',6'-dimethyl)-
anilid, F. = 243 bis 245,5°;
4-Brom-3-sulfamid-benzoesäure-isopropylamid,
4-Brom-3-sulfamid-benzoesäure-isopropylamid,
F. = 246 bis 249,5°, und
4-Brom-3-sulfamid-benzoesäure-anilid,
4-Brom-3-sulfamid-benzoesäure-anilid,
F. = 224 bis 226,5°.
27,1 Teile 3-Sulfamid-4-amino-benzoesäure-diäthylamid
werden in 100 Teilen 37%iger Salzsäure aufgeschlämmt und durch Zugabe von 17,5 Teilen
40%iger Natriumnitritlösung bei 0 bis 10° diazotiert. Die so erhaltene Aufschlämmung der Diazoniumverbindung
wird kalt in eine Kupfer(I)-chloridlösung von 0° eingetragen, die man in folgender Weise
bereitet: Man löst 31 Teile kristallisiertes Kupfersulfat und 8 Teile Natriumchlorid in 100 Teilen
heißem Wasser und versetzt die erhaltene Lösung innerhalb von 10 Minuten mit der Lösung von
6,6 Teilen Natriumbisulfit und 4,4 Teilen Natriumhydroxyd in 50 Teilen Wasser. Das beim Abkühlen
ausfallende Kupfer(I)-chlorid wird durch Dekantieren von der wäßrigen Lösung getrennt, mit Wasser
gewaschen und in 50 Teilen 28%iger Salzsäure gelöst. Die Mischung aus der Anschlämmung der Diazoniumverbindung
und der Kupfer(I)-chloridlösung wird mehrere Stunden gerührt und nach dem Nachlassen
der Stickstoffentwicklung noch etwa 1 Stunde auf 80° erwärmt, um die Umsetzung zu vervollständigen.
Nach dem Erkalten wird das rohe 3-Sulfamid - 4 - chlor - benzoesäure - diäthylamid abgetrennt
und aus Eisessig umkristallisiert, Schmelzpunkt 180°.
19,9 Teile 3-Amino-4-chlor-benzoesäure-dimethylamid werden in 26 Volumteilen 9,3 n-Salzsäure
und 26 Teilen Wasser gelöst und bei 5 bis 10° unter Zugabe von Eis mit 15 Teilen 46%iger wäßriger
Natriumnitritlösung diazotiert. Die Lösung des Diazoniumsalzes wird innerhalb einer Minute in ein
Gemisch von 150 Volumteilen einer 30%igen Lösung von Schwefeldioxyd in Eisessig, 8 Teilen Kupfer(II)-chlorid-dihydrat
und 20 Teilen Wasser eingegossen. Die Temperatur steigt unter Gasentwicklung spontan
auf etwa 25°. Nach 15 Minuten ist kein Diazoniumsalz mehr nachweisbar. Man gibt nun 500 Teile
Wasser hinzu. Das sich abscheidende 4-Chlor-3-chlorsulfonyl-benzoesäure-dimethylamid
wird in 200 Volumteilen Chloroform gelöst, mit Wasser gewaschen und hierauf in ein Gemisch von je 100 Volumteilen
Äthanol und 25%iger wäßriger Ammoniaklösung eingegossen. Nach einer Stunde werden die Lösungsmittel
und überschüssiges Ammoniak durch Einblasen von Dampf entfernt und die zurückbleibende
wäßrige Lösung eingeengt. Dabei kristallisiert das 4-Chlor-3-sulfamid-benzoesäure-dimethylamid vom
Schmelzpunkt 144°.
Die diuretische Prüfung der nach der Erfindung herstellbaren Verbindungen erfolgte an weiblichen
Hunden. Nach vollständiger Entleerung der Harn-
blase mit einem Dauerkatheder wurde die zu prüfende Verbindung in einer Menge von 5 mg je Kilogramm
Körpergewicht als Natriumsalz intravenös ver- · abreicht und anschließend der Harn während sieben
Versuchsperioden von je 30 Minuten gesammelt, wobei von jeder Harnprobe das Volumen festgestellt
und der Natriumgehalt flammenphotometrisch bestimmt wurde. In der bei jedem Hund 8 Tage betragenden
Zwischenzeit zwischen den Versuchen erhielten die Tiere zusätzlich 3 g Natriumchlorid
je Tag.
In der untenstehenden Tabelle ist für jede Verbindung die ausgeschiedene Natriummenge in Milliäquivalent
je Minute und das Harnvolumen in Kubikzentimeter je Minute im Durchschnitt der
ganzen Versuchsdauer angegeben. Zum Vergleich sind in den obersten zwei Reihen der Tabelle die
gleichen Ausscheidungswerte für unbehandelte und für die mit dem bekannten Diphenylmethan-4,4'-disulfonamid
behandelten Tiere angegeben.
Verglichene Verbindungen
I Diphenylmethan-4,4'Hdisulfonamid
(bekannte Vergleichssubstanz), II S-Sulfamid^chlor-benzoesäure-methylamid,
III S-Sulfamid^-chlor-benzoesäure-äthylamid,
IV 3-Sulfamid-4-chlor-benzoesäure-n-butylamid, V 3-Suh°amid-4-chlor-benzoesäure-diäthylamid,
VI S-Sulfamid^-chlor-benzoesäure-anilid,
VII S-Sulfamid-^chlor-benzoesäure^'-chlor-
anilid,
VIII 3-Sulfamid-4-chlor-benzoesäure-2',6'-dimethyl-anilid,
VIII 3-Sulfamid-4-chlor-benzoesäure-2',6'-dimethyl-anilid,
IX 3-Sulfamid-4-cMor-benzoesäure-benzylamid,
X S-Sulfamid-^chlor-benzoesäure-p-anisidid,
XI S-Sulfamid^chlor-benzoesäure-allylamid,
XII S-Sulfamid^-brom-benzoesäure-isopropylamid.
Verbindungen | Natriummenge Milliäquivalent je Minute |
Harnvolumen Kubikzentimeter je Minute |
Unbehandelt .. I II III rv V VI VII VIII IX X XI XII |
0,0155 0,038 0,113 0,105 0,133 0,126 0,092 0,101 0,150 0,093 0,128 0,112 0,089* |
0,147 0,157 0,419 0,440 0,558 0,540 0,440 0,437 0,748 0,321 0,488 0,464 0,338* |
35
40
45
*) Diese Werte wurden durch perorate Verabreichung ermittelt
(5 mg je Kilogramm p. o.).
55
60
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von diuretisch wirksamen 3-Sulfamid-benzoesäureamiden der allgemeinen FormelH2N-O2Sin der Rt einen niedermolekularen Alkyl- oder Alkenylrest, den Benzylrest oder einen gegebenenfalls durch Chloratome oder niedermolekulare Alkyl- oder Alkoxygruppen substituierten Phenylrest, R2 ein Wasserstoffatom oder einen niedermolekularen Alkylrest und X ein Halogenatom bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weisea) ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat einer substituierten .3-Sulfamid-benzoesäure der allgemeinen FormelCO — OH IIH2N-O2Sin der X die vorstehende Bedeutung hat, mit einem Amin der allgemeinen FormelH-NIIIR2in der Ri und R2 die vorstehend genannte Bedeutung haben, umsetzt oderb) ein 3-Halogensulfonyl-benzoesäureamid der allgemeinen FormelIVHaI-O2SAus der Tabelle geht hervor, daß die nach der Erfindung herstellbaren Verbindungen eine 2,3-bis 4mal größere Natriumausscheidung als das im Handel befindliche Diphenylmethan-4,4'-disulfonamid bewirken.in der Hai ein Chlor- oder Bromatom bedeutet und Ri, R2 und X die vorstehende Bedeutung haben, mit Ammoniak umsetzt oderc) ein 3-Sulfamid-4-amino-benzoesäureamid der allgemeinen Formelίοmit dem entsprechenden Kupferhalogenid undWasser erhitzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
5 Houben—Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd. VIII, Sauerstoffverin der Ri und R2 die vorstehend genannte Be- bindungen III, 1952, S. 655 ff. und 658;
deutung haben, in ein Diazoniumhalogenid oder P. Karrer, Lehrbuch der organischen Chemie, ein anderes Diazoniumsalz überführt und dieses 12. Auflage, 1954, S. 421.© 209 677/325 10.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1138032X | 1958-03-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1138032B true DE1138032B (de) | 1962-10-18 |
Family
ID=4559539
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG26532A Pending DE1138032B (de) | 1958-03-04 | 1959-03-03 | Verfahren zur Herstellung von diuretisch wirksamen 3-Sulfamid-benzoesaeureamiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1138032B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1270544B (de) * | 1965-06-19 | 1968-06-20 | Beiersdorf Ag | 4-Chlor-5-sulfamylsalicylsaeure-(2', 6'-dimethyl)-anilid und dessen Alkali- oder Ammonium-Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung |
DE1281428B (de) * | 1966-08-10 | 1968-10-31 | Beiersdorf Ag | 4-Chlor-3-nitro-5-sulfamylsalicylsaeure-(2', 6'-dimethyl)-anilid und dessen Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung |
-
1959
- 1959-03-03 DE DEG26532A patent/DE1138032B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1270544B (de) * | 1965-06-19 | 1968-06-20 | Beiersdorf Ag | 4-Chlor-5-sulfamylsalicylsaeure-(2', 6'-dimethyl)-anilid und dessen Alkali- oder Ammonium-Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung |
DE1281428B (de) * | 1966-08-10 | 1968-10-31 | Beiersdorf Ag | 4-Chlor-3-nitro-5-sulfamylsalicylsaeure-(2', 6'-dimethyl)-anilid und dessen Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung |
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